Zukunftssorgen werden zur Depression...

  • Zitat

    Und eine Ausbildung hat noch nie jemandem geschadet. Solche Erfahrungen sind unbezahlbar. Und wenn du dann auf der Ausbildung noch studieren möchtest kannst du das immer noch.


    Du hast auf jeden Fall recht mit dem was du über das Gymnasium schreibst. Naja, ich halte das Schulsystem eh für komplett überholt aber was solls...


    Ich hab versucht neben der Schulzeit Praktikas zu machen, direkt nach dem Abi gleich mein Zivi ohne Pause zu machen, damit ich danach wieder gleich Praktikas machen kann. Da blieb weder Zeit für Urlaub noch für nen gscheiten Ferienjob. Man malt sich zwar alles aus, aber irgendwie eben nicht frei Hand, sondern "Malen nach Zahlen". Es gibt ja so Leute, da funktioniert es.
    Ein Freund von mir, der sehr gut in der Schule war, nun auch Ing. macht, damit sehr gut zurecht kommt, lernt einfach das gelernt ist. Aber geht es mal darum, nicht irgendwas zu lernen, sondern irgendwas zu organisieren, z.B. ein Video für n Abiball zu machen etc. ist er überfordert. Genau das Gegenstück zu mir! ;)


    Klar, manche sagen 20, mache ne Ausbildung dann kannst du immer noch studieren...aber ich denke für mich persönlich bedeutet wenn ich jetzt eine Ausbildung mache, werde ich ziemlich sicher kein Studium mehr anfangen.

  • Zunächst einmal hat wohl fast jeder in seinem Studium mal eine Phase wo er ans Hinschmeißen denkt, da nehme ich mich auch nicht aus, bei mir war es gegen Mitte des zweiten Semesters.
    Wenn du nicht willens bist so eine Phase durchzustehen, dann würde ich von einem anderen Studium abraten, fast alle Fächer haben extrem stressige Momente, die keinen Spass machen, aber ich kann zumindest bei mir sagen, dass es sich wirklich lohnt durchzuhalten, jetzt (ab dem 6. Semester) kommen richtig interessante Sachen auf einen zu, wo es nicht mehr nur um Theorie büffeln geht, sondern um anwenden des Wissens und wissenschaftliches Arbeiten.


    Als Studienabbrecher wirst du übrigens auch nicht als Versager gesehen, wenn du danach einen konkreten Weg zielstrebig verfolgst, dass kann man durchaus als positiv interpretieren.


    Ansonsten kann ich mich nur anschließen, Schalt mal einen Moment ab, mach ne Auslandstour, oder ähnliches.

  • Du denkst zu viel (was du letztlich mit fast allen Menschen teilst!). ;)


    Setz dich mal ruhig hin, atme tief durch und stelle dir vor, wie dein Leben in zehn Jahren aussehen wird. Und vor allem: achte darauf, wie sich das anfühlt. Darauf kommt es an. Je deutlicher du es fühlst, desto eher weißt du, wie es werden soll. Auch der Tipp mit Sport ist ganz gut. Oft kommen mir die besten Ideen beim Joggen!


    Und bevor das als Psychoonkelgequatsche abgetan wird: ich hatte mal in einer Rehaklinik als Psychologe angefangen, meine erste Stelle in diesem Fachgebiet! Die Chefin war unerträglich und ich habe dann aus dem Bauch raus nach nur 2 Monaten und 4 Tagen dort aufgehört! (ich war der Schnellste, die meisten haben 5-12 Monate ausgehalten) Ich habe nicht darüber nachgedacht, fühlte mich befreit und habe es nicht bereut. Ich mußte dann noch ein Jahr für 'n Appel und 'n Ei jobben, eh ich dann meine eigene Praxis aufgemacht habe. Ich habe es nie bereut! Und ich hatte vorher schon ein Studium abgebrochen, einen Beruf erlernt, inzwischen 2 Unidiplome und ein Staatsexamen angesammelt!


    Depressionen kommen nämlich oft daher, dass etwas vom Verstand her sein muß, obwohl das Gefühl was anderes sagt! ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von rajenske
    Eine schöne Geschichte, gefällt mir, gibt auch zu denken.

    Für 'mehr' war diese auch nicht gedacht. ;)

    Zitat

    Aber wirklich geeignet, um sein weiteres Leben in persönlichen Krisenzeiten zu planen? Nur als Beispiel: Wie geht es dem Fischer in 30 Jahren, um mal provokant ;) zu fragen ...

    Ich bin ja kein "Krisentrainer", Life-Coach o. ä. ... wollte einfach mal die den Gedanken anregen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen.


    Da ich jedoch provokante Fragen mag, kann ich auch für die nächsten 30 Jahre einen Literatur-Tipp geben:
    FISH! Philosophie


    Geht z. B. schon mit dem ersten der 4 Grundsätze los:

    Zitat

    Jeder Mensch hat immer die Wahl, wie er seine Arbeit machen will.
    Auch dann, wenn er sich die Arbeit selbst nicht aussuchen konnte.

    Kann natürlich nicht sagen, ob es JEDEM hilft; jedoch versichern, dass FISH! und simplify mein Berufs- und Privatleben positiv beeinflusst, bzw. sogar bereichert haben. Sicherlich keine Patentlösung, doch zumindest wert, mal einen Blick darauf zu riskieren ...


    Just my 2 Cents.


    Cheers
    Laubi


    PS: Bin etwas überrascht, wie viele hier über den Beruf des Verkäufers denken?! Das ist - nachgewiesen - einer der anspruchsvollsten Berufe in der heutigen Zeit. Ein Key Account Manager u. ä. Berufsbezeichungen sind bekanntlich bestenfalls Synonyme für diese Tätigkeit.

    Newbie-Reloaded :-)

  • Zitat

    Original geschrieben von beugelbuddel
    Machst Du einen Ausgleichssport? Bei mir haben Ausdauersportarten wie z.Bsp. tägliches Joggen und lange Radtouren geholfen. Ist besonders in der jetzigen Jahreszeit zu empfehlen.


    Habe bis vor 2 Jahren Radsport als Leistungssport betrieben... Im Sommer sitze ich aber wenn es die Zeit zulässt 5 mal auf m Bike. So war es direkt vorm Studium, dann schlagartig auf Null runtergefahren. Ging zeitlich einfach nicht...
    Seit Weihnachten mach ich aber jeden 2.-3. Tag was, hilft wenn auch nicht viel trotzdem!

  • Ich persönlich kann regelmäßigen Sport auch nur wärmstens empfehlen, hat mir auch immer sehr geholfen den Kopf freizukriegen (bei mir Fitnessstudio).


    Du solltest aber nicht vergessen, dass meistens das Grundstudium aus Selektionsgründen sehr straff gehalten wird und auch eben um das nötige Handwerk beizubringen. Kenne viele die im Notfall das GS wiederholten und daraufhin ein tolles Studium hinlegten.


    Also denk dir nichts, du wärst bei weitem nicht der erste der das MaschBau-GS nicht direkt gebackt bekommt, zumal du aus einer nichttechnischen Ecke kommst.

    Günter Netzer bei der WM 98 auf die Frage, was passiert wenn Südkorea gegen Holland gewinnt:

    So etwas gibt es im Fußball nicht.

  • Ich hatte jetzt nicht die Zeit, alles durchzulesen außer dem Eingangsposting und muss auch gleich weg zum Seminar...



    * Was Du da z.Z. machst klingt völlig überstürzt und nach Aktionismus. Schon die Anzahl der Ausbildungsberufe und Bewerbungen zeigt, dass Du keine wirkliche Ahnung hast, was Du eigentlich willst.


    * Um besser Deinen Kompetenzen auf die Schliche zu kommen gibt es z.B. den KODE Kompetenztest, woraus sich auch das Berufsfeld einschränken lässt. Die glaub 64 Items ankreuzen geht noch schnell, zur Interpretation ist allerdings ein Gegenüber erforderlich, der sich a) mit KODE auskennt und b) weiß, wie er im Gespräch auf Dich eingehen kann. Kontakt bekommst Du afaik über die CeKom-Zentren, hier einfach mal ein x-beliebiger Link: http://www.fhm-bielefeld.de/1663.html Wie gesagt, das deckt den Kompetenzbereich ab!


    * Zusätzlich wäre vielleicht ein weiterer Test für Dich interessant, der Deine Persönlichkeit beleuchtet, wie z.B. MBTI, GPOP oder DISG, Insights MDI. Die Dinger arbeiten mehr raus, wie Du so drauf bist und was Dich motiviert - sagt aber keinen Berufserfolg vorher. Allerdings sind auch hier Rückschlüsse möglich, in welchem Umfeld Du Dich wohl(er) fühlst und welche Tätigkeiten Du vermutlich bevorzugst.


    Fazit: such Dir ne gescheite (!) Berufsberatung die auch was kostet, wo Du rausfindest, was Du für Dich und Dein Leben willst. Spontan fiele mir noch das Odenwald Institut ein, die da auch was im Programm haben und nochmal einen etwas anderen Ansatz verfolgen. Und: lieber verlierst Du jetzt nochmal 8 Monate und machst Dir in aller Ruhe Gedanken, als irgendwas hektisch anzufangen, was Du nach 3 Monaten wieder hinschmeißt!

  • Der E90 - Browser iss sowas von ätzend....


    Ok, nochmal als Ergänzung mit Butter bei die Fische ;)

    Zitat

    Original geschrieben von biketunE
    Das Leben genießen und zufrieden zu sein, dass sehe ich eigentlich als mein Lebensziel an. Aber so sehr ich mich auch versuche anzustrengen, es klappt seit Studienbeginn einfach nicht.


    Rhetorische Frage - denn Du wirst sie zwar lesen, aber weder verstehen, noch beantworten können:
    Muss man sich für Genuss und Zufriedenheit im Leben anstrengen - oder darf das auch einfach so geschehen?


    Lass mich raten: Du kommst aus ner Protestantenfamilie irgendwo aus dem Pietkong ;) Da ist nämlich alles erlaubt, solange es kein Spaß macht...

    Zitat

    Professionelle Hilfe werde ich eventuell in Betracht ziehen, allerdings habe ich absolut keine Zeit momentan. Ich bin den ganzen Tag beim Praktikum, dann renn ich zu irgendwelchen Vorstellungsgesprächen. Wenn es aber wirklich so weitergeht, dass ich z.b. am Wochenende, wenn ich mehr Zeit hab, voll den Depri raushängen lass, dann muss sich was ändern.


    Warst Du schonmal hypnotisiert und in Trance? Nein? Doch!!! Du befindest Dich gerade darin, ohne es zu ahnen! Blöderweise läd Deine Art von Trance Deine Batterie nicht auf, sondern leert sie - weshalb es auch kein Wunder ist, dass Du am WoE wo endlich frei und freie Zeit ist Dein Energiehaushalt in Streik tritt und Du depri mit Heulkrämpfen im Bett liegst. Und das, wo doch "Entspann Dich! Amüsiere Dich!" auf dem Programm steht...


    Anders gesagt: Du drehst aktuell volle Kanne im Hamsterrad durch! Klar, da bleibt keine Zeit für professionelle Hilfe oder ein tieferes Verständnis der Geschichte wie von Laubi gepostet. Und du scheinst ja seit dem Abi im Hamsterrad Runden zu drehen, schließlich soll ja was aus dir werden - also Praktika, Berufserfahrung, Lernen! Diese Glaubenssätze teilst Du übrigens mit Leuten in höchsten Positionen aus der Wirtschaft, die dann mit 40 in der SysTelios-Klinik ihre erste Runde drehen...
    Dein aktueller Aktionismus nennt sich übrigens "mehr-desselben"-Fehler: "ich hab schon viel gemacht, bin immernoch unzufrieden, also hab ich noch nicht genug gemacht" ;)


    Allerdings hast nur Du die Kraft Dich da rauszuholen! Du hast viele Kompetenzen, die dich in deiner Problemtrance halten, also könntest Du sie auch zur Lösung nutzen - wenn Du wüsstest wie. Aus meiner Erfahrung brauchts da oft ein Gegenüber, um reflektieren zu können.


    Zitat

    .. werde mal berichten wie es so weitergeht!


    Solange Du ohne Auszeit weiterrennst, brauchst nix berichten, denn es wird alles so bleiben wie's ist, höchstens die Depris nehmen zu... :(


    Meine Psycho-empfehlung ist: Notbremse ziehen, sich wen suchen und in aller Ruhe (!!!) mit den Themen aus meinem 1. Posting auseinander setzen...




    P.S.: Immerhin bist Du ein gutes Beispiel, warum ich von diesen ganzen "Simplify"-Ratgebern nix halte :D

  • Zunächst möchte ich dir einmal gratulieren. Gratulieren dazu, dass du deine Probleme erkannt hast und versuchst, daran etwas zu ändern.


    Aus meinem Freundeskreis kann ich dir von einem Fall berichten, wo leider nicht rechtzeitig reagiert wurde. Nach Abi und Zivildienst hat sich mein Kumpel für ein technisches Studium an der FH angemeldet und schon im ersten Semester herausgefunden, dass der mathematische Teil eine Nummer zu hoch für ihn war. Statt, so wie du, die Notbremse zu ziehen, blieb er weiter eingeschrieben, besuchte aber keine weitere Vorlesung. Heute ist er 26 Jahre alt, hat gerade mal 1 Schein aus dem ersten Semester und bewirbt sich jetzt auf eine Lehrstelle im kaufmännischen Bereich.


    Ein kleiner Tipp von mir:
    Fahr für 2 Wochen in den Urlaub und lass etwas die Seele baumeln.
    Je zwanghafter du in deiner jetzigen Verfassung versuchst, etwas geeignetes zu finden, umso weniger kommt dabei rum. Daher lieber jetzt mal 2 Wochen etwas Abstand zu der Materie gewinnen und dann mit klarem Kopf nochmal an die Sache rangehen.


    Vermeide es, dich selber unter Druck zu setzen. Du bist gerade mal 21 Jahre alt und hast noch fast dein ganzes Leben vor dir. Wirf dir nicht selber vor, jetzt schon so viel Zeit mit der Entscheidungsfindung verbracht zu haben. Gemäß dem Motto "gut Ding will Weile haben" braucht die Berufswahl Zeit.

  • biketunE
    Deine persönliche Lebenssituation kann und möchte ich nicht bewerten, allerdings gefällt mir dieser zuvor getroffene Vergleich mit dem Hamsterrad sehr gut.


    Ich kann aber was zum Studium einer Ingenieurwissenschaft sagen, da ich selber auf Umwegen über Bundeswehr, Rumgammelei und Ausbildung diesen Weg genommen habe.
    Besonders zu Beginn des Studiums habe ich viele Studenten erlebt, die mit sowas wie einem kreativ-technischen Entwicklungsdrang ihr Studium begonnen haben und schnell durch Mathe und Physik enttäuscht wurden.
    Die Gründe dafür sind unterschiedlich.


    1. Falsche Erwartungshaltung. Maschinenbau ist eine Wissenschaft, und wird als solche gelehrt, auch wenn das vielfach mit dem späteren Beruf nicht immer viel zu tun hat, allerdings unterschätzt man häufig die gute und notwendige wissenschaftliche Grundausbildung, die zu einem tieferen Verständnis beiträgt - das hat man dann später z.B. einem Technischen Zeichner voraus.


    2. Nochmal falsche Erwartungshaltung. Studieren ist ein Vollzeitjob bei dem man sich selber zwingen muss am Ball zu bleiben, manche behaupten auch, dass das ganze Studium ein einziger Test sei um zu beurteilen ob man selbständig und gewissenhaft arbeiten kann, ohne das ständig jemand mit der Peitsche hinter einem steht. Es gibt natürlich auch Fächer die wirklich Spaß machen, mir hat zum Beispiel Verbrennungsmotoren großen Spaß gemacht, erst da habe ich Thermodynamik halbwegs verstanden, trotzdem musste man sich trotz großen Interesses reinbeißen, da es was anderes als das Lesen der Autobild ist.


    3. In den ersten beiden Semestern wird massiv gesiebt, besonders mit Mathematik, das gilt wahrscheinlich für jede Ingenieurwissenschaft an jeder Hochschule, damit sollte man sich einfach abfinden und es als Durchhaltetest ansehen. Gehe mal davon aus, dass es kaum einen Ingenieur gibt, der wirklich Spaß an Mathe hatte, da galt bei vielen nur "Vier gewinnt", sogar bei manchen die am Ende mit ner Eins aufm Diplom abschließen.



    Ich hoffe das hört sich jetzt nicht zu negativ an, soll vielleicht nur ein wenig die Geisteshaltung beschreiben, weshalb es bei manchen nicht mit dem Studium klappt.
    Das ist aber ein wenig der Preis dafür, dass man sich für eine höherqualifizierte Arbeitsstelle empfiehlt, um dann etwas zu machen, was einem hoffentlich wirklich Spaß macht, denn andersrum kann bei hoher Erwartungshaltung an die eigene Arbeit, der Frust schnell später eintreten, wenn man mangels Qualifikation nur eine langweilige und stumpfsinnige Aufgabe hat...

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