Größtes deutsches Bahnprojekt aller Zeiten beschlossen: Stuttgart 21

  • Ich darf euch heute wieder eine nahezu alltägliche DB Szene erzählen:


    Stuttgart zwischen Uni und Schwabstraße , mitten drin "peng" Sbahn abgestürzt. "Fehler in der Oberleitung". .. die Gleise sollen angeblich sogar teilweise für S21 mitbenutzt werden später mal(hab ich aber nur gehört! Keine Nachweise dafür). Und dieses Tunnelstück hat in der Richtung immer Verspätung .. jeden Tag. Da hält die Sbahn immer schön mitten drin und wartet.(nur heute ist sie ganz "abgestürzt").


    Und das liegt NICHT an der aktuellen S1/S5 Situation wegen dem S21 Bau ("Verzögerungen gibts überall" .. ), sondern war davor auch schon so, schon 2 Jahre. Ebenso stehen die Sbahnen morgens immer an der Rampe und warten weil die neuen tollen Sbahnen (die nur auf 2 oder 3 Linien fahren) Türen haben, die schwer zugehen, wenn immer ein Dödel ne Hand reinhält. (Bei den alten Drucklufttüren traut sich das kaum einer.). So, Situation erkannt, dafür muss man nicht viel Grips haben, aber trotzdem haben die seit Jahren Verspätung und immer aus dem gleichen Grund, immer zu gleichen Uhrzeiten,wieso ändert man nicht mal den Fahrplan, wieso kalkuliert man Fahrpläne die in 90% der Fälle nicht eingehalten werden?


    Ach eine Änderung gabs, es gab eine Zeitlang am HBF sowie in Stadtmitte einige DB Dödel die dort rumgesprungen sind um die Leute in die Sbahn "zu drücken" damit die Schaffner schneller die Türen zu bekommen. Aber so wirklich gut war die kostengünstige Lösung wohl nicht..


    Der neue Bahnhof wird so ein dermaßiger Epicfail, dafür sorgt die Bahn schon. Der Kunde zahlt und ist der dumme am Schluss..


    Die bekommens mit 20 Gleisen nicht hin, wie soll das mit 8 gehen, wenn man bedenkt das dort keine Züge mehr "parken" können.


    Neuer Bahnhof, wegen mir ja, aber bitte gleich eine neue Bahngesellschaft. Am besten lassen wir das gleich Japaner machen - da sind die Züge weit pünktlicher.


    Und dann noch der neue ICE von Siemens .. hoffen wir nur er wird nicht irgendwann auch von Stuxnet befallen. :rolleyes: (DB + Siemens .. da fehlt echt nur noch die Telekom und das Bermudadreieck wär beisammen.)


    :rolleyes:


    Mir tun die Techniker leid, die denn Schrott immer gerade biegen müssen.


    Wie machen dass eig. die Schweizer? oder die Japaner? da geht das doch auch alles besser?


    Entschuldigt das Rumgestänkere. Aber das sind Situationen aus der Realität, die so jeden Tag stattfinden und für einige nachvollziehbar sein sollten.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Evilandi666
    Wie machen dass eig. die Schweizer? oder die Japaner? da geht das doch auch alles besser?


    das Problem am deutschen Schienennetz ist dass es eben nicht exklusiv ist, in Japan sind Hochgeschwindigkeitsstrecken exklusiv für Hochgeschwindigkeitszüge reserviert, da fährt gar nichts anderes, deshalb sind die sehr oft auf die Minute pünklich.


    In Deutschland fährt alles kreuz und quer, mal Güterzüge, mal Nahverkehr und manchmal sogar mal ein ICE. Das ist kein Geheimnis dass es dadurch auch mal zu Verspätungen kommen kann, da kann mal ein Güterzug einen Unfall haben ( Güterzüge genießen oft nicht so gute Wartung und sind oft nicht von einer Firma, sondern der eine Wagen von da, der andere von da... ) und der ICE-Verkehr steht, oder was noch schlimmer ist, der Hochgeschwindigkeitsverkehr kann sogar Unfälle mit solchen Güterzügen haben, ist vor kurzem erst irgendwo passiert .


    Hier mal in Google mal ein kurzes Beispiel gefunden wie der Güterverkehr auch den ICE einschränken kann:


    http://www.rp-online.de/panora…tzstrecke_aid_803316.html



    Aber auch die Bahn AG hat sich ja an der geplanten Neubaustrecke ein Beispiel an den Japanern genommen, von Stuttgart nach Ulm fahren dann keine Güterzüge auf der neuen Schnellbahntrasse, dann ist zumindest diese in diesem Punk nicht mehr so Fehleranfällig.


    Dann haben die Japaner noch weitere Vorteile, Schnellbahntrassen werden dort grundsätzlich nie mit anderen Verkehrsmitteln kreuzen, also keine Bahnübergänge und Mauern um die Strecken und es gibt nur minimale Anzahl von Weichen, das ist den Japanern ihr Trick beim zuverlässigen Schienen-Vernverkehr. Alle Schwachpunkte wurden irgendwie mit viel Geld minimiert...




    edit: der Fehler mit der S-Bashn in Stuttgart war glaube ich diesesmal kein Fehler der Bahn, dort hat jemand fahrlässig mit einem Ballon der im Bahnhof abgehauen ist einen Kurzschluss in der Leitung verursacht. So etwas kam im Radio, ok, evtl kann man die Leitung auch irgendwie schützen, aber gegen menschliches Versagen kann man sich nie ganz 100% absichern.

  • Zitat

    Original geschrieben von hottek
    Dann haben die Japaner noch weitere Vorteile, Schnellbahntrassen werden dort grundsätzlich nie mit anderen Verkehrsmitteln kreuzen, also keine Bahnübergänge und Mauern um die Strecken und es gibt nur minimale Anzahl von Weichen, das ist den Japanern ihr Trick beim zuverlässigen Schienen-Vernverkehr. Alle Schwachpunkte wurden irgendwie mit viel Geld minimiert...


    Was die Bahnübergänge angeht, das ist in Deutschland nicht anders. Auf Strecken auf denen schneller als 160 gefahren werden darf, gibt es keine Bahnübergänge, und dort wo Menschen sich in der Nähe aufhalten, und reinlaufen könnten gibt es Zäune oder Mauern. Die Mauern ergeben sich oft schon zwangsläufig aus Lärmschutzmaßnahmen. Weichen gibt es auf den Rennstrecken übrigens auch nur in Homöopatischen Dosierungen... :)


    Was den Mischbetrieb zwischen Güterverkehr und Schnellverkehr angeht, ist das zwar wirklich ein Problem. Aber andererseits muß man auch mal die Lage ansehen. Japan ist ein recht kleines Land, aufgrund der Topografie kommt man mit recht wenigen Strecken aus. In Deutschland ist das anders. Ich möchte gar nicht erleben wie die "gegen Alles" Fraktion sich benimmt, wenn zu jeder Bahntrasse paralell noch eine Güterverkehrstrasse gebaut werden soll. Von den Kosten mal ganz zu schweigen.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Was die Bahnübergänge angeht, das ist in Deutschland nicht anders. Auf Strecken auf denen schneller als 160 gefahren werden darf, gibt es keine Bahnübergänge, und dort wo Menschen sich in der Nähe aufhalten, und reinlaufen könnten gibt es Zäune oder Mauern. Die Mauern ergeben sich oft schon zwangsläufig aus Lärmschutzmaßnahmen. Weichen gibt es auf den Rennstrecken übrigens auch nur in Homöopatischen Dosierungen... :)


    ja, da hast du schon recht, aber es gibt noch genug Strecken auf denen ein ICE unter 160 fahren muß weil es eben Bahnübergänge, keine Mauern etc gibt.


    Wenn dort ein Zug ( muß ja nicht mal ein ICE sein, ein RE reicht aus ) an einem Bahnübergang ein Auto mitnimmt ist trotzdem für ein paar Stunden der komplette Fahrplan für diese Richtung gestört, dann nützt es auch nichts dass es ein paar Kilometer weiter eine Hochgeschwindigkeitsstrecke gibt auf der der ICE 250 fahren dürfte.


    Aber du hast recht, hier japanische Verhältnisse zu realisieren wird so gut wie unmöglich sein, aber die Kunden müssen sich im klaren sein dass es deshalb in Deutschland auch nicht immer so zuverlässig zugeht wie in Japan.


    Der finanzielle Aufwand ein von anderen Schienenfahrzeugen unabhängiges Schienennetz aufzubauen um das so hinzubekommen wie in Japan würde einige Leute verzweifeln lassen ;) Ich würde sogar behaupten wenn das für ganz Deutschland gemacht werden sollte wäre es finanziell sicher sinnvoll statt neuen Gleisanlagen der Magnetschwebebahn die im Emsland im Kreis fährt nochmals eine Chance zu geben ;)

  • Nach dem, was da heute in Stuttgart passiert ist, frage ich mich langsam, wo ich lebe? Ist das noch normal, wenn sich eine Staatsmacht derart gebärdet? Ja, wenn eine Demonstration nicht genehmigt ist, muss sie aufgelöst werden. Ja, wenn sich jemand an Bäume kettet, muss er da losgesägt werden, wenn die Genehmigung für die Fällung da ist, ob einem das passt oder nicht. Aber mit diesen Mitteln? Mit Wasserwerfern gegen friedliche Demonstranten? Ich bin fassungslos, vollkommen fassungslos und sehr gespannt, wer das so in Auftrag gegeben hat.


    "Der Sprecher verteidigte das Vorgehen der Polizei. Wenn die Demonstranten sich nicht rechtlich einwandfrei verhielten, "dann kann die Polizei auch mal hinlangen", betonte er." (aus SPON)


    wo bin ich hier eigentlich? :eek:

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Wir sind hier immer noch in einem Rechtsstaat. Wenn die Demonstranten den Ablauf der Arbeiten stören und nicht verschwinden, dann greift die Staatsmacht eben durch.
    Soll man stundenlang oder tagelang gut zu reden und warten, bis die Demonstranten den Park freiwillig verlassen?
    Wer dort hingeht, muss auch mit den Konsequenzen rechnen. Deswegen kann ich das Gejammer der Rentner auch nicht hören, und wer sehr Kinder dorthin mitnimmt ... :flop:

    Dr. strg. c. Guttenberg

  • Die Staatsmacht hat sich aber an der Verhältnismäßigkeit zu orientieren.


    In Stuttgart demonstrier(t)en Schüler und Bürger aus allen Bevölkerungsschichten. Ihrem zivilen Ungehorsam kann die Polizei zwar durch Wegtragen begegnen, nicht aber mit massiver körperlicher Gewalt und dem Einsatz von Wasserwerfern und Reizgas. Sowas steht in keinem irgendwie zu rechtfertigenden Verhältnis zueinander.


    Man fragt sich auch was Mappus dazu veranlasst, sich dermaßen in der Wahl der Mittel zu vergreifen. Wäre man besonnen, kooperativ, vor allem gesprächsbereit mit den S21-Gegnern umgegangen hätte man das Gesicht wahren können.


    Nachdem aber nicht nur die üblichen "Berufsdemonstranten" am Start sind und sich selbst weite Teile der bürgerlichen Mitte auflehnen fällt der Landesregierung nichts Besseres ein als die Leute niederzuknüppeln. Das ist ein kaum zu unterbietendes Armutszeugnis und politischer Selbstmord.


    Schlimmer und schlechter hätte man die ganze Gemengelage nicht lösen können. Nachdem die Bevölkerung mehrheitlich eh schon gegen das Projekt ist, hat man mit dem empörenden Verhalten nun jede moralische Legitimation verspielt.


    Jeder Tag, der jetzt ohne Stop der Baumaßnahmen vergeht macht das Schlamassel größer, in das sich die zuständigen Politiker hineinmanövrieren. Allerspätestens zur Landtagswahl wird es einen Denkzettel geben, wie ihn die BaWü's noch nie gesehen haben...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Was sich da bei uns in Stuttgart heute Nacht abgespielt hat ist alles andere als einwandfrei und in Ordnung.


    Der Bau des Bahnhofes ist höchst richterlich bestätigt. Wer damit ein Problem hat soll Klage einreichen und nicht Kinder und Alte vorschicken um Nachts die Bauarbeiten zu blockieren und zu zivilen Ungehorsam aufrufen nur weil die eigene persönliche Rechtsauffassung nicht von richtlerlichen Organene geteilt wird.


    Auf einer Demo wo von Anfang an zu zivilem Ungehorsam aufgerufen wird haben Kinder nichts zu suchen da hier direkt mit einem "Zusammenstoß" gerechnet werden muss. Aber man kann auch demonstrieren ohne zivilem Ungehorsam und ganz friedlich. Aber das verstehen vermutlich einige nicht.


    Ich finde es richtig und wichtig das hier heute Nacht mal durchgegriffen wurde.


    Es kann und darf jeder demonstrieren, wir sind hier in einem Rechtsstaat.
    Nicht jedoch auf diese Art und Weise wie es gestern Nacht passiert ist. Dass es hier eskaliert ist liegt nicht alleine an der Polizei. Und die Aussage "dann soll halt mal die Polizei hinlagen und durchgreifen", find ich richtig. Die Polizei ist dazu da das Innere zu schützen und für Ordnung zu sorgen. Und dazu gehört eben auch die rechtmässige Bau des Stuttgarter Banhnofs.


    Die Bahn versucht gerade Fakten zu schaffen und das ist auch gut so! Bis zur Wahl ist das Projekt soweit fortgeschritten dass ein Umkehren nicht mehr möglich ist. Wenn es dann noch Landsleute gibt die trotzdem Rot-Grün m März in den Landtag wählen, dehnen gehört es nicht anderst. Wie ich schonmal schrieb wage ich ein Blick in die Kristallkugel: "Rot-Grün gewinnt, dank dem Wiederstand gegen Stuttgart 21, aber kann den Bau nicht aufhalten!". Eine tolle Schlagzeile ist das. Die gewählten lachen sich ins Fäustchen wie dumm doch er Bürger mal wieder war.


    Zum Thema Gesprächsangebot: Wer Bedingungen vor Gespräche stellt braucht sich nicht wundern wenn der "Andere" diese Gespräche net will. Ausserdem steht seitens der Regierung das Gesprächsangebot weiterhin. Die einzigen die nicht sprechen wollen sind die Gegner! Mir kommt es so langsam vor als haben sich die Gegner da in was verrant wo sie so einfach nicht mehr rauskommen.


    Es wird Zeit dass ein Vermittliungsausschuss oder ähnliches eingerichtet wird welches es den Gegner und Befürwortern von Stuttgart21 ermöglicht aus dieser verfahrenen Situation rauszukommen ohne ihr Gesicht zu verlieren. In denke da an Zugeständnisse von beiden Seiten, ohne ein Ende der Bauarbeiten.


    Und ich appelieren an die Demonstranten:


    Demonstriert weiter und zeigt dass wir ein Rechtsstaat sind! Hört jedoch endlich auf die Bauarbeiten zu behindern und hört auf zum zivilen Ungehorsam aufzurufen. So schafft man nur Konflikte und löst keine Probleme!


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Allerspätestens zur Landtagswahl wird es einen Denkzettel geben, wie ihn die BaWü's noch nie gesehen haben...


    Genau: Und dann lacht ganz Deutschland über die dummen Schwaben dass Sie Rot-Grün gewählt haben und diese gewählten Volksvertreter dann kleinlaut verkünden dass Sie ja doch nichts gegen das Projekt machen können gegen dass Sie eigentlich sind.


    Die Opposition versucht die Stimmung auszunutzen um an die Macht zu kommen. Aber für so bescheuert (entschluldigt die Entgleisung), halte ich uns Baden-Württemberger nicht. Es wird vielleicht ein Denkzettel geben indem einige Bürger mit Absicht die Oppostion wählen. Aber für eine Machtübernahme wird das net reichen.


    Im tiefen inneren wissen wir alles dass das Projekt fertigestellt wird. Wir wollen es jedoch nicht warhaben weil unsere persönliche Rechtsauffassung dies nicht zulässt.

  • ich frage mich - generell - warum manche immer noch als DEMONSTRANTEN genannt werden, ich verstehe unter einer demonstration eine FRIEDLICHE meinungskundgebung, das was ua auch gestern in stuttgart ablief ist meiner meinung nach nicht mehr demonstration zu nennen, sondern geht in richtung gewalttaten, somit wären - zumindestens teile der "demontranten" gestern - STRAFTÄTER -- vllt sollte man das mal im hinterkopf halten, wenn man solche situationen beurteilen will..!




    hier mal ein interessantes interview mit dem polzeipräsidenten stuttgarts im vorfeld:


    „Bäume zu besetzen ist kein harmloses Spiel" Interview. Stuttgarts Polizeipräsident Siegfried Stumpf über die Radikalisierung des Protestes gegen Stuttgart 21 , über die Pläne der Parkschützer und Gegenstrategien der Ordnungshüter:
    "...Wenn sich die Menschen an Bäume ketten, die gefällt werden sollen, dann kann das Nötigung sein - beispielsweise gegenüber beauftragten Firmen und deren Mitarbeitern, die gehindert werden, ihre Arbeit zu tun. Insofern ist ziviler Ungehorsam auch nicht gewaltfrei, wie immer behauptet wird. Es gibt durchaus auch eine Form der psychischen Gewalt, die in solchen Fällen von Demonstranten ausgeübt wird. Aufgabe der Polizei ist es deshalb, diese Menschen von den Bäumen abzuketten und wegzutragen, was für die Beamten allerdings sehr unangenehm ist..."
    http://linksunten.indymedia.org/de/node/22171

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