Das billigste Auto der Welt (1700 Euro) kommt aus Indien

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Der Kunde in Deutschland hat ganz genaue Vorstellungen, wie das ideale Auto auszusehen hat, und das bietet der Nano, der Lupo 3L, der A2 1,2TDI, der Fox und der Smart CDI nicht.

    Das kann ich auch nachvollziehen, den diese Fahrzeuge kosteten allesamt doch recht viel Geld, boten im Gegenzug dafür aber keinerlei Prestige.


    Aber Volkswagen hat ja nun mit der BlueMotion Reihe erkannt wie es geht, und das man auch halbwegs sparsame Fahrzeuge bauen kann, die optisch hübsch aussehen, ansprechende Fahreigenschaften haben und auch Prestige bieten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Das kann ich auch nachvollziehen, den diese Fahrzeuge kosteten allesamt doch recht viel Geld, boten im Gegenzug dafür aber keinerlei Prestige.


    Aber Volkswagen hat ja nun mit der BlueMotion Reihe erkannt wie es geht, und das man auch halbwegs sparsame Fahrzeuge bauen kann, die optisch hübsch aussehen, ansprechende Fahreigenschaften haben und auch [b]Prestige[/] bieten.


    Auch wenn wahrscheinlich mit Absicht provoziert, muss man ja irgendwie darauf eingehen: In diesem Zusammenhang sei gesagt, dass Prestige vom Lateinischen "praestigiae" stammt und so viel heißt wie "Gaukelei" oder "Blendwerk". Wem dieser Gesichtspunkt beim Autokauf wichtig ist, nur zu... :rolleyes:

    Jeder kann wütend werden, das ist einfach. Aber wütend auf den Richtigen zu sein, im richtigen Maß, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Art, das ist schwer. (Ari Stoteles)

  • Man wird sehen was daraus wird. Aber Deutschland muss etwas machen in Sachen Preis der Fahrzeuge. Ich selber hätte auch Spass an so einem Wagen wie genannt wurde (Audi..Leder usw) Aber das geht bald eh nicht mehr wegen den Sprit Preisen.
    Man wird wohl oder übel später mit solchen Fahrzeugen vorlieb nehmen müssen. Wenn mann nicht gerade Porsche heisst.
    Die Frage ist auch die wieso werden denn keine Auto gebaut die weniger Sprit brauchen?
    Ich Radio kam ein interressanter Bereicht darüber das Mercedes seine S Klasse schon geschafft mit 5 Litern zu bauen. Mit Ausstattung :)
    Warum geht so etwas nicht in Serie?
    Mal sehen wie der erste Crashtest dieses Wagens aussieht

  • Zitat

    Original geschrieben von Paradox_13th
    Da du so schön das Thema Globalisierung ansprichst mit den ganzen Facetten sage ich trotzdem mal danke für deine Quelle ( siehe Link ) worauf sich dein Wissen anscheinend bezieht.

    Der Link sollte mir nur etwas Schreibarbeit abnehmen. Ist auch gleich das 2. Ergebnis beim Suchbegriff Globalisierung.


    Zitat


    Der Bericht ist rund 624 Seiten (13,3MB) stark und sehr interessant mit all seinen Vor und Nachteilen.


    klick mich zum Downloaden

    Aufgrund des enormen Umfangs habe ich mir den Text nur auszugsweise durchgelesen. Mein Fokus lag dabei auf dem Arbeitsmarkt S. 201ff.


    In einem Punkt stimmt der Autor mit mir überein: Durch die Globalisierung findet eine Verlagerung der geringqualifizierten Arbeitsplätze in Schwellenländer statt, während sich die Industrieländer auf höherwertige Tätigkeiten wie F&E sowie die Herstellung qualitativ hochwertiger bzw. komplexer Güter konzentrieren (sollen). Danach tue ich mich etwas schwer damit, seinen Ausführungen zu folgen.


    Dies liegt u.a. in der meiner Meinung nach unzureichenden Berücksichtigung des Faktors Zeit. Der Autor stellt zwar die Notwendigkeit der Anpassung dar, gibt aber keinerlei zeitlichen Rahmen, in dem das zu schaffen ist. Zwar versucht er den erfolgreichen Wandel durch Statistiken bzgl. des Ausbildungsniveaus in Deutschland zu untermauern, fraglich ist jedoch, wie aussagekräftig diese Grafiken und Tabellen in Zeiten von Pisa und den Hilfeschreien der Industrie nach Ingenieuren und Fachpersonal sind.


    Weiterhin wird keine Aussage hinsichtlich der Konsequenzen einer unterschiedlichen Entwicklungs- bzw. Anpassungsgeschwindigkeit getroffen. Wenn ich bedenke, dass die chinesische Firma Jiangling bereits 2005 mit dem Landwind ein Auto auf den Markt brachte, dass für ~15.000 Euro quasi komplett ausgestattet war, finde ich das einerseits beeindruckend, andererseits auch wieder etwas beängstigend.


    Die Umwelt ist z.B. ein weiterer Faktor, der zwar jetzt nicht direkt was mit dem Thema zu tun hat aber in einer Diskussion über Globalisierung nicht unberücksichtigt bleiben sollte. Gerade in China und Indien werden unsere Konsumgüter unter absolut indiskutablen Bedingungen hergestellt. Weder auf Ressourcen noch Umweltverschmutzung wird Rücksicht genommen. Unterm Strich werden wir alle dafür die Zeche zahlen. Das aber nur mal am Rande.


    In Anbetracht der Tatsache, dass mit China & Indien zwei Völker mit jeweils über 1 Mrd. Bevölkerung ihren Teil vom Weltmarktkuchen abhaben wollen und den 2-stelligen Exportzuwachsraten, denke ich schon, dass man sich ein paar Gedanken machen sollte. Das Problem scheint auch die europäische Union erkannt zu haben. Nicht umsonst werden auf bestimmte Waren Strafzölle aufgrund von Dumpingpreisen erhoben.


    Weiter möchte ich das Thema an dieser Stelle auch nicht vertiefen, da hier im "1700-Euro-Auto" Thread nicht der richtige Ort ist. Ich denke mal, wir können uns darauf einigen, dass das Thema Globalisierung sehr komplex ist und die vielen Millionen kleiner und großer ineinandergreifender Zahnräder selbst von Volkswirten nicht vollständig erfasst werden können. Eine Schlußbilanz der Vor- (höhere Effizienz durch Arbeitsteilung und Spezialisierung) und Nachteile (Gefahren für die Industrienationen, Abhängigkeit von anderen Ländern, Umweltverschmutzung etc.) dürfte wohl kaum objektiv und vollständig zu ziehen sein.
    Ich für meinen Teil stehe der Globalisierung und deren Erzeugnissen wie z.B. dem Tata weiterhin skeptisch gegenüber.

  • Zitat

    Original geschrieben von tobias2k
    In einem Punkt stimmt der Autor mit mir überein: Durch die Globalisierung findet eine Verlagerung der geringqualifizierten Arbeitsplätze in Schwellenländer statt, während sich die Industrieländer auf höherwertige Tätigkeiten wie F&E sowie die Herstellung qualitativ hochwertiger bzw. komplexer Güter konzentrieren (sollen). Danach tue ich mich etwas schwer damit, seinen Ausführungen zu folgen.


    Zitat


    Ich denke mal, wir können uns darauf einigen, dass das Thema Globalisierung sehr komplex ist und die vielen Millionen kleiner und großer ineinandergreifender Zahnräder selbst von Volkswirten nicht vollständig erfasst werden können. Eine Schlußbilanz der Vor- (höhere Effizienz durch Arbeitsteilung und Spezialisierung) und Nachteile (Gefahren für die Industrienationen, Abhängigkeit von anderen Ländern, Umweltverschmutzung etc.) dürfte wohl kaum objektiv und vollständig zu ziehen sein.


    Genau das ist das Problem: Deine erste Aussage bezieht sich im Prinzip auf einen echt alten VWL Hut, nämlich das HO-Modell, das auf unterschiedlicher Faktorausstattung basiert; der Haken dieses Modells ist, daß es auf extrem starken Annahmen fußt, die so in der Realität nicht vorkommen; für den Interessierten ein Stichwort: HOS hits facts: facts win

  • Zitat

    Original geschrieben von Wigfun
    Die Frage ist auch die wieso werden denn keine Auto gebaut die weniger Sprit brauchen?


    Weil sie nicht genügend Leute kaufen. Die Gründe stehen in den Posts von mir oben.
    Die Industrie produziert genau das, was der Markt will. Der Markt will keine kleinen, leichten, langsamen Autos, die teilweise auch unsicherer sind als Dickschiffe.


    Zitat

    Original geschrieben von Wigfun
    Ich Radio kam ein interressanter Bereicht darüber das Mercedes seine S Klasse schon geschafft mit 5 Litern zu bauen. Mit Ausstattung :)
    Warum geht so etwas nicht in Serie?
    Mal sehen wie der erste Crashtest dieses Wagens aussieht


    Es gibt eine Grenze, wie wenig Sprit ein Auto verbrauchen kann. Und eine echte S-Klasse mit klassentypischer Motorisierung (>250PS) und Komfortmerkmalen wird nicht mit 5 Litern zu bauen sein.


    Wenn das doch angeblich gelungen sein soll, dann nur über Tricksereien des Fahrprofils, die später vom realen Kunden unter realen Bedingungen nicht zu erreichen sind. Dieser "Betrug" läuft schon seit vielen Jahren und praktisch jeder hat schonmal selber erfahren, dass die angegebenen Verbrauchswerte in der Praxis hinten und vorne nicht zu erreichen sind. Die Prüfprofile sind einfach zu synthetisch, die Laborbedingungen zu perfekt und Verbrauchs- und Emissionswerte werden exakt um das geforderte Prüfprofil herumkonstruiert und nicht um reale Fahrsituationen.


    Nochmal zu dem, was der Kunde wünscht: Der Kunde will o.g. A4, aber bitte mit einem Verbrauch von 3 Litern, und ohne weitere Einschränkungen. Aber dass dieser nicht angeboten wird, heisst nicht, dass die Automobilbranche diese Fahrzeuge in der Schublade hält, sondern weils schlichtweg nicht geht. Die Physik lässt sich nicht betrügen.


    Es gibt eigentlich nur diese Maßnahmen:


    1. Man "betrügt" durchs Prüfprofil. Beispiel: Ein Hybridauto wie den Prius im Stadtverkehr gegen einen Diesel antreten lassen. Der Hybrid wird natürlich gewinnen. Auf der Autobahn bei konstanter Fahrt gewinnt allerdings der Diesel.
    Noch ein Beispiel: Start-Stopp-Automatik bei BMW. Senkt bei manchen Leuten den Verbrauch, bei anderen aber wieder nicht. Je nachdem, ob man oft an der Ampel steht oder überhaupt nicht, weil man nur Autobahn fährt.


    2. Man baut die Autos klein, leicht und komfortarm, mit schwachem Motor mit extremen Downsizing


    3. Man eliminiert Verkehrshindernisse wie Staus, Umwege etc und ermöglicht gleichmäßiges, stauarmes Fahren. Verkehrsleitsysteme, Abstandsregelungen, geleitete Kolonnenfahrt


    4. Man schult die Fahrer auf spritsparendes Fahren, oder man baut diese Intelligenz in Zwangsautomatiken im Auto ein. Nachteil: kauft keiner, niemand will gegängelt werden.


    5. Man benutzt die Geldpumpe "Steuervorteil". Hier fallen die ganzen LPG, CNG, Pöl, RME und Konsorten rein. Das Problem wird durch Steuervorteile gelöst, nicht "in Hardware"



    Wie man sieht, existiert hierbei kein Punkt 6., in dem steht: "Ich warte einfach ab, bis es meinen 200PS A4 mit 3 Litern Verbrauch gibt". Will man jetzt und heute ein sparsames Auto fahren, wird es auf diese "Keksschachteln" hinauslaufen.


    Derweil klettern die Spritpreise immer höher, und in wenigen Jahren werden die Leute, die auf 6. warten, auch schlauer werden (ausser, sie sind reich).

  • Ich kann mich an ein solches Modell auch noch dunkel erinnern. Irgendwas vonwegen nur 2 Länder, 2 Produktionsfaktoren, 2 Güter etc.


    Ist alles sehr vereinfacht aber immerhin kann man das Modell halbwegs nachvollziehen :)



    Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Es gibt eine Grenze, wie wenig Sprit ein Auto verbrauchen kann. Und eine echte S-Klasse mit klassentypischer Motorisierung (>250PS) und Komfortmerkmalen wird nicht mit 5 Litern zu bauen sein.


    Wenn das doch angeblich gelungen sein soll, dann nur über Tricksereien des Fahrprofils, die später vom realen Kunden unter realen Bedingungen nicht zu erreichen sind.


    Bei der S-Klasse soll es sich um einen Bluetec Hybrid mit 2,2 Liter CDI und 20PS E-Motor handeln.


    Zitat


    Bei dem Hybridmodul für die Limousinen handele es sich um einen scheibenförmigen Elektromotor, der auch als Anlasser und Lichtmaschine dient, heißt es. Er sorge auch für einen "Boost-Effekt", weil der das Verbrennungsaggregat beim Beschleunigen unterstützt. Zudem erlaube das Hybridmodul auf Kurzstrecken rein elektrisches Fahren und eine Statt-Stopp-Automatik für den Verbrennungsmotor.

  • Start-Stopp-Automatik finde ich einen Witz:
    Funktioniert nicht wenn es draussen kalt ist, da man die Heizung innen eingeschaltet hat und funktioniert nicht wenn es draussen warm ist, da man die Klima an hat.
    Funktioniert nicht wenn der Motor noch kalt ist und man morgens aus der Stadtwohnung auf die Autobahn fährt.


    Funktioniert also fast nie, überspitzt gesagt.

  • Zitat

    Original geschrieben von tobias2k


    Bei der S-Klasse soll es sich um einen Bluetec Hybrid mit 2,2 Liter CDI und 20PS E-Motor handeln.


    Klar, das kann ich auch. Man nehme einen prima A-Klasse-Motor (2,2CDI) und baut ihn vier Klassen höher in eine S-Klasse ein, die normalerweise im Stadtzyklus als S-400er oder S-500 oder S-400CDI zwischen 13 und 25 Liter braucht.
    Damit die Hybridtechnik zieht, versetze ich die S-Klasse in den dicksten Stadtverkehr, wo sie nicht zuhause ist (sondern auf Langstrecken bei hohem Autobahntempo), und schaffe dann natürlich 5 Liter. Keine echte Kunst.

  • Sorgen kann so manch einer haben. Habt ihr schon mal geschaut, wo eure Handy`s, PC`s usw. herkommen? Meistens doch "Made in China".
    Geht doch mal durch das ein oder andere "renomierte" Möbelgeschäft. "Made in Poland" ist doch keine seltenheit mehr.
    Schraubt doch mal an euer jetzigem Auto das ein oder andere Plastikteil ab, ihr werdet euch wundern, was da so drauf steht.
    Ich hatte vor Jahren mir mal einen Mercedes Vito zugelegt und dachte eigentlich auch , stolzer Preis, aber was solls, ist ja ein Deutsches Auto. Hätte ich vorher gewusst, dass ich für so viele Geld, so wenig Deutsche Ware bekomme...naja :eek:
    Gut, im Laufe der Jahre wird man schlauer, man hat Internet und kann erforschen, welcher Deutscher Hersteller was wo baut usw....


    Fahrt doch mal durch "Osteuropäische Länder", ihr werdet erstaunt sein, wie viele "Deutsche Werke" es mittlerweile da so gibt.
    Wenn "Opel" an seine Autohäuser jetzt schreiben würde: "Dieses Auto wurde in Polen gebaut", meint ihr, dass dann noch jemand einen Kleinwagen für 16000,- dort lieber kauft, als einen für 6-7-8000,- halben Franzosen wo Dacia oben steht?(Ist zwar kein guter Vergleich, ich würde aber den Dacia vorziehen.)
    Wo liegt die Gemeinsamkeit dieser zwei Fahrzeuge? Genau, beide sind nicht "Hergestellt in Deutschland". Aber so lange die "Deutschen" die Preistreiberei weiter hin mitmachen, können doch die grossen Hersteller Milliarden in Werke in Übersee und sonst wo auf der Welt hinsetzen um noch billiger zu produzieren und noch teurer verkaufen.
    Warum kosten die Autos heute fast das doppelte als vor dem Euro? Ich kann mich nicht erinnern, dass die Mitarbeiter der Werke das doppelte Verdienen, sondern daran, dass die Zulieferer immer mehr unter Druck "von oben" stehen und immer billiger Herstellen und auch Verkaufen müssen um im Geschäft zu bleiben.


    PS: Wenn ich in einer Grossstadt wohnen würde, ich würde mir so ein Ding zulegen. Mit dem Trabant haben wir ja auch überlebt. :top: :D

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