Größtes deutsches Bahnprojekt aller Zeiten beschlossen: Stuttgart 21

In Berlin wurden etwa 4,2 Milliarden in den Umbau des Bahnsystems investiert.

Allerdings ist der Berliner-Hauptbahnhof wohl deutlich größer und verkehrsreicher als der Stuttgarter es sein wird. Und obwohl das Stadtgebiet viel größer ist ist man in Berlin für die neue Nord-Südstrecke glaube ich mit weniger als 10 Kilometer Tunnel ausgekommen.

Ich glaube der ursprüngliche Plan für Stuttgart sah vor dass man einen erheblichen Teil der Kosten über den Grundstücksverkauf des freiwerdenden Bahngeländes wieder hereinholen wollte.

Dass S21 noch kommen würde, hätte ich vor zwei-drei Jahren kaum gedacht. Gerade, weil S21 ja nur eines von mehreren "21"-Projekten war, die praktisch durchweg Kopf- durch Durchgangsbahnhöfe ersetzen sollten und diese dann am besten unterirdisch zu errichten waren. Frankfurt 21 war dann bekanntlich bereits in den 1990ern geplatzt, obwohl man dort letztlich die gleichen Probleme wie STG hat(te).

S21 gibt es jetzt dann auch nur, weil BaWü und die Stadt Stuttgart offensichtlich so starkes Interesse daran haben. Ansonsten, überregional gesehen, gäbe es zig Maßnahmen, die dringlicher wären. Gerade, weil der Bund zum Beispiel kurzerhand an den Regionalisierungsmitteln gekürzt hat. Was nützen tolle Bahnhöfe, wenn das Geld für die Züge einfach weggestrichen wird?! Und dass viele Bahnhöfe, gerade auf dem Land, wie Bruchbuden aussehen, ist ebenso schlimm. Oder ist das nur auf Norddeutschland beschränkt? Bevor hier mal saniert wird, muss der Bestand wirklich schon kurz vor dem Einsturz stehen, könnte man denken. Mit kaputten Lampen, fehlenden Wartehäuschen, zwei Stunden am Tag geöffneten Fahrkartenschaltern und unregelmäßig alle paar Stunden fahrenden Zügen lockt man jedenfalls keine Fahrgäste an.

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Allerdings ist der Berliner-Hauptbahnhof wohl deutlich größer und verkehrsreicher als der Stuttgarter es sein wird.

Viel größer gehts ja auch kaum Verkehrsreicher aber sicherlich. In der Tiefebene fühlt man sich beim Warten mitunter wie in Hinterheinzldorf. Minutenlang kein Zug, keine Menschen, nur Stille unterbrochen durch die Computer-Ansagen. Es gibt da acht Gleise. Einige haben pro Stunde einen Zug, nicht mehr.

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Und obwohl das Stadtgebiet viel größer ist ist man in Berlin für die neue Nord-Südstrecke glaube ich mit weniger als 10 Kilometer Tunnel ausgekommen.

Der Tiergartentunnel ist 3 km lang. Ansonsten hatte man den Vorteil, dass auf den neuen Strecken bereits Gleise lagen bzw. die Nord-Süd-Achse grob der ehemaligen Grenze folgt.

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Original geschrieben von nicht-die-Mama
... das stimmt, da das System auf Nürnberg ausgerichtet war und noch ist, aufgrund des früheren Grenzverlaufes. Es ist ja heute noch so, daß der Eintritt in das deutsche Bundesgebiet bei Füssen über den Fluß stattfindet.

Es ist meiner Meinung nach trotzdem ein Umweg, wenn man kommend aus Rumänien, Ungarn, Österreich zuerst über Linz-Passau nach Deutschland eintritt und dann weiter nach z.b. Stuttgart fährt. Da ist die direkte Verbindung Paris/--/Stuttgart/Ulm/München/Salzburg/Wien schneller.

Aber Nürnberg ist auf jeden Fall schöner als München und Stuttgart.

Und wer fährt schon mit dem Zug von Bukarest oder Budapest nach Paris. Das müssten dann schon Eisenbahnfreaks sein die sowas machen. Normale Leute würden so eine Strecke eh auf jeden Fall fliegen. Vorallem wenn man an das Rollmaterial der osteuropäischen Eisenbahngesellschaften denkt. Da gibts vermutlich oft nur durchgesessene Sessel und keine Klimaanlage.

Intressant ist die Bahn eher auf mitteleren Strecken, wie z.B. Stuttgart-Zürich, Stuttgart-Frankfurt, Nürnberg-Passau, Nürnberg-Leipzig. Aber preislich ist dann wenn man flexibel bleiben will das Auto meist günstiger. Und wenn dann nicht der ICE Bahnhof sondern eine Kleinstadt das Ziel ist und man auf ne RB mit 2h Takt und letzte Fahrt um 21 Uhr zurückgreifen müsste, disqualifiziert sich die Bahn als Verkehrsmittel.

Was Stuttgart betrifft mach eine Neubaustrecke nach Ulm und Augsburg schon Sinn, und die Überdachung sowie Bahnsteigunterführungen müssen auch ersetzt werden, aber Stuttgart 21 scheint dann doch etwas überzogen.

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Original geschrieben von fieselschweif
Zudem bin ich gespannt, wie der Bahnbetrieb aufrecht erhalten werden soll, wenn dort, wo der neue unterirdische Bahnhof gebaut wird zeitgleich darüber Züge in den Kopfbahnhof einrollen sollen... aber für derartige Planungen bleiben ja noch 2 Jahre Zeit...

So langsam kommen die Details zutage: Die bisherigen Gleise werden um 120m verkürzt, sodass es Platz für die Baugrube gibt. Erreicht werden können die "neuen alten" Bahnsteige über Brücken über die Grube...

Ich freu mich schon richtig auf den mit dem Bau verbundenen Ärger für mind. 10 Jahre.. :mad:

Das Ganze sind mal wieder rausgeworfene Steuergelder und massive Beeinträchtigungen der Anwohner.
Ein neuer Bahnhof wie in Kassel oder der Fernbahnhof am Frankfurter Flughafen hätten es auch getan.

Aber da wollen sich ein paar Politiker wieder mal ein Denkmal des Größenwahn setzen. Ein Ausbau der Zugstrecke ist ja ok. Nur die halbe Stuttgarter Innenstadt zu untertunneln und bergeweise Erde zu verschieben ist Schwachsinn für ein paar Tausend fernreisende Zugfahrer.

Die Autobahnen um Stuttgart hätten das Geld wesentlich nötiger.

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Original geschrieben von D-Love
Die neue S-Bahn-Station "Mittnachstraße" wird die S-Bahn-Station "Hbf" massiv entlasten.

Halte ich für ein Gerücht... für die meisten Fahrgäste dauert die Fahrt zum Hbf dann 3min länger...

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Original geschrieben von D-Love
Stuttgart 21 wird Autos von der Straße holen.

Das mag ja sein. Aber was ist mit den LKW? Die haben dann die Autobahn für sich alleine...

Über den Ausbau des Güterverkehrs auf der Schiene wird nämlich mal wieder kein Sterbenswörtchen verloren. Die Kapazität ist bereits jetzt erreicht. HIER sollte endlich Geld investiert werden und nicht andauernd von Fahrzeitverkürzungen für Zugreisende zwischen Bratislava und Paris geschwärmt werden.

@dlove

Es geht mir nicht um den Ausbau der Strecke, sondern um den Umbau des Bahnhofs. Ein Fernbahnhof entsprechend Kassel oder Frankfurt Flughafen in Stuttgart würde auch ausreichen.
Er ist wesentlich billiger und am Flughafen plaziert auch effektiv.

Die halbe Innenstadt einer Großstadt wegen eines Politdenkmals mehrere Jahre teilweise lahmzulegen ist Irrsinn. Ein Fernbahnhof an einer Hochgeschwindigkitsstrecke muß nicht zwangsläufig in der Innenstadt stehen. Dort ist er nur teuerer und Züge fahren auch nicht mit Hochgeschwindigkeit in den Tunneln.

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Ein Fernbahnhof an einer Hochgeschwindigkitsstrecke muß nicht zwangsläufig in der Innenstadt stehen.

... muß er wirklich nicht, aber dann haben wir einen Bahnhof in der Innenstadt einen Bahnhof (Fernbahnhof) außerhalb und einen Bahnhof am Flughafen. Da ist die jetzt gewählte Lösung etwas eleganter, spart Betriebskosten auf die Jahre gesehen.

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Die halbe Innenstadt einer Großstadt wegen eines Politdenkmals mehrere Jahre teilweise lahmzulegen ist Irrsinn.

... mit Einschränkungen wäre, aus dieser Sicht, kein Projekt berechtigt.

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Es geht mir nicht um den Ausbau der Strecke, sondern um den Umbau des Bahnhofs. Ein Fernbahnhof entsprechend Kassel oder Frankfurt Flughafen in Stuttgart würde auch ausreichen.

Würde vielleicht auch ausreichen, wäre aber wenig vorausschauend geplant. D.h. in spätestens 20 Jahren würde die Flickschuhsterei beginnen.