Wie umgehen mit US-Steuererklärung?

  • Hallo, benötige eine kleine Beratung.


    Vorgeschichte:


    Bin in Finanzfragen nicht der allerfitteste. Vor knapp 10 Jahren habe ich mir zudem von einer AWD-Tante die Beteiligung an einem sog. "Dreiländerfonds" aufschwatzen lassen, so dass ich 15 Jahre monatlich 100 DM/53 € dort einzahle.


    Der Fonds kam ziemlich in Verruf, jedoch komme ich aus der Sache erst mal nicht raus, da kein Mensch Anteile kaufen will, gegen AWD vorgehen wg. felascher Beratung ist auch nicht.


    Aktueller:


    Vor 2-3 Jahren hat der Fonds seine Strategie geändert und mit Immobilien in den USA gehandelt. Dann kam die Aufforderung, ich solle eine US-Steuererklärung abgeben und am besten die absendene Treuhandgesellschaft mit meiner Steuererklärung beauftragen.


    Das habe ich genervt ignoriert :rolleyes: und nie eine Steuererklärung abgegeben, um große Beträge kann es ja nicht gehen bei mir (evtl. naiv?).


    Nun wurden Immobilien veräußert, zur Steuerersparnis soll ich nun wieder eine US-Steuererklärung abgeben, aus der hervorgeht, dass ich eine natürliche Person bin.


    Die Dokumente sind immer wieder gespickt von US-Strafandrohungen wg. fehlender/falscher Steuererklärung


    Fragen:


    - Was ist da dran? Was kann passieren, wenn ich das weiterhin ignoriere?


    - Erlebe ich mein blaues Wunder, wenn ich mal in die USA einreisen möchte?


    Danke für Tipps, Öle

    Mit Grüßen ...

  • AWD? Von denen habe ich aus meinem Bekanntenkreis bisher eher negatives gehört.


    Ich würde Dir dringend empfehlen, diese Frage nicht nur in einem Forum zu stellen. Professionelle Hilfe in Form einer Beratung wäre da schon besser. Erste Anlaufstellen wären AWD, Deine Hausbank, Verbraucherschutz und/oder Steuerhilfevereine. Im ersten Schritt würde ich mir die kostenlosen Hilfen heraussuchen.


    Gruß,
    Dodson

    "Handle stets so, dass die Maxime Deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte"
    (Immanuel Kant, dt. Philosoph, 1724-1804)

  • Ignorieren ist leider nicht immer die beste Lösung ;)


    Such den Kontakt mit einem AWD Mitarbeiter, der dir aus der Sache raushilft. Ich hab eher positive Erfahrung mit AWD gemacht, das steht und fällt aber mit dem Berater (wie bei quasi jeder Versicherung).

  • Eine "richtige" Beratung bekommst Du bei Deinem Steuerberater. Den kannst Du dann auch verknacken, wenn was schief läuft.


    Zu meinem Kenntnisstand:
    Die Beteiligung an einem amerkikanischen Immobilienfonds gehst Du als "Mitgesellschafter" ein (in der Regel als "Limited Partnership", ähnlich der Stellung eines Kommanditisten einer KG). Hier kommt es aber auf den Gesellschaftsvertrag an, sofern sie Dir ein Kuckucksei ins Nest legen wollten oder haben, bist Du unter Umständen auch ein "General Partner", d.h. Du haftest für den Krempel, wenn die was verbocken. Dies solltest Du genauer überprüfen, AWD traue ich sowas durchaus zu. Da Du ja nicht besonders geneigt warst, die Briefe von AWD durchzuforsten bzw. zu beantworten, würde ich nachrecherchieren, welchen Status Du bei der LP hast.
    Es gibt zudem noch die Möglichkeit der Form eines Joint Ventures oder über den Umweg einer Beteiligung an einer KG oder GmbH & Co KG, die wiederum woanders beteiligt ist, aber das führt jetzt zu weit.


    Zu der Steuererklärung:
    Sofern Du Anteilseigner eines amerikanischen Immbobilienfonds bist, so musst Du eine Steuererklärung in den Staaten abgeben (außer ist eine KG Beteiligung, wovon ich aber in Deinem Fall nicht ausgehe). Die Einkünfte sind Vermietungseinkünfte.
    Die seriösen Fondsgesellschaften bieten von sich aus Hilfe bei der Erstellung an oder empfehlen Dir einen Steuerberater.
    Der Freibetrag dürfte an sich roundabout $ 3.000 sein, die Einkünfte gehen in Deutschland nur in den PV und sind nicht steuerpflichtig.
    Im Falle der LP oder GmbH-Konstruktion bist Du verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben. Sofern Du den Freibetrag unterschreitest, bin ich mir nicht ganz sicher, ob hier auch eine Verpflichtung zur Abgabe besteht.


    Edit: der Freibetrag für 2006 beträgt $ 3.300.

    "Das einzige Backup das Du je brauchst ist das, wofür Du keine Zeit hattest."

  • Danke erstmal ..

    Zitat

    Original geschrieben von Dodson65
    AWD? Von denen habe ich aus meinem Bekanntenkreis bisher eher negatives gehört.


    Ich würde Dir dringend empfehlen, diese Frage nicht nur in einem Forum zu stellen. Professionelle Hilfe in Form einer Beratung wäre da schon besser. Erste Anlaufstellen wären AWD, Deine Hausbank, Verbraucherschutz und/oder Steuerhilfevereine.


    AWD traue ich ehrlich gesagt keinen Meter mehr über den Weg, nach Berichten im Internet (die ich vor einer Weile mal geselen hatte) ist deren Ziel, sich Ärger vom Leib zu halten bei den Fonds. Meine Bank hat keine Ahnung von dem Problem (und haben ja auch nix damit zu tun)

    Zitat

    Original geschrieben von Fropper
    Eine "richtige" Beratung bekommst Du bei Deinem Steuerberater.


    Mein Steuerberater hat nach eigener Auskunft keine Ahnung von US-Steuererklärungen.

    Zitat

    Die seriösen Fondsgesellschaften bieten von sich aus Hilfe bei der Erstellung an oder empfehlen Dir einen Steuerberater.


    Das läuft über eine Treuhandgesellschaft namens ATC in München, die bieten tatsächlich an, das zu übernehmen. Das Problem ist, dass ich nicht einschätzen kann, wie seriös bzw. nötig das ist.


    Werde wohl mal nach Beratung Ausschau halten.


    Grüße, Öle

    Mit Grüßen ...

  • Zitat

    Original geschrieben von rajenske

    Mein Steuerberater hat nach eigener Auskunft keine Ahnung von US-Steuererklärungen.


    Er hat aber hoffentlich Deine amerikanischen Einkünfte in den PV (Progressionsvorbehalt) reingenommen?


    Zitat

    Das läuft über eine Treuhandgesellschaft namens ATC in München, die bieten tatsächlich an, das zu übernehmen. Das Problem ist, dass ich nicht einschätzen kann, wie seriös bzw. nötig das ist.


    Es gibt einige Gesellschaften (bzw. Steuerberater) die sich darauf spezialisiert haben. Ich kenne allerdings die Dimension Deiner Anlage nicht, aber es sollte nicht mehr als 120 Euro kosten.
    Zu ATC: Klick mich hart
    Sind auch eine Steuerberatungsgesellschaft, d.h. sie sind zumindest haftplichtversichert, für Schäden, die sie verbocken :D


    Die Kanzlei hätte für mich sowieso schon jeden Funken Seriösität auf Grund der Zusammenarbeit mit AWD verloren...

    "Das einzige Backup das Du je brauchst ist das, wofür Du keine Zeit hattest."

  • Zitat

    AWD traue ich ehrlich gesagt keinen Meter mehr über den Weg, nach Berichten im Internet (die ich vor einer Weile mal geselen hatte) ist deren Ziel, sich Ärger vom Leib zu halten bei den Fonds.


    Mal kurz auf den Absatz eingehend. Ich finde, das das Internet heute viel zu sehr überbewertet wird. Ich werde zu jeder Versicherung, zu jeder Firma irgendwas negatives finden. Sowas sagt inzwischen leider nichts mehr aus, denn hinter jedem Unternehmen stecken Menschen. Und Menschen machen Fehler.


    Meine Entscheidungen machen ich inzwischen nicht mehr vom Internet abhängig, nachdem ich mehrfach positive Erfahrungen gemacht habe.

  • Nebenbei, nicht eigentlich mein Thema:

    Zitat

    Original geschrieben von AdministratorDr
    Mal kurz auf den Absatz eingehend. Ich finde, das das Internet heute viel zu sehr überbewertet wird. Ich werde zu jeder Versicherung, zu jeder Firma irgendwas negatives finden. Sowas sagt inzwischen leider nichts mehr aus, denn hinter jedem Unternehmen stecken Menschen. Und Menschen machen Fehler.


    Meine eigenen Erfahrungen mit dem AWD habe ich ohne das Internet gemacht. Ich bin damals von der Mitarbeiterin mit angelernten Verkaufs-/Psychotricks für eine langfristige Ablage überredet worden - und ich habe mich überreden lassen. Das war erlernt und systematisch so angelegt, kein Fehler eines Mitarbeiters. Später sieht man das klarer. Wenn man dann hört und liest, dass es anderen ähnlich ergangen ist, kommt man sich wenigestens nicht mehr ganz so blöd vor. ;)


    Zum Thema zurück:

    Zitat

    Original geschrieben von Fropper
    Zu ATC: Klick mich hart
    Sind auch eine Steuerberatungsgesellschaft, d.h. sie sind zumindest haftplichtversichert, für Schäden, die sie verbocken :D


    Es geht tatsächlich um einen der umstrittenen Dreiländerfonds von Finke.

    Zitat

    Es gibt einige Gesellschaften (bzw. Steuerberater) die sich darauf spezialisiert haben. Ich kenne allerdings die Dimension Deiner Anlage nicht, aber es sollte nicht mehr als 120 Euro kosten.


    Habe ich oben geschrieben, ich zahle monatl. 53 € ein, und das 15 Jahre lang. Da gibt es Leute, die viel mehr da hinein gesteckt haben.


    Was mir eben unklar ist, inwieweit sich Ärger/Aufwand/Kosten lohnen, und wie ernst man diese Steuererklärung nehmen muss.

    Mit Grüßen ...

  • Zitat

    Original geschrieben von rajenske
    Nebenbei, nicht eigentlich mein Thema:


    Meine eigenen Erfahrungen mit dem AWD habe ich ohne das Internet gemacht. Ich bin damals von der Mitarbeiterin mit angelernten Verkaufs-/Psychotricks für eine langfristige Ablage überredet worden - und ich habe mich überreden lassen. Das war erlernt und systematisch so angelegt, kein Fehler eines Mitarbeiters. Später sieht man das klarer. Wenn man dann hört und liest, dass es anderen ähnlich ergangen ist, kommt man sich wenigestens nicht mehr ganz so blöd vor. ;)


    Okay, das wusste ich nicht. Natürlich werden AWDler geschult, genauso wie jeder andere "Verkäufer". Ich filtere für mich das raus, was ich hören will und wie auf meine Fragen eingegangen sind. Mein VOBA Berater war da viel schlimmer als der AWDler. Liegt vielleicht auch daran, dass ich ihm zu Beginn gesagt hab, er kann sich die Psychokiste sparen und mir harte Fakten liefern. Da ich "Verkäufern" generell skeptisch gegenüber stehe, war mir im vorhinein einfach klar, was mich erwarten könnte.

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