Kleine Umfrage: Sprecht Ihr im Alltag Dialekt,wenn ja, welchen?

  • Re: Sprecht Ihr im Alltag Dialekt, wenn ja, welchen?


    Zitat

    Original geschrieben von chico
    Gerade unter Jugendlichen (bin selber 21) ist das Dialektsprechen sehr beliebt,
    bei meinem letzten Spanien Trip haben wir uns prächtig amüsiert,
    als Leute aus Paderborn, Freiburg, Schwaben, Hannover usw. zusammensaßen.


    Das beruhigt mich jetzt aber ungemein.


    Ich hatte bisher immer so den Eindruck, dass vor allem Jugendliche das Bedürfnis haben sich eher in einem gekünstelten Hochdeutsch zu unterhalten, als zum Dialekt zu stehen. Besonders im schwäbischen Sprachraum trifft man dieses Phänomen meiner Meinung nach recht häufig an.


    Ich selbst bin auch Schwabe und spreche zu Hause mit Familie & Freunden breites oberschwäbisch. Kann aber auch akzentfreies Hochdeutsch und eine Schweizerdeutsche Mundart, die Eidgenossen selbst zwischen Baslerisch und Ostschweizerisch einordnen (bin kein Muttersprachler des Schweizerdeutschen). Ich sehe das schon auch so, dass man das Hochdeutsche im Gespräch mit Sprechern anderer Dialekte und mit Sprecher des Hochdeutschen selbst so gut es geht verwenden soll. Dessen Verwendung sollte auch den Kindern in der Schule beigebracht werden. Was ich aber nicht verstehe, wenn zwei Sprecher desselben Dialekts sich untereinander auf, mehr oder weniger, Hochdeutsch unterhalten.


    Gerade das von Dir geschilderte, das mit dem Spanien-Trip, zeigt doch, wie amüsant Dialekt sprechen sein kann.



    Zitat

    Fazit: Solange man es nicht übertreibt und verstanden wird, sollte man seinen Dialekt ruhig sprechen.


    GENAU!!!:top:

  • Re: Kleine Umfrage: Sprecht Ihr im Alltag Dialekt,wenn ja, welchen?


    Zitat

    Original geschrieben von Olzge
    1.) Seid Ihr kompetente Sprecher eines deutschen Dialekts?


    ich glaab schon


    Zitat

    Original geschrieben von Olzge
    2.) Welche(n) Dialekt(e) sprecht Ihr?


    ei saarlännisch


    Zitat

    Original geschrieben von Olzge
    3.) Wohnt Ihr eher in einer städtischen oder eher in einer ländlichen Gegend?


    das is e Mittelstadt :)


    Zitat

    Original geschrieben von Olzge
    4.) Welches Verhältnis habt Ihr zu Eurem Dialekt? Ist es Euch unangenehm Euch mit Leuten, die nur Hochdeutsch verstehen zu unterhalten und diese merken, dass Ihr Dialektsprecher seid? Seid Ihr "stolz" auf Eueren Dialekt?


    ei ich schwätz ger saarlännisch, awer wenn ich merke dass mich eener gar net versteht, dann schwätz ich halt hochdeutsch :)


    Zitat

    Original geschrieben von Olzge
    5.) Wenn Ihr Dialektsprecher seid, verwendet Ihr auch hin und wieder das Hochdeutsche in der mündlichen Kommunikation? Wenn ja, in welchen Situationen verwendet Ihr den Dialekt und in welchen Hochdeutsch?


    ei wenn ich schaffe muss ich hochdeutsch schwätze, weil das an der Telefon-Hotline irgendwie schlecht wär wenn ich mit de Urbayern saarlännisch schwätze wird. Wobei die Kunde alle ihr Dialekt quatsche, was mich bei den Urbayern meist recht verzweifeln lässt :)


    Zitat

    Original geschrieben von Olzge
    6.) Wie alt seid Ihr? Ihr dürft Euer Alter auch nur so ungefähr angeben, wenn Ihr Euer genaues Alter nicht verraten wollt. (Bsp. Mitte 20)


    ei ich bin 20



    CU
    Dennis

  • Re: Re: Sprecht Ihr im Alltag Dialekt, wenn ja, welchen?


    Zitat

    Original geschrieben von Olzge

    Ich hatte bisher immer so den Eindruck, dass vor allem Jugendliche das Bedürfnis haben sich eher in einem gekünstelten Hochdeutsch zu unterhalten, als zum Dialekt zu stehen. Besonders im schwäbischen Sprachraum trifft man dieses Phänomen meiner Meinung nach recht häufig an.


    Genau das übertreiben hier einige zur Zeit ziemlich, ein guter Freund von mir (Vater Schwabe, Mutter Spanierin) ist so einer, regt mich manchmal schier auf wie der sein extrem Hochdeutsch zum reden versucht! Auch meinen viele hergezogene was besseres zu sein, wenn sie so gekünstelt versuch zu reden.


    Zum Glück denken aber doch viele wie ich und sagen denen, was wir davon halten:p

  • 1./2.) Jap, Hochalemannisch, genauer gesagt Zürcher und Oltner Dialekt, je nachdem mit wem ich mich unterhalte.


    3.) Eher städtisch, Zürich.


    4.) Im Grunde bin ich stolz auf meine Dialekte. Ich bin aber sehr dafür, dass man nebenbei auch ein möglichst gutes Hochdeutsch sprechen kann. Andererseits ist es ja auch ganz nett, wenn man jemandes Herkunft an dessen Dialekt erkennen kann. Früher konnte man in Zürich anhand des Dialektes sogar die Gemeinden von einander unterscheiden. Heute vermischt sich dies immer mehr, was eigentlich schade ist.


    5.) Hochdeutsch sprech ich wenn ich mit Ausländer spreche, da diese oftmals Mühe mit dem Dialekt bekunden. Desweiteren wird bisweilen auch Hochdeutsch für die Kommunikation mit Welsch- oder italienischsprechenden Schweizer benutzt. Allerdings soll es mittlerweilen viele geben, welche die Schweizer Sprachgrenzen mit Englisch (!) überbrücken.
    Zudem ist ja Hochdeutsch in der Deutschweiz Unterrichssprache, d.h. in der Schule musste ich auch Hochdeutsch sprechen.


    6.) 21


    Gruss!

  • Re: Re: Re: Sprecht Ihr im Alltag Dialekt, wenn ja, welchen?


    Zitat

    wie der sein extrem Hochdeutsch zum reden versucht


    Das ist eben der Nachteil bei Dialekten. Wenn man nicht genügend Wert auf korrektes Hochdeutsch legt, baut man solche "Fehler" (im Dialekt sind es keine, im Hochdeutschen aber schon) ein. Und das kann dann in einigen Fällen negativen Eindruck machen.
    Aber okay, wir sind ja nur in einem Forum, dies ist ja kein Bewerbungsschreiben. ;)

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • @JoPi, aber sein mer mal ehrlich kein Mensch red "reines" Hochdeutsch! Zumindest han ich noch keinen getroffen!

  • Zitat

    Original geschrieben von alien4
    @JoPi, aber sein mer mal ehrlich kein Mensch red "reines" Hochdeutsch! Zumindest han ich noch keinen getroffen!


    Eine gewisse Färbung des Hochdeutschen durch den Dialekt wirst Du wahrscheinlich überall finden, da gebe ich Dir recht, jedoch gibt es doch viele Leute die ein grammatikalisch sauberes Hochdeutsch sprechen.


    Ich denke, daß meinte Jopi...



    m.

  • Dialekt oder: Fragen zum Verständnis


    Zitat

    Original geschrieben von alien4
    @JoPi, aber sein mer mal ehrlich kein Mensch red "reines" Hochdeutsch! Zumindest han ich noch keinen getroffen!


    Und das is auch gut so! ;)


    Rein sprachwissenschaftlich wird in der Region um Hannover das beste (ergo: sauberste) Hochdeutsch innerhalb des deutschsprachigen Raumes gesprochen.


    Hier in Mecklenburg ist es ebenfalls recht ordentlich, weshalb hier auch etliche Call-Center (Telefon-Auskunft, Umfrage-Center, usw...) ihr Quartier aufgeschlagen haben.


    Und solang ich jemanden verstehe, ist mir ohnehin egal, welchen Dialekt derjenige grad babbelt.


    Etwas arrogant finde ich persönlich nur, wenn Leute garnicht verstanden werden wollen (zumindest nicht von Außenstehenden) und partout auch kein Hochdeutsch, sondern immer nur Dialekt sprechen (oft scheinbar, weil sie tatsächlich nur Dialekt können).


    Im gewissen Maße ist Dialekt oft echt drollig, aber es gibt Grenzen.
    (Wobei ich ganz bestimmte Dialekte einfach nicht mag.
    Sind immer irgendwie deprimierende Bilder, wenn bei ner Misswahl ne Sächsin gewinnt (die haben da halt wirklich jede Menge netter Mädels :D ) und die dann interviewt wird... :rolleyes: )


    So long...

  • Hi,

    1.) Seid Ihr kompetente Sprecher eines deutschen Dialekts?

    nur, wenn ich im richtigen Umfeld bin



    2.) Welche(n) Dialekt(e) sprecht Ihr?

    bayrisch



    3.) Wohnt Ihr eher in einer städtischen oder eher in einer ländlichen Gegend?

    staedtisch

    4.) Welches Verhältnis habt Ihr zu Eurem Dialekt? Ist es Euch unangenehm Euch mit Leuten, die nur Hochdeutsch verstehen zu unterhalten und diese merken, dass Ihr Dialektsprecher seid? Seid Ihr "stolz" auf Eueren Dialekt?

    Stolz ned, aber es ist mir auch nicht unangenehm



    5.) Wenn Ihr Dialektsprecher seid, verwendet Ihr auch hin und wieder das Hochdeutsche in der mündlichen Kommunikation? Wenn ja, in welchen Situationen verwendet Ihr den Dialekt und in welchen Hochdeutsch?

    In der Arbeit spreche ich deutlich haeufiger Englisch als (Hoch)deutsch oder bayrisch



    6.) Wie alt seid Ihr? Ihr dürft Euer Alter auch nur so ungefähr angeben, wenn Ihr Euer genaues Alter nicht verraten wollt. (Bsp. Mitte 20)

    Anfang dreissig


    Prinzipiell find ich jegliches Dialekt-Sprechen jenseits des folkloristischen, kommerziellen Volksmusik-Getues gemuetlich. Selbst "verpoenten" Dialekten kann ich was abgewinnen.


    cu
    XlF

  • Zitat

    Original geschrieben von Olzge
    1.) Seid Ihr kompetente Sprecher eines deutschen Dialekts?

    Kompetenter Sprecher: nein (auch wenn man das bei meinem Nick vermuten sollte). Man hört es aber auf jeden Fall heraus, wenn ich mich in einer Runde aus lauter Schwaben befinde. Mir fällt das Schwäbeln zwar dann kaum auf, aber es scheint wohl unvermeidlich zu sein, wenn ich nicht darauf achte. In Gruppen mit anderen Dialekten wurde mir schon gesagt, man höre meine Herkunft: ich habe 5 Jahre in tiefstem Schwabenland gewohnt, die nächsten 13 Jahre in Rheinhessen verbracht und wohne nun seit 10 Jahren wieder in Schwaben. Meine Klassenkameraden (Rheinhessen) meinen, ich hätte "ihren" Dialekt deutlich gegen Schwäbisch eingetauscht.

    Zitat

    2.) Welche(n) Dialekt(e) sprecht Ihr?

    Schwäbisch halt - so lala. Ich halte es für noch weniger als eine Mundart, einen leichten Slang - nicht vergleichbar mit einem Original-Schwaben. Auf TT-Treffen wäre mir von Schwaben sogar fast eine Ironie meines Nicks vorgeworfen worden. [edit] Zum Spaß habe ich mir durchs häufige und längere Anhören in anderen Regionen Deutschlands Sächsisch, Rheinhessisch und Fränkisch ein wenig zu Eigen gemacht: halt so, dass es sich für nicht Originale einigermaßen echt anhört. Jedenfalls habe ich das Gefühl, wenigstens da ein Sprachchamäleon zu sein und mich auch beim Umzug innerhalb Deutschlands recht schnell einfühlen zu können, aber eben hoffentlich eher passiv als im aktiven Wortschatz. ('tschuldigung, aber Sächsisch lässt sich so fantastisch karikieren und ist einfach zum Totlachen. Ich könnte mit einem sächsisch redenden Orbeytgäbor keinen Vertrag aushandeln, ohne dauernd zu schmunzeln)[/edit]

    Zitat

    3.) Wohnt Ihr eher in einer städtischen oder eher in einer ländlichen Gegend?

    Kleinstädtisch in Richtung ländlich.

    Zitat

    4.) Welches Verhältnis habt Ihr zu Eurem Dialekt? Ist es Euch unangenehm Euch mit Leuten, die nur Hochdeutsch verstehen zu unterhalten und diese merken, dass Ihr Dialektsprecher seid? Seid Ihr "stolz" auf Eueren Dialekt?

    Stolz bin ich darauf nicht. Ich bin froh, wenn andere sich anstrengen, ihren Dialekt zu verbergen. Ich versuche es ebenso. 's rutscht halt manchmol raus, abor des isch et schlimm. (<- So würde ich das nie sagen. :) ) Ich weiß halt ungefähr, wie Schwäbisch sich anhört, aber ich kultiviere es keineswegs. Es ist meiner Meinung nach schön und (unt-)erhaltenswert, dass es diesen und andere Dialekte gibt, aber jeder Deutsche (und vor allem jeder Zugezogene) sollte Hochdeutsch lernen, können und pflegen: jedenfalls in nicht-Stammtisch-artigen Runden (und das sind wohl >90% der Fälle). Ich finde es bedenklich, wenn Dialekt-Sprecher mit einem gerade Deutsch Lernenden Mitbürger dicksten Dialekt reden und ihm so eine sprachliche Integration außerhalb seiner jetzigen Wohnregion erschweren. Als Beispiel bringe ich mal den Nigerianer, der nur Bayrisch redet/kann(!) oder den Russen, dessen Wortschatz auf dem Sächsischen aufbaut. Dass seine Umgebung sich dann nicht sichtlich bemüht, Hochdeutsch zu sprechen, halte ich für eine Überbewertung von Dialekten.

    Zitat

    5.) Wenn Ihr Dialektsprecher seid, verwendet Ihr auch hin und wieder das Hochdeutsche in der mündlichen Kommunikation? Wenn ja, in welchen Situationen verwendet Ihr den Dialekt und in welchen Hochdeutsch?

    Fast immer Hochdeutsch. Auf jeden Fall Hochdeutsch in beruflicher Hinsicht, im Privaten, wenn die "Masse" der Runde aus Nicht-Schwaben besteht und bei mir neuen Gesichtern auch grundsätzlich (egal welches Alter, aber insbesondere Jugendliche und ältere Erwachsene, Gleichaltrige können auch mal ein wenig Dialekt von mir mitkriegen). Wie heißt es so schön: es kommt auf das Register an. Ich bemühe mich inzwischen, komplett auf Hochdeutsch umzusatteln. Ich sehe keinen Grund (mehr), meine Herkunft als akustische Visitenkarte mit mir herumzutragen. Früher mag (unbewusst) ein Dialekt ein Gruppenphänomen gewesen sein, über das man sich keine Gedanken gemacht hat. Man hatte eher das Gefühl, "anders" zu sein, wenn man den Dialekt vermieden hätte. Jedenfalls kam mir das in der Schule so vor. Als Steppke im Kindergarten muss ich laut Cassettenaufzeichnungen geschwäbelt haben wie der Älbler im Hinterland, und zwar so, dass ich mich kaum noch verstehe. In der Schule musste ich mich umstellen, damit Kommunikation in beiden Richtungen überhaupt möglich war. :D Zum Drüber-lustig-Machen und für einen gewissen Bundesland- oder Lokal-Patriotismus sind Dialekte in meinen Augen gleichermaßen geeignet und nötig. Einen großen Stellenwert haben aber sicherlich auch interessante Wortschöpfungen, die verloren gingen, würde ein Dialekt allmählich aussterben. Das fände ich sehr schade, aber ein Dialekt sollte immer nur ein Zusatzqualifikation ;) zum uns alle verbindenen Hochdeutsch sein.

    Zitat

    6.) Wie alt seid Ihr? Ihr dürft Euer Alter auch nur so ungefähr angeben, wenn Ihr Euer genaues Alter nicht verraten wollt. (Bsp. Mitte 20)

    31.

    Zitat

    [Dialekte] ... verlieren immer mehr an Boden zugunsten des Hochdeutschen, was ich eigentlich sehr schade finde.

    Es kommt darauf an, in welchen Bereichen und vor allem in welchen Alters- und sozialen Schichten die Dialekte allmählich zurückgedrängt oder ungern geduldet werden. Es gibt einfach berufliche Bereiche, die fehlendes Hochdeutsch zu Recht als Manko auslegen: Ich würde nie einen Vertreter, Presseprecher oder Repräsentanten einstellen, der nicht mindestens "zweisprachig" ist: Englisch und Hochdeutsch. Ein Dialekt wäre eine mit Französisch oder Italienisch nicht gleichberechtigte Sprache, deren Fehlen eher ein Pluspunkt wäre.


    [/Plädoyer für die hochdeutsche Sprache] ;)


    Gruß vom Schwob :)

    Wenn Du etwas gut kannst, ist es Zeit, etwas Neues zu lernen.

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