Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

  • Zitat

    [i]Original geschrieben von zumwinkler [ Aber all das, was auf Konten geparkt wird und durch Zinsgewinne die Löhne der Arbeitenden schmälert (denn die Zinsen erarbeiten sich ja nicht selbst, Geld wächst ja nicht), dass wird offenkundig nicht zum Leben gebraucht und dem Geldkreislauf entzogen. Dass kann man gerne deutlich höher besteuern, denn nichts lähmt die Wirtschaft mehr als geparktes und dem Kreislauf entzogenes Geld.


    Das ist die Innovationsbremse!


    Unsinn, wenn du da erzählst, alles Geld was auf Konten geparkt, (gespart) wird, wird nicht zum Leben gebraucht. Wenn man größere Anschaffungen plant, die vom monatlichen Einkommen nicht bezahlt werden können, wie Autokauf, Eigentumswohnung, Rücklageen fürs Alter usw., dann braucht man eben zurückgelegtes Geld, (Sparguthaben). Da kannst du nicht sagen das Geld wird nicht gebraucht, es wird halt dann eben später gebraucht. Selbst wenn ein Kredit für größere Anschaffungen aufgenommen wird, kommt dieses Geld nicht vom Himmel. Die Bank kann nur Geld ausleihen, was andere gespart haben. Zinsen sind auch ein Ausgleich für die Inflationsrate und nicht ausschließlich Gewinn. Das Zinseinnahmen besteuert werden ist ja auch in Ordnung, da hat ja niemand was dagegen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler
    Das ist ja nachweislich falsch! Erstens wird nicht Leistung bezahlt, so ist unsere Wirtschaft gar nicht mehr aufgebaut. Dann müssten nämlich gerade die unsexy Jobs weit höher bezahlt werden, wie Müllwerker oder Krankenschwester, etc.. Denn diese Leistung kann nicht jeder erbringen und wollen noch weniger leisten-eigentlich müssten die gemäß den Marktgesetzen im Porsche das Essen auf Rädern ausfahren.


    Gesundheit hat für mich nichts mit Märkten zu tun. Entweder man ist krank/pflegebedürftig oder nicht. Das gehört zur Daseinsvorsorge und hat demzufolge nichts mit Marktpreisen zu tun.


    Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler
    Dein "wer nichts leistet" würde ich mir mal genauer anschauen. Das bedeutet nämlich, dass nur die momentane Leistung zählt, nicht die Lebensleistung. Sprich, wenn du alt oder krank bist, dann bist du am Ende. Warum soll eine nachfolgende Generation für deine Pflege oder Rente aufkommen? Von einer "jeder für sich"-Gesellschaft kann man nicht erwarten, dass sie für Alte oder Kranke Ausnahmen macht-es widerspräche ja dem System.


    Was ist das denn für ein Quatsch, sorry. Da noch kein Meister vom Himmel gefallen ist wird ja wohl jeder erst lernen und Kosten verursachen, dann "gut" arbeiten und Geld in die Gemeinschaft bringen und später wieder Kosten verursachen wenn er alt oder krank ist, selbst wenn's der Strom für den letzten Kühlschrank ohne Innenlicht ist.
    Die Frage die sich stellt ist, ob Geld überhaupt (langfristig) motivierend wirkt...


    Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler
    Und ich wollte auch gar nicht so sehr die Gehälter massiver besteuern, sondern die Privatvermögen. Wer sein Geld so oder so wieder in den Kreislauf bringt, der muss nicht extra besteuert werden. Aber all das, was auf Konten geparkt wird und durch Zinsgewinne die Löhne der Arbeitenden schmälert (denn die Zinsen erarbeiten sich ja nicht selbst, Geld wächst ja nicht), dass wird offenkundig nicht zum Leben gebraucht und dem Geldkreislauf entzogen. Dass kann man gerne deutlich höher besteuern, denn nichts lähmt die Wirtschaft mehr als geparktes und dem Kreislauf entzogenes Geld.


    Ist ja interessant, letztes mal sind bei Dir die Zinsen noch fernab der Realwirtschaft vom Himmel gefallen als Teufelswerk und ohne jede Tätigkeit und heute sind sie entgangener Lohn. Also muss doch eine realwirtschaftliche Wertschöpfung stattgefunden haben. Eine Versteuerung von Vermögen wäre nach Deiner Logik sinnlos, weil man schon bestraft wird, weil man nicht investiert und damit auf Zinsen verzichtet....


    Aber gut, zurück zu Guttenberg. Die Recherche nach seiner wirtschaftlichen Erfahrung führt direkt zur Frage, was überhaupt einen guten Minister ausmacht. Ich meine, mit Sachkenntnis kommt man heutzutage nicht weit. Kein Mensch kann alles Notwendige wissen. Entscheidend ist also, daß man seinen Laden so organisiert, daß man von den richtigen Leuten (die jeweils absolute Spezialisten sind) die notwendigen Infos bekommt, um überhaupt vernünftige Entscheidungen treffen zu können. Und dieses Spielchen scheint er gut zu beherrschen....

  • Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler
    Das ist ja nachweislich falsch! Erstens wird nicht Leistung bezahlt, so ist unsere Wirtschaft gar nicht mehr aufgebaut. Dann müssten nämlich gerade die unsexy Jobs weit höher bezahlt werden, wie Müllwerker oder Krankenschwester, etc..


    Nein.


    Leistung wird daran gemessen, was die Tätigkeit des Leistungserbringers anderen wert ist. Und nicht daran, was allein du persönlich subjektiv an Leistungen stärker und schwächer hältst, so wie im Beispiel mit dem Müllwerker und der Krankenschwester. Ist ein recht sinnvolles Konzept. Da es nicht darauf, dass für einen einzelnen subjektiv gefärbten Leistungsgedanken Allgemeingültigkeit beansprucht wird.


    Im übrigen: Der mit Millionen bezahlte Manager könnte sicherlich eher die Arbeit des Müllwerkers adäquat übernehmen als umgekehrt. Insofern... ist doch nachvollziehbar, dass er höher bezahlt wird.


    Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler
    Und ich wollte auch gar nicht so sehr die Gehälter massiver besteuern, sondern die Privatvermögen


    Was denkst du eigentlich, woher das Geld kommt, mit dem viele Unternehmungen erst begonnen werden?

  • Zitat

    Original geschrieben von Applied
    ...
    Im übrigen: Der mit Millionen bezahlte Manager könnte sicherlich eher die Arbeit des Müllwerkers adäquat übernehmen als umgekehrt.
    ...


    Bis vor kurzem hätte ich das glatt noch unterschrieben ... inzwischen bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher ... :rolleyes:


    Wenn Taxichauffeure sich gelegentlich als Minister ganz passabel schlagen ... könnte es einem Müllwerker doch vielleicht auch gelingen, eine Bank zu ruinieren ... :D


    Frankie

  • Ich bin mir ziemlich sicher, dass Magna bald auch aufgeben wird um Opel. GM scheint Opel wirklich nicht loswerden zu wollen. Nach den Problemen mit den Kunden möchte GM laut Bild offenbar noch sehr viel Geld für Pensionen und Patente.


    Selbst wenn es zu einer Einigung käme könnte GM ja zumindest für alle neuen Patente, die Opel benötigt Mondpreise verlangen, um die Investoren dann bei Erfolg wieder aus dem Unetrnehmen zu drängen...

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Wenn Taxichauffeure sich gelegentlich als Minister ganz passabel schlagen ... könnte es einem Müllwerker doch vielleicht auch gelingen, eine Bank zu ruinieren ... :D


    hehehehehe dein so kommts wenn es kommt ;)

    Verliere nie die Hoffnung!


  • Ja, hier musst du aber auch gucken um wessen Lohn es geht und wer die Zinsgewinne bekommt. So wie du es schreibst, handelt es sich um ein und die selbe Person, so würds aber nicht funktionieren ;)


    Die Versteuerung wäre deshalb sinnvoll, weil wenn man investiert durchaus üppige Gewinne machen kann, Zinsverzicht hin oder her. Der Zins beschleunigt das grundlegende Problem ja nur. Geld, das nicht im Umlauf ist schadet der Wirtschaft und der Bevölkerung gleichermaßen. Bei ersterer verhindert sie Wettbewerb, bei zweiteren hält sie den Lebensstandard unnötig und zwanghaft niedriger, als es der Entwicklungsstand erlauben würde.




    Zitat

    Im übrigen: Der mit Millionen bezahlte Manager könnte sicherlich eher die Arbeit des Müllwerkers adäquat übernehmen als umgekehrt. Insofern... ist doch nachvollziehbar, dass er höher bezahlt wird.


    Manager lieben ja Statistiken. Vielleicht sollte man mal eine aufstellen, ob mehr Manager oder Müllwerker im Laufe ihres "Arbeitslebens" für Millionenverluste verantwortlich sind.


    Und ich möchte lieber nicht erleben, wie ein Manager die Müllentsorgung einer ganzen Stadt zum erliegen bringt... so einfach ist der Job übrigens nicht, dass ist ein Lehrberuf. Ich bezweifele, dass man da mal so eben quer einsteigen kann.


    Zitat

    Was denkst du eigentlich, woher das Geld kommt, mit dem viele Unternehmungen erst begonnen werden?


    Das manche Unternehmen durchaus klein anfangen ist dir bekannt? Überleg dir mal, was passiert, wenn einzelne die Preise nicht mehr hochtreiben können-man könnte viel schneller Unternehmen gründen. Darüber denken die meisten nicht mal nach.


    Als wir noch die soziale Marktwirtschaft hatten, hat es ja auch geboomt in der Wirtschaft. Krise haben wir erst, seitdem alles auf reinen Kapitalismus macht.

  • Zitat

    Original geschrieben von zumwinkler
    Die Versteuerung wäre deshalb sinnvoll, weil wenn man investiert durchaus üppige Gewinne machen kann, Zinsverzicht hin oder her. Der Zins beschleunigt das grundlegende Problem ja nur. Geld, das nicht im Umlauf ist schadet der Wirtschaft und der Bevölkerung gleichermaßen. Bei ersterer verhindert sie Wettbewerb, bei zweiteren hält sie den Lebensstandard unnötig und zwanghaft niedriger, als es der Entwicklungsstand erlauben würde.


    Es tut mir Leid, aber das ist volkswirtschaftlich einfach nicht richtig. Wenn Geld in Banken "geparkt" wird ist es eben nicht dem Wirtschaftskreislauf entzogen. Denn die Bank nutzt dieses Geld dann um es an andere zu verleihen, die investieren und so die Witschaft stärken. Die volkswirtschaftliche Theorie besagt, dass Summe aller Investitionen = Summe aller Spareinlagen. Die Banken sind nur die Mittelsmänner, die das Geld weiterleiten. Sie verdienen daran, weil sie bei der Vergabe von Krediten ein höheres Risiko eingehen als der Bankkunde, der sein Geld zu niedrigem Zins der Bank überlässt. Nicht jeder, der z.B. auf ein Auto spart, will nämlich sein Geld in Firmen investieren, wo immer das Risiko besteht, dass die Firma Pleite geht und das Geld weg ist.


    Wenn die Oma allerdings ihr Geld im Sparstrumpf unterm Bett versteckt dann ist das Geld aus dem Wirtschaftskreislauf draußen. Das selbe gilt für den Fall, dass jemand sein Geld lieber in einem anderen Land anlegt, weil die Steuern in Deutschland zu hoch sind.

  • Zitat

    Eigentlich wollten der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna und die russischen Sberbank 500 Mio. Euro bei Opel einbringen. Daraus wird offenbar nichts. Einem Zeitungsbericht nach wollen sich beide Unternehmen nur mit einem Bruchteil der Summe engagieren.

    Quelle: Handelsblatt.de


    :rolleyes:

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

  • Welpenschutz?


    Merkel macht sich nun offensichtlich Sorgen um die Zukunft ihres Barons und fordert das ihn nun doch alle, wie geplant, lieb haben sollen: [URL=http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,628995,00.html]Spiegel online[/URL]



    Da brodelt es wohl gewaltig ..... :p

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von jedem." - Karl Valentin

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