Wirtschaftsinformatik studieren - Jobaussichten?

  • Alsos die Beschreibungen hier im Thread geben ganz gut die Vielfalt der Berufswelt dar: Es ist halt wie in der Geschichte mit den blinden Männern und den Elephanten:
    http://de.wikipedia.org/wiki/D…C3%A4nner_und_der_Elefant


    Jeder hat nur einen kleinen Teil des Elephanten ertastet und so kommt es zu den teils sehr unterschiedlichen/gegensätzlichen Darstellungen. Eigentlich müßte jeder nochmal ganz genau dazu schreiben welche Art von Sutdien- und Berufserfahrung er gemacht hat. ; )


    Meine Erfahrung deckt sich mit der von Seadart - ich kenne Theologen die sehr gute Projektmanager abgeben und einen BWLer mit Versicherungsschwerpunkt der mehr IT-Kenntnisse und -Verständnis mitbringen als die Hälfte meiner ehemaligen WI-Studienkollegen. Wer was studiert hat, interessiert hier erstmal keinen - wichtiger sind welche Erfahrungen in welchen Projekten gesammelt wurden, bei welchen Themen man flüssig mitsprechen kann, weil man entsprechende Fachliteratur mitverfolgt, welche Themen man im Unternehmen vorantreibt usw. und so fort.


    Zitat

    Original geschrieben von Alper
    Gibt's da einen anderen Weg als den klassischen über Praktika?


    Sicherlich gibt es auch andere Wege, aber das hängt dann ganz davon ab welches Unternehmen und welche Art von Kontakt du herstellen willst, welche Erfahrungen du mitnehmen willst. Kontaktpflege, gerade im beruflichen Sinne ist immer ein Geben und Nehmen. Wie man es konkret gestaltet, da kann man u.U. auch mal kreativer sein (hkommt halt immer drauf an...).


    Wenn du Anregungen und Informationen suchst, kann ich dir http://karrierebibel.de/ empfehlen. Jochen Mai schreibt sehr angenehm und gut zu lesen, und die Tipps und Hinweise sind sehr vielfältig. Ich denke gerade für Studenten und Berufsanfänger ist es sicher sehr interessant.


    Zitat

    Entnehme ich Punkt 2 korrekt, dass man als W-Informatiker "gute" Chancen auf eine Stelle im Managementbereich hat? Natürlich in Verbindung mit vorangegangenen Bemühungen in diesem Zweig.


    Ich wollte eigentlich mehr darauf hinaus, dass im Allgemeinen ein WI-Studium für sich genommen weder sehr hinderlich noch sehr nützlich sein wird.


    Natürlich gibt es immer Ahnungslose und Fachidioten welche Absolventen aus anderen Bereichen als Ahnungslos sehen, das ist ein Fakt mit dem man sich immer auseinandersetzen muß. Wenn man da besonders viel Unsicherheit und ausgeprägte "Tribal-Instincts" mitbringt, dann sollte man natürlich wie von manchen empfholen, dass studieren was die meisten anderen machen - das macht es aber auch anspruchsvoller aus der Masse herauszustechen (von den durchschnittlichen Absolventen die ich kenne hatten BWLer eher Probleme einen Job zu finden, als WIler).


    Zitat

    Meine Absicht ist es WI zu studieren mit mehr Gewichtung in Richtung BWL, um eben diese Chancen zu erhöhen.


    Das sind jetzt Überlegungen die analog beim Strassen-Fahrzeug tunen die Überlegung über Felgengröße und Reifenbreite wären. Vielleicht nicht gänzlich irrelevant, aber wichtiger sind eben Motor, mögliche Kurvengeschwindigkeit etc. (je nach Strecke).


    Zitat

    Natürlich ist mir klar, dass man mit "viel Arbeit" auch viel schaffen kann. Aber mir geht es vor allen Dingen um die Aufstiegsmöglichkeiten im allgemeinen und um eine eine Stelle im Management im besonderen Sinne.


    Wie wahrscheinlich würdest du als W-Informatiker diese Ziele einstufen?


    Management verstehe ich als eine Position mit Personal- und/oder Budgetverantwortung. Je größer das Unternehmen umso mehr wird "gemanaged" (dann eben auf mehr und mehr Ebenen), und als engagierter Akademiker mit mehreren Jahren Berufserfahrungen sollte so eine Stelle greifbar sein. Da wird aber das konkrete Unternehmen bei dem du arbeitest und wie dort die Strukturen sind und wie du die "politische Landschaft navigierst" um ein vielfaches mehr Einfluss haben, als was auf deinem Diplom-Zeugnis als Fachrichtung steht.


    Such doch mal bei XING einfach bei den Unternehmen die du dir als Arbeitgeber so vorstellst nach den Leuten welche die von dir angedachten Positionen haben und schau nach was sie studiert haben und was sie über die Jahre so gemacht haben.

    "That's not a hair question. I'm sorry." - 01/31/07 - Never forget!

  • Super, danke für die vielen Infos! :top:


    Mein Entschluss steht fest - ich werde mich nun in den nächsten Tagen bei der Uni Münster bewerben. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von Alper
    Mein Entschluss steht fest - ich werde mich nun in den nächsten Tagen bei der Uni Münster bewerben. :)


    Ich weiß nicht ob ich gratulieren soll dich an meiner Hochschule begrüßen zu dürfen oder nicht :D


    Naja, der Bachelor war ja alles in allem ganz ok. Wobei Stochastik noch mehr als bisher DIE Siebklausur werden soll (Zitat Prof.) :D


    Vom Master hier kann ich nur abraten, es sei denn du stehst auf 60-80 Stunden Wochen nur für die Uni :rolleyes:

  • Hey aber beim ZEIT-Ranking liegt die Uni unangefochten auf Platz 1. :D Das muss doch was heißen...


    Mal gucken, ob ich ohne Wartesemester mit meinem Schnitt von 2,3 überhaupt angenommen werde. Werde mich aber gleichzeitig noch an der TU München bewerben.

  • Ich kann da ChickenHawk nur zustimmen, als WI bist du nichts richtig, weder Informatiker noch BWLler.
    Das ist genau wie mit den Nebenfächlern(NF), sie haben das zwar als NF gemacht, aber da fehlt teilweise einiges, was die Hauptstudiengängler drin haben.
    Du bist eben in beiden Bereichen sowas ähnliches wie ein NFler.


    BWL Studenten gibts übrigens wie Sand am Meer, bei den Naturwissenschaften/Ing.-Wissenschaften wirds obenraus meistens eher mau.


    Und bedenke in BWL bist du nichts ohne Praxiserfahrung. Wobei sich das meiner Kenntnis entzieht, ich hab das nur öfters gehört, dass BWLStudenten direkt nach dem Abschluss niemand wirklich etwas bringen. ;)


    Studier was dir Spaß macht, und nicht was am meisten Geld bringt.


    Edit: ein s eingefügt, damit der erste Satz auch Sinn ergibt.

    Meilensteine der Handygeschichte: Nokia 3210 - Siemens SL45 - Nokia 3650 - SE K750i - Nokia N95 - Apple iPhone

  • Zitat

    Original geschrieben von Alper
    Super, danke für die vielen Infos! :top:


    Mein Entschluss steht fest - ich werde mich nun in den nächsten Tagen bei der Uni Münster bewerben. :)


    auch noch eine Alternative

  • Zitat

    Original geschrieben von Evilandi666
    Ich kann da ChickenHawk nur zustimmen, als WI bist du nicht richtig, weder Informatiker noch BWLler.
    Das ist genau wie mit den Nebenfächlern(NF), sie haben das zwar als NF gemacht, aber da fehlt teilweise einiges, was die Hauptstudiengängler drin haben.
    Du bist eben in beiden Bereichen sowas ähnliches wie ein NFler.


    Die BWL ist ja genauso kunterbunt zusammengewürfelt aus verschiedenen Themen wie die WI. Wenn manche meinen, dass es nun gerade für die eine Themenkobination passgenaue Berufe gibt, und für die andere nicht, dann frage ich mich wie durchdacht dieses Gedankengebilde wohl ist... (Sieht es vielleicht so aus: "Erst wurden die Studiengänge geschaffen, dann die dazugehörigen Berufe. Weil die WI erst so spät geschaffen wurde, hat man noch keine Berufe dafür, man muß sie jetzt erst bei den BWL/Informatik-berufen wegnehmen - aber die sind ja schon passgenau für die anderen Fächer gemacht, daher passen die WIler da nicht so gut rein..." ? :D )


    Die Vorbehalte ggü jüngeren Diszplinen haben wie oben angedeutet nichts damit zu tun was man inhaltlich macht/lernt hat, sondern mit dem Gruppeninstinkt und Schubladendenken von manchen Leuten. Vlt. sollte man etwas davon weg kommen das Studium als Berufsausbildung mißzuverstehen, dann wäre sicherlich schon viel gewonnen.

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  • Ich bezieh meine Erfahrung ausschließlich aufs Informatik Studium, und sehe hier oft die WIler bzw. Nebenfächler.


    (Bei uns haben WIler aber die besondere A-Karte: die müssen zwischen 3 Unis umherpendeln. Muss man vllt. dazu sagen, das ich deswegen vom WI Studiengang eher Abstand nehmen würde und da vllt. voreingenommen bin.)


    Ich weiß ja net wo du studieren willst, aber hier würd ich dir eher raten: Studier Informatik und dann BWL als NF. Dann bist du zwar nie ein richtiger BWLler, weil dir einiges an Vorlesungen fehlt. Aber es ist wesentlich entspannter.


    Aber das kann an der nächsten Uni schon anders sein ;)

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  • Vielleicht bedenkt ihr bei der ganzen Diskussion mal wie lange euch die Entscheidung des Studiums überhaupt begleitet?
    Nach dem Studium dauerts doch höchstens 5 Jahre und danach interessiert es eh keinen mehr was ihr studiert habt.
    Dann hast du einen Job, den machst du entweder gut oder nicht. Bei allen weiteren Entscheidungen wird der Job, das hier und jetzt, als Messwert genommen und nicht das Studium, welches dann X Jahre her ist.
    Zumal dein Wissen aus dem Studium ja auch eine Halbwertszeit besitzt.
    Im Job heißt es dann das Wissen aufbauen, was du im Job brauchst. Das kann die Uni ja nur bedingt und gibt dir daher einen breiten Überblick.


    Von daher würde ich sagen, dass das Studium vielleicht für die ersten beiden Jobs wichtig ist. Danach wirst du an den vorherigen Jobs gemessen und nur noch beschränkt am Studium.


    Sieht man auch sehr schön daran, was manche erfolgreiche Menschen studiert haben. Nämlich was komplett anderes. War Ackermann nicht sogar irgendwas beim Militär... :rolleyes:

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