Für mehr Geld aus dem Öffentlichen Dienst aussteigen?

  • Ich kann mich Force nur anschließen. Es ist ein Einstellungsproblem und man muss selbst abwägen, welche Risiken man "ertragen" kann. Eines ist aber auch sicher, auch der ÖD ist bei weitem nicht mehr so sicher, wie ihn die "Insassen" gern hätten. In unseren Ostkommunen und regionalen Verwaltungen (Kreisebene, Landesdirektionen) werden auf Teufel kommt raus Angestellte abgebaut bzw. so lange umgesetzt, bis es für die keinen Sinn mehr macht die Fahrten auf sich zu nehmen. Das ist der Demografie geschuldet, die eher früher als später auch den Westen einholen wird. Leider!


    Ich selbst habe ein paar Bekannte im ÖD, die durch Kreisgebietsreformen massiv betroffen sind und denen Umzüge nahegelegt wurden (Haus und Schulkinder binden aber...). Andererseits sind meine Eltern im ÖD (Krankenhaus) und damit seit 1989 ortsfest und weitestgehend "krisensicher", da ansonsten Leute verrecken würden.


    Mit 26 würde ICH den Schritt "wagen", Freiheit fühlt sich IMHO besser an als Scheinsicherheit. Ich selbst hatte nach dem Studium die Optionen


    - Bergamt (Beamtenlaufbahn, gehobener Dienst)
    - Angestellter


    Nach 2 Jahren Anstellung hab ich mich dann selbständig gemacht, arbeite seither selbst und ständig (Kehrseite), aber frei und selbst bestimmt...

    ---

  • Eine Frage zum Öffentlichen Dienst.


    Wenn eine Behörde eine Stelle als "Sachbearbeiter/in für Organisation und Personalcontrolling (Diplom-Verwaltungswirt/in (FH))" mit Angabe Besoldungsgruppe A10 ausschreibt, ist das dann a) eine Beamtenstelle und sind b) Bewerber mit dem Abschluss Diplom-Betriebswirt, Diplom-Wirtschaftsjurist o.ä. ausgeschlossen?

  • Letzeres hängt von den Vorstellungen des Personalers ab, weniger vom ÖD. Quereinsteiger sind immer willkommen wenn das Profil stimmt.


    zu A)
    Schaut danach aus, dass man nach einer einjährigen oder zweijährigen Probezeit verbeamtet wird, ist aber nicht mehr die Regel!

    kann gelöscht werden

  • Ok. Also ist ein Studium der Verwaltungswissen- bzw. -wirtschaft keine zwingende Voraussetzung für so eine Stelle bzw. das Beamtentum allgemein?


    Wie ist das eigentlich bei Bürgermeistern, sind das Beamte? Und ist damit auch ein spezieller Vorberuf/-bildung erforderlich? Oder könnte das quasi jeder werden, vom Handwerker über Arzt bis zu Erzieher?

  • Hallo nochmal,


    ChickenHawk
    1. Im Schreiben wurde zumindest gesagt, dass man sich freuen würde bis Montag von mir zu hören.
    2. Danke für den Link. Ist interessant zu sehen wie groß die Spanne doch bei den FIs ist.


    DUSA
    Die Rechnung kommt hin. Da auch die Kfz-Versicherung teurer wird habe ich auch mal berechnet dass mir von den 510€ netto plus effektiv ca. die Hälfte bleiben.
    Der Sprung auf E11 in meiner Behörde bedeuten effektiv irgendwas zwischen 160 und 200€ netto mehr.
    Der Unterschied ist ziemlich gering. Da mir 40 statt der gedachten 45 geboten wurden geht es jetzt eigentlich nur noch darum in wie fern die Zukunft und die Entwicklungsmöglichkeiten draussen besser sind als im ÖD.
    Und zuletzt - Was will ich? Ja wenn ich das wüsste. Vom Prinzip genug Geld haben und mich nicht nach 15 Jahren ärgern dass ich draussen statt 48k€ 78k€ hätte haben können.


    Force
    Wir haben ja schon per PM kommuniziert.
    Der Drang wäre bei mit auch viel stärker wenn ich noch bei meinem Einstiegsgehalt von 24k hängen würde. Mit E11 scheint es ja eine brauchbare Perspektive zu geben.


    HoldaT
    Das mit der Sicherheit weiss man nie aber bei mir sind die Randbedingungen denke ich sehr gut. Ich sitze in einer Landesoberbehörde und ich bin in meinem Bereich sehr gut angesehen und genieße dahingehend breite Unterstützung von meinen Vorgesetzten. Ein Garant ist das natürlich dennoch nicht.
    Die Frage ist in wie fern der Weg draussen überhaupt noch möglich ist in Zeiten von Weltwirtschaftskrise und Rezession!?


    michima
    ->A<-10 bedeutet erst mal generell dass es eine Beamtenstelle sein muss.
    Angestellte werden nach Exx bezahlt.

    Gruss Dacoco

  • Besteht denn bei dir die Möglichkeit auf eine Verbeamtung?
    Wenn ja, würde ich erst Recht nicht gehen ;)

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Bei den Berechnungen muss man noch die Steuerprogression berücksichtigen. Lt. Gehaltsrechner (GKV Satz 15,5% / keine Kirchensteuer) sieht das ganze dann folgendermassen aus:


    Brutto -> Netto -> Netto / 12
    32000 -> 19572 -> 1631
    40000 -> 23180 -> 1931


    Hinzu kommen noch die Kfz-Kosten (Mehrkilometer + Verschleiss), da bleibt von den zusätzlichen 8000 € p.a. nicht mehr viel über...


    Ich bin selbst Consultant (Engineering), es gibt öfters Wochen in denen ich 60h (manchmal gar mehr) arbeite. Auch wenn das Geld stimmt - viel vom Leben hat man da nicht mehr :rolleyes:


    Zudem hat sich das Klima in den letzten Monaten in der Branche arg verschlechtert und das wird vermutlich die nächsten 2-3 Jahre anhalten (wenn nicht gar noch um einiges schlimmer werden). Ich würde beim ÖD bleiben...

    mfg supersiggi

  • Zitat

    Original geschrieben von Dacoco
    ->A<-10 bedeutet erst mal generell dass es eine Beamtenstelle sein muss.
    Angestellte werden nach Exx bezahlt.

    Ja das hatte ich recherchiert. Daher hat mich ja interessiert, ob für eine Verbeamtung zwingend ein Dipl.-Verwaltungswirt notwendig ist oder ob da auch ähnliche Studienabschlüsse funktionieren und ob die Verbeamtung sofort oder erst "auf Probe" läuft.


    Und zu deinem Thema: Ich würde es persönlich nicht tun. Mir wäre der sichere Hafen und die Zeit, um erarbeitetes Geld auszugeben, wichtiger.

  • Zitat

    Original geschrieben von michima
    Ok. Also ist ein Studium der Verwaltungswissen- bzw. -wirtschaft keine zwingende Voraussetzung für so eine Stelle bzw. das Beamtentum allgemein?


    Korrekt!

    Zitat


    Wie ist das eigentlich bei Bürgermeistern, sind das Beamte? Und ist damit auch ein spezieller Vorberuf/-bildung erforderlich? Oder könnte das quasi jeder werden, vom Handwerker über Arzt bis zu Erzieher?


    Bürgermeister sind Wahlbeamte. Das heißt die werden nur für eine bestimmte Zeit gewählt. Prinzipiell kann jeder Bürgermeister werben. Gerade im Osten Deutschlands gibt es massig Bürgermeister die nicht unbedingt Jura studiert haben oder überhaupt ein Diplom vorweisen.

    kann gelöscht werden

  • Ich bin selbst "IT-Consultant" und in der "freien Wirtschaft" tätig und schliesse mich hier mal dem Tenor der Mehrheit an: behalte den alten Job.


    Für das bisschen mehr wirst Du viele unbezahlte Überstunden und viel mehr Stress haben, bei deutlich reduzierter Arbeitsplatzsicherheit. Wenn Du das brauchst, um Dich persönlich und beruflich zu entwickeln (wenn man dem Druck standhält, entwickelt die meisten sich dann dementsprechend schneller und besser), dann wäre es eine Möglichkeit - allerdings um den hohen Preis der wegfallenden Freizeit.


    Ausreichende Motivation und Disziplin vorausgesetzt könntest Du Deine reichliche Freizeit allerdings auch zur Fortbildung und für "Business" benutzen, falls Du Dich nicht ausgelastet fühlst - als eigener Chef kann man sich mehr oder weniger die Sachen machen, an denen man auch Spaß hat, und ausserdem arbeitet man für sich und nicht für jemand anders.

    [deutschlandsim ALL-IN premium:Galaxy Nexus; BASE-internet:iPad1; BASE-internet:mifi]

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