Sitzplatzreservierung bei der Deutschen Bahn (DB) sinnvoll

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Es ist ja nicht immer so voll und ich habe noch nie erlebt, dass sich Leute um Plätze gekloppt haben. Dafür sind die meisten Leute zu zivilisiert.


    Ich schon. Wenn der Zug voll ist und die Leute dann genervt sind geht's schon mal rund. Von Beschimpfungen, Gezerre und einem Faustkampf hab ich schon alles gesehen.
    Bahn fahren ist schon lange nicht mehr zivilisiert.

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • Zitat

    Original geschrieben von raix
    Bahn fahren ist schon lange nicht mehr zivilisiert.


    Wobei das weniger ein Bahn Problem, als viel mehr ein gesellschaftliches Problem darstellt. Wir leben derzeit in einer "Ego-Phase". Nur "ich" bin wichtig und vor allem nur "ich" habe recht. Und wenn das dem anderen nicht passt, müssen halt "entsprechende" Mittel angewendet werden.


    Wobei ich ja immer noch nicht in diesem Thread verstanden habe, warum es ein Problem darstellt, sich beim Kauf eines Tickets und gleichzeitig einen Sitzplatz zu reservieren. Oder sich halt die Flexibilität können, erst mal das Ticket und kurz vor der "garantierten" Abfahrt (also wenn man selber weiß, wann es passt) sich schnell am Automaten so ein Teil zu ziehen.


    Wenn man mal von den wenigen Strecken absieht, wo es nur ganz selten zu Überfüllten Zügen kommt, sollte man doch spätestens nach diesem Thread das System verstanden haben.


    Oder geht das ganze wieder einmal vielmehr in Richtung "Geiz-macht-mich-Geil" (...aber nicht unbedingt intelligenter) und es wird nicht eingesehen, bei einem Superschnapper auch noch einen Sitzplatz zu reservieren, weil das die Geil-Bilanz schlechter aussehen lässt.


    Bei den ganzen Billigfliegern zahlt man ja auch mehr, als das eigentliche Ticket. Man könnte es bei der Bahn ja auch so sehen.


    Und eine Sitzplatzreservierung hat ja erst einmal nichts mit schlechtem Service zu tun. Wobei ich natürlich zugebe, dass der Service der Firma Bahn im Allgemeinen wirklich zu wünschen übrig lässt. Aber das ist ein generelles Problem, welches seit der Privatisierung existiert.


    Und die Sitzplatzreservierung gibt es aber schon deutlich länger. Das hat nichts mit "Das haben wir schon immer so gemacht" zu tun. Was es damals allerdings nicht gab, waren die "ich-will-geil-sein-Tickets".


    Von daher glaube ich langsam, dass die Diskussion eher in die Richtung geht, und die Leute bei den Billig-Tickets auch noch erwarten, das dort die Reservierung mit drin ist.


    Ansonsten kann ich mir wirklich nicht das eigentliche Problem der Sitzplatzreservierung erklären. Für mich gehört das zum Ticketkauf dazu und ist daher für mich ein Preis. Für mich zählt was ich am Ende bezahlen muß. Und da rechne ich die Reservierung schon mit ein, und dann passt das.

    "Ein Volk sollte keine Angst vor seiner Regierung haben, eine Regierung sollte Angst vor ihrem Volk haben."

  • Wie unterschiedlich Reservierung(spflicht) und Zugbindung innerhalb von Europa noch gehandhabt wird, kann man recht gut ablesen z.B. beim "Europa-Spezial" für ab 39,- Euro:
    auf deutscher Seite gibt es da eine Zugbindung, in Österreich / Schweiz nicht - und das, obwohl alle 3 Staaten zur "Rail Plus"-Allianz gehören...
    Der - durchaus günstige - Preis erlaubt also, sobald man die Grene passiert hat, die Fahrt zu unterbrechen, um sich meinetwegen Zürich anzuschauen und erst am nächsten Tag nach z.B. Genf weiterzufahren.
    Ganz anders in Frankreich: Reservierungspflicht und Zugbindung!
    Derzeit stellt sich das "Problem" innerhalb eines Staates nicht, aber sobald z.B. in Deutschland auch die SNCF mit TGVs unterwegs ist, wird es interessant zu sehen, welches System sich durchsetzt - oder ob man sich im Rahmen von "Rail Plus" etc.pp. international mal verständigt.
    Bei der Gelegenheit könnte man sich auch gleich die Star Alliance von Lufthansa & Co zum Vorbild nehmen und Kundenbindungsprogramme "synchronisieren" so nach dem Motto: ab Frankfurt / Köln bzw. Stuttgart geht es mit dem ICE, ab Berlin / Hamburg aber mit dem Flieger nach Paris - man sammelt auf den "Zubringerzügen" UND auf dem Flug aber z.B. bahn.bonus-Punkte oder so..

  • Zitat

    Original geschrieben von diger
    Oder geht das ganze wieder einmal vielmehr in Richtung "Geiz-macht-mich-Geil" (...aber nicht unbedingt intelligenter) und es wird nicht eingesehen, bei einem Superschnapper auch noch einen Sitzplatz zu reservieren, weil das die Geil-Bilanz schlechter aussehen lässt.


    Es ist halt eine Einzelfallfrage, ob man eine Reservierung braucht oder nicht. Ist die Fahrt lang und man möchte kein Risiko, dann holt man sich eine Reservierung. Ist sie kurz oder man geht mit hoher wahrscheinlichkeit davon aus das der Zug nicht überfüllt ist so holt man sich keine.


    Die Reservierung ist eine Zusatzleistung die Extra kostet und das ist auch gut so. Hätte man immer automatisch reserviert, so wäre der Zug auch nur bis zur Höhe der Sitzplätze belegbar und die Reisenden an den Zug gebunden. Das ist viel zu unflexibler und macht auch aus Unternehmersicht keinen Sinn. Ich will so viele Leute in meinen Zug ahben wie möglich und wer mehr als die Basisleistung will, der hat dafür zu bezahlen und es wird nicht querfinanziert (oder ausschließlich). Querfinanzierung mach ich nur wenn cih niemanden durch bestimmte Extrazahlungen verschrecken will. Aber befördert wird ja i.d.R. jeder für den Basispreis (mal von dem wir schmeißen dich aus dem Zug abgesehen).


    Es spricht absolut nix dagegen sich für jede Fahrt eine Reservierung zu gönnen und bei wenigen oder langen Fahrten, fällt es ja auch kaum ins Gewicht. Und es sind unendliche Vorteile mit dieser geringen Gebühr verbunden. Die gibt es zwar auch teilweise unentgeltlich, aber eben nur "solange der Vorrat reicht." Das ist ein Risiko, und wer es eingehen möchte soll dieses tun. Überfüllte Züge sind da für die Bahn sogar von Vorteil, denn ein Teil der stehenden Reisenden könnte dadurch ermutigt werden bei der nächsten Fahrt eine Reservierung zu buchen.


    Falsch ist weder das eine noch das andere, es ist immer eine persönlcihe Entscheidung. Die Reservierung hat Vor- und Nachteile, genau wie der Verzicht darauf. Diese gilt es abzuwegen und eine (am besten informierte) Entscheidung zu treffen. Mit den Konsequzen muss man dann leben. Ich denke hier ist genügend an Meinungen und Material gesammel um sich im Einzelfall richtig zu entscheiden.


    Wer allerdings, wie abgedeutet, Geldvorteile viel stärker wertet als reale Vorteile, dem ist kaum zu helfen. Dem könnte man auch sagen das Trampen günstiger sein könnte und ihm wäre schlicht egal ob er dreimal so lange braucht und dabei evtl. zusätzliche Gefahren eingeht.

  • Zitat

    Original geschrieben von Buzzwords
    Wie unterschiedlich Reservierung(spflicht) und Zugbindung innerhalb von Europa noch gehandhabt wird, kann man recht gut ablesen z.B. beim "Europa-Spezial" für ab 39,- Euro:
    auf deutscher Seite gibt es da eine Zugbindung, in Österreich / Schweiz nicht - und das, obwohl alle 3 Staaten zur "Rail Plus"-Allianz gehören...
    Der - durchaus günstige - Preis erlaubt also, sobald man die Grene passiert hat, die Fahrt zu unterbrechen, um sich meinetwegen Zürich anzuschauen und erst am nächsten Tag nach z.B. Genf weiterzufahren.


    RAILPLUS ist nichts anderes, als dass RAILPLUS-Inhaber für Auslandsanteile von internationalen Fahrkarten 25% Rabatt erhalten. Frankreich gewährt diesen Vorteil z.B. auch nur für Menschen < 26 Jahren oder > 60 Jahren. Für Binnenverkehre im Ausland gibts gar keinen Rabatt. Mit einer Allianz hat das also gar nichts zu tun - im Gegensatz zu Railteam dem Zusammenschluss von einigen europäischen Bahnen im Hochgeschwindigkeitsverkehr.


    Auch beim Europa-Spezial kann man in Deutschland seine Reise unterbrechen. Die Zwischenstation braucht nur in der Buchung angegeben zu werden inkl. der gewünschten Verweildauer. Man ist allerdings weiterhin an die gebuchten Züge gebunden, dazu hat man sich aus Gründen der Auslastungssteuerung entschieden.
    Andere Länder haben nunmal ein anderes Tarifsystem, die ÖBB kennt z.B. keine Aufpreise für ICE und Railjets, es gibt nur einen Preis für die S-Bahn bis hin zum Schienenflugzeug. Dafür gibts dann so lustige Aufpreise für ein ÖBB Business Abteil oder die Premium Class im RJ - sowas kennt man in Deutschland nicht.

    Viele Grüße
    Martin

  • Und das beweist: es geht also. Man kann ein einfaches und faires Preissystem schaffen und muss nicht den komplizierten und teuren Weg der deutschen Bahn gehen.


    Zitat

    Original geschrieben von QC1
    Wer allerdings, wie abgedeutet, Geldvorteile viel stärker wertet als reale Vorteile, dem ist kaum zu helfen. Dem könnte man auch sagen das Trampen günstiger sein könnte und ihm wäre schlicht egal ob er dreimal so lange braucht und dabei evtl. zusätzliche Gefahren eingeht.


    Naja, der Vergleich ist wohl etwas unpassend. Der Vergleich ist nicht das Trampen, sondern Auto und Flugzeug.


    Über Geldvorteile kann man nur so locker-flockig hinweggehen wenn man keine benötigt. Wer aber knapp bei Kasse ist muss sehen, dass er seine Kosten im Rahmen hält und kann oft nicht so ohne weiteres ein doppelt so teures flexibleres Ticket kaufen, und mal eben einen 10er nebenher zu verlangen um einen Sitzplatz zu haben ist schon ganz schön frech von der Bahn.
    Dahinter steckt eine Denke, die der Zeit um Jahrzehnte hinterher ist... Heute sollte ein garantierter Sitzplatz zum Mindeststandard gehören, über den man erst gar nicht diskutieren muss.


    Was die Bahn einfach nicht kapiert ist, dass sie mit ihrem Umgang mit Kunden nichts gewinnt, sondern verliert. Ein teures und undurchschaubares Preissystem, bei dem ein zeitgemäßes zeitlich flexibles Ticket teuer ist, der garantierte Sitzplatz nochmal extra kostet, bringt nicht gutes Geld in die Kasse, sondern vertreibt 3 andere Kunden, die vielleicht mit der Bahn fahren würden wenn sie einen transparenten, attraktiven Preis für eine flexible Reisegestaltung geboten bekämen.


    Ich sehe nicht das Problem, dass man gegen überfüllte Züge und die ständigen Ausfälle machtlos ist. Die Bahn könnte ihren Börsengang-motivierten Sparkurs mäßigen und für ordentlich funktionierendes rollendes Material sorgen. Obendrein wäre es kein Problem die immer wieder überfüllten Verbindungen durch mehr Waggons oder zusätzliche Züge zu entspannen. Nur muss man dafür natürlich Geld aufwenden...

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • man sollte es wie in anderen Ländern machen, der Sitzplatz bzw. die Reservierung dafür sollte in der Fahrkarte enthalten sein. Ohne hin und her.


    Die par Euro ändern kaum etwas am Fahrpreis.
    Inhaber von Zeitkarten können sich dann ja nachwievor vergünstigt einen Sitzplatz reservieren...


    Dann hat jeder einen Sitzplatz und gut ist es.


    Achso ich hatte bisher die BC 100 und bin entsprechend viel Bahn gefahren (mit Sicherheit 1000 km pro Woche) und es kam vielleicht 1-2 mal im Jahr vor, dass es wirklich keinen Sitzplatz im ICE gab. Natürlich mal von den Streiks usw. abgesehen.


    Trotzdem bin ich froh jetzt einen Firmenwagen zu haben und nicht mehr auf die Bahn angewiesen zu sein

  • Ich verstehe nicht, warum immer gleich eine Geiz-ist-geil-Mentalität unterstellt wird. Ich möchte diejenigen/denjenigen daran erinnern, dass nicht jeder mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Sicher übertreiben es einige Schnäppchenjäger, aber es kann doch nicht verkehrt sein, den Sinn bestimmter Aufschläge zu hinterfragen. Naiverweise nahm ich an, dass es ein Luxusaufschlag sei, d. h. sinnvoll für Leute, die unbedingt zusammen oder am Fenster/Gang sitzen möchten. Dass es in einigen Fällen sogar eine Nicht-Beförderung zur Folge haben könnte, war jenseits meiner Vorstellung.


    Persönlich suche ich immer ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für gewissen Komfort/Service bin ich gerne bereit, einen Aufschlag zu zahlen, aber vieles ist für mich einfach nur Luxus.


    Nach dem Lesen der ganzen Meinungen hier, habe ich mich dazu entschlossen, die Sitzplatzreservierung für beide Fahrten mitzubuchen. Für mich selber wäre die Entscheidung anders ausgefallen. Freitag bis Montag hätte ich reserviert, Dienstag und Mittwoch wäre ich Risiko gefahren und am Donnerstag hätte ich eine Münze werfen müssen. Somit hätte ich den Sitzplatz wahrscheinlich nur auf einer Fahrt reserviert. Alles unter den selben Voraussetzungen: Alleinreisender, 3 Übernachtungen -> wenig Gepäck. Mit Koffer und Handgepäck würde ich zahlen.


    Eigentlich sollte ich eine Mitfahrgelegenheit in einem Auto organisieren. Aufgrund der Distanz (>500 km) und der Unflexibilität der angebotenen Fahrten (nur Fr. und So.) schlug ich die Bahn vor. Ich dachte, dass man mit etwas Glück nur 58 EUR zahlt und somit evtl. nur 10 EUR mehr. Jetzt wird die Ersparnis 13-23 EUR betragen. Wenn man die Nahverkehrstickets hinzurechnet, sind es noch einmal 5-10 EUR weniger.


    Wie lange ist das Ticket eigentlich gültig? Es ist ja auch im Nahverkehr gültig.


    Ist es nur in S-Bahnen gültig? Bei der Buchung kann ich eine Adresse angeben und dann scheint das Ticket ohne Aufpreis bereits von dort aus zu gelten, obwohl man zuerst einen Bus nehmen muss. Eine Nachfrage beim örtlichen Nahverkehrsanbieter war ergebnislos bzw. die Auskunft war vermutlich falsch. Das Ticket soll überhaupt nicht im Nahverkehr gültig sein und man müsse sich bei der Buchung eine City-Option oder so ähnlich mitbuchen. Ich glaube aber, dass es zumindest in S-Bahnen gültig sein sollte.


    Muss ich zwingend eine Adresse angeben, damit es ab dem Wohnort schon gilt oder gilt es bei Fehlen der Wohnorte wirklich nur von Hauptbahnhof bis Hbf?

  • Die Eingabemöglichkeit von Adressen in der Reiseauskunft dient dazu, dass der Kunde eine komplette Verbindung inkl. Bussen, U-Bahnen etc. auch von anderen Verkehrsanbietern angeboten bekommt. Wie dort auch zu lesen ist, sind gewisse Teilstrecken nicht im Fahrpreis enthalten.


    Am Abgangsort ist die Fahrtkarte nicht in Bussen gültig (außer es handelt sich jetzt von DB Stadtverkehr eigenwirtschaftlich betriebene Linien), für den Zielort ist bei BahnCard-Kunden kostenlos die City-Option inklusive, damit kann man in 118 Städten kostenlos den ÖPNV für eine Anschlussfahrt nutzen. Kunden ohne BahnCard können City mobil mitbuchen, das gibt es zu unterschiedlichen Konditionen derzeit in 72 Städten.


    Mit gewissen Tricks kann man auch durchaus noch den günstigsten Sparpreis bekommen während in der normalen Verbindungssuche die schnellst mögliche Verbindung ausgebucht ist. Die gewünschte Verbindung hast du uns bis jetzt ja nicht verraten.

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Naja, der Vergleich ist wohl etwas unpassend. Der Vergleich ist nicht das Trampen, sondern Auto und Flugzeug.


    War ja auch absichtlich unpassend ;) Geht nur darum das Geld nciht alles ist. Auto und Flugzeug sind ja echte Alternativen die man wirklich in Betracht ziehen kann, Trampen hingegen ist eine sehr schwache Alternative. Sie mag ihre Vorteile haben, in der Regel wird aber die Unsicherheit für die meisten Reisenden untragbar sein. Mitfahrzentrale ist da natürlich schon wesentlich besser, aber ich denke das ist ein anderes Thema.


    Ansonsten finde ich weiterhin nciht das der Sitzplatz enthalten sein sollte, als nächstes soll die Bahn noch staatlich geleitet zum Selbstkostenpreis fahren? Mehr Leistung sollte auch einen höheren Preis bedeuten. Ich möchte nicht einem der gerne steht (solls geben!) zumuten jemanden anderen den Sitzplatz mitzufinanzieren.

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