Brüderle: Notfalls Telekom-Netzbetrieb abspalten

  • Zitat

    Original geschrieben von Röbelfröbel
    Es ist nunmal so, dass Wirtschaftlichkeit eine große Rolle spielt: Wenn ein kleines Nest ausgebaut werden soll, dann muss es sich in absehbarer Zeit rentieren. Und wenn die Telekom das Netz nicht ausbauen möchte, steht es jedem anderen Anbieter frei, die nötige Infrastruktur zu schaffen, was nur selten passiert, denn auch die anderen Anbieter möchten Geld verdienen, sind aber in der bequemen Lage, dass zuallererst auf die Telekom geschimpft wird.


    Gäbe es die gute alte Bundespost noch, hätte sicherlich bereits jedes Kaff eine schnelle Internetverbindung - nur wäre dann nichts mit Doppelflat für 30 Euro.


    So ist es!


    Wegen 2-3 Kunden werden von keinem Anbieter neue Dörfer erschlossen. Dann werden Millionen dafür ausgegeben und der Kunde will dann maximal 20-30€ für seine Telefon/DSL Doppelflatrate bezahlen! :rolleyes:


    Ich finde das schon lustig - die Telekom soll immer alles machen und die Leute dort wechseln dann wegen 5-10€ zur Konkurrenz. Na woher soll denn dann das Geld kommen bei der "Geiz ist geil" - Mentalität ?? Da gibts hier im Forum genug Anschauungsmaterial....

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  • Naja, das ist schon richtig so, aber ich habe es schon angesprochen, UMTS/HSDPA könnte man doch flächendeckend ausbauen, genauso wie man das in den GSM-Netzen gemacht hat. Damit wäre doch manchen wo kein DSL zur Verfügung steht, schon einigermaßen geholfen, ist zwar keine Ideallösung, aber immer noch besser als Schmalband-Internet.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • bernbayer: Ich glaube, das ist auch der einzig gangbare Weg ! Natürlich muss in den Bereitbandausbau investiert werden, aber einen Universaldienst per Kabel Breitband halte ich wenig zielführend.


    Es muss jemand bezahlen ! Und das möchte ich ehrlich gesagt nicht für jüngere 2-3 Leute auf einen Weiler, die 2 Jahre später die Landwirtschaft auflösen und ziehen und ihre Eltern mitnehmen, möchte ich das nicht.


    Für mich: Lösungen für Orte wie z.B. Swisttal finden, ansonsten den NBs einen Sicherstellungsauftrag (Outdoor ausreichend für stabile Empfang mit Router + Antenne) für bestimmte Regionen für LTE/HSPA(+) auferlegen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Percy
    Und auch die Prozesse in der Schnittstelle sind nach Art des Monopolisten designt. Wechsel von Wettbewerber zu Wettbewerber: Telekom weiß, welches Vorprodukt vorher genutzt wurde, lehnt den Auftrag aber trotzdem ab, wenn vom aufnehmenden Anbieter das falsche ausgewählt wurde. Und so weiter...


    Das ist doch ähnlich wie bei der Rufnummernportierung. Da wird jede noch so geringe Unstimmigkeit dazu genutzt, die Rufnummer nicht freizugeben.


    Man sollte auch nicht vergessen, dass es auch Fälle gibt, in denen die Telekom Nachteile hat: Manche wollen zur Telekom, können aber nicht, weil der Anbieter des Vormieters die Leitung noch nicht freigegeben hat und die Telekom nicht einfach dem bisherigen Anbieter die Leitung wegnehmen darf.


    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Naja, das ist schon richtig so, aber ich habe es schon angesprochen, UMTS/HSDPA könnte man doch flächendeckend ausbauen, genauso wie man das in den GSM-Netzen gemacht hat.


    Welcher Anbieter hat denn eine flächendeckende GSM-Versorgung? Ich finde auch bei T-Mobile Outdoor-Funklöcher.
    Für eine "flächendeckende" UMTS/HSDPA-Versorgung braucht man AFAIK auch mehr Funkmasten als für E-GSM 900. Mehr Funkmasten bedeuten mehr Widerstand in der Bevölkerung.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von chefkoch01
    Wegen 2-3 Kunden werden von keinem Anbieter neue Dörfer erschlossen. Dann werden Millionen dafür ausgegeben und der Kunde will dann maximal 20-30€ für seine Telefon/DSL Doppelflatrate bezahlen! :rolleyes:


    Das ist in der Tat eine Fehlentwicklung, dass die Flatrates so billig sind. Darunter leidet dann auch eindeutig der Service, deswegen bin ich immer gerne bei der Telekom gewesen, die sind auch direkt technischer Ansprechpartner. Außerdem kann man nicht erwarten, für 30€ das Komplettpaket zu bekommen, wenn der Anbieter erstmal eine halbe Million Euro investieren muss, um 100 Anschlüsse anzubinden. In der Stadt ist das möglich, da sind überall Leerrohre vorhanden und man kann mit wenigen tausend Euro direkt hunderte Kunden anschließen.


    Trotzdem kommt es mir so vor, als würdet ihr meinen, dass nur "kleine Weiler" mit wenigen Haushalten keine Breitbandversorgung haben. Dem ist definitiv nicht so! Es gibt in Deutschland hunderte Dörfer mit zum Teil über Tausend Einwohnern, die komplett unerschlossen mit DSL sind.


    Mein Dorf (nur rund 15km entfernt von der Telekom-Zentrale in Bonn) hat rund 200 Telefonanschlüsse bei ca. 800 Einwohnern. Es müssten rund 8km Glasfaser verlegt werden, davon nur rund 500m über befestigtes Gebiet. Da kann mir keiner sagen, dass sich das nicht rechnet über ein paar Jahre. Das es keine Flächenversorgung (=jeder Weiler) geben kann, ist klar. Aber wenigstens alle Dörfer mit mindestens 50 Telefonanschlüssen sollte man schon anschließen können.


    Das wahre Problem ist doch, dass sich Investitionen für die Unternehmen innerhalb kürzester Zeit, am besten nach 1-2 Jahren, rechnen müssen. Wäre nicht so viel Druck seitens der Aktionäre da usw. usf., dann könnte man vielleicht auch mal über Zeitspannen von 5 Jahren investieren.

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83



    Welcher Anbieter hat denn eine flächendeckende GSM-Versorgung? Ich finde auch bei T-Mobile Outdoor-Funklöcher.
    Für eine "flächendeckende" UMTS/HSDPA-Versorgung braucht man AFAIK auch mehr Funkmasten als für E-GSM 900. Mehr Funkmasten bedeuten mehr Widerstand in der Bevölkerung.


    Ich denke schon, das man in den GSM-Netzen von flächendeckender Versorgung sprechen kann. Es gibt zwar in jedem Netz Funklöcher, aber du wirst kaum einen Ort finden, wo alle 4 Netze nicht zur Verfügung stehen. Zumindest mußt sowas mit der Lupe suchen. Wenn die UMTS-Netzen genauso ausgebaut wären wie die GSM-Netze dann könnte man schon von flächendeckender Versorgung sprechen. Zumindest kostet der Ausbau nicht annähernd soviel, wie ein flächendeckender Ausbau von DSL in schwach bevölkerten Gebieten. Das eine UMTS/HSDPA Breitbandversorgung nicht das bietet, was DSL bieten kann, ist mir schon klar. Besser wie langsames Internet ist es auf jedem Fall.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    Da kann mir keiner sagen, dass sich das nicht rechnet über ein paar Jahre.

    Na da hast du doch die perfekte Geschaeftsidee. Wenn du so davon ueberzeugt bist, mach dich selbststaendig und werde TK-Anbieter. Die kleinen Doerfer werden's dir danken :)

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Na da hast du doch die perfekte Geschaeftsidee. Wenn du so davon ueberzeugt bist, mach dich selbststaendig und werde TK-Anbieter. Die kleinen Doerfer werden's dir danken :)


    Hmm, da muss man erst mal Investoren finden, die einem das finanzieren. Außerdem besteht ja immer noch die Gefahr, dass die Telekom meint sie müsste auch plötzlich ausbauen und dann ist meine geplante Geschäftsidee mit einem Mal zerstört. Vielleicht doch nicht so einfach, wie man sich das vorstellt :D

  • Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    Mein Dorf (nur rund 15km entfernt von der Telekom-Zentrale in Bonn) hat rund 200 Telefonanschlüsse bei ca. 800 Einwohnern. Es müssten rund 8km Glasfaser verlegt werden, davon nur rund 500m über befestigtes Gebiet. Da kann mir keiner sagen, dass sich das nicht rechnet über ein paar Jahre. Das es keine Flächenversorgung (=jeder Weiler) geben kann, ist klar. Aber wenigstens alle Dörfer mit mindestens 50 Telefonanschlüssen sollte man schon anschließen können.


    Das wahre Problem ist doch, dass sich Investitionen für die Unternehmen innerhalb kürzester Zeit, am besten nach 1-2 Jahren, rechnen müssen. Wäre nicht so viel Druck seitens der Aktionäre da usw. usf., dann könnte man vielleicht auch mal über Zeitspannen von 5 Jahren investieren.

    Prinzipiell hast du da nicht unrecht. Nur spielen bei der Evaluierung des Netzausbaus auch andere Aspekte eine Rolle: Es ist der Telekom ja unbekannt, wie viele von den "50" Telefonanschlüssen überhaupt ein Interesse an einem Breitbandanschluss haben. Zudem sind uns viele Faktoren des Investitionsvolumens unbekannt - mit €19,99 Fullflat im Monat ist es wirklich schwer auf einen grünen Zweig zu kommen, diplomatisch ausgedrückt.

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