Stockflecken in Zimmerecke... Was dagegen tun?

  • es wurde hier auch der Tip gegeben die Luftfeuchtigkeit zu überprüfen - wie hoch darf diese denn sein?


    Bei mir schwankt sie und hat im max. wenn ich Wäsche zum trocknen aufgehängt hat 70%, sonst grundsätzlich zwischen 50% und 60% (Prozent ist bestimmt das falsche Zeichen...).


    Bin mir relativ sicher das mein Schimmel an Wärmebrücken liegt - habe die komplette Westseite Raumhoch verglast und da drüber ist auf der gesamten Länge Schimmel - an einer Stelle mehr, an anderer weniger.


    Hab ich das richtig verstanden das ich die Feuchtigkeit von den Fenstern weg machen muß? Da bildet sich ja mehrmals täglich Kondenswasser - da hätt ich ja nichts anderes mehr zu tun als die Tropfen zu entfernen...

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  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    Hab ich das richtig verstanden das ich die Feuchtigkeit von den Fenstern weg machen muß? Da bildet sich ja mehrmals täglich Kondenswasser - da hätt ich ja nichts anderes mehr zu tun als die Tropfen zu entfernen...


    So hab ichs auch verstanden. Lässt sich aber eigentlich nicht handhaben, eben weil meine Freundin und ich beide vollzeitberufstätig sind und daher die Wohnung manchmal 11 Stunden am Tag leersteht. :rolleyes:

  • Jemand aus meiner Familie hat mit dem wahrscheinlich gleichen Problem zu tun. Kurioserweise aber nur in den feuchten Monaten, im Sommer ist gar nichts....


    Die Flecken treten immer an den gleichen Stellen auf, Kanten oder Decke, auch auf den Kunststofffensterrahmen bilden sich ab und an Flecken und Punkte. Bis jetzt hat es "geholfen" mit Sagrotan diese zu entfernen und ggfs. zu überstreichen, da es nur oberflächlich zu sein scheint.


    Bauliche Mängel liegen nicht vor (laut Architekt). Luftfeuchtigkeit liegt so bei 50 - 60 %, mal mehr mal weniger. Leider ist auch dort nicht möglich sofort zu lüften oder Kondenswasser wegzuwischen. Das wird wohl der Auslöser sein.

    Nix..............


  • Bei 50-70% relativer Luftfeuchte ist das kein Wunder, das Optimum liegt so um die 40%. Ist allerdings nur duch 3-5 mal am Tag Lüften zu erreichen und somit für Berufstätige fast nicht möglich. Außerdem hängt es von den Fenstern ab. Bei neuen Isolierverglasten ist Feuchtigkeitsniederschalg ohne besonderen Grund (Duschen, Wäche trocknen (sollte wenn irgend möglich vermieden werden auch wenn der Weg zum Dachboden weit ist), Kochen) der Hilfeschrei des Gebäudes nach Belüftung, ohne Isolierverglasung ist's ziemlich normal.
    Sollte dann beim Einbau der neuen Fenster auch noch auf eine Außenwanddämmung verzichtet wotden sein ist die Schimmelgefahr recht groß. Denn früher waren die Fenster der kälteste Punkt der Gebäudehülle und hier hat sich das Wasser konsequenzlos niedergeschlagen. Nach dem Einbau neuer Fenster wird dann häufig die ungedämmte Wand zur kältesten Stelle, hier schlägt sich die Feuchtigkeit nieder und durchfeuchtet die Wand, was zu Schimmel und Substanzschäden führ(t/en kann).


    Fachleute sehen in neuen Fenstern ohne Außendämmung sogar einen Baumangel.


    die weiter oben beschriebene Innendämmung lässt bei mir alle Alarmglocken klingeln. Das anbringen ist sehr schwierig und es kommen oft Fehler vor. So reicht schon ein kleines Loch in der Dampfsperre um Schimmel zu verursachen.

  • Auf keinen Fall zum Anwalt oder Mieterschutzbund rennen und sinnlose Gebühren bezahlen. Bin momentan etwas im Stress, wenn ich mehr Zeit habe, versuche ich sinnvoll eine Antwort niederzuschreiben.
    Der ein oder ander Schreiberling vor mir, hat schon Recht.
    Ich liege auch gerade bei uns im Bett(damit das Kind schläft*g*) und schau auf den "lustigen" Fleck in der Aussenecke unserer Schlafzimmerdecke unserer neuen-alten Wohnung.
    Da ich vor, öhm-10 Jahren(?) mal einen Rechtsstreit, troz 2 verschiedenen Anwälte, Gesundheitsamt, Mieterbund usw. verloren habe, ich da gute 12000,-(zwölftausend) Mark bezahlen musste(ohne Anwalts- Gerichtskosten) usw. würde ich erstmal einen oder mehrere Handwerker anrufen, welche sich die Ecke mal anschauen sollen und diese um ein Angebot bitten.
    Ein Kondenstrockner ist für 2 Wochen billiger als eine Stunde Rechtsberatung ;-)


    Ach so, Richterspruch damals: Falsch lüften :rolleyes:

  • Schimmel in Haus und Wohnung entseht, wenn Bauteile dauerhaft feucht sind und nicht trocknen können. Ursache dafür sind schlechte Wärmedämmung oder Bauausführung sowie unsachgemäße Innendämmung. Es entstehen Wärmebrücken (3 verschiedene, hab bereits davon geschrieben), an welchen Wärme deutlich schneller abfließen kann. Somit ergeben sich an diesen Stellen niedrigere Temperaturen an der Innenseite des Bauteils. Architekten u. Richter, die meinen, es läge kein Baumangel vor bzw. es läge an falschem Lüften, haben leider wenig bis null Ahnung. Schimmel entsteht durch Taupunkt und Kondensation; wenn feuchte, warme Luft abgekühlt wird, steigt die relative Luftfeuchtigkeit (z.B. bei 20 Grad Innentemperatur kommt es zu folg. Taupunkttemperaturen: bei 40% Luftf. sind es 6°/ bei 50% sind es 9°/ bei 60% sind es 12 °). Irgendwann ereicht die rel. Feuchte 100% und es fällt Tauwasser an (Kondensation). Z.B. warme Raumluft kühlt am Fenster schnell ab und es entsteht Kondenswasser, oder im Bauteil durch Undichtheit. Dadurch "schwitzt" das undichte Bauteil am Nullpunkt (Übergang von plus in minus Temperatur).


    Fenster und Renovierung ist ein heikles, separates Thema. Zuerst ist es positiv, wenn Fenster anlaufen; deren U-Wert (früher k-Wert) ist so gut, dass sehr wenig Wärme verloren geht. Der Einbau ist die Krux, sowie die Anschlussstellen beider Leibungen, der Brüstung und dem Rolladenkasten. Ebenso ein wichtiges Kriterium: Aufbau der Wand des jeweiligen Hauses (Alt- oder Neubau, welche Steinart, Vollwärmeschutz oder nicht, Sichtmauerwerk mit stehender oder zirkulierender Luftschicht). Neue Fenster in alten Bauten (alt und jung verträgt sich nicht!) sind mit nicht geringem Aufwand an Dämmung der Anschlussstellen einzubauen (nicht gleich kompletter Vollwärmeschutz). Wie genau, darauf geh' ich jetzt nicht ein.



    @ TMausHB: vermutlich ist deine Innendämmung, wenn es sich um Schimmel handelt, genau in der Ecke fehlerhaft. Eine Innenecke dürfte, fachgerecht, keine 90-Grad Winkelecke mehr sein, sondern durch sog. Dämmkeile (Putz muss weg und Dämmung auf >Mauerwerk im Eckbereich) einen stumpfen Winkel ergeben. Egal, ob du Stoß-, Quer- oder Spaltlüftest: der Mist muss weg. Überleg mal, wenn du schwitzt, behälst deinen Mantel an oder ziehst in aus und trocknest dich? Wenn du lüftest, passiert was? Du lässt kalte Luft rein, damit du nacher wieder wärmst, um durch heizen angenehm warm zu schlafen. Heisst, du gibtst der schwächsten Stelle, der Innenecke (dort kann es durchaus 3 Grad kühler sein als in der Wandfläche) weiteren Nährboden, um zu schwitzen und somit warme Luft innenseitig schneller abkühlen zu lassen. Mach die Innendämmung weg, großzügig, und lass erstmal die Wandstelle trocknen. Und nochmal: Bilder wären nicht schlecht.

    LG G4, LG G Flex 2, Note 4, Note 5, S6, S6 edge+, Aldi Talk, WhatsApp-Sim, Vodafone Smartphone Special, blau.de, congstar

  • Zitat

    Du lässt kalte Luft rein, damit du nacher wieder wärmst, um durch heizen angenehm warm zu schlafen. Heisst, du gibtst der schwächsten Stelle, der Innenecke (dort kann es durchaus 3 Grad kühler sein als in der Wandfläche) weiteren Nährboden, um zu schwitzen und somit warme Luft innenseitig schneller abkühlen zu lassen


    Sorry, hab das nicht ganz verstanden. Ist es laut deiner Aussage schlecht wenn ich lüfte und danach die Heizung anmache?
    Soll ich nach dem Lüften die Temperatur unten lassen?
    Danke für die Aufklärung!

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  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    Sorry, hab das nicht ganz verstanden. Ist es laut deiner Aussage schlecht wenn ich lüfte und danach die Heizung anmache?
    Soll ich nach dem Lüften die Temperatur unten lassen?
    Danke für die Aufklärung!


    Es ist üblich, bei solchen Temperaturen nach dem Lüften zu heizen. Schlecht daran ist, die Schimmelstelle zu lassen, wie sie ist. Im Falle des TE müßte die Innendämmung samt Putz (keine Ahnung was genau gemacht wurde, wenn es wie schon erwähnt überhaupt Schimmel ist) in dem Inneneck entfernt werden, danach das Mauerwerk getrocknet werden. Schimmelstellen sollten sofort großzügig entfernt werden, um die darunterliegenden Bauteile frei zu legen und zu trocknen.

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  • ah, ok.


    Der Schimmel war im Sommer weg, baulich wurde auch was "verbessert" - hat offensichtlich nix gebracht.


    Ich dachte mir das ich jetzt halt alle 2-4 Wochen wenn der Schimmel zum Vorschein kommt diesen wieder weg wische.
    Trocknen bringt ja wie gesagt nix da nach dem Sommer...


    Sollte ich wider erwarten kommenden Sommer noch da wohnen werd ich mich nochmal an den Vermieter wenden.


    Ist ja wirklich nicht sehr viel - nur wenn mans weis nervts halt (bitte keine gesundheitliche Aufklärung - das es nicht gesund ist weis ich)

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  • Also, eine Innendämmung ist zwar eigentlich nicht mehr der aktuelle Stand der Technik, aber wenn diese korrekt ausgeführt ist spricht nichts dagegen diese nicht rauszureißen. Allerdings sollte immer eine erweiterte Enttrocknung der Räume (z.B. durch Raumluftheizung) mit einer Innendämmung einhergehen.
    Man muss sich mal vor Augen halten was man mit einer Innendämmung macht. Im Normalfall ist ja ja so, das der Wasserdampf in einem Zimmer durch die Außenwand diffundiert und dann irgendwann auf der Fassadenseite zu Wasser kondensiert. Nach und nach gibt die Fassade dann dieses Wasser wieder als Wasserdampf an die Außenwelt ab. Im Normalfall ist also so eine Außenwand eine Art Membran. (Anmerkung: übrigends sehr schlau sind die Leute die die ganze Fassade verfliesen und somit jegliche Membranwirkung verhindern...)
    Wenn man nun durch eine Innendämmung (immer mit Dampfsperre) dieses Wasserdampfwanderung unterbindet bleibt der Wasserdampf eben im Zimmer drinnen. Wenn alles richtig gemacht wurde garnicht so schlimm, aber die Wand als "Wasseraufnahmepuffer in der Nacht" exisitiert nicht mehr.


    Nun zum praktischen Rat: Ich würde als allererstes ein Hygrometer in dem Raum aufstellen mit Taupunktfunktion. Dort kann man die aktuelle Temp., relative Luftfeuchte und den Taupunkt (also die Temp., wo der Wasserdampf zu Wasser kondensiert) ablesen.
    Nehmen wir das Beispiel von Polli: Bei 70% rel. Luftfeuchte bei tagsüber ca. 21°C liegt der Taupunkt bei ca. 15°C. Wenn man jetzt die Nachtabsenkung der Heizung, die kältere Außentemp. in der Nacht und die kältere Außenwand/Fenstertemp. einberechnet wird schnell klar, warum es hier zu Problemen kommen muss.


    Man kann dann auch sehr schön durch verschiedene Messpositionen mit dem Hygrometer herausfinden, ob das Problem in allen Räumen auftritt oder z.B. nur im Schlafzimmer. Z.B. Abends ordentlich querlüften, die rel. Luftfeuchte sollte dann nach aufheizen nicht mehr als 40% bei 21°C betragen. Nun alle Türen zumachen und schlafen gehen. Wenn es am nächsten Morgen nach wiederaufheizen 70% rel. Luftfeuchte hat liegt höchstwahrscheinlich tatsächlich ein baulicher Mangel vor. Irgendwo muss die Luftfeuchte ja herkommen.


    Das Argument mit dem "ich bin berufstätig und kann nicht 4-5 am Tag lüften" ist imho auch nicht tragfähig. Wenn keiner zuhause ist kann schließlich auch kein Wasserdampf entstehen. Das man keine Wäsche im Winter in der Wohnung trocknet sehe ich jetzt mal als selbstverständlich an. Jedenfalls ist es bei mir so, das die Luftfeutchte Abends wenn ich von der Arbeit komme genauso hoch ist wie morgends wenn ich dei Wohnung verlasse.

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