Wirtschaftsinformatik studieren - Jobaussichten?

  • Zitat

    Original geschrieben von Alper
    meinen Recherchen zufolge bilden Wirtschaftsinformatiker die Schnittstelle zwischen der Wirtschaftsabteilungen und den Programmierern in einem Betrieb. Was oft dazu führen kann, dass Wirtschaftsinformatiker leichter eine "Führungsposition" erlangen als eben Informatiker. Womit auch die Aufstiegsmöglichkeiten besser sein sollten.
    Ist da was dran oder ist das nur Schönrederei?


    Schnittstellen sind ganz schlecht, aber selten zu vermeiden und eine echte Herauforderung. Des weiteren kannst du davon ausgehen, daß in den meisten größeren Betrieben "die IT" als reiner Kostenfaktor läuft, es wird zwar nicht so direkt gesagt, aber in den "Wirtschaftsabteilungen " so gesehen mit den dementsprechenden Konsequenzen für Dich im Umgang mit den Kostenplanern und irgendwelchen Leuten aus dem Vertrieb, die sich nen Dreck dafür interessieren, warum irgendwas ausfällt oder nicht nach ihren Wünschen funktioniert.


    Ich würde mir ne Uni suchen, in der Du Dir so viel Scheine wie möglich auch für andere Studiengänge anerkennen lassen kannst. So kannste auch relativ komplikationslos den Studiengang wechseln.


    Wenn Du Zeit hast, kannst Du auch mal in Stellenanzeigen stöbern, dann gewinnst Du schon mal einen Eindruck über die Tätigkeiten.

  • Man kann das Thema ja von 2 Seiten aufziehen:
    1) Entweder man begreift das Studium als etwas das mehr ist als nur Berufsvorbereitung. Dann sollte man sich ein Thema aussuchen, von dem man meinst dass es einen interessiert. Wenn du gut bist in dem Thema, und dich parallel zum Studium um hinreichend Kontakt zu Berufswelt bemühst, dann ist es (fast) egal was du studierst, du kannst dir gute Berufschancen erarbeiten. Die Chancen-thematik ist wohl relevanter für Leute welche "irgendwie" durchs Studium kommen ohne sich ausreichend für danach vorzubereiten, oder aber Leute welche möglichst hoch pokern wollen (i.S.v. viel Lebenszeit für viel Geldverdienen eintauschen möchten).
    2) Oder man man hat recht konkrete Vorstellung davon wie man seine Berufslaufbahn gestalten will, und sucht ein Studium welches dazu passt (bspw. Karriere im internationalen Konzern/Mittleres Management in Branche X/Technologie-Start-Up/Beim Mittelständler in der Region/Öffentliche Verwaltung/ein paar Jahre irgendwas, dann Projektmanagement/usw. und so fort). Dann kann man natürlich anschauen, welche Absolventen bevorzugt werden oder welche notwendigen Fertigkeiten man in welchem Studium (oder an welcher Uni!) besser vermittelt bekommt. Diese konkreten Vorstellungen, die man sich übrigens im Verlauf des Studiums in jedem Fall versuchen sollte zu erarbeiten, werden viel größeren Einfluß nehmen auf die von dir genannten Fragen, als der Studiengang.


    Wenn man direkt nach dem Abitur studiert, dann hat man für zweiteres eigentlich nicht ausreichend Informationen und selten konkrete Vorstellungen. Wenn du nach dem durchschnittlichen Einstiegsgehalt fragt, dann ist das ja auch ein Indiz dass das für dich alles noch offen ist. In Bezug auf das Gehalt heißt das übrigens eine sehr große Brandbreite - denn je konkreter deine Vorstellung (auch regional) umso konkreter wird die Bandbreite.


    Daher wäre meine Emfehlung (Richtung 1 gehend) auf jeden Fall etwas zu studieren was dich a) interessiert, und b) dir viele Optionen offen hält. Und da ist Wirtschaftsinformatik sicherlich eine gute Wahl - auch wenn ich das als Absolvent jener Richtung nicht ohne Voreingenommenheit sagen kann. ; )

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Vielen Dank für die ausführliche Darstellung! :)


    Zitat

    Original geschrieben von Sencer
    Wenn du gut bist in dem Thema, und dich parallel zum Studium um hinreichend Kontakt zu Berufswelt bemühst, dann ist es (fast) egal was du studierst, du kannst dir gute Berufschancen erarbeiten.


    Gibt's da einen anderen Weg als den klassischen über Praktika?


    Entnehme ich Punkt 2 korrekt, dass man als W-Informatiker "gute" Chancen auf eine Stelle im Managementbereich hat? Natürlich in Verbindung mit vorangegangenen Bemühungen in diesem Zweig.


    Meine Absicht ist es WI zu studieren mit mehr Gewichtung in Richtung BWL, um eben diese Chancen zu erhöhen.


    Natürlich ist mir klar, dass man mit "viel Arbeit" auch viel schaffen kann. Aber mir geht es vor allen Dingen um die Aufstiegsmöglichkeiten im allgemeinen und um eine eine Stelle im Management im besonderen Sinne.


    Wie wahrscheinlich würdest du als W-Informatiker diese Ziele einstufen?


    Danke schonmal! :top:

  • Hallo,


    naja, da wäre ich vorsichtig mit dem WI mit mehr BWL Anteil. Ich hab da nicht so gute Erfahrungen mit, nicht zuletzt deshalb weil Dein Abschluß Diplom-Informatiker ist und nicht Diplom-Betriebswirt. Da hätte ich dann schon konkrete Anforderungen an einen neuen Mitarbeiter. Anders sieht die Sache aus, wenn Du im technischen/Informatik Bereich schon recht fit bist und dafür Defizite im BWL hast. Dann kann das funktionieren. Aber es gibt nichts schlimmeres als WI-ler die nicht mal ein Hello World zusammenbringen. Die versauen den Ruf der WI-ler...


    Wenn Dein Ziel eher Management ist, dann ist BWL das Richtige. Je nach Firma kommt man als Diplom-Informatiker nicht sonderlich weit. Da reichts dann gerade mal zum Teamleiter, der IT Abteilungsleiter ist dann schon wieder BWLer oder Kaufmann. Da kommt das zum tragen, was weiter oben schon gesagt wurde: IT ist halt oft doch nur ein Kostenblock. Und der muss verwaltet werden.


    Fakt ist: entweder Du willst IT machen, dann WI. Wenn Du Management machen willst, mach BWL. Letztendlich wirst Du als WI-ler doch eher als Informatiker wahrgenommen und nicht als Betriebswirt.


    bs


  • Bei mir genauso. Ich habe auch WI studiert (Anfang 2006 fertig) und hatte kein Problem einen Job zu finden und die Gehälter waren auch immer bestens.


    Allerdings sollte man wirklich darauf achten das die Informatik Anteil überwiegt!

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  • Zitat

    Original geschrieben von bastian_S
    der IT Abteilungsleiter ist dann schon wieder BWLer oder Kaufmann.


    Und genau deswegen geht das bei vielen Firmen voll in die Hose.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
    Und genau deswegen geht das bei vielen Firmen voll in die Hose.


    Schmarren!

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  • Zitat

    Original geschrieben von Alper
    Bei einem reinen Programmierjob ist das natürlich selbstverständlich, aber meinen Recherchen zufolge bilden Wirtschaftsinformatiker die Schnittstelle zwischen der Wirtschaftsabteilungen und den Programmierern in einem Betrieb. Was oft dazu führen kann, dass Wirtschaftsinformatiker leichter eine "Führungsposition" erlangen als eben Informatiker.


    Ist da was dran oder ist das nur Schönrederei?


    Hier würde mich mal ein Quelle interessieren ;)


    Erfahrung aus der Praxis:
    Mischqualifikationen werden häufig von niemanden richtig ernst genommen, d.h. für die Kollegen von der Informatik sind das "nur" halbe Informatiker und für die Kollegen aus den anderen Fachabteilungen sind das Leute ohne wirkliche Kenntnisse der Arbeitsabläufe in den Abteilungen "die sich mit ihrem halbgaren theoretischen BWL Wissen für was ganz tolles halten...".


    In Zeiten in denen bei vielen Unternehmen die IT als eigentständige "Gesellschaft" mit eigenem Umsatzergebnis etc. pp. agiert ist es häufiger so, dass die operative Arbeit von Informatikern erledigt wird, das administrative von Angebotserstellung etc. pp. übernehmen dann reine Kaufleute. Und das funktioniert im Gegensatz zu Einzelmeinungen hier in der Praxis erstaunlich rund.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Hier würde mich mal ein Quelle interessieren ;)


    Erfahrung aus der Praxis:
    Mischqualifikationen werden häufig von niemanden richtig ernst genommen, d.h. für die Kollegen von der Informatik sind das "nur" halbe Informatiker und für die Kollegen aus den anderen Fachabteilungen sind das Leute ohne wirkliche Kenntnisse der Arbeitsabläufe in den Abteilungen "die sich mit ihrem halbgaren theoretischen BWL Wissen für was ganz tolles halten...".


    Das kann ich so nicht bestätigen. Ist es nicht eigentlich so das die Qualifikation die durch das Studium erworben wurde nach ein paar Jahren eh keinen mehr interessiert! Wenn ich mir unsere IT Abteilungen anschaue dann sind die wenigsten "richtige" Informatiker das interessiert aber nicht weil einzig und allein die Leistung entscheidend ist die jeder einzelne bringt!

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  • IMHO nur Schönrederei.


    Auch wenn das viele aus dieser Sparte glauben ist es nicht so, dass BWL studieren heißt, automatisch Vorstandsvorsitzender zu werden.


    Ein wenig BWL qualifiziert nicht automatisch zum Cheffe. Das was man da braucht bekommt man beim Aufsteigen auf der Karriereleiter automatisch mit oder man eignet es sich dann an.

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