Brüderle: Notfalls Telekom-Netzbetrieb abspalten

  • Quelle: Teltarif


    Aber auch Entlastungen bei Vorleistungen geplant 19.03.2010
    14:25



    Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) will die Eingriffsrechte der Bundesnetzagentur gegenüber der Deutschen Telekom stärken. Künftig soll die Regulierungsbehörde notfalls auch die Abspaltung des Netzbetriebs eines Unternehmens anordnen können. Möglich soll ein solcher Eingriff sein, wenn wichtige, andauernde Wettbewerbsprobleme oder ein Versagen des Marktes festgestellt werden. Das geht aus einem heute in Berlin vorgelegten Eckpunktepapier zur geplanten Novelle des Telekommunikationsgesetzes hervor.
    Mit der Möglichkeit einer sogenannten funktionellen Trennung soll die Bundesnetzagentur Unternehmen mit großer Marktmacht besser regulieren können. Dafür sollen sehr enge Grenzen gelten. Die Deutsche Telekom AG wird in dem Papier nicht namentlich genannt. Das Netz des Ex-Monopolisten nutzen aber auch Konkurrenten für ihre Kunden. Wettbewerber werfen dem Konzern vor, seine marktbeherrschende Stellung im Netz auszunutzen.
    Geplant sind dem Eckpunktepapier zufolge aber auch Entlastungen für die Telekom. So solle die Regulierungsbehörde bei der Preiskalkulation für von Wettbewerbern angemietete Leitungen künftig das Investitionsrisiko mitberücksichtigen. Anbieter schneller Internetzugänge müssten dann mehr Geld für den Transport ihrer Daten, etwa über die neuen Glasfasernetze der Telekom, zahlen.
    Mit dem Gesetz würden "unter anderem die Voraussetzungen für den wettbewerbskonformen Breitbandausbau und für Investitionen in hochleistungsfähige Netze der nächsten Generation verbessert", sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP). Wegen der immer noch andauernden Wirtschaftskrise müssten zügig die entsprechenden investitionsstimulierenden und wettbewerbsfördernden Impulse gesetzt werden. Mit der Änderung des Telekommunikationsgesetzes sollen die Vorgaben des europäischen Richtlinienpakets zur elektronischen Kommunikation, das im Dezember 2009 in Kraft getreten ist, in nationales Recht umgesetzt werden.

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  • Das ist in meinen Augen die einzig richtige Alternative. Ohne die Abspaltung hat Telekom immer einen Anreiz, sich selbst besser zu behandeln als die Wettbewerber. Teilweise kann da noch nicht mal die BNetzA helfen - man sehe sich mal das Gezerre um die Schaltverteiler an, auf die ja eigentlich schon seit Monaten ein Anspruch besteht. Oder aktuell die WITA-Schnittstelle. Das sind Themen, die Telekom bestimmt besser lösen könnte, wenn sie ihr selbst auch Vorteile bringen würden.


    Eine unabhängige Netzgesellschaft dagegen, die verpflichtet ist, allen Kunden den gleichen Service zu bieten, wird niemanden bevorzugen und das qualitativ bestmögliche Ergebnis hervorbringen. In GB hat's auch funktioniert.

  • Dieselbe Problematik besteht auch beim deutschen Schienennetz, welches immer noch der 100%igen Tochter DB Netz AG gehört und wo regelmäßig Wettbewerber benachteiligt werden.


    Verstaatlichen.... äh Versilbern wir gleich alle verfügbaren Netze: Telekommunikation, Schienenverkehr, Gas, Wasser, Strom...

    Gruß der Ostfriese


    Vertrauensliste #1 #2 sowie im TMD-GK #3

  • Die Netze sollte man verstaatlichen und allen Anbietern die gleichen Zugangsmöglichkeiten bieten. Und das für Telekom, Schiene, Strom und Gas. Damit würde der Wettbewerb richtig angekurbelt werden.

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  • Zitat

    Original geschrieben von meisterroerig
    Die Netze sollte man verstaatlichen und allen Anbietern die gleichen Zugangsmöglichkeiten bieten. Und das für Telekom, Schiene, Strom und Gas. Damit würde der Wettbewerb richtig angekurbelt werden.


    Bin ich auch ganz klar dafür!

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  • Hallo,


    bei einer Staats-Netz-"Telekom" würden sich Beamte zurücklehnen und günstiger als die Preise der Staats-Netz-Telekom könnte keiner anbieten.
    Mit dem Wettbwerb wäre es bald Essig, stattdessen gleichförmige Langeweile.


    In England gibts "Open Reach", ich höre, daß die Quote der alternativen Festnetzanbieter vor Ort niedriger sei als in .de (Deutschland)


    Ich würde mir mehr wünschen, daß die BNetzA all diesen bösen Buben, die ihre Kunden schlecht behandeln (keine Tarifklarheit, falsche Rechnungen, falsche Versprechungen etc.) mehr auf die Finger klopfen würde.

  • Zitat

    Original geschrieben von meisterroerig
    Die Netze sollte man verstaatlichen und allen Anbietern die gleichen Zugangsmöglichkeiten bieten. Und das für Telekom, Schiene, Strom und Gas. Damit würde der Wettbewerb richtig angekurbelt werden.


    Und wer soll das alles bezahlen? Oder werden die Unternehmen einfach enteignet und daraus volkseigene Netze (VEN)?


    Bei solchen Wählern ist klar, dass die Politiker nicht den geringsten Mut für Reformen aufbringen.

  • Zitat

    Original geschrieben von eiei
    Und wer soll das alles bezahlen? Oder werden die Unternehmen einfach enteignet und daraus volkseigene Netze (VEN)?


    ... und wer wartet die Netze bzw. ist für sie verantwortlich ?


    Nein nein, im Gemeinwohl ist die Infratstruktur nun wahrlich nicht gut aufgehoben.

  • Es kann ja auch eine privatrechtlich organisierte Gesellschaft sein, wichtig ist nur, dass Netzbetrieb und Kundenbeziehung getrennt sein müssen. Telekom hat aktuell so viele kleine Möglichkeiten den Wettbewerb zu behindern, dass es fast schon erstaunlich ist, dass der Wettbewerb einigermaßen funktioniert.

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