Siemens-Manager raffgierig?

  • genau anpassung ist gefordert, wie seit jahren flexibilität von den mitarbeitern.


    die gehälter von den armen bossen waren ja in deutschland viel zu niedrig und müssen an das niveau in anderen ländern angepasst werden....


    dummerweise waren die löhne der arbeiter viel zu hoch im vergleich zu anderen ländern und mussten somit auch angepasst werden.....


    welch zufall oder.... man könnte es auch der nutzen der globalisierung nennen


    alles schön und gut, aber warum passen sich nun die geschäfte und mieten und sonstigen ausgaben den viel niedrigeren preisen im ausland nicht an?


    da klappt es irgendwie nicht mit dem niveau in anderen ländern....


    na egal, der staat zahlt ja lieber fürs nichtstun hartz4


    der staat gibt es, der staat nimmt es


    die frage ist jetzt was ist essentieller:


    1. siemens boss verdient anstatt 4 mio € nur 3 mio €


    2. ein arbeiter verdient anstatt 2000€ nur 1000€


    3. natürlich ziehen die preise deutlich an, nachdem sie sich seit € einführung verdoppelt haben, und nächstes jahr auch noch 3% mehr mwst fällig sind

  • Obwohl ich selten ein Freund der Gewerkschaften bin, beschreibt das folgende Zitat die ganze Diskussion ziemlich treffend:
    "Der Siemens-Vorstand hat offenbar ein seltsames Verständnis von Globalisierung: Managergehälter wie in den USA, Unternehmenssteuern wie in Zypern und für die Beschäftigten Gehälter wie in China. So wird Globalisierung nicht funktionieren"
    Der bayerische IG Metall Chef Werber Neugebauer
    Quelle


    Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich bin nicht generell gegen die Anhebung der Managergehälter allerdings finde ich dass
    a) der falsche Zeitpunkt für die Verkündung gewählt wurde und
    b) der Erhöhung derzeit kein angemessener unternehmerischer Erfolg gegenübersteht

    Viele Grüße
    +-<=|:-)*

  • Zitat

    Original geschrieben von bambi05
    Das mag durchaus sein, denn auch da läuft der Laden alles andere als gut. Trotzdem war es (für Siemens) aus finanzieller Sicht der einzig richtige Schritt, die (durch eigenes Verschulden) hochmiserable und mit eigenen Fähigkeiten nicht mehr rettbare Handy-Sparte für einen symbolischen Euro abzustoßen. Das war am Ende nur noch ein Milliardengrab.

    Siehste, das ist der Unterschied:


    Versemmelst Du als Mitarbeiter oder Führungskraft der unteren Ebenen ein Projekt, hat das ernsthafte Konsequenzen für Dich, im worst case die Kündigung.


    Fährst Du aber als VV einen ganzen Unternehmenszweig an die Wand, wird lobend anerkannt, dass Du wo nix mehr zu retten ist anderen die Schuld gibst, die Reißleine ziehst, den Scherbenhaufen für symbolische 100 Cent auf dem türkischen asiatischen Basar herhöckerst und die paartausend Beschäftigten als Kostenfaktor endlich aus der Bilanz rausfegst. Zur Belohnung gönnt man Dir sogar eine ordentliche 6-7stellige Gehaltserhöhung.



    Die Regeln gelten eben nur für diejenigen, die sie diktiert bekommen. Die die sie machen stehen außerhalb oder besser gesagt oben drüber. Und das kollidiert mit den Gerechtigkeitsvorstellungen einiger Leute - vor allem derjenigen, deren Einkommen prozentual gesehen weit weniger über die letzten Jahre gestiegen ist im Vergleich mit den obersten 1-5 Prozent (die mehr oder weniger mit den Regelmachern identisch sind).

    Q: I've always tried to teach you two things. First, never let them see you bleed.
    Bond: And the second?
    Q: Always have an escape plan...

  • Als ich über die Erhöhung der Manager-Gehälter bei Siemens gehört habe, habe ich mir gleich gedacht, dass es im TT bald ein Threat dazu geben wird. Allerdings war ich mir hundertprozentig sicher, dass es in dem Threat nur darum gehen wird, wie "assozial" das Ganze ist. Ich muss sagen, dass ich doch gerade sehr erstaunt war, als ich die Haltung des Threaterstellers gelesen habe.


    Ich selbst kann nur sagen, dass ich die allgemeine Aufregung, die jedesmal aufkommt, wenn sich Menschen in Führungspositionen die Gehälter erhöhen, ebenfalls nicht nachvollziehen kann.


    Was habt ihr für ein Problem damit? Es geht hier um private Konzerne(!); ob es nun angemessen ist oder nicht, dass ein Manager soviel Geld verdient, Ihr braucht es doch nicht zu bezahlen. Aufregen könnten sich IMO höchstens diejenigen, die Aktien von Siemens (im aktuellen Fall) besitzen und somit "Teilhaber" (wenngleich sie auch in der Regel nicht viel zusagen haben) sind. Allerdings wird ja auch niemand gezwungen Aktien eines solchen Konzerns zu kaufen.
    Ich weiss, dass jetzt wieder die Argumente vonwegen Entlassungen und sozialer Verantwort kommen, aber glaubt Ihr wirklich, dass die Arbeitsplätze wegen der hohen Managergehälter (die ein Bruchteil des Umsatzes eines solchen Konzerns ausmachen) wegfallen? Oder andersherum: dass die Arbeitsplätze erhalten werden könnten, wenn die Konzernführung den Gürtel enger schnallen würde?
    Das mag auf Firmen zutreffen, denen das Wasser bis zum Hals steht, desswegen Mitarbeiter entassen müssen, die Managergehälter aber gleichzeitig auf höchstem Niveau halten. Von dieser Situation ist aber bei Siemens nun wirklich nicht auszugehen. Vielmehr fallen die Stellen der "Entlassungsproduktivität" (mir ist bewusst, dass ich das Unwort des Jahres 05 benutze) zum Opfer fallen. Diese Maßnahmen sind aber völlig normal und leider oft notwendig um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
    Wie gesagt, ich glaube nicht, dass man zwischen den Entlassungen und dem erhöhen der Spitzengehälter einen Zusammenhang, in welcher Form auch immer, bilden kann.

    bj_b4

    >> 'Never touch a running system' ist kompletter Scheiss. Wenn sich die Evolution daran gehalten hätte, wären wir heute noch Pantoffeltierchen. Make a backup, touch everything. Das sollte die Devise sein

  • Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Also unsere Politiker haben Diäten zwischen 7000 bis 10.000 Euro im Durchschnitt. Also warscheinlich ein Tagesgehalt eines Siemens Manager. Und ob es weniger Verantwortung ist ein Land mit über 80 Millionen Bürgern zu führen glaub ich kaum. Ich mag zwar auch nicht mit unseren Politikern zufrieden sein, aber im Vergleich zu den Managern verdienen unsere Politiker nur Peanuts.


    desshalb haben diese beiden "berufe" auch andere namen
    wer ein managergehalt haben will wird eben kein politiker und andersherum genau so ;)


    ob die arbeit eine ähnliche oder gar dieselbe ist spielt dabei absolut keine rolle


    es gibt bestimmt viele berufe die sich gleichen und die gehälter sehr unterschiedlich sind


    also hört doch bitte endlich mit diesem manager/politiker vergleich auf

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Re: Siemens-Manager raffgierig?


    Zitat

    Original geschrieben von bambi05
    3,3 Millionen pro Jahr stand da bei Klaus Kleinfeld. Ich dachte mir dann "Nur?? Für die Verantwortung über einen Konzern, der in 190 Ländern tätig ist, Jahr für Jahr um die 80 Milliarden Euro umsetzt und rund 460.000 Mitarbeiter hat?


    Ja wenn's denn wenigstens so wäre.


    Verantwortung für sich und andere hat ein Mittelständler, dessen Unternehmen vielleicht mal gerade "nur" 100.000/a für den Chef erwirtschaftet.


    Die Vorstände von solchen Unternehmen hauen sich die Taschen voll. Jubilieren solange der Laden irgendwie läuft. Und wenn sie die Karre tief genug in den Dreck gefahren haben, lassen sie sich noch eine ordentliche Abfindung auszahlen, damit sie nicht noch weiteren Schaden bis zum Ende ihres Vertrages anrichten.


    Die Gehälter der Vorstände von global Playern sind vollkommen unangemessen. Sowohl für die geleistete Arbeit, als auch für das Risiko, welches damit verbunden ist. Deren Tag hat nämlich auch nur 24 Stunden.


    Ich bin schon lange für Verträge wo bei Mißerfolg ein oder zwei Jahresgehälter an die Firma zurückgezahlt werden müßten. Dann dürfen die meinetwegen auch so viel verdienen. Dann würde da auch mehr im Sinne der Firma und weniger im Sinne des Vorstands-/Aufsichtsratssumpf gearbeitet.

  • Re: Re: Siemens-Manager raffgierig?


    Zitat

    Original geschrieben von DUSA-2772
    Siehste, das ist der Unterschied:


    Versemmelst Du als Mitarbeiter oder Führungskraft der unteren Ebenen ein Projekt, hat das ernsthafte Konsequenzen für Dich, im worst case die Kündigung.


    Fährst Du aber als VV einen ganzen Unternehmenszweig an die Wand, wird lobend anerkannt, dass Du wo nix mehr zu retten ist anderen die Schuld gibst, die Reißleine ziehst, den Scherbenhaufen für symbolische 100 Cent auf dem türkischen asiatischen Basar herhöckerst und die paartausend Beschäftigten als Kostenfaktor endlich aus der Bilanz rausfegst. Zur Belohnung gönnt man Dir sogar eine ordentliche 6-7stellige Gehaltserhöhung.

    In diesem konkreten Beispiel liegst Du falsch. KCK kann nichts dafür, dass Siemens mobile den Bach runter ging. Er ist erst seit Anfang 2005 Vorstandsvorsitzender, davor war er in einem Konzernbereich in den USA tätig. Das ist evtl. v.Pierer und dem Com-Bereichsleiter anzulasten.


    Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm
    Die Gehälter der Vorstände von global Playern sind vollkommen unangemessen. Sowohl für die geleistete Arbeit, als auch für das Risiko, welches damit verbunden ist. Deren Tag hat nämlich auch nur 24 Stunden.

    Grundsätzlich stimme ich Dir da durchaus zu. Allerdings könnte man dann gleich noch "Michael Schumacher und seine F1-Kollegen verdienen viel viel zuviel, Profi-Fußballspieler sind nur scheiß Millionäre und kicken 1x die Woche lustlos 90min und und und" dazu argumentieren. ;)


    Zitat

    Ich bin schon lange für Verträge wo bei Mißerfolg ein oder zwei Jahresgehälter an die Firma zurückgezahlt werden müßten. Dann dürfen die meinetwegen auch so viel verdienen. Dann würde da auch mehr im Sinne der Firma und weniger im Sinne des Vorstands-/Aufsichtsratssumpf gearbeitet.

    Naja, Verträge mit Grundgehalt zum Überleben + Erfolgsbeteiligungen sind bei Mitarbeitern über Sachbearbeiterstatus in Konzernen üblich, auch und gerade bei Siemens. In der Vorstandsebene läuft dies ein bisschen anders, ein Teil des Gehaltes ist fix und der Rest wird in Aktienoptionen ausbezahlt. Die Aktien steigen bei guter Leistung und sinken bei schlechter Leistung, also auch eine Art Erfolgsbeteiligung.
    Und was bspw. die D&O-Versicherung angeht, da haben die Siemens-Vorstände eine Selbstbeteiligung im Schadensfall zu leisten. Hier ist also - im Gegensatz zu vielen anderen Konzernen - kein Freibrief drin!

    Sie nannten ihn Trollfütterer.

  • Was mich bei Euren Beiträgen wundert, ist daß Ihr nur das Bruttogehalt des Managers seht, nicht aber das Netto- oder besser gesagt das Effektivgehalt.


    Man muss sich immer vor Augen führen, daß so ein Manger extrem viel arbeitet (weit mehr als 60 h / Woche), seine Freizeit und Familie sehr kurz kommt, er erhebliche Freiheitseinbußen hinnehmen muss (er wird ja überall gleich erkannt), hochgradig vom Burn-Out-Syndrom bedroht ist und neben einer ganzen Latte Steuern (die mehr als 50% ausmachen) auch noch viel Geld in seine Sicherheit und die seiner Familie investieren muss - dies auch noch über eine längere Zeit als er Top-Manager ist.

    Früher konnte man Drachen töten und durfte dann eine Jungfrau heiraten -
    heute gibt's keine mehr und man muss den Drachen heiraten :-(

  • Zitat

    Original geschrieben von Goodzilla
    Was mich bei Euren Beiträgen wundert, ist daß Ihr nur das Bruttogehalt des Managers seht, nicht aber das Netto- oder besser gesagt das Effektivgehalt.


    Man muss sich immer vor Augen führen, daß so ein Manger extrem viel arbeitet (weit mehr als 60 h / Woche), seine Freizeit und Familie sehr kurz kommt, er erhebliche Freiheitseinbußen hinnehmen muss (er wird ja überall gleich erkannt), hochgradig vom Burn-Out-Syndrom bedroht ist und neben einer ganzen Latte Steuern (die mehr als 50% ausmachen) auch noch viel Geld in seine Sicherheit und die seiner Familie investieren muss - dies auch noch über eine längere Zeit als er Top-Manager ist.


    sorry, aber wenn ein Spitzenverdiener mehr als 50% Steuern zahlt denn macht er etwas falsch ;)


    Um nur kurz auf das eigentliche Thema einzugehen:


    1. 30% ist meiner Meinung nach eine zu drastische Steigerung.
    2. Absolut der falsche Zeitpunkt (Bereiche werden verkauft, Betriebe werden saniert, viele Produktionsbereiche mussten bereits bluten und nun gehts in einigen Werken an den "Overhead"
    3. ich bin der Meinung Manager sollen mehr als gut verdienen, müssen aber "strengere" Verträge unterschreiben. Bei nichterfüllen gewisser Leisungen etc. ---> Gehaltskürzung bzw. Rückzahlung eines gewissen Prozentsatzes.
    4. Aktienoptionen sehe ich bei so einem großen Unternehmen nicht als eine Art von Leistungszahlung. Wenn ein Manager einen Teilbereich des Unternehmens (hier Siemens) in den Sand setzt wirkt sich das noch lange nicht auf den Aktienkurs aus. Evtl. mal kurzzeitig.
    4. Die Zahlungen an die eigentlichen "Produktiven" Mitarbeiter werden ständig gekürzt (Kommunikationssparte) und oben stopft man sich die Taschen voll...

    Gruß
    Flatie

  • Zitat

    Original geschrieben von bambi05
    Siemens ist aber doch kein Stahlkonzern oder? Wenn da die Karosserie reißt oder Haarrisse auftreten, passt doch etwas am Stahl nicht? Beim Transrapid ist da ThyssenKrupp dran schuld und bei den hiesigen Bahnen... keine Ahnung, aber Siemens macht doch "nur" Elektronik/Automatisierungstechnik o.ä.


    Die Grundgerüste kommen von extern?


    Schon - aber nach Vorgabe vom Generalunternehmer Siemens! Siemens-Ingenieure haben festgelegt, wie dick der Stahl sein muss, welchen Belastungen er standhalten muss, und, vor allem anderen, sie haben die Abnahmen durchgeführt! Sorry, aber wenn da nicht auffällt, dass es im Beiwagenbetrieb zu Haarrissen kommt, dann läuft etwas verkehrt.


    Lassen wir das.


    Siemens rettet sich seit Jahrhunderten :D mit seiner fetten Eigenkapitalausstattung. Wie lautet der schöne, böse Spruch: "Siemens ist 'ne Bank mit angeschlossenem Lampenladen." Das ist der wesentliche Grund, warum es nicht gleich die Bilanz und den Aktienkurs verhagelt, wenn mal eine Sparte Mist baut.


    Allerdings gibt es auch nicht besonders viel Anreiz, die Renditeziele zu erreichen, solange die Siemens-Bank alles gerade ziehen kann...


    Grüße
    tomcat

    After all is said and done there's a lot more said than done.

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