Libyen und Gaddafi

Ich glaube für die Franzosen ist es wichtig, dass sie diesmal den ersten Schuss abgegeben haben. Sarkozy hat schon lange angekündigt, dass er wieder den Schulterschluss mit den USA suche und die langjährige Politik der Sonderwege beenden wollte. Peinlich waren dann obendrein die ersten französischen Reaktionen auf den beginnenden Aufstand in Tunesien, weshalb die damalige Außenministerin auch zurückgetreten wurde. Das Bild will man nun wohl zurechtrücken.

Ich hoffe, die französischen Einrichtungen bei uns bekommen deshalb keine Probleme...

Noch ein Brandherd, was die Welt nicht benötigt.
Aber die sollen ja einiges an Rohstoffen haben, was die Welt benötigt.

Gruß

Ja, Rohstoffe sind wichtig.
In Staaten, in denen blutigere Bürgerkriege stattfanden, griff die UNO nur auf dem Papier ein.
Nicht nur die Franzosen unterstützten früher Diktatoren bei Bürgerkriegen. Da wurde keine Rücksicht auf die Bevölkerung genommen.
Was kommt nach den Luftschlägen?

Interessantes Interview zum Thema: http://www.n-tv.de/politik/dos…hance-article2889771.html

Derzeit wird vom Sicherheitsrat der Einsatz von Bodentruppen kategorisch ausgeschlossen.

Nach Beginn der Luftschläge wird allerdings schon berichtet, die US-Regierung befürchte nach dem Eingreifen der NATO, Gaddafi könne zum Terrorismus zurückkehren, sollte er dennoch einen Sieg über die Aufständischen erringen. Daher müsse man in jedem Fall ...

Warum wundert mich das jetzt nicht?

Frankie

Zitat

Original geschrieben von Hope0815
Noch ein Brandherd, was die Welt nicht benötigt.
...
Gruß

Erklär doch bitte den Lybiern persönlich vor Ort, wessen Prioritäten und Seelenfrieden sie zu beachten haben, bevor sie es mal wieder wagen sollten, einen Aufstand zu beginnen.

Leider geben sich nicht mehr alle mit der früheren Friedhofsruhe zu ihren Lasten ab.

Hier wie auch anderenorts existieren zwei "Lager" betreffend den Militäreinsatz in Libyen. Beide haben gute Argumente, mit denen sie ihre Auffassung begründen. Die einzig richtige Lösung existiert in meinen Augen ohnehin nicht.

Was unsere Kanzlerin aber heute posaunt hat: "Wir sind ausdrücklich dafür, halten uns aber trotzdem raus" geht in einer Staatengemeinschaft rein gar nicht. So sehr hat sich die deutsche Außenpolitik lange nicht blamiert.

Ist Deutschland dafür, halte ich es für selbstverständlich, sich innerhalb der Gemeinschaft zu beteiligen - auch, wenn ich persönlich gegen den Eisatz bin; ist Deutschland nicht ausdrücklich dafür und enthält sich deshalb der Stimme, sollte man sich raushalten.

Aber die Haltung der Kanzlerin ist definitiv kein Bekenntnis zum Bündnis. Völlig unverständlich für mich ... :confused:

Frankie

Ich könnte wetten, dass die Äußerungen unserer werten Bunderkanzlerin anders gelautet hätten, wenn in einer Woche die Wahl in Ba-Wü nicht wäre. Neben der Tatsache dass die CDU/CSU hier aufgrund der lächerlichen Atompolitik schon Federn lassen musste, wäre ein jetziger Kampfeinsatz der Bunderwehr (egal ob "nur" zu Luft oder nicht) wohl das ultimative Disaster. Aber vielleicht ändert sich die Haltung der Kanzlerin ja in einer Woche...je nachdem wie die Wahl ausgeht.

Einerseits finde ich es ja gut dass man nicht überall seine Nase mit reinsteckt, allerdings muss man wenn man große Töne spuckt (Stichwort "ständiger Sitz im UN-Sicherheitsrat) auch mal Taten folgen lassen...

Frank: Wie bereits weiter vorne erwähnt, ist es nicht so einfach, wie sich hier mancher tt-user denkt und es gerne hätte... Und das unsere kanzlerin auch auf dem uno-parket eine schlechte figur abgibt, wundert mich persönlich auch nicht (mehr)....

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau
...
Was unsere Kanzlerin aber heute posaunt hat: "Wir sind ausdrücklich dafür, halten uns aber trotzdem raus" geht in einer Staatengemeinschaft rein gar nicht. So sehr hat sich die deutsche Außenpolitik lange nicht blamiert.

Ist Deutschland dafür, halte ich es für selbstverständlich, sich innerhalb der Gemeinschaft zu beteiligen - auch, wenn ich persönlich gegen den Eisatz bin; ist Deutschland nicht ausdrücklich dafür und enthält sich deshalb der Stimme, sollte man sich raushalten.

Aber die Haltung der Kanzlerin ist definitiv kein Bekenntnis zum Bündnis. Völlig unverständlich für mich ... :confused:

Frankie

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Hier stimme ich mit Dir überein, daß die Merkel'sche Dialektik nur noch blamabel ist. IMO, auch bei einer Zustimmung hätte man nicht mitmarschieren müssen, eine rein rhetorische Unterstützung hätte dann weiter kein Aufhebens gemacht. Aber nun AWACS-Personal für Afghanistan anzubieten, obwohl sie eigentlich über dem Mare Nostrum gebraucht werden und obwohl die BW doch schon überlastet sei, ist wirklich peinlich.

Ach, vergaß, das Mittelmeer ist ja für deutsche Ferienflieger reserviert ...