Größtes deutsches Bahnprojekt aller Zeiten beschlossen: Stuttgart 21

  • Zitat

    Original geschrieben von SpeedTriple
    Starb damals jemand?


    Deine Frage ist etwas unangebracht.
    Stundenlang in einem unklimatisierten Käfig zu sitzen, hat zu Zusammenbrüchen geführt. Gottseidank nicht zu schlimmeren.
    Im Pulverdinger Tunnel bei Vaihingen/Enz saßen die Passagiere auch über 3 Stunden fest. Hoffen wir, dass sowas nicht im Fildertunnel passiert.

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Eine etwas merkwürdige Frage. Wenn du das nicht weißt, über was man bei Wahllen abstimmt, dann tust du mir leid.


    Das ist nett von dir, bringt mir aber immer noch nicht die gewünschte Erkenntnis. Sind für dich Wahlen bloße Abstimmungen über deinen Volksvertreter, wobei du dir ganz genau ansiehst, wer dich vertritt? (Du warfst es bereits in den Raum: Der Abgeordnete ist allein seinem Gewissen unterworfen.) Hast du keine Hintergedanken an bestimmte Sachthemen und verlässt dich blind auf die Kompetenz des Abgeordneten? Was machst du, wenn der Abgeordnete dir im Vorfeld etwas verspricht und dann ganz anders entscheidet, ohne dass du den Gesinnungswandel nachvollziehen kannst?


    Weiter gedacht: Sind diese Abgeordneten bessere Menschen, weil sie - anders als das Volk selbst - in der Lage sind, auch andere als Partikulatinteressen zu vertreten? Es muss ja Abgeordnete geben, die gegen die Interessen ihrer Wähler stimmen (sonst hätten wir gleich das Volk fragen können). Ist das demokratisch?

  • Mit ICEs gab es auch schon schwerwiegendere Zwischenfälle wie in Eschede. Soweit ich mich erinnere, waren damals aus Kostengründen die Wartungsintervalle für Radsätze erheblich verlängert worden, so dass der Defekt am Radreifen nicht rechtzeitig festgestellt werden konnte.


    Würde entsprechendes im Luftverkehr passieren, bekäme die Airline europaweit Flugverbot.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Wieviele der Demonstranten haben durch Stuttgart21 denn beispielsweise einen persönlichen nachteil zu befürchten und gehen dennoch auf die Straße? Und warum gehen sie überhaupt auf die Straße, wenn es der Gemeinschaft soviel bringt?


    Das wissen (sehr) viele davon doch selbst nicht. Es ist einfach nur ein Protest, weil die Bevölkerung in Zeiten der Krise nicht verstehen kann wie man 5+ Milliarden Euro für einen Bahnhof ausgeben kann. Was die Bevölkerung doch überhaupt nicht kapiert hat ist, dass fast das komplette Geld für überhaupt nichts anderes hätte ausgegeben werden können. Es stand nicht Bahnhof oder Bildung zur Debatte, sondern Bahnhof (in Stuttgart) oder Verkehrsprojekte (irgendwo anders).


    Davon abgesehen zielte meine Frage auch auf Dinge ab, die einen selbst betreffen. Weniger Sozialleistungen, mehr Steuern, längere Arbeitszeit, höheres Rentenalte - alles Dinge, die einem selbst nur Nachteile bringen.


    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Ja, genau das glaube ich. Wenn man sachlich argumentiert, transparent Vor- und Nachteile von eines abzustimmenden Themas auf den Tisch legt, dann glaube ich sehr wohl, dass da auch eine vernünftige Entscheidung bei rauskommt. Ich würde das jedenfalls sehr begrüssen. Ja, bei Themen wie Steuern finde ich das auch schwierig. Aber z.B. beim Rauchverbot o.ä. - wo ist da die "Gefahr", wenn das Volk abstimmt?


    Du kannst das Rauchverbot nicht mit Bauvorhaben "gleichsetzen". Es kann nicht angehen, dass die Bahn (oder sonst wer) erst das Volk um Erlaubnis fragen muss ob Investion XYZ getätigt werden darf. Du sagst selbst, dass Du es bei Steuern "schwierig" findest - hier geht es, im weiten Sinne, auch um Steuern (bzw. Steuergelder). Der durchschnittliche Demonstrant hat doch nichtmal begriffen dass die Gelder für S21 nahezu komplett zweckgebunden sind und hebt trotzdem Plakate mit "Bildung statt Bahnhof" (bildlich gesprochen) in die Höhe. Es informiert sich doch kaum einer unserer Bürger ausreichen über Politik und Zusammenhänge. Sorry, ich möchte echt nicht dass Stammtischniveau über unser aller Leben abstimmt und entscheidet.


    Um es mal auf den Punkt zu bringen, ich bin der Meinung - auch wenn es überheblich klingt - das mindestens 3/4 der Bevölkerung zu "dumm" (mir fällt kein passenderes Wort ein) sind um sinnvoll über unser Wohlergehen abzustimmen.


    Ganz ehrlich, wenn Du jetzt eine Volksabstimmung tätigst ob der Islam in Deutschland verboten werden soll oder, wirst Du ein Ergebnis erhalten welches die Grünen bestimmt nicht sehen wollen. Politik sollte nicht von Emotionen geleitet werden.

  • Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Das wissen (sehr) viele davon doch selbst nicht. Es ist einfach nur ein Protest, weil die Bevölkerung in Zeiten der Krise nicht verstehen kann wie man 5+ Milliarden Euro für einen Bahnhof ausgeben kann. Was die Bevölkerung doch überhaupt nicht kapiert hat ist, dass fast das komplette Geld für überhaupt nichts anderes hätte ausgegeben werden können. Es stand nicht Bahnhof oder Bildung zur Debatte, sondern Bahnhof (in Stuttgart) oder Verkehrsprojekte (irgendwo anders).


    Das mag sicherlich auf einige zutreffen, aber ganz bestimmt nicht auf alle. Zumindest haben sich alle, mit denen ich in letzter Zeit über das Thema gesprochen habe, auch ernsthaft darüber informiert und sind eben nicht nur dagegen, weil es grade "in" ist.
    Ich weiß nicht, ob Du aus S oder Umgebung kommst. Falls nicht: Die Stimmung hier in Stuttgart ist eine andere als das, was in den Medien seit Wochen breitgetreten wird. Man ist nicht dagegen, um "die Demokratie zu stürzen" oder was sonst noch an Bullshit geschrieben wurde. Man ist überwiegend gegen das Projekt an sich, unabhängig von parteipolitischen Farben.

    Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Davon abgesehen zielte meine Frage auch auf Dinge ab, die einen selbst betreffen. Weniger Sozialleistungen, mehr Steuern, längere Arbeitszeit, höheres Rentenalte - alles Dinge, die einem selbst nur Nachteile bringen.


    Was aber mit S21 nichts mehr zu tun hat und hier auch deutlich zu weit führen würde.

    Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Um es mal auf den Punkt zu bringen, ich bin der Meinung - auch wenn es überheblich klingt - das mindestens 3/4 der Bevölkerung zu "dumm" (mir fällt kein passenderes Wort ein) sind um sinnvoll über unser Wohlergehen abzustimmen.


    Da bin ich durchaus einer Meinung mit Dir - aber, wie gesagt, das passt hier nicht rein. Wobei "zu dumm" wirklich eine sehr schlechte Formulierung ist, ich würde eher sagen "zu uninformiert und zu egozentrisch" oder auch "nicht altruistisch genug" (wobei gerade unsere Politiker letzteres in den seltensten Fällen sind). ;) Aber lassen wir dieses Thema ruhen.

    Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Ganz ehrlich, wenn Du jetzt eine Volksabstimmung tätigst ob der Islam in Deutschland verboten werden soll oder, wirst Du ein Ergebnis erhalten welches die Grünen bestimmt nicht sehen wollen. Politik sollte nicht von Emotionen geleitet werden.


    Die Grünen haben vermutlich grade am meisten Angst vor der Stimmung in Stuttgart, weil sie IMHO selbst nach einem Wahlsieg S21 nicht mehr aufhalten werden können, und dann könnte es mal richtig Zunder geben. Denn rein formaljuristisch scheint S21 ja durchaus ordentlich legitimiert zu sein, nur hilft das hinterher weder den Befürwörtern noch den Gegnern.

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Deine Frage ist etwas unangebracht.
    Stundenlang in einem unklimatisierten Käfig zu sitzen, hat zu Zusammenbrüchen geführt. Gottseidank nicht zu schlimmeren.
    Im Pulverdinger Tunnel bei Vaihingen/Enz saßen die Passagiere auch über 3 Stunden fest. Hoffen wir, dass sowas nicht im Fildertunnel passiert.


    Meine Frage ist nicht unangebracht. Der Poster vorher hat den ICE als Todesfalle bezeichnet.
    Da frage ich mich schon auf welcher Grundlage diese Aussage basiert. Es gab IMHO keinen einzigen Todesfall.


    Natürlich ist das im Sommer passierte ärgerlich, unangenehm und kann zu gesundheitlichen Problemen führen.
    Aber deshalb den ganzen Zug völlig überspitzt als Todesfalle zu bezeichnen ist Polemik.

  • Zitat

    Original geschrieben von ElChefe
    Es stand nicht Bahnhof oder Bildung zur Debatte, sondern Bahnhof (in Stuttgart) oder Verkehrsprojekte (irgendwo anders).


    Das ist auch noch so ne Sache, über die man auch noch trefflich diskutieren könnte, welche sinnvollen Verkehrsprojekte man mit dem Geld für S21 finanzieren könnte und ob das nicht mehr bringen würde. Aber um Deinen eigentlichen Punkt anzusprechen: ich glaube nicht, dass das der einzige Punkt ist, der die Demonstranten bewegt. Da dürfte auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit des Projektes stehen, der tatsächliche Nutzen, der von vielen nicht gesehen oder angezweifelt wird. M.E. auch das eine Frage mangelnder Transparenz.


    Zitat

    Davon abgesehen zielte meine Frage auch auf Dinge ab, die einen selbst betreffen. Weniger Sozialleistungen, mehr Steuern, längere Arbeitszeit, höheres Rentenalte - alles Dinge, die einem selbst nur Nachteile bringen.


    Ja, wenn man das alles so negatov formuliert...aber "anderes Steuersystem" z.B. wäre etwas, was das Volk durchaus goutieren würde, wenn es einen Sinn sehen würde und vor allem den Eindruck von Gerechtigkeit hätte. Kirchhofs Modell z.B. würde m.E. bei gescheiter Vermittlung mehrheitsfähig sein. Und nicht unbedingt schädlich und nur mit Nachteilen verbunden.



    Zitat

    Du kannst das Rauchverbot nicht mit Bauvorhaben "gleichsetzen". Es kann nicht angehen, dass die Bahn (oder sonst wer) erst das Volk um Erlaubnis fragen muss ob Investion XYZ getätigt werden darf. Du sagst selbst, dass Du es bei Steuern "schwierig" findest - hier geht es, im weiten Sinne, auch um Steuern (bzw. Steuergelder). Der durchschnittliche Demonstrant hat doch nichtmal begriffen dass die Gelder für S21 nahezu komplett zweckgebunden sind und hebt trotzdem Plakate mit "Bildung statt Bahnhof" (bildlich gesprochen) in die Höhe. Es informiert sich doch kaum einer unserer Bürger ausreichen über Politik und Zusammenhänge. Sorry, ich möchte echt nicht dass Stammtischniveau über unser aller Leben abstimmt und entscheidet.


    Es liegt aber in der Hand der Politik, dieses Stammtischniveau zu verhindern! Nur bewegt sie sich selber (bei Befürwortern wie Gegnern) oftmals selbst sehr nah am Stammtischniveau. Und wenn sich kaum einer der Bürger ausreichend über Politik und Zusammenhänge informiert, so ist das sicherlich einerseits ein Fehler, ja. Aber a) sehe ich auch hier die Politik in der Verantwortung, auf den Bürger zuzugehen, ihn ernst zu nehmen und einzubinden und nicht die Arme zu verschränken, sich zurück zu lehnen und zu sagen "das Volk ist ja eh nicht an Politik interessiert". B) sehe ich aber das Desinteresse und die fehlende Information oft auch als eine direkte Folge des Politikstils der vergangenen Jahre. Viele Bürger haben doch das Gefühl, dass es ohnehin relativ wurscht ist, wo sie ihr Kreuz bei der Wahl machen. Woher kommt denn dieses Gefühl? Und ist es sooo falsch? Direkten Einfluss können sie nicht nehmen.


    Zitat

    Um es mal auf den Punkt zu bringen, ich bin der Meinung - auch wenn es überheblich klingt - das mindestens 3/4 der Bevölkerung zu "dumm" (mir fällt kein passenderes Wort ein) sind um sinnvoll über unser Wohlergehen abzustimmen.


    Finde ich sehr krass. Sind die Schweizer alle so viel intelligenter als wir? Warum funktioniert das System der Volksentscheide denn da so gut?


    Zitat

    Ganz ehrlich, wenn Du jetzt eine Volksabstimmung tätigst ob der Islam in Deutschland verboten werden soll oder, wirst Du ein Ergebnis erhalten welches die Grünen bestimmt nicht sehen wollen. Politik sollte nicht von Emotionen geleitet werden.


    Richtig, Politik sollte von Sachargumenten bestimmt werden. Aber ist das heutzutage denn so? Man hat doch mehr und mehr den Eindruck, dass Politik vor allem sehr viel mehr mit Lobbyismus, Klientelpolitik und Befriedung von Interessensgruppen zu tun hat als mit sachlichen Entscheidungen.

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Mit ICEs gab es auch schon schwerwiegendere Zwischenfälle wie in Eschede. Soweit ich mich erinnere, waren damals aus Kostengründen die Wartungsintervalle für Radsätze erheblich verlängert worden, so dass der Defekt am Radreifen nicht rechtzeitig festgestellt werden konnte.


    Würde entsprechendes im Luftverkehr passieren, bekäme die Airline europaweit Flugverbot.


    Frankie


    Die Bahn hat doch nachgebessert aufgrund dieses Unfalls.


    Wie die Luftfahrt bei Unglücken übrigens auch. Siehe Geschwindigkeitsmesser am A340 (Air France). Air France fliegt auch noch in Europa.


    Wieso also ein behobenes Problem in Europa sperren? Macht doch gar keinen Sinn.

  • aktuelle News aus der FAZ:


    "Die Gegner des Verkehrsinfrastrukturprojekts „Stuttgart 21“ haben sich am Dienstagabend dafür ausgesprochen, mit der Bahn und der baden-württembergischen Landesregierung Dialoggespräche zu führen. Das entschieden die Vertreter des Aktionsbündnisses, in dem die Gegner organisiert sind, nach einem Gespräch mit dem von der Landesregierung eingesetzten Mediator Heiner Geißler."


    ein Hoffnungsschimmer?

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

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