ZDF WISO - Flaschensammler

  • ja pfandflaschen werden bei mir in der berufschule auch sehr wenig geschätzt, die leute zahlen 1 euro für 0,33 liter und wenn ich ihnen dann verrate dass sie für die flasche 0,15cent pfand kriegen würden im supermarkt (bei uns in der schule ist keins drauf) dann lachen sie nur und werfen die flasche trotzdem weg.


    wieso soll ein 1 Euro Job nicht normal sein?

  • Also in der Tat muss in Deutschland keiner Flaschen sammeln um zu überleben. Wenn Sie Flaschen sammeln dann tuen Sie es freiwillig oder um die Rente, Stütze ect. aufzubessern.


    Aber solche Stammtischparolen von wegen abschieben, wohin den bitte? Du willst deutsche abschieben nur weil du mit Armut oder unsozialem Verhalten konfrontiert wirst. Da können wir nach dem Flaschensammlern gleich bei Ausländer, Schwule, Kriminellen ect. weitermachen. Am besten alles was man nicht sehen möchte verschwinden lassen, einfach unter dem Teppich gekehrt.


    In der Tat in Deutschland wird es noch schlimmer werden, wir waren Jahrzehnte eine Oase mitten in der Wüste. Solang der Wirtschaftswachstum anhielt, war die Welt noch in Ordnung.


    Jetzt wo die Globalisierung vollzogen ist, und Deutschland zu teuer und unattraktiv geworden ist wird sich die Lage noch weiter verschlechtern.


    Leute müssen für 3€ die Stunde arbeiten gehen(mal vom 1Euro Job abgesehen), ganze Wirtschaftszweige werden nur mit Subventionen am Leben gehalten. Während die einen Millionen dafür bekommen, das Sie Traditionsunternehmen zugrunde wirtschaften, müssen andere mit teilweise 200 Stunden Fulltime Job Sozialhilfe beantragen damit es zum überleben reicht.


    Junges ausgebildetes Fachpersonal sucht den Weg ins Ausland um ein besseres Leben zu führen und mehr zu verdienen. Selbst polnische Saison Arbeiter gehen lieber nach Holland, England weil Sie dort besser verdienen.


    Das find ich beschämend, das das Land das vor 30 Jahren Zufluchtsort und Heimat vieler Millionen Ausländer geworden ist, heute nicht mehr in der Lage ist sein eigenes Fachpersonal im Land zu halten.



    Aber wenn andere noch Flaschen wegschmeißen können, bei bis zu 25 Cent pro Flasche kann es einigen gar nicht so schlecht gehen, den sonst würden Sie die Flaschen selbst wieder zurück bringen.

  • Hallo,


    Zitat

    Aber wenn andere noch Flaschen wegschmeißen können, bei bis zu 25 Cent pro Flasche kann es einigen gar nicht so schlecht gehen, den sonst würden Sie die Flaschen selbst wieder zurück bringen.


    Das ist eine sehr falsche Annahme. Es ist eine reine Kosten/Nutzen-Rechnung. Wenn ich unterwegs Durst habe, schleppe ich nicht den Rest des Tages eine Flasche mit mir zum, um die dann mit 10 Minuten Umweg, Anstehen etc. gegen ein paar Cent einzutauschen. Das lohnt sich schlicht und ergreifend für mich in dieser Situation nicht.


    Du kannst mir auch nicht für ein paar Cent 100 Zahnstocher schnitzen! Flaschen sammeln ist sozusagen die "Industrialisierung" dieses Problems.


    Aus gleichem Grund zerknülle ich nach wie vor genüsslich vor meine Getränkedosen, und arbeite immer noch an der Technik, wie man die neuen höheren Dosen mit einem Handgriff auf 4-5cm staucht. Früher mit den niedrigeren dickeren Dosen war das vieeel einfacher. Aber vielleicht reicht es ja irgendwann mal für Wetten Dass...


    Hans-Jürgen

    kpadinfo - Neues und Interessantes aus der Welt der Einzelportionssysteme

  • Zitat

    wieso soll ein 1 Euro Job nicht normal sein?


    Weil es eine Unverschämtheit ist wenn jemand 1 Stunde arbeitet um dafür einen lächerlichen Euro zu bekommen!


    Die Grundsicherung wurde vor einigen Jahren, wenn ich es richtig weiß 2003, auf 345 EUR im Monat festgesetzt. Seitdem ist schon mal grundsätzlich die Inflation weitergegangen, und neben dieser planbaren (in der Grundsicherung dennoch nicht berücksichtigten) Kostenerhöhung wurde die MwSt. um 3% erhöht (nicht für Nahrung, aber auch ein "Sozialhilfeempfänger" braucht Kleidung etc., es schlägt also natürlich bei ihm durch!) und es gab exorbitante Preissteigerungen z. B. bei Milchprodukten.


    Das gleiche bei Energiekosten und dadurch beispielsweise auch Fahrkarten. Wer ab und zu mit öffentlichen Verkehrsmitteln irgendwohin fahren muß - und das muß jeder, es ist einfach realitätsfern dass man niemals sein Stadtviertel verlassen muß - zahlt also inzwischen mehr weil er die 5, 6, 7 Fahrpreiserhöhung erlebt hat. Wobei es auch absolut widersinnig ist wenn in den 345 EUR Transferleistung 2,98 EUR Fahrgeld bedacht sind, die durch 0,1192 Cent an 25 Tagen (ist nur ein Beispiel), an denen man in die Stadt fahren darf, zustande kommen. Das ist doch absoluter Schwachsinn!


    Dieser bescheuerte Warenkorb des statistischen Bundesamtes kommt zu irgendwelchen Phantasiewerten weil z. B. Unterhaltungselektronik oder Urlaubsreisen (Billigflieger...) preiswerter wurden - aber nützt das einem Bezieher der Grundsicherung? Nein, absolut gar nichts!


    Wie soll das denn 2008 bitte funktionieren wenn man 2003, vor 5 Jahren, mit einem Mindestsatz von 345 EUR amtlich festgesetzt gerade so klarkommen konnte? Dann kann es 5 Jahre weiter unmöglich beim gleichen Betrag geblieben sein!
    Damit es überhaupt rechnerisch aufgeht hätte man jährlich einen Inflationsausgleich draufschlagen müssen und es hätte auch bei der Umsatzsteuererhöhung zu einer Bezugserhöhung um 3% kommen müssen, und zwar auf die Anteile der Grundsicherung, die nicht für Lebensmittel gedacht sind. Selbst das erklärt aber immer noch nicht wie man mit knappen 12 Cent an 25 Tagen irgendwo hin kommt oder wie man mit monatlich 3,42 EUR für "kulturelle Teilhabe" nur IRGENDEIN Museum, ein Kino, einen Zoo, oder was auch immer besuchen können soll.


    Abgesehen von dieser Theorie, die ja schon zum Schreien ist, kann sich jeder halbwegs intelligente Mensch auch sonst denken dass es mit 345 EUR schlicht nicht mehr möglich ist zu leben. Manches Geschwafel hier regt mich wirklich auf, denn es kommt garantiert von Leuten, die tatsächlich nie unter diesen Bedingungen leben mußten und dennoch von der gedeckten Tafel aus den Armen erzählen was zu leben reicht. Das finde ich echt mies.


    Es geht überhaupt nicht darum dass es mancher nicht schlimm findet Flaschen zu sammeln, es als Beschäftigung oder Zubrot sieht, oder wenn sich ein Pfennigfuchser daran aufgeilt ein paar Cent Flaschenpfand ergattert zu haben.


    Wir reden hier mehr über die Gesellschaft und ein System, bei dem Leute gezwungen sind für 1 EUR Stundenlohn zu arbeiten, obwohl jeder weiß dass das niemals reicht um von diesem Verdienst zu leben. Durch eine korrekte Bezahlung wird auch eine Wertschätzung ausgedrückt, Arbeit ist mehr als eine Beschäftigung, sondern sie soll auch dazu dienen Menschen einen Sinn zu geben und ihnen zu vermitteln dass sie etwas leisten können. Wer dann 1 EUR dafür bekommt, bekommt vermittelt dass er und das, was er tut, nicht mehr wert sei.
    Das ist ein Armutszeugnis für eins der nach wie vor reichsten Länder der Erde!


    Auch die Argumentation "der 1 EUR ist Zubrot, derjenige bekommt ja immerhin schon 345 EUR und eine Wohnung, also rechnerisch auch mehr Gehalt", zieht bei mir nicht. Das ist eine Überlebenssicherung, die jedem Menschen in unserer humanistischen Gesellschaft zusteht ohne dass das als Bezahlung gesehen werden kann.


    Selbstverständlich gibt es Mißbrauch, der muß konseqent ausgerottet werden, und da gibt es viele Ansatzpunkte. Das müssen wir nicht ernsthaft diskutieren weil ich das selbstverständlich finde. Es kann dann aber auch kein Argument gegen alle Transferleistungsbezieher sein, denn das Maß der Dinge müssen natürlich die tatsächlich Berechtigten sein und nicht die Betrüger.
    An anderer Stelle werden doch auch nicht rechtschaffene Menschen für Fehler bestraft, die schwarze Schafe machen... so kann man doch nicht rangehen.


    Es ist ja nichts gegen Flaschensammler zu sagen, wer das tun WILL sollte es ruhig tun. Ich bezweifele aber dass die Mehrzahl der Leute aus lauter Freude am Flaschenpfand mit ungeschützten Händen im Müll anderer wühlen würde wenn es keine Notwendigkeit gäbe auch mit so einem Drecksjob Geld machen zu müssen.


    Und zum Alkohol bei Nichtsesshaften: Alkoholismus ist eine Krankheit. Mir sind diese Menschen auch unangenehm, aber ich verurteile sie nicht, denn sie sind krank. Bevor man abfällig über die redet sollte man sich das mal durch den Kopf gehen lassen.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Also ich finde die Sozialleistungen durchaus ausreichend....


    Denn wenn man das ganze mal zusammenrechnet:
    347€ Regelsatz
    + Wohnungs- und Heizkostenerstattung: 360€
    + 140€ durch 35 Stunden in einem 1€ Job
    macht das unterm Strich 847€. Geteilt durch 140 Stunden ergibt das einen Nettostundenlohn von 6.05.
    Es gibt Berufe, da verdient man wesentlich weniger (z.B. Wachleute, Friseure etc.)...


    Es ist ja auch nicht so, dass ein ALG II-Empfänger ein "Luxusleben" gönnen sollte. Es ist halt nur eine Überlebenssicherung, wie du selber schreibst. Im Normalfall sollte man sich dann bemühen Arbeit zu finden, aber viele sagen nunmal: Warum sollte ich arbeiten gehen, wenn ich da nur wenig mehr verdine.


    Und ein wichtiger Aspekt wird übersehen: Bei den 1€-Jobs geht es nicht um den Lohn den sie bekommen, sondern um die Konsequenzen die es nach sich tragen würde wenn sie nicht arbeiten gingen.



    Denn so muss auch der Sozialschmarotzer Horst Paschulke arbeiten gehen. Und dann macht es für ihn vielleicht auch keinen Unterschied mehr, ob er von einem 1€+ALG II lebt oder einer "richtigen" Arbeit nachkommt, wo er genausoviel arbeitet und im Endeffekt zwar nur wenig mehr übrig hat, dafür aber nicht vom Staat bezahlt.

  • Aber der grundsätzlichre Denkfehler, den kaum einer zu kapieren scheint (Du auch nicht...), ist dass ein Leben unter diesen Bedingungen in unserer Gesellschaft schlichtweg unter aller Sau ist!


    Es ist jetzt mal egal ob man Leistungen vom Staat bekommt oder arbeitet - wenn wir, als eine der gesellschaftlich, wirtschaftlich und geistig weitentwickeltsten Nationen dieser Erde nicht in der Lage sind Menschen auf einem würdigen Niveau gesellschaftlich teilhaben zu lassen, dann ist das absolut jämmerlich.


    Der Vergleich kann nicht sein dass in Afrika Menschen in Hütten leben und Kinder verhungern, sondern der Vergleichsmaßstab muß sein was jemand braucht um hier, in dieser Gesellschaft, leben und teilhaben zu können.


    Man kann Menschen nicht auf Esswaren, ein Dach über dem Kopf damit man bei Regen nicht naß wird und ein Bett zum schlafen reduzieren, sondern ein Mensch braucht zum leben auch gesellschaftliche Teilhabe und Anerkennung. Das funktioniert aber nicht wenn als Existenzminimum nur Grundbedürfnisse zum puren Überleben akzeptiert werden.


    Hast du schon mal von der Bedürfnispyramide nach Maslow gehört? Bei den Mindestsätzen, die hier in Deutschland inzwischen gängig sind (egal ob Transferleistung oder schlechter Lohn), KÖNNEN Menschen nicht die zu einem zufriedenen Leben erforderlichen Bedürfnisse decken. Es ist nicht möglich ein bescheidenes Leben so zu führen dass man zufrieden ist weil die Mindestsummen das schlicht nicht hergeben.


    Es ist schon klar dass der Staat nicht jedem ein Luxusleben finanzieren kann und soll. Aber was gar nicht geht ist wenn Menschen arbeiten und dann aber trotzdem auf einem Lohnniveau darben, das schlicht unanständig ist. Genau das passiert aber den Geringverdienern, die du mit 6 EUR Stundenlohn abspeisen willst.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ich sehe es nicht so, das ein Leben unter diesen Umständen unter aller Sau ist. Eher sehe ich es so, das der Maßstab für ein vernünftiges Leben zu hoch ist.


    Denn mit dem Geld kann man, wenn man ein wenig drüber nachdenkt wieviel Geld man wofür ausgibt durchaus Leben. Genauso wie man am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Warum sollte man es nicht können? Da liegt das Problem eher bei denen, die "arme" Leute ausgrenzen. Denn wieviel oder wie wenig Geld ich habe muss absolut nichts über den Charakter aussagen. Auch wenn es heutzutage von den meisten so gelebt wird, v.a. von den "reichen", die davon ausgehen das Leute mit weniger Geld automatisch schlechter sind.


    Das Probleme sehe ich also nicht beim Staat sondern bei der Gesellschaft.

  • Zitat

    Original geschrieben von tOmAtEl
    Ich sehe es nicht so, das ein Leben unter diesen Umständen unter aller Sau ist. Eher sehe ich es so, das der Maßstab für ein vernünftiges Leben zu hoch ist.


    Aber du kannst unsere Industrialisierung genauso wenig zurückdrehen wie das Angebot an Waren und Dienstleistungen. Das alles setzt aber die Maßstäbe in unserem Alltag. Wir reden nicht über das fünfte Zweithandy und ein komplett neues Outfit wenn die neue Kollektion in den Läden ist, sondern einfache, aber gegebene Standards unseres Lebensumfeldes.


    Zitat

    Original geschrieben von tOmAtEl
    Denn mit dem Geld kann man, wenn man ein wenig drüber nachdenkt wieviel Geld man wofür ausgibt durchaus Leben.


    Klar, man könnte jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße essen, bei 39 Cent pro 3er-Portionspackung beim Aldi und 3 Mahlzeiten pro Tag kommt man also mit der Rechnung "39 Cent x Tage, die der Monat hat" zu der Summe, bei der man nicht verhungert. Dazu kommt dann noch eine tägliche Ration Vitaminpillen oder alternativ ein 200ml-Glas Saft, das laut Packungsaufdruck den tägliche Bedarf an Nährstoffen deckt. Rechnerisch kann man so mit max. 20 EUR einen ganzen Monat überleben...
    Aber blöderweise sind Menschen keine Maschinen, die nach solchen Theorien bedient und abgefertigt werden können.


    Zitat

    Original geschrieben von tOmAtEl
    Genauso wie man am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Warum sollte man es nicht können?


    Dann sag' mir mal was du beim letzten Besuch im Kino oder Theater, in der Disco, im Zoo, im Freizeitpark, im Schwimmbad, in der Kneipe, im Restaurant, im Eiscafe, auf dem Rummel oder was man sonst noch anführen könnte, bezahlt hast.


    Was haben Geburtstagsgeschenke für deine nächsten Verwandten gekostet, eine Kleinigkeit zu Weihnachten, ein Blumenstrauß zum Muttertag, eine Kleinigkeit für die Freundin zum Valentinstag oder mal einfach so, weil du ihr eine Freude machen wolltest?


    Selbst wenn man äußerst sparsam ist - das sind monatliche Posten, die eine gewisse Höhe haben und die sich schlicht nicht wegdiskutieren lassen, weil kein einziger Mensch ganz ohne solche Ausgaben leben wird, und weil auch niemand mit 3,42 EUR pro Monat für diese Angelegenheiten klarkommen wird.


    Zitat

    Original geschrieben von tOmAtEl
    Das Probleme sehe ich also nicht beim Staat sondern bei der Gesellschaft.


    Das sehe ich auch so. Da "die Gesellschaft" von solchen Schmarotzern wie Nokia ausgesaugt wird und das Lohnniveau immer weiter gedrückt wurde, in einem Maße, dass das absolute Existenzminimum des Staates inzwischen den gezahlten Löhnen mancher Branchen entspricht, entsteht aber Handlungsbedarf.


    Es muß sich gesellschaftlich etwas ändern, und da es offenbar nicht freiwillig funktioniert muß der Staat z. B. mit einem flächendeckenden Mindestlohn nachhelfen, dessen Höhe möglichst besser sein muß als der Hartz-Mindestsatz. Sicher eine schlechte Lösung, aber immer noch besser als das, was jetzt gegenwärtig ist und noch viel weniger funktioniert.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Aber du kannst unsere Industrialisierung genauso wenig zurückdrehen wie das Angebot an Waren und Dienstleistungen. Das alles setzt aber die Maßstäbe in unserem Alltag. Wir reden nicht über das fünfte Zweithandy und ein komplett neues Outfit wenn die neue Kollektion in den Läden ist, sondern einfache, aber gegebene Standards unseres Lebensumfeldes.


    Das stimmt, aber da finde ich sowieso einiges seltsam. Das beste habe ich neulich erlebt, wo ein 25 jähriger, mit einem Jahresgehalt von mind. 35000€ (natürlich bei unter 40 Std. die Woche) mit erklärte, dass ihm ja alle nur das Geld aus der Tasche ziehen würden und es ja alles nur für die "Reichen" wäre. Besonders interessant ist, dass diese Person noch nicht einmal Miete bezahlt.
    Es sind so viele Leute, die meinen es würde ihnen erst gut gehen wenn sie genug Geld haben, wenn sie ohne Nachzudenken 2 neue Autos und für jedes Zimmer einen Plasmafernseher kaufen könnten. Durch die Medien wird einfach gezeigt wie toll das Leben doch ist, wenn man supperreich ist, so dass viele einfach gar nicht merken, wie gut es ihnen geht.


    Zitat


    Klar, man könnte jeden Tag Nudeln mit Tomatensoße essen, bei 39 Cent pro 3er-Portionspackung beim Aldi und 3 Mahlzeiten pro Tag kommt man also mit der Rechnung "39 Cent x Tage, die der Monat hat" zu der Summe, bei der man nicht verhungert. Dazu kommt dann noch eine tägliche Ration Vitaminpillen oder alternativ ein 200ml-Glas Saft, das laut Packungsaufdruck den tägliche Bedarf an Nährstoffen deckt. Rechnerisch kann man so mit max. 20 EUR einen ganzen Monat überleben...
    Aber blöderweise sind Menschen keine Maschinen, die nach solchen Theorien bedient und abgefertigt werden können.


    Das meine ich gar nicht, aber man kann doch darauf achten, was gerade wo im Angebot ist und einfach mal die billigeren (oder auch günstigeren) Produkte kaufen und wenn es sein muss mal den Sonderpostenmarkt aufsuchen.
    (Übrigens: Die besagten Nudeln kosten 59 Cent :D)


    Zitat


    Dann sag' mir mal was du beim letzten Besuch im Kino oder Theater, in der Disco, im Zoo, im Freizeitpark, im Schwimmbad, in der Kneipe, im Restaurant, im Eiscafe, auf dem Rummel oder was man sonst noch anführen könnte, bezahlt hast.


    Das kann man sich dann einfach nicht leisten. Aber ich würde z.B. Restaurant-, oder Eiscafebesuche auch nicht als gesellschaftliches Leben bezeichene, gerade das ist nämlich eher etwas luxuriöses. Und wenn man nicht genug Geld hat, dann kann man einfach nicht hingehen. Es tut ja auch nicht Not alle paar Wochen mal im Restaurant zu speisen.
    Man kann ja stattdessen was anderes machen, zum Beispiel im Sportverein oder sonst wo. Und anstatt ins Schwimmbad einfach zum Badesse um die Ecke gehen, da ist es meistens sowieso schöner ;)


    Zitat


    Das sehe ich auch so. Da "die Gesellschaft" von solchen Schmarotzern wie Nokia ausgesaugt wird und das Lohnniveau immer weiter gedrückt wurde, in einem Maße, dass das absolute Existenzminimum des Staates inzwischen den gezahlten Löhnen mancher Branchen entspricht, entsteht aber Handlungsbedarf.


    Es muß sich gesellschaftlich etwas ändern, und da es offenbar nicht freiwillig funktioniert muß der Staat z. B. mit einem flächendeckenden Mindestlohn nachhelfen, dessen Höhe möglichst besser sein muß als der Hartz-Mindestsatz. Sicher eine schlechte Lösung, aber immer noch besser als das, was jetzt gegenwärtig ist und noch viel weniger funktioniert.


    Da sind wir uns einig :top:
    Allerdings ist das mit den Subventionen auch so ein zweischneidiges Pferd.
    Es ist zwar m.E. nach falsch, Firmen wie Nokia oder (ich glaube es war Samsung) so stark zu subventionieren, dass sie eine Fabrik bauen um sie nach Ende der Subventionierung wieder abzureissen, allerdings sollte man v.a. deutsche Firmen davon abhalten ins - und das ist Fakt - billigere Ausland zu gehen.
    Aber leider wird dieses (verständlicherweise) auch stark ausgenutzt - so hat zum Beispiel eine Firma in der Nähedirekt neben meinen Eltern ein neues, fünfstöckiges Bürogebäude gebaut, welches nichteinmal zu 20% genutzt wird, im Grunde sogar völlig überflüssig ist. Aber es wurde nunmal Subventioniert und wenn der Staat zahlt - who cares?


    So, der Wein (2€ bei Kaufland) ist alle und ich muss auch ins Bett :)

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Es ist jetzt mal egal ob man Leistungen vom Staat bekommt oder arbeitet


    Auch wenn Du das so nicht gemeint hast - aber bedauerlicherweise ist das in viel zu vielen Fällen tatsächlich egal ob man abeitet oder eben nicht.
    Viel zu viele Beschäftigte werden derart unwürdig bezahlt, dass sie fast weniger herausbekommen als diejenigen die gar nicht arbeiten und von Transferleistungen leben.
    Übrigens ist die Frage ob dies Einkommensniveau nun nur ein "unwürdiges" Leben ermöglicht oder nicht, sehr vom subjektiven Empfinden abhängig. Ich sehe nicht wenige, die es geniessen den ganzen Tag lediglich "nichts" zu tun und diejenigen zu verspotten die arbeiten - auch wenn das natürlich nicht die Regel ist.
    Aber das hat mit ursprünglichen Thema nichts mehr zu tun.
    Wie ich auch schon schrieb und wie ja teilweise sogar selbst bestätigt wurde: Solange Menschen es "nicht nötig" haben die Pfandflaschen als wertvoll zu begreifen und sie einfach wegwerfen, solange wird es auch Menschen geben die sie aufsammeln. Da finde ich immer noch diejenigen bedauernswerter, die sie wegwerfen.
    Vielleicht eine grundsätzliche Einstellung zum Wert einiger Sachen die evtl. auch davon abhängig ist, dass sie nicht (immer) selbstverständlich vorhanden waren.
    Ich bücke mich auch immer um einen Cent / Pfennig aufzuheben - und wenn ich abends z.B. an den gedankenlos nach dem Trinken auf der Mauer abgestellten Bierflaschen auf dem Heimweg vorbeikommen, nehme ich die auch mit. Auch wenn ich es nicht "nötig" habe.

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

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