ZitatOriginal geschrieben von weberflo
Ich weiß nicht, Sklavenjobs hab ich noch keine gesehen. Früher standen Hilfsarbeiter ohne Schutzkleidung an offenen Maschinen. Das war schon eher Sklavenarbeit...
Zu Hartz4: 800-1000 Euro für eine 4köpfige Familie finde ich jetzt nicht grade wenig, ich weiß nicht wo Ihr lebt? Da haben ja viele Arbeiterfamilien nicht mehr. Ich bin jetzt 25 und hatte bisher noch nie soviel Geld netto zur Verfügung - ausgenommen ein halbes Jahr im Ausland.
Nimm's mir nicht übel, aber das ist dann einfach deine jugendliche Unerfahrenheit. Du vergisst, dass man nicht nur essen und ab und zu ein T-Shirt beim Kik kaufen muss.
Wenn Du ALLES, was du zum Leben in einem Haushalt brauchst bezahlen musst, tauchen in der Rechnung schnell Posten auf, an die du bisher nie gedacht hast weil du immer unter anderer Leute Dach gelebt hast. Selbst wenn man sparsam lebt, kommt man auf die Dauer realistisch nicht unter einen Bedarf von 500-600 EUR pro Monat pro Erwachsenem.
ZitatOriginal geschrieben von weberflo
Ich hab schon lange ein Ideal: verpflichtende gemeinnützige Tätigkeit für Hartz4-Empfänger. 4 Stunden täglich reichen. Diejenigen, die arbeiten wollen, bekommen wieder Selbstbestätigung und werden "gebraucht" - und die, die nicht wollen, ja die müssen dann eben...
Eben nicht. Es würde unser ganzes System auf den Kopf stellen, wenn der Staat die Mitarbeiter bezahlt, während sie aber 4 Stunden lang regulär arbeiten, womöglich in irgendwelchen Wirtschaftsbetrieben. Dann zahlt der Staat Geld und Unternehmen kassieren die Gewinne. Das geht so nicht!
Wer arbeitet, muss dafür einen korrekten Lohn bekommen und darf nicht weiter Transferleistungen aus der Staatskasse bekommen.
Anstatt zwei Hartz IV-Empfänger 4 Stunden arbeiten zu lassen, muss man einen 8 Stunden arbeiten lassen - dann ist das nämlich 1 Vollzeitstelle und derjenige ist nicht mehr arbeitslos, sondern hat wieder einen Job und muss dafür einen korrekten Lohn bekommen.
Hier zeigt sich dann schnell, dass es so aber nicht mehr bezahlbar wäre weil man dafür kein Geld hat... Und das wiederum entlarvt, dass offensichtlich etwas nicht stimmt im System. Denn wer arbeitet, muss dabei auch so viel verdienen, das er von seinem Gehalt leben kann. Wenn das nicht der Fall ist, stimmt auf dem Markt etwas mit dem Prinzip von Angebot und Nachfrage nicht mehr.
Ansonsten las ich letztens eine Zahl von Heiner Geissler, CDU - also keine Zahl aus linken Quellen. Laut ihm gibt es unter den Hartz IV-Beziehern ca. 100.000 Arbeitsverweigerer, die lieber das Geld vom Staat nehmen als sich um Arbeit zu bemühen. Das sind 100.000 zu viel, keine Frage. Aber vor allem ist es angesicht von 4-5 Millionen Arbeitslosen, die wir demnächst wieder haben, nur ein sehr kleiner Anteil. Die Unterstellung, viele wollten auch keine Arbeit, stimmt also pauschal nicht.