Ausbildung statt Sozialhilfe!?

  • Zitat

    Original geschrieben von Aronia

    IMHO sollte man es generell verbieten, Menschen anzustellen (außer vielleicht Studenten und Schüler, die nur einen Nebenberuf ausüben). Dann sind die Arbeitgeber gezwungen, Teilhaber in die Firma zu holen, wenn sie denn ihre Arbeit verteilen wollen. Diese Teilhaber werden dann auch anteilmäßig bezahlt und haben volles Mitbestimmungsrecht. Bestehende Betriebe werden an die Arbeitnehmer verteilt und die Aktionäre enteignet.


    Naja, ist nur so eine vage Idee von mir, die noch etwas ausgebaut werden muss :)


    ich dachte schon jetzt kommt ein schlimmer vorschlag von dir , aber so verkehrt finde ich das auch nicht, wobei ich aber eine etwas andere meinung habe.


    Ich finde Schüler sollten gar nicht mehr 325 € jobs in geschäften bekommen, oder besser auch gar nicht arbeiten, dann sind auch die noten in der schule meist besser, was auch dem pisa test zuträgt.


    Wenn ich sehe das leute keine arbeit haben und z.B. Real bei uns über 15 schüler in 325€ jobs beschäftigt kommt mir die kotze hoch, früher gabs so etwas nicht, erst seit 10-15 jahren hat das massiv zugenommen mit den 325€ jobs, damit werden nur richtige stellen totgemacht.


    Dann sollte man natürlich alle, die eigentlich nur karteileichen sind auch rausfiltern, heutzutage tragen sich doch viele beim arbeitsamt nur ein weil es pflicht ist für irgendeine versicherung richtiges interesse besteht nicht.


    Auch wenn es jetzt frauenfeindlich klingt, früher hat sich auch nicht jedes hausmütterchen beim arbeitsamt eingetragen.


    Heute kam wieder einer dieser berichte im Tv die ich so toll finde, angeblich fehlen in NRW sehr viele polizisten, und nun sollten 1000 eingestellt werden sogar zum gehobenen dienst inkl FH studium, aber was kommt als ausrede? natürlich angeblich gibt es nicht genügend "geeignete gebildete" bewerber.


    Was ist eigentlich los mit den arbeitgebern und den schulen?


    warum ist da so eine lücke dazwischen?


    den arbeitgebern ist kein bewerber gut genug , und die schulen bilden zu schlecht aus???


    entweder müssen die arbeitgeber mit ihren erwartungen auf den boden der tatsachen kommen und selbst leute weiterbilden oder nicht mehr so eine ausrede als vorwand benutzen wenn sie eh niemanden einstellen wollen

  • Zitat

    Original geschrieben von Aronia
    IMHO sollte man es generell verbieten, Menschen anzustellen (außer vielleicht Studenten und Schüler, die nur einen Nebenberuf ausüben). Dann sind die Arbeitgeber gezwungen, Teilhaber in die Firma zu holen, wenn sie denn ihre Arbeit verteilen wollen. Diese Teilhaber werden dann auch anteilmäßig bezahlt und haben volles Mitbestimmungsrecht. Bestehende Betriebe werden an die Arbeitnehmer verteilt und die Aktionäre enteignet.


    Interessanter Vorschlag - mit der Durchführung hab ich aber so meine Probleme: Als Teilhaber besitzt Du ja einen Teil der Firma, wie soll das denn funktionieren, wenn Du jemand einstellen willst? Soll derjenige sich in die Firma einkaufen? Jede Firma hat Infrastruktur, und die wird immer teurer, denk z.B. mal an Chipfertigung. Das machen meist AGs - da kommt das Geld her. Der normale Arbeitswillige kann überhaupt nicht das Geld dafür aufbringen, ich weiß nicht, wie man das lösen kann. :confused:
    Oder: Was machst eine Firma, die Verlust macht - egal aus was für Gründen - soll dann jeder Arbeiter (Teilhaber) noch Geld bezahlen? Das wird nicht funktionieren.
    Außerdem haben m.E. viele Menschen überhaupt keine Lust für eine Firma in dem Maße verantwortlich zu sein - gut, das ist der Punkt, zu dem Du sie zwingen willst -, die wollen ihren Job und ne Lohn- und wenn möglich eine Arbeitsplatzgarantie.
    Abgesehen davon ist natürlich der Übergang mit Enteignung auch einigermaßen schwierig.


    Zitat

    Original geschrieben von Mundi[/I]
    Ich finde Schüler sollten gar nicht mehr 325 € jobs in geschäften bekommen, oder besser auch gar nicht arbeiten, dann sind auch die noten in der schule meist besser, was auch dem pisa test zuträgt.


    Na, also bei dem Zusammenhang bin ich mir nicht sicher, ob der so wirklich gültig ist.

    Zitat

    Original geschrieben von Mundi[/I]
    Auch wenn es jetzt frauenfeindlich klingt, früher hat sich auch nicht jedes hausmütterchen beim arbeitsamt eingetragen.


    Da ist etwas dran, allerdings darf man nicht außer acht lassen, dass heute tatsächlich mehr Frauen arbeiten wollen - teilweise auch müssen.

    Zitat

    Original geschrieben von Mundi[/I]
    Was ist eigentlich los mit den arbeitgebern und den schulen?
    warum ist da so eine lücke dazwischen?


    Ich glaube, ein Problem ist, dass sich speziell größere Arbeitgeber sich die Auswahl dadurch vereinfachen wollen, dass sie die Bewerbungskriterien anheben. Ob allerdings ein Abiturient mit 2,0 einem Realschüler ebenfalls mit 2,0 immer vorzuziehen ist, da hab ich erhebliche Zweifel. Ich vermute, es wird nicht genau genug hingeschaut - was allerdings auch schwer ist, v.a. weil das 'sich verkaufen' bei Bewerbungsgesprächen sich nicht mit der Arbeitseinstellung decken muss. Daher einfach die These: Der mit dem besten Zeugnis wird schon der Beste sein. :rolleyes:
    Zusätzlich sollte sicher das Schulwesen weiterentwickelt werden, Weiterbildung durch Firmen findet ja auch so schon statt - sicher auch noch ausbaufähig.

  • Zitat

    Original geschrieben von Aronia
    So ein Vorschlag ist dabei aber natürlich total falsch, denn wenn keine Arbeit da ist, kann man auch niemanden zur Arbeit zwingen


    Es ist teilweise schon Arbeit da, nur nicht unbedingt an Deinem Wohnort. Lt. Arbeitsamt kann man in Zukunft auch gezwungen werden als Single (bis 25?) umzuziehen wenn es woanders eine freie Stelle gibt. Es kam in dem Zusammenhang mal ein Bericht über die Modelle in Dänemark und auch von Firmen im Schwarzwald die dringend Arbeiter gesucht - aber keine gefunden haben. Der Typ hätte 25 DM/h (2001) gezahlt was ja nun für einen Anlernjob schon viel ist. Letztendlich mußte der die Produktion sogar drosseln, mangels Arbeiter. Ich denke mal schon, daß das Arbeitsamt in dem Fall in Zukunft härter durchgreift.

    Gruß
    berlibaerchen

  • Zitat

    Original geschrieben von Mundi
    ...Heute kam wieder einer dieser berichte im Tv die ich so toll finde, angeblich fehlen in NRW sehr viele polizisten, und nun sollten 1000 eingestellt werden sogar zum gehobenen dienst inkl FH studium, aber was kommt als ausrede? natürlich angeblich gibt es nicht genügend "geeignete gebildete" bewerber....


    Vielleicht ist den potentiellen Bewerbern die Bezahlung im öffentlichen Dienst "zu hoch". ;)


    Gruß


    Pitter


  • ums geld geht es da wohl weniger, denn bewerber gibt es genug . Nur sind die angeblich alle nicht gut genug.


    Wenn ich 1000 stellen zu besetzen habe, dann nehme ich die ersten besten 1000 , so war es auch früher. Nicht wie heute 250 und dann ist der rest angeblich nicht gut genug. Das heisst für mich nur ich habe kein wirkliches interesse die stellen zu besetzen. Da es den Unternehmen heutzutage zu gut geht sind sie nicht bereit risiken zu übernehmen und soziale verantwortung zu zeigen.

  • Für die Bewerber gibt es, insbesondere wenn Sie auch noch studieren sollen, sicher einige Grundvorraussetzungen. Ohne (Fach)abi geht es da ja wohl nicht. Was nützen da 10000 Bewerber mit Haupschulabschluß?

  • davon war nicht die rede, natürlich müssen die voraussetzungen erfüllt sein, wenn sich aber 10000 bewerber die fachabitur oder abitur haben bewerben und davon nur 250 genommen werden, da die anderen "nur" einen notendurchschnitt von 3 oder schlechter haben und somit als zu schlecht eingestuft werden kann ich das nicht verstehen .


    Du?


    oder was sagst du zu den ganzen berufen wo laut ausbildungsvoraussetzung ein hauptschulabschluss genügt aber nur leute mit abitur oder gutem realschulabschluss eingesetzt werden?

  • Zitat

    Original geschrieben von Mundi
    Du?


    ?

    Zitat

    Original geschrieben von Mundi
    oder was sagst du zu den ganzen berufen wo laut ausbildungsvoraussetzung ein hauptschulabschluss genügt aber nur leute mit abitur oder gutem realschulabschluss eingesetzt werden?


    Das liegt sicher auch an Angebot und Nachfrage.
    Es soll Unternehmen geben, die bestimmte Vorraussetzungen verlangen (müssen). Leider scheinen die Schulen ihre Aufgabe nicht mehr vollständig zu erfüllen. Wenn Du die Erfahrung machst, dass Hauptschüler i.d.R. Deine Anforderungen nicht erfüllen, schreibst Du doch das nächste mal direkt für Realschüler aus, oder?
    Ausserdem scheint es ja so zu sein, dass sich Jugendliche oft auf einige wenige Berufe konzentrieren. Insbesondere im gewerblichen Berich gibt es Unternehmen, die keine geeigneten Bewerber für ihre Ausbildungstellen finden.


    Gruß


    Pitter

  • Da das Thema ÖD angesprochen wurde, möchte ich auch mal meinen Kommentar dazu abgeben:


    Früher ist man nach seinem Studium meist als BATIIa eingestellt worden. Heute hat man Glück, wenn man als BAT III eingestellt wird. Die Regel ist BAT V oder IVa/b. Eine gängige Praxis sind auch BATIIa/2 in der Wissenschaft. Arbeit hat man aber dann aber wie für eine volle Stelle. Wenn ich in der Forschung was erreichen will, ist ein 10 Std. Tag Minimum. Ich und die meisten Kollegen arbeiten dann am Wochenende für Ihre Dissertation. Hinzu kommt, dass die Verträge i.d.R befristet sind.


    In meinem Bereich außerhalb der Universität kommen ca. 200 Bewerber auf eine Stelle. Würde mal sagen alle hochqualifiziert. Fakt ist, dass der größte Teil der Stellen bereits vor der Ausschreibung vergeben ist. Kennt man niemand bei seinem zukünftigen Arbeitgeber der einen empfehlen kann, sind die Bemühungen eigentlich schon vom Ansatz her nicht sehr erfolgsversprechend.


    Gleichzeitig werden von Politikern immer wieder mehr Sicherheit (Polizisten), beserre Bildung (Lehrer, Uni usw.) gefordert bzw. versprochen. Der Etat der Unis wird jedoch mehr und mehr zusammengestrichen. Egeal ob nun bundesweit Studiengebühren eingeführt werden oder nicht. Der Bund, das Land oder die Kommunen haben meist kein Geld.


    Ich kümmere mich beispielsweise um neue Forschungsprojekte (Drittmittel). Auch hier sind Beziehungen zwingend vorauszusetzen - sonst läuft gar nichts, egal wie qualifiziert der Antragsteller ist. Bekommt der Lehrstuhl den Zuschlag unter den zahlreichen Mitbewerbern geht das Geld an die Unikasse. Dort muss ich - der das Geld für das Projekt und damit einen Arbeitsplatz gesichert hat - es dann wieder beantragen. Mit der Zeit hat man damit auch Übung - aber Zeit ist bekanntlich Geld. Ich bin da keine Ausnahme der gesamte jüngere Mittelbau wird bei uns über private Mittel finanziert. Überspitzt formuliert kann man feststellen, dass an den Unis eigentlich nur noch die Profs, das Gebäude und einige Sekräterinnen in der Verwaltung vom Staat finanziert werden.


    Versprechnungen wie 1000 neue Stellen für Polizisten sind meiner Meinung nach PR-Maßnahmen zum Wahlkampf. Ähnlich wie diese Aktion 5000*5000 von VW.

  • Ich habe das ganze Spiel auch mal von der anderen Seite betrachten dürfen:


    Bei uns in der Firma waren jedes Jahr zwischen 5 - 7 Azubistellen zu besetzten, Industriekaufleute und Informatikkaufleute.
    Auf diese Plätze gab es so ca. 250 Bewerbungen.


    Auf was soll man denn bei der Menge an Bewerbungen achten wenn nicht auch auf die Noten? Schließlich wurde ich nicht auschließlich dafür beschäftigt Bewerbungen zu sondieren.


    Zunächst hatten wir keine Beschränkungen bzgl. Schulform allerdings flogen Bewerbungen mit einem "ausreichend" in Deutsch oder Mathe gleich raus und wenn Fehler in der Bewerbung waren war es das auch gleich.


    Man sollte ja meinen es ist möglich eine DinA4 Seite + Lebenslauf "unfallfrei" schreiben zu können aber ne das scheint auch trotz Rechtschreibprüfung etc. nicht möglich zu sein.
    Irgendwann hatte mein Chef dann die Nase voll und wir haben ne Statistik aufgestellt wer welchen Mist schreibt.
    Ohne(!) jetzt hier pauschalisieren zu wollen:
    Bei uns kam raus das der größte Mist von Haupt- u. Realschülern geschrieben wurde.
    Und wie soll eine Firma es verantworten können jemanden als Kaufman/frau zu beschäftigen wenn es für diese Leute scheinbar nicht möglich ist einen Satz fehlerfrei zu schreiben?
    Daher wurde von oben entschieden die Stellen nur noch für Realschulabgänger mit guten bis sehr guten Noten und eben für Leute mit Abi auszuschreiben.
    Hat aber nichts genützt, da die Bewerber scheinbar nicht mal die Stellenausschreibung gründlich lesen.
    Es kamen wieder sehr viele Bewerbungen auch von Hauptschülern und Real- oder FOSlern wo das Zeugnis ungefähr so aussah:
    Deutsch 4
    Mathe 4
    Englisch 5
    Erdkunde 3
    Sport 1
    Was sollte ich denn da mit solchen Leuten machen? Da gibt es halt ne Absage und Schluß.


    Es ist sicher richtig das durch derartige Schemata auch mal Leute durch das Raster fallen (wie hier auch erwähnt) die trotz guter Noten nicht sofort nen Platz bekommen aber anders ist es praktisch nicht zu "händeln"...


    Ich denke die Leute müssen sich einfach auch mal darüber klar werden das sie es sind die etwas von einem Unternehmen wollen und nicht umgekehrt.
    Gerade Ausbildung kostet die Unternehmen erstmal richtig Geld bevor ein Azubi "profitabel" arbeiten kann. Da muss man halt dreimal überlegen wen man da nimmt.


    Und noch mal was um das eigentlich Thema auch mal anzuschneiden
    ;)


    Die Idee ist grundsätzlich gut.
    Über die Umsetzung und Finanzierung sollte man sich dann nochmal ernsthaft Gedanken machen.


    Man darf dabei nämlich nicht vergessen:
    Sozialleistungen sind KEINE Selbstverständlichkeit.


    Viele Ländern kennen ein solches System wie das unsere nicht, da steht man wirklich dumm da wenn der Job weg ist.


    Wieso kann man es dann den Leuten nicht zumuten auch was für ihr Geld zu tun sofern denn auch vernüftige Arbeit vorhanden ist?


    Bei uns in der Stadt sind kürzlich Arbeitslose verpflichtet worden bei der Stadtreinigung zu helfen sonst würde das Geld gekürzt.
    Die Art und Weise wie das gemacht wurde war unter aller Kanone,
    die Leute mussten in orangener Kleidung durch die Fußgängerzone und dank Presse wusste natürlich jeder wer der Trupp war.
    Sowas geht nicht, aber sofern es möglich ist Personen zu beschäftigen ohne das dabei auf die Würde gespuckt wird, wieso nicht?


    Gruß
    CH

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