Osama bin Laden ist tot

Zitat

Original geschrieben von HappyDay989
Dabei sollte man aber nicht übersehen, dass Herr bin Laden von keinem einzigen Staat befugt war, seine persönlichen Ansichten von Recht und Gerechtigkeit durchzusetzen.

Das eine oder andere Land wird schon ein Eigeninteresse an den Aktionen des Herrn Bin Laden gehabt haben, Pakistan z.B. wurde sicher nicht aus Vergesslichkeit nicht über die Aktion informiert.

Zitat

Original geschrieben von mostwanted
Das eine oder andere Land wird schon ein Eigeninteresse an den Aktionen des Herrn Bin Laden gehabt haben, Pakistan z.B. wurde sicher nicht aus Vergesslichkeit nicht über die Aktion informiert.

Sicher nicht. Aber das ändert nichts daran, dass selbst Pakistan es nicht wagte, ObL ganz offiziell zum "Interessenvertreter" ihres Landes zu ernennen.

Wenn ich mich weigere, mich an einer einseitigen "Dämonisierung" bin Ladens zu beteiligen, dann hat das schlicht und einfach den Grund, dass eine objektive Betrachtung aus Gründen des historischen Erkenntnisgewinns viel ergiebiger ist. Außerdem, und das hat die Beschäftigung mit der Geschichte des Nationalsozialismus mich gelehrt (nein, ich will dabei wirklich nicht bin Laden mit Hitler vergleichen, also bitte nicht missverstehen), dass eine Dämonisierung auch neben einer extrem verkürzten Sichtweise auf die historischen Sachverhalte gleichzeitig eine bequeme Ausrede für die Gefolgsleute eines verbrecherischen Anführers liefert: man war sozusagen in den Bann von Dämonen mit quasi übermenschlichen Eigenschaften geraten, daher konnte man nur noch Befehle befolgen - eine nach dem 2. WK übrigens sehr beliebte Ausrede, sie kam direkt nach "man habe davon nichts gewusst".

Genau diese Rechtfertigungsmöglichkeiten nimmt man auch den Anhängern eines Terroristen, wenn man ihn nicht zum un- und übermenschlichen Super-Terroristen hochstilisiert, sondern auf das reduziert hält, was er wirklich ist oder war, nämlich ein Mensch, vielleicht ein Mensch mit Charisma, von großer Überzeugungskraft auf seine Anhänger usw. Aber man muss ihn als Menschen betrachten, um das Phänomen des Terroristen-Typus zu verstehen, den bin Laden und al-Qaida hervorgebracht haben: der religiös motivierte Fanatiker, der ohne Rücksicht auf sich oder andere vorgeht, aber nicht, weil er aus erbärmlichen Verhältnissen kommt und daher ohnehin nichts zu verlieren hat (das würde den typischen palästinensischen Terroristen beschreiben, wie wir ihn uns vorstellen: fanatisch bis in den Tod, weil ohne Zukunftsperspektive). Sondern der aus materiellem Wohlstand und aus angesehener Familie stammend und über ein hohes Maß an Bildung verfügend eigentlich zur Führungselite gehören könnte, sich aber statt dessen dem religiösen Fanatismus bis zum eigenen Tod verschreibt. Nur wenn man begreift, was Menschen dazu treibt, so etwas zu tun, kann man eventuell abschätzen, wie sich die Situation in der Zukunft entwickeln könnte, kann man vielleicht auch rechtzeitig erkennen, wenn junge Menschen sich auf eben solche Pfade begeben, die zu al-Qaida führen.

So interessant das Phänomen ObL ist, so wenig darf man vergessen WAS er getan hat und vor allem gegen wen sich die Gewalt richtete. Ich unterscheide z.B. zwischen militärischen Zielen und der Zivilbevölkerung. Die USA sind unter Garantie eine manipulierende Kraft die sich mit einer Selbstherrlichkeit in belange fremder Länder mischt, die ihresgleichen sucht. Und über die Triebfeder radikalisierter Fanatiker und Selbstmordattentäter gibt es mehr Studien als ich Haare auf dem Kopf habe - und ich habe reichlich Haupthaar....

Als ich gestern "The Dark Knight" gesehen habe, fiel mir wieder ein Spruch von Alfred auf, der in einigen Fällen leider der Wahrheit entspricht und von denjenigen verstanden werden sollte, die immer nach einem Grund oder eine Begründung für das Verhalten einiger Leute suchen - wie in diesem Fall ObL oder anderer Fundamentalisten:

"Because some men aren't looking for anything logical, like money. They can't be bought, bullied, reasoned or negotiated with. Some men just want to watch the world burn."

Und an die Leute, die meinen, man dürfen einem Menschen nicht den Tod wünschen - Mark Twain:

"I’ve never wished a man dead, but I have read some obituaries with great pleasure."

Ich hege eher die Vermutung, dass Bin Laden schon vor längerem das Zeitliche gesegnet hat und man ihn nun endlich in einem Medienspektakel auch „offiziell" beerdigen wollte.

Den Beweis, das B.L. noch lebt, wird Al Quaida nicht antreten können, den Beweis, dass es ihn schon länger nicht mehr gibt, wird man nicht antreten wollen.

Frankie

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
Den Beweis, das B.L. noch lebt, wird Al Quaida nicht antreten können, den Beweis, dass es ihn schon länger nicht mehr gibt, wird man nicht antreten wollen.

Naja, ein Video mit Bezug auf aktuelle Dinge würde da wohl schon genügen...

Wenn ich jetzt an den Tot von Osama bin Laden denke dann fallen mir als erstes ein, was mit Vietnam usw. usw "vorgefallen" ist. Ist die USA nicht auch für den Tot von Millionen von Menschen schuldig. Sogar im eigenen Land, dabei fallen mir die Native Indian ein.

Auf der ganzen Welt zu allen Aeonen gab es Völkermord und Terror.....

Menschenrechte werden mit Füssen getretten und Umgangen.....Leider

Auch wenn es hier als OT gelten wird, es liegt mir am Herzen: Freiheit für Leonard Peltier!

Bin ich der Einzige, der sich darüber wundert, dass die USA mal eben mit einigen Helikoptern in ein Land einfliegt und dort eine Operation durchführt?
Angeblich haben sie Pakistan nicht eingeweiht. Ich meine Pakistan ist Atom-Macht und eine Luftraumüberwachung haben die doch sicher auch. Schon alleine wegen ihrer Grenze zu Indien.
Der Ort des Geschehens liegt ja auch recht weit im Landesinneren. Da waren die Einheiten schon etwas länger unterwegs.
Wo kamen sie denn eigentlich her?

SpeedTriple  frank_aus_wedau

Endlich mal jemand der nicht alles glaubt was er vorgetischt bekommt.
Ich habe auch starke Zweifel daran, dass Osama überhaupt noch gelebt hat. Einigen Quellen Zufolge soll er auch schon 2001 in Tora Bora gestorben sein, wo sich auch sein Grab befindet. Allein schon die Tatsache, dass der Mann täglich eine Blutwäsche braucht, deutet darauf hin, dass er nicht lange in den Höhlen hätte überleben können (trotz vorhandenem Equipments für die Dialyse).

Auch sollte man in betracht ziehen, dass der Wahlkampf wieder bevorsteht und so ganz zufrieden schien die amerikanische Bevölkerung mit Obama bis jetzt auch nicht. Also brauchte er eine positive Nachricht um das Vertrauen (und Wählerstimmen) der Bevölkerung zu kriegen.

Und da jetzt der Feind tot ist, gibt es auch keinen Grund mehr länger in Afghanistan zu bleiben und so hat die amerikanische Regierung nun auch einen Grund um dort wieder abzuziehen und gleichzeitig auch nicht mehr blöd dar zu stehen.