Brüderle: Notfalls Telekom-Netzbetrieb abspalten

  • Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    Aber klar, wenn man in der Stadt oder im Ballungsraum wohnt, merkt man sowas nicht. Dabei ist Deutschland eines der am schlechtesten mit DSL/Breitband versorgten Länder in Europa - das ist wirklich traurig!


    Woher haste denn das ?
    Deutschland hat zwar verhältnissmässig wenige DSL Anschlüsse (nur 58% 2009), aber durchaus Spitzenplätze bei der Vergügbarkeit, die schon 2005 bei 91% lag. Das ist aber wohl ehr ein gesellschaftliche Problem. Die Zahlen (58%) stammen übrigens aus der Studie von 2009, die oft falsch Zitiert wurde - denn sie bezog sich auf die tatsächlich geschalteten Anschlüsse, nicht auf die Verfügbarkeit.


    Aber was sollte das ändern, würde man den Netzbetrieb teilweise abspalten ? Du sagst doch selbst, das nur ausgebaut wird, wenn öffentliche Gelder fliessen. Und da wäre es nicht falsch, zumindestens in den weissen Flecken ein öffentliches Netz zu schaffen, zu denen dann alle gleichmässigen Zugang haben anstatt nur zu Regulieren und daher keinen Investor zu finden. Ich halte jedenfalls nix davon, das massiv Steuergelder irgendwo reinfliessen, aber das ganze nachher nicht zu einen angemessenen Teil der Öffentlichkeit gehört.


    Von einer generellen "Enteignung" oder dort, wo der Wettbewerb funtkioniert, Netze zu verstaatlichen, halte ich aber nix. Im TK Bereich scheint, im Gegensatz zum Schienennetz, die Regulierung weitestgehen zu klappen. Schienennetz ist von daher besonders Kritisch, weil es viel zu wenig Privatbahnen gibt, und einer der größen Anbieter gerade dabei ist, von der Deutschen Bahn aufgekauft zu werden (Arriva Gruppe). Dann gibts nur noch 2 ernstzunehmende Konkurenzen - Veiola und Keolis.

  • Hallo,


    der Ausbau in der "Provinz" wird aber nur über "Zuschüsse" laufen. Wenn alle auf den Preis schauen, wollen die Leute nur 20-30 EUR/Monat für eine Doppelflat zahlen. Und wer zahlt die Differenz?


    Nimm Dir die Preislisten für Baggerarbeiten und dann rechne...


    Auf dem Land gibts nur DSL oder vergleichbare Technologien wenn a) Druck gemacht und b) möglichst viele Leute ins Boot geholt werden. Notfalls buddeln die Gemeindeeinwohner mal am Wochenende einen Kabelgraben.


    Die meist einzigen die da mitspielen, sind die mit dem Big T auf dem Dach.


    Oder trommel Deine Umgebung zu sammen und baue ein Funk LAN im 2,4 GHz Bereich selbst auf... Hier im Ort gibts (gabs) eins, aber es ist leider wacklig und unzuverlässig (seufz).


    Immerhin reichte es, aber um Big T auf zurütteln, sie haben eine 4km Glasfaserleitung zum unter einem Parkplatz verbuddelten Outdoor-DSLAM gelegt. Nur gibts Ortsteile die trotz Outdoor DSLAM immer noch zu weit weg sind und sich mit der 2,4 GHz Lösung herumschlagen...

  • Zitat

    Original geschrieben von Rudi78
    Woher haste denn das ?
    Deutschland hat zwar verhältnissmässig wenige DSL Anschlüsse (nur 58% 2009), aber durchaus Spitzenplätze bei der Vergügbarkeit, die schon 2005 bei 91% lag. Das ist aber wohl ehr ein gesellschaftliche Problem. Die Zahlen (58%) stammen übrigens aus der Studie von 2009, die oft falsch Zitiert wurde - denn sie bezog sich auf die tatsächlich geschalteten Anschlüsse, nicht auf die Verfügbarkeit.


    Die Verfügbarkeit von DSL (derzeit wohl nicht mehr 91% sondern 95% rum) ist aber reine Augenwischerei, denn sie wird wie immer bei solchen Aussagen an der Bevölkerung, und nicht an der Fläche gemessen. Es sind also in Deutschland immer noch rund 4 Millionen Menschen komplett vom DSL-Netz abgeschnitten oder extrem unterversorgt (nur UMTS bzw. Light-DSL).


    In Frankreich, der Schweiz oder auch Ländern wie Schweden gibt es einen Universaldienst, d.h. jeder hat das Recht auf einen Breitbandanschluss. Das könnte man sicherlich auch in Deutschland durchsetzen, hier ist dann nur die Frage, wer das alles bezahlen soll ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    Die Verfügbarkeit von DSL (derzeit wohl nicht mehr 91% sondern 95% rum) ist aber reine Augenwischerei, denn sie wird wie immer bei solchen Aussagen an der Bevölkerung, und nicht an der Fläche gemessen.


    Warum Augenwischerei ? Es ist halt so ...


    Und natürlich kannst Du Breitband als Universaldienst definieren. Die Frage ist halt, wo das Geld her kommen soll.
    Der Kunde will es nicht zahlen, da bin ich mir ganz sicher. Ich bin ja generell nicht abgeneigt gegen einen Universaldienst für schnelle Daten.


    So lange ich aber sehe, das es im Grunde der Steuerzahlen (= alle in Deutschland) bezahlen müssen, und die meisten Gemeinden abseits von ein paar Neubaugebieten im Ballunsgraum ganz andere Probleme haben (Abwanderung er Bevölkerung weil keine Arbeitsplätze etc.), sehe ich da noch viel Diskussionsbedarf. Viel wichtiger erscheint mir da die Probleme vor Ort konkrent zu klären.


    Denn nur weil etwas zu einen Universaldienst gemacht wurde, heisst das noch lange nicht, das es jeder bekommt. Im zweifel wirst Du es einklagen müssen, oder es wird gegen den Universaldienst geklagt, weil sich das große T, der vermutlich den Sicherstellungsauftrag bekommt, benachteiligt sieht. Und für das ganze Geld, was Du dem T in den Rachen wirfst, kannst Du sicherlich die Gebiete erstmal mit öffentlichen Geldern ausbauen, ohne das da eine Gesetzgebung notwendig ist, die vor in 5 Jahren eh nicht greift, weil sie vermutlich bis Karlsruhe und Brüssel beklagt werden wird.

  • DSL wird man nie so ausbauen können, das auch jeder kleine Weiler oder Einödhof damit versorgt wird, das kann niemand bezahlen. Aber warum baut man das UMTS-Netz nicht flächendeckend aus, genauso wie man die GSM-Netze damals flächendeckend ausgebaut hat? Was da möglich war, müßte doch mit UMTS/HSDPA auch möglich sein?

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard


  • Die Telekom hat diese IT Probleme und auch bei Eigenen Kunden, da wird nicht gezieht der Wettbewerb verhindert. Buche mal Entertain und / oder VDSL bzw. IP Telefone. Das läuft immer auf nen DB Fehler...

  • Es ist nunmal so, dass Wirtschaftlichkeit eine große Rolle spielt: Wenn ein kleines Nest ausgebaut werden soll, dann muss es sich in absehbarer Zeit rentieren. Und wenn die Telekom das Netz nicht ausbauen möchte, steht es jedem anderen Anbieter frei, die nötige Infrastruktur zu schaffen, was nur selten passiert, denn auch die anderen Anbieter möchten Geld verdienen, sind aber in der bequemen Lage, dass zuallererst auf die Telekom geschimpft wird.


    Gäbe es die gute alte Bundespost noch, hätte sicherlich bereits jedes Kaff eine schnelle Internetverbindung - nur wäre dann nichts mit Doppelflat für 30 Euro.

  • Zitat

    Original geschrieben von Röbelfröbel
    Gäbe es die gute alte Bundespost noch, hätte sicherlich bereits jedes Kaff eine schnelle Internetverbindung - nur wäre dann nichts mit Doppelflat für 30 Euro.


    Man zahlt doch auch heute Regiozuschläge, wenn die Anbindung nur über die Telekom erfolgen kann. Für das, was congstar hier für eine 16000er Flatrate verlangt, könnte man gleich T-Home Entertain Comfort bestellen.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von blu_tom
    Die Telekom hat diese IT Probleme und auch bei Eigenen Kunden, da wird nicht gezieht der Wettbewerb verhindert. Buche mal Entertain und / oder VDSL bzw. IP Telefone. Das läuft immer auf nen DB Fehler...


    Der Wechsel von TAL auf W-VDSL klappt bei den Kunden der Konkurrenten überhaupt nicht, erstaunlicherweise bei denen der Telekom schon. Außerdem wurde die Schnittstelle ohne Rücksicht auf Verluste in den Markt gedrückt. In einem echten Polypol wäre das bestimmt anders verlaufen.
    Und auch die Prozesse in der Schnittstelle sind nach Art des Monopolisten designt. Wechsel von Wettbewerber zu Wettbewerber: Telekom weiß, welches Vorprodukt vorher genutzt wurde, lehnt den Auftrag aber trotzdem ab, wenn vom aufnehmenden Anbieter das falsche ausgewählt wurde. Und so weiter...

  • Percy: :top:


    diese wita schnittstelle hatte ich ja schon erwähnt und wenn man danach googlet
    wird einem übel was die T sich alle erlauben darf :flop:

    NoxX

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