Island am Abgrund?

Hellwach · 12. Oktober 2008

Zitat

Nach FTD-Informationen haben isländische Diplomaten vergangene Woche Kontakt mit den Beraterstäben von EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner, EU-Erweiterungskommissar Olli Rehn und EU-Währungskommissar Joaquín Almunia aufgenommen. In den Gesprächen erkundigten sich isländische Emissäre nach möglichen Finanzhilfen. Zudem wurde erörtert, wie lange Verhandlungen über einen möglichen EU-Beitritt dauern würden.

Ich würde mich echt nicht mehr groß wundern, wenn wir zudem bald die Briten und die Isländer im Euro haben...

Martyn · 13. Oktober 2008

Zitat

Original geschrieben von Erik Meijer
Glaubst Du der deutsche Staat hat sich für IKB und HRE eingesetzt, damit die Bosse keine Verluste erleiden? Glaubst Du das wirklich? :confused:

Das glaub nicht direkt, aber irgendwie hat die Politik in den letzten Jahren schon eher wirtschaftsfreundliche Politik gemacht, während die Privatleute eher benachtteiligt worden sind.

Hellwach: Um den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel zu nutzen wäre ein EU Beitritt und ein Beitritt zur EU Währungsunion nichtmal zwingend erforderlicht. Denn das wäre ein langwieriges Unterfangen. Aber der Euro als offizielles Zahlungsmittel müsste sich ziehmlich kurzfristig einführen lassen. Denn in Montenegro und dem Kosovo ist er das auch, und es sind keine EU Statten.

Hellwach · 13. Oktober 2008

Schon richtig. Montenegro und Kosovo haben den Euro natürlich einseitig und ungefragt als Zahlungsmittel übernommen, Bulgarien hat seine Währung an den Euro gekoppelt, Dänemark auch und viele afrikanische Staaten ebenso.

Dennoch gibt es ja in Island schon lange Beitrittsüberlegungen von einigen wenigen. Ein wenig makaber, dass man offenbar erst ernsthaft damit kommt, wenn es bitter böse wird und Hilfe benötigt, davor aber seinen Reichtum nicht teilen wollte. Schweden hat's ja vorgemacht...

Nunja, ein Beitritt zum Euro hätte Vorteile wie Mitspracherecht bei EZB-Entscheidungen und Seniorage-Gewinne gegenüber der einseitigen "Adoption".

Robert Beloe · 13. Oktober 2008

Island könnte tatsächlich die schiere Not in die Arme der EU treiben - wobei 'Not' angesichts des derzeitigen Wohlstands des Landes natürlich auch relativ ist. Einen Beitritt zur EU würde ich schon deshalb begrüßen, weil das die politischen Konsequenzen des Russenkredits minimieren würde.

An die Preisgabe des Pfunds durch die Briten glaube ich dagegen erst, wenn ich erstmals einen Euroschein in der Hand halte, den ich aus einem britischen Geldautomat gezogen habe.

Erik Meijer · 13. Oktober 2008

Zitat

Original geschrieben von Martyn
Das glaub nicht direkt, aber irgendwie hat die Politik in den letzten Jahren schon eher wirtschaftsfreundliche Politik gemacht, während die Privatleute eher benachtteiligt worden sind.

Ohne wirtschaftsfreundliche Politik kannst Du für Privatleute nichts tun! Gut gemachte Wirtschaftspolitik ist das beste, was Du für den kleinen Mann tun kannst. Das, was Du da schreibst sind Lafontaine-Platitüden und greifen viel zu kurz (wie übrigens auch mein Posting, das müsste man eigentlich deutlich mehr erläutern, aber ich hoffe, der Kern dessen, was ich meine, kommt über.)

Martyn · 13. Oktober 2008

Von der wirtschaftsfreundlichen Politik der letzten Jahre haben aber die Privatleute überhaupt nicht profitiert, gerade in den unteren und mittleren Einkommensschichten sind die Reallöhne gesunken während die Managergehälter geradezu explodiert sind.

Erik Meijer · 13. Oktober 2008

Die Zahl der Arbeitslosen hat sich massiv reduziert. Zu behaupten, die Privatleute hätten nicht profitiert ist Unfug. Und die Managergehälter im gegenzug dann zu bringen ist zwar beliebt, aber Klassenkampf hilft uns jetzt nicht weiter.

CLK · 13. Oktober 2008

Zitat

Original geschrieben von Erik Meijer
Die Zahl der Arbeitslosen hat sich massiv reduziert.

Einen nicht unerheblichen Anteil an diesem massiven Rückgang hat aber die Statistik. Denn es werden nur die Arbeitsloden gezählt, die gewisse Kriterien erfüllen. Und diese Kriterien wurden eben (manch böse Zunge behauptet gar, mit Blick auf die nächsten Wahlen...) massiv ausgedehnt.

Hat mal jemand die Zahlen für das Nettoeinkommen der arbeitenden Bevölkerung? Das wäre mE ein sicherer Indikator für den Volkswohlstand.

brasax · 13. Oktober 2008

Zitat

Original geschrieben von BigBlue007
Stattdessen kassiert der Mann jetzt eine monatliche Pension von 46.000 Euro. Und dafür habe ich beim besten Willen kein Verständnis. Und das ist auch den Menschen nicht zu vermitteln. Wenn olle Ackermann in ein paar Tagen dasteht und plötzlich auch nach staatlicher Hilfe bettelt - DEN sollen sie dann bitteschön erstmal komplett "Privat-Enteignen".

Du vergißt die Abfindungen und Bonuszahlungen, die Sie noch bekommen haben und den Jahresverdienst wie z.B. von Richard Fuld (Lehmann Brothers) mit 41 Mio. Dollar..

Solchen Leuten sollte man das Geld aus der Tasche ziehen und ihnen das Nötigste lassen.

Am Ende zahlt alles der Steuerzahler..

CLK · 13. Oktober 2008

Zitat

Original geschrieben von brasax
Am Ende zahlt alles der Steuerzahler..

Aber nur die Verluste. Die Gewinne wurden vorher privatisiert

Island am Abgrund?

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