Ab heute Bürgerabstimmung für Rauchverbot nur in Bayern?

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Original geschrieben von Bigbamboo
Wie verhält es sich denn dann z.B. mit Alkohol auf Volksfesten? Wenn dort plötzlich die Bierseidel fliegen, verbieten wir dann auch den Alkohol? Oder die ganzen betrunkenen Autofahrer, die andere verletzen - was machen wir mit denen?

Die öffentlichen Straßen kann ich im Gegensatz zu Raucherräumen oder Volksfesten nicht meiden.

Interessante Argumentation, dies ist aber beides keine zwangsvolle Folge von Alkohol, sondern eher Alkoholmissbrauch, Fehlverhalten einzelner Personen.

So wurde bei dem Volksbegehren bisher nicht argumentiert, denn würde man so argumentieren würde man sagen Rauchen sollte verboten werden, weil Raucher Unschuldige in der U-Bahn halb tot schlagen oder z.B. Leute die dieses Volksbegehren unterschreiben wollen, aktiv bedrohen!

Vor Fehlverhalten einzelner Personen bist Du leider nie geschützt, wobei in meinen Augen auch Rauchen ein Fehlverhalten einzelner Personen ist sobald die Raucher auch nur eine Person zwingen passiv mitzurauchen.

Zitat

Wenn dort plötzlich die Bierseidel fliegen, verbieten wir dann auch den Alkohol? Oder die ganzen betrunkenen Autofahrer, die andere verletzen - was machen wir mit denen?

Bierseidelschmeißen ist in Festzelten verboten.
Betrunken Auto zu fahren ist verboten.
Auch hier greift der Gesetzgeber in die "Freiheit" des "mündigen" Bürgers ein. Zurecht, wie ich finde.

Zitat

Original geschrieben von blue
...
Vor Fehlverhalten einzelner Personen bist Du leider nie geschützt, wobei in meinen Augen auch Rauchen ein Fehlverhalten einzelner Personen ist sobald die Raucher auch nur eine Person zwingen passiv mitzurauchen.

Und damit wären wir wieder beim vernünftigen Umgang miteinander: Sollen die Raucher doch in ihren Clubs bzw. dafür vorgesehenen Lokalitäten rauchen. Und dort, wo's verboten ist, sollen sie's lassen.

Neues aus Absurdistan:

Ab 01.01.2010 dürfen keine Zigaretten mehr in 17er Päckchen verkauft werden. Die Neue Mindestverkaufgröße liegt dann bei 19 Zigaretten pro Packung.

Prima.

Wieso das denn? Bzw welchen Sinn hat es? Das die Raucher noch mehr rauchen weil man vorher ne Schachtel am Tag und hinterher auch ne Schachtel am Tag raucht?

Vermutlich ist das Tabaksteueraufkommen aufgrund der ganzen Nichtraucherschutzgesetze zurück gegangen.

Zitat

Original geschrieben von Bigbamboo
Diese ganzen Rauchverbote sind doch irgendwie halbschwanger: Entweder ist rauchen so schädlich, dass der Staat den Bürger davor schützen muss, dann ist es verboten (wie z.B. Kokain, Heroin, etc.) oder es ist halt erlaubt.

So ist die ganze Veranstaltung aber doch mehr als zynisch.

Nach den Energiesteuern (Verbrauchssteuer) ist die Tabaksteuer die wichtigste Steuer in Deutschland, von den Einnahmen her gesehen. Aus dem Grund interesiert es weniger, wenn da ein paar Passivraucher an Krebs "verrecken" Oo

13.6 Mrd. Euro wurden 2008 eingenommen, alleine durch die Tabaksteuer.
14.7 Mrd. waren es 2007.
23.0 Mrd. waren es 2006

Ist doch eigentlich schon ein "alter" Hut:

http://www.bundestag.de/daspar…aftFinanzen/24392331.html

Für die FDP-Fraktion stellte sich die Frage, warum der Mindestinhalt ausgerechnet bei 19 Stück liegen müsse. Diese Festlegung war nach Angaben der Bundesregierung der einstimmige Wunsch von Industrie und Handel.

Die Mindestgröße dient doch nur dazu, damit die Tabakkonzerne nicht durch Reduzierung des Packungsinhalts die Preiserhöhungen durch die Tabaksteuer zu überspielen. Psychologisch ist es ein riesen Unterschied ob eine Packung 3 oder plötzlich 4 Euro kostet.

Die persönliche Freiheit endet nun einmal dort wo man anfängt die persönliche Freiheit anderer einzuschränken. Der Markt war unfähig das zu regulieren. Ein Volksentscheid ist wohl die demokratischte Form das endlich zu beenden.

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Original geschrieben von _-=voodoo=-_
...Der Markt war unfähig das zu regulieren...

Meiner Meinung nach haben es die Nichtraucher, die ja den größten Teil des Marktes darstellen (so um die 70%) nicht geschafft den Markt zu regulieren.

Ich sehe das ganz pragmatisch. Gäbe es einen Markt für absolute Nichtraucher-Lokalitäten (egal ob jetzt Disko, Lokal oder Kneipe) dann gäbe es diese auch. Denn so funktioniert die Marktwirtschaft. Dass die Nichtraucher aber auch weiterhin überall rein sind, auch wenn da geraucht wurde zeigt ja, dass es so schlimm nicht sein kann.
Und die Argumente nach dem Motto "Es wird ja überall geraucht" sind meines Erachtens nach ungültig, da durch einen Entsprechenden Boykott, oder sonstirgendeine Form der Forderung von Nichtraucher-Lokalitäten (wirkliche Forderungen nicht, dass rumgeschreie und dann wird doch hingegangen) diese Entstanden wären. Denn eine Gastrobranche die sich einen vorhandenen Markt entgehen lässt muss erst noch gefunden werden.
Als Beispiel kann man hier das Oktoberfest nennen. In allen 10 (Schätzung) großen Zelten darf geraucht werden, und alle sind IMMER proppevoll. Würden nun auch nur einen Tag eine größere Menge Nichtraucher diese Zelte nicht besuchen, gäbe es am nächsten Tag ein, zwei oder mehr (sowas legt der Markt dann eben fest) Nichtraucherzelte. Aber wie sieht es in der Realität aus? Die 70% gehen trotzdem hin, und beschweren sich dann aber über die Raucher. Meiner Meinung nach, sind sie dadurch selber schuld.
Denn schließlich wird niemand gezwungen das Oktoberfest, die Dorfkneipe oder auch alles was dazwischen liegt zu besuchen.

Oben genanntes ist meine Meinung, ich bin selber Nichtraucher, aber ich denke so sollte es in einer Marktwirtschaft funktionieren. Der Staat sollte nicht an Stellen in diese Eingreifen wo eine regulierung durch den Markt auf Grund von kollektivem "nichtstun" (mir fällt grade kein besseres Wort ein, um das oben genannte Verhalten der Nichtraucher zu beschreiben) entfällt, sondern nur an solchen Stellen wo eine Regulierung des Marktes durch die Beteiligten unmöglich ist (siehe Kartelle, und solche Dinge)