... und was hat nun das ALGII mit dem Start des Brilliance Zhonghua zu tun?
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Brilliance Zhonghua ... das erste Chinaauto geht an den Europastart
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Ich denke gerade das ist ein Kernproblem. Wenn du irgendwas produzierst, brauchst du Leute, die auch die einfachen Teile herstellen. Einen Scheinwerfer zusammenstecken ist keine hochschwierige Tätigkeit - aber gerade diese ist in Deutschland zu teuer geworden.
Im Klartext: wenn du keinen mehr hast, der ein 5000 Euro Auto zusammenbaut, dann brauchst du dich auch nicht wundern, wenn dir dann die Leute wegbrechen, die dieses Auto kaufen.
Von den kulturtechnischen Problem (wer kann noch kochen etc.) mal abgesehen.
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Zitat
Original geschrieben von mungojerrie
Mit "viel" Made in Germany hat das nichts zu tun:Porsche 45% (Boxter)
Porsche 35% (Cayenne)Gerade der Boxter, der Porsche wohl vor dem Konkurs gerettet hat, ist mehrheitlich ein ausländisches Produkt. Das ist kein gutes Zeichen.
...nicht zu vergessen: Cayman: 100% Finnland.
Und der gute Doc W., wie herrlich verkündete er doch dereinst im TV, daß einfach nur die deutschen Unternehmer umdenken müssten, Arbeitsplätze in D wären spitze und gesichert etc. und zwei Wochen später sickert intern durch, daß die Sattlerei (bescheidene 1000 Mann) komplett nach Bratislava "ausgelagert" wird...
Scheinheiligkeit: olé!btw, sorry für off-topic

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Niemand erwartet das ein Hilfsarbeiter der Scheinwerfer zusammenbaut ein Luxusgehalt bekommt, aber für 2,50€ die Stunde wie in Osteuropa oder Asien kann er auch nicht arbeiten, weil er dann im Monat nach Abzügen vielleicht noch 300€ hätte und davon nichtmal die Miete geschweige den Lebensmittel und und Co. bezahlen kann.
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Nur was willst du dann mit dem Kerl machen? Wenn er nur genügend Fähigkeiten hat, um 2,50 Euro / h zu verdienen, dann wird er derzeit vom Arbeitsmarkt aussortiert. Eben weil sich die Arbeit für ihn nicht rechnet.
Der Vorschlag "Lohnerhöhung" löst das Kernproblem überhaupt nicht. Gibt man dem Hilfsarbeiter das doppelte, will der Normale Arbeiter auch das doppelte. Absolut berechtigt. Und damit steigen die Produktionskosten wieder und der doppelte Lohn reicht zwangsweise nicht aus.
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Zitat
Original geschrieben von mungojerrie
Hans-Werner Sinn hat es sehr gut formuliert: wir schrauben zusammen, produzieren aber nicht mehr.
Wenn das so wäre, dann müßte der Import deutlich größer sein als der Export - schließlich haben die ~80 Millionen Deutschen auch einen gewissen Eigenverbrauch.
Genau das Gegenteil ist aber der Fall. Laut destatis.de haben wir 2005 Waren im Wert von etwa 160.000 Mill. Euro mehr exportiert als importiert. Und so groß ist der Gewinn durch's bloße "zusammenschrauben und verpacken" nicht - schließlich werden definitionsgemäß Vorleistungen abgezogen. War da nicht was mit Exportweltmeister?
Nicht umsonst wird von Herrn Sinn und seiner Basarökonomie an "meiner" Uni nur noch als "Professor Unsinn" gesprochen.
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Zitat
Und so groß ist der Gewinn durch's bloße "zusammenschrauben und verpacken" nicht - schließlich werden definitionsgemäß Vorleistungen abgezogen.
Der Unterschied kann je nach Produkt bei Faktor 10 bis gar 100 liegen.
Im Porzellanbereich liegt er bei den teuren Labels, die in Deutschland Chinaware für die Zusatzgeschäfte nur verpacken, wohl noch drüber.
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Richtig. Aber 160.000 Mill. Euro Unterschied?
Ich bestreite ja auch gar nicht, daß es das Phänomen tatsächlich gibt. Ich studiere in Sachsen und in einem kleinen Ort in der Nähe steht eine Fabrik, die Spraydosen herstellt. Dort jobbe ich hin und wieder in den Semesterferien. Das Zeug wird von sonstwo in riesigen Behältern angeliefert, dort in Spraydosen gefüllt und verpackt. Drauf steht dann "Hergestellt in Deutschland", beschäftigt sind insgesamt aber vielleicht 20 Mann. Und die Spraydosen findet man dann bei Lidl, Plus & Co. zum Schnäppchenpreis.
Diese Sachen werden dann gekauft von Menschen, die bei der ZA-Firma, bei der ich dauerhaft jobbe, angestellt sind. Wer würde es ihnen denn auch verdenken? Durchschnittslohn pro Monat von 700-800 Euro, manche mehr, manche weniger. Davon kann man keine Familie ernähren und erst recht keine teuren Produkte made in Germany kaufen.
Also: Was hilft uns? Ich plädiere für die Abkehr von der monetaristischen Politik der EZB und ihren 2%-Kriterium. Stattdessen höhere Reallöhne, auch um des Risikos einer höheren Inflationsrate (wie hoch ist die Kerninflation nochmal? 1,1%?). Eventuell die Einführung von Kombilöhnen und - vor allem - ein Umdenken der Verbraucher: Weg mit Geiz ist Geil!
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Zitat
Original geschrieben von mungojerrie
MartynNur was willst du dann mit dem Kerl machen? Wenn er nur genügend Fähigkeiten hat, um 2,50 Euro / h zu verdienen, dann wird er derzeit vom Arbeitsmarkt aussortiert. Eben weil sich die Arbeit für ihn nicht rechnet.
Der Vorschlag "Lohnerhöhung" löst das Kernproblem überhaupt nicht. Gibt man dem Hilfsarbeiter das doppelte, will der Normale Arbeiter auch das doppelte. Absolut berechtigt. Und damit steigen die Produktionskosten wieder und der doppelte Lohn reicht zwangsweise nicht aus.
Aber du kannst ja nicht erwarten das sich jemand für 300€ Monatsgehalt 38 Stunden die Woche an einem Arbeitsplatz stellt, wenn er von den 300€ nichtmal die Miete bezahlen kann und trotzdem noch auf Sozialleistungen angewiesen ist.Es ist ja nicht so das die Arbeitskräfte die bisher nur Scheinwerfer zusammengebaut haben icht auch fähig wären was komplexeres zu machen, aber dort gibts ja auch nocht unendlich viele Arbeitspätze.
Früher als die noch nicht in Osteuropa und Asien produziert und zugekauft worden ist, konnte die Firmen ja auch überleben. Und gemessen an den Durchschnittseinkommen waren die Produkte dann auch nicht teurer. Es ist einfach so das die Niedriglöhne in bestimmten Ländern dazu genutzt werden um den Profit zu erhöhen, der dann vorallem den Grossaktionären sowie den Vorständen zugute kommt.
Die Entwicklung ist die, das der, der früher umgerechnet 8 €/h verdient hat nun nur noch 2,50 €/h bekommt und deswegen diese Arbeitsplätze nicht in Deutschland gehalten werden konnte. Dafür bekommt der, der früher umgerechnet 5 Mio. € im Jahr bekommen hat nun 25 Mio. € im Jahr.
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Stopp!
Schaut Euch nochmal den Threadtitel an!
Steht da was von 38h- Woche? Von Hartz IV?
Wenn man will, kann man alles damit in Verbindung bringen.
Aber ich denke, das Thema, zu dem Ihr abgeschweift seid, hatten wir schon öfter.
Bitte on topic! Welches das ist, entnehmt bitte dem Titel.
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