Kriegen wir die D-Mark zurück?-Diskussions-Thread

Was allerdings zu befüchten wäre ist, dass ein kleinkarierter Deutscher mindestens bis vors BVerfG klagt, weil er durch Abrundung 2 Euro-Cent zu wenig bekommen hat. Schließlich findet hier de facto eine Enteignung statt.

Von daher sind im Ausland sinnvoll angewandte Praktiken nicht immer auf Deutschland übertragbar. Aber anders herum gilt das auch irgendwie, so dass EU-Regelungen oft Spielraum für nationale Befindlichkeiten vorsehen. Ob die aus objektiver Sicht sinnvoll sind oder nicht, wird hoffentlich in einer der folgenden Generationen rational entschieden werden können.

Frank

Zitat

Original geschrieben von Applied
Auch Geldmünzen werden in Abständen erneuert/"ausgetauscht".
Und das Handling kleiner Münzen ist umständlich.
Beides kostet volkswirtschaftlich gesehen unnötiges Geld.

Nein, müsste es nicht: Man addiert einfach die (ggf. nicht durch 0.05 teilbaren) Einzelpreise, rundet das Total einfach auf den nächsten vollen 5-Cent-Betrag, bezahlt, und gut ist.

Zu 1.: Also in Kanada hat die Abschaffung wohl Einsparungen in Höhe von 19 Millionen Dollar gebracht.
Wenn ich jetzt Kanada mit seinen 35 Mio. Einwohnern mit der Eurozone vergleiche und die (möglichen) Einsparungen mit 5-10 multipliziere komme ich immer noch auf Beträge, die nicht wirklich relevant sind.
Bei dem derzeitigen Ausgabeverhalten der EU sind das absolute Peanuts. Wir reden bei den ganzen Rettungsaktionen immerhin über bereits 4,6 Billionen € geleistete Bürgschaften (Aussage Barroso).

Meiner Meinung ist das wieder mal der lächerliche Versuch der früheren Weichwährungsländer, den Euro durch solche Aktionen aufzuweichen.

Zu 2.: Nein, ich zahle an der Kasse den Preis, der sich rechnerisch ergibt, und nicht irgendeinen gerundeten Preis

Zitat

Original geschrieben von frank_aus_wedau Ob die aus objektiver Sicht sinnvoll sind oder nicht, wird hoffentlich in einer der folgenden Generationen rational entschieden werden können.

Rational ist es, wenn ich an der Kasse den Preis bezahle, der errechnet wurde und nicht, dass irgendwie auf- oder abgerundet wird.

Man darf nicht vergessen, dass damit die kleinste Bargeldeinheit umgerechnet 10 Pfennig wären. Unsere Großeltern würden sich im Grabe umdrehen wenn sie wüssten dass die kleinste Bargeldeinheit damit einfach mal verzehnfacht wird

Davon ausgehend, dass 1949 die kleinste Einheit der Pfennig war, wären 10 Pfennig dereit sicher zeitgemäß. Rechnet man die Inflation hoch, dürfte der Pfennig bei seiner Einführung sicher mehr wert gewesen sein, als gegenwärtig 5 Cent.

Frank

Klick mich!

Ich hoffe, das Griechenland endlich rausfliegt, Schade das demnächst keine Landtagswahlen sind, dann würde eine Partei der Eurogegner ordentlich Stimmen abgreifen...und die Politik endlich aufwachen.

Guter Artikel dazu:Link

Möglicherweise wird zur Zeit genau daran gearbeitet. Würde solches Vorhaben bekannt, begänne umgehend ein Run auf alle griechischen Bankguthaben.

Sollte derartiges wirklich umgesetzt werden, werden wir frühestens mittags in der Zeitung lesen können, dass bereits am Morgen die griechische Währung umgestellt wurde.

Frankie

Zitat

Original geschrieben von Timba69
Ich hoffe, das Griechenland endlich rausfliegt, Schade das demnächst keine Landtagswahlen sind, dann würde eine Partei der Eurogegner ordentlich Stimmen abgreifen...und die Politik endlich aufwachen.

Guter Artikel dazu:Link

Bisher hat man nicht Griechenland geholfen, sondern den europäischen Banken - und genau aus diesem Grund ist Geld geflossen. Abwürgen der Konjunktur sorgt nur für schnelleren Abschwung.
Einziger Fehler in Greece ist die nicht vorhandene Verwaltung - der Staat muss von Grund auf neu aufgebaut werden. Finanzverwaltung, Grundbuchämter und und und...

Schuld ist das System der EU. Kaum kriselt es irgendwo, wird aufgegeben. Glaubst Du, die USA trennen sich von Kalifornien weil die Pleite sind? Es fehlt einfach eine EU Regierung, die früher oder später kommen wird und Länder "verwaltet". Das durchzusetzen ist Sache der Politik.

Was mich aber immer wieder wundert, ist das Auftreten einiger Deutscher. Man glaubt gerade, Deutschland würde irgend etwas retten. Wer hier rettet, ist die EU. Die EU beschliesst und anhand von Verteilerschlüsseln wird gezahlt. Warum tritt Deutschland nicht aus? Man hätte die Griechen gar nicht erst rein lassen dürfen. Alle wussten was dort Sache ist. Es war aus geopolitischen Gründen gewollt. Jetzt büsst man dafür :p

Der USA-Kalifornien-Vergleich ist in dem Zusammenhang sinnlos.

Zudem treffen deine Argumente nicht den Kern der Sache. Hast du den Artikel gelesen?

Zitat

Original geschrieben von mostwanted
... Man hätte die Griechen gar nicht erst rein lassen dürfen. Alle wussten was dort Sache ist. Es war aus geopolitischen Gründen gewollt. Jetzt büsst man dafür :p

Das ist richtig. Nur war man seinerzeit davon ausgegangen, dass sich dieses Problem nach Einführung des Euro irgendwie von allein lösen wird. Der Euro wirds schon richten ... oder so ähnlich.

Man hatte der kleinen griechischen Volkswirtschaft nicht zugetraut, dass sie den Euro bedenklich ins wanken bringen kann. Und in der Tat: Griechenland allein hätte man notfalls "aus der Portokasse" mitschleppen können.

Das Problem ist ein anderes: In ganz (Süd-)E uropa hat sich ein Flächenbrand entwickelt, so dass die Portokasse längst verbraucht ist. Eine Spirale hat sich zu drehen begonnen, auf deren Sog ein Austritt Griechenlands aus dem Euro möglicherweise kaum noch Einfluss hätte.

Frankie

Natürlich habe ich ihn gelesen. Das ist doch alles Humbug und wird von den Medien in die gewünschte Richtung gedreht. Ist doch logisch, das nach der Wahl etwas gefordert wird.

Das Volk dort will was zu futtern haben und Jobs die bezahlt werden, keine grosse Politik. Es waren Wahlen, der Austritt bzw. Zusammenbruch stand vor der Tür und wurde abgewendet. Nun muss irgend ein Zugeständnis in Form von "Erleichterung" bei der Bevölkerung ankommen. Hier ist die EU gefragt, die DIREKT ans Volk ein Konjunkturprogramm bringen sollte. Oder medizinische Versorgung OHNE zuvor die Euros durch gierige Beamtenhände laufen zu lassen.

Ich kenne genügend mittelständische Familien in Athen und Thessaloniki, deren Arbeitgeber sind aufgrund der Konjunkturabwürgung pleite gegangen. Wenn Du da als Ingenieur 3500 verdient hast und dann max. 1 Jahr 400 im Monat bekommst und danach nichts, gleichzeitig aber alle Arbeitgeber die Grätsche machen...was bringt es, wenn irgendwelche Banken gerettet werden?

Von den ganzen Hilfsgeldern kommt nix an. Die griechischen Beamten hocken fett in ihren Sesseln und bekommen halt 30% weniger - aber immer noch genügend. DAS ist das Problem. Sollen die ihre Kinder verhungern lassen? Irgendwann wird das Volk die Geschäfte plündern und die Regierung ins Meer jagen. Dann wird sich Griechenland erneuern können. Immer mehr Geld in ein marodes Loch zu schütten, bringt nichts. Das muss Kernsaniert werden.

Aber, wozu das "Oh Gott, Erpressung" Geschrei? Wieso sich erpressen lassen? Weil man mehr verliert und deshalb zugeben muss, in erster Linie Eigensicherung betrieben zu haben? Wie viel der Kohle ist an horrende Zinsen der gierigen Banken geflossen? Wenn die griechische Regierung sagt "entweder, oder" - dann kann man doch den Geldhahn zu drehen, oder? Wo ist da das Problem?

Was haltet ihr von dem Bericht der Researchfirma The Conference Board gestern auf ftd.de, dass die Krisenländer der EU gegenüber Deutschland aufholen ? Alles garnicht so schlimm ?

Grus Nato