ARD- und ZDF-Korrespondenten sehen das ähnlich und beziehen sich auf die Reaktionen von Irakern vor Ort.
Krieg im Irak
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Es ist doch aber schon merkwürdig das das irakische Volk selber (oder ein Großteil desselbigen) - das die Demonstranten oder Kriegsgegner ja vor einem Krieg bewahren wollen - die achso bösen Amerikaner größtenteils freudig und aufgeschlossen begrüßt. Das melden auch durchgehend arabische Nachrichtenquallen wie Al Jazeera. Die Leute sind einfach nur froh das über 40 Jahre Terrorregime vorbei sind. Laut n-tv sind allein in den letzten 5 Jahren 16.000 Iraker vom Geheimdienst verschleppt und getötet wurden - viel mehr als es irakische Kriegsopfer in 3 Wochen gegeben hat - auch wenn natürlich jeder Tote, egal auf welcher Seite, einer zuviel ist so bin ich doch der festen Überzeugung das dieser Umschwung dem irakischen Volk um einiges mehr bringen wird als es Waffeninspektoren und diplomatische Bemühungen je hätten erreichen können.
Sicherlich wird nicht jeder Iraker über die amerik. Besatzer/Befreier froh sein aber ich bin überzeugt das die USA ihre Erklärungen wahr machen werden und schnellstmöglich eine irakische Regierung und Wahlen durchsetzen werden. Auch das die Ölquellen weiter dem irak. Volk gehören werden muß man einfach glauben, denn ich denke kaum das die Amerikaner sich hier zuviel erlauben können - weil einfach die Stimmung im Irak, in der arabischen Welt und weltweit sehr schnell umschlagen kann. Sicherlich wird die USA wirtschaftlich profitieren - keine Frage - aber das sehe ich durchaus als legitim an. Vielleicht bzw. hoffentlich gelingt ja der Umbau in einen gemäßigten arabischen Staat wie es Kuwait oder Katar sind.
Mit ihrer zukünftigen Haltung und ihrem Verhalten im Irak können die Amerikaner IMHO auch ihren Ruf in der arabischen Welt verbessern. Wenn der Aufbau einer freien Regierung vorangetrieben wird und es dem Volk in absehbarer Zeit besser geht wird das auch die arabische Welt honorieren. Einen ähnlichen Ton schlagen auch das nicht sehr proamerikanische Al Jazeera und Abu Dhabi TV ein. -
Zitat
Original geschrieben von KX250
Vielleicht bzw. hoffentlich gelingt ja der Umbau in einen gemäßigten arabischen Staat wie es Kuwait oder Katar sind.Den Menschen in Kuwait oder Katar mag es finanziell gut gehen - Demokratien sind das dort aber nicht!
Ich hoffe und würde es mir wünschen, dass im Irak langfristig etwas neues entstehen könnte. Die Bilder von jubelnden Iraker sind erfreulich.
Man möge mir den Hinweis verzeihen: die Statue die umgesrissen wurde, befand sich direkt vor dem Hotel der Journalisten....
Tikrit ist, soweit ich informiert bin, noch nicht eingenommen. Die Informationen aus dem Nordirak sind weiterhin spärlich. Mal schauen was die nächsten Tage bringen.
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Entscheidend ist angesichts der unterbrochenen (beendeten?) Ausstrahlung des irakischen Fernsehens und der unklaren Lage der Machtverhältnisse bzw. des Informationsflusses die Frage, wie bzw. ob die noch Widerstand leistenden Truppen von der Lage in Bagdad erfahren. Und wie sie mit der Nachricht umgehen werden. Ob sie wirklich so fanatisch sind oder "nur" aus Angst vor Verfolgung durch das Regime Husseins weiter gekämpft haben. Wenn letzteres der Fall ist, könnte der Krieg sehr schnell vorbei sein. Egal, wie es kommt- hoffen wir das Beste!
Wie es allerdings "danach" weitergeht, wird mind. so kompliziert wie die gesamte Lage bisher schon ist. -
Zitat
Original geschrieben von KX250
Es ist doch aber schon merkwürdig das das irakische Volk selber (oder ein Großteil desselbigen) - das die Demonstranten oder Kriegsgegner ja vor einem Krieg bewahren wollen - die achso bösen Amerikaner größtenteils freudig und aufgeschlossen begrüßt.
Ich glaube der ZDF-Korrespondent war es, der darauf hingewiesen hat, dass viele Iraker den jeweiligen Machthabern zujubeln - also vor wenigen Tagen noch Hussein. Solche Effekte gibt es ja nicht nur im Irak sondern überall. Die Jubelbilder sind immer noch m.E. eher verhalten - der Vergleich mit dem Fall der Mauer ist vielleicht nicht ganz angebracht, dagegen sind die Bilder aus dem Irak aber doch schwach.ZitatOriginal geschrieben von KX250
Das melden auch durchgehend arabische Nachrichtenquallen wie Al Jazeera. Die Leute sind einfach nur froh das über 40 Jahre Terrorregime vorbei sind. Laut n-tv sind allein in den letzten 5 Jahren 16.000 Iraker vom Geheimdienst verschleppt und getötet wurden - viel mehr als es irakische Kriegsopfer in 3 Wochen gegeben hat
Wenn Du irakische Soldaten auch als "irakisches Kriegsopfer" anerkennst, dann bezweifle ich Deine Darstellung. Dazu kommen unzählige verletzte und traumatisierte Menschen. (Ich will das überhaupt nicht aufrechnen, meine Argumentation geht ohnehin nicht in diese Richtung.)ZitatOriginal geschrieben von KX250
so bin ich doch der festen Überzeugung das dieser Umschwung dem irakischen Volk um einiges mehr bringen wird als es Waffeninspektoren und diplomatische Bemühungen je hätten erreichen können.
Die diplomatischen Bemühungen haben nie stattgefunden. - Man hätte es versuchen müssen, das war aber von US-Seite m.E. überhaupt nie gewollt.ZitatOriginal geschrieben von KX250
Auch das die Ölquellen weiter dem irak. Volk gehören werden muß man einfach glauben,
:confused: Die amerikanische Regierung hat erklärt, dass die Ölquellen privatisiert werden sollen - ich bezweifle, dass das im Interesse des irakischen Volkes sein soll.ZitatOriginal geschrieben von KX250
denn ich denke kaum das die Amerikaner sich hier zuviel erlauben können - weil einfach die Stimmung im Irak, in der arabischen Welt und weltweit sehr schnell umschlagen kann.
Mein Eindruck ist leider, dass das in Washington entweder nicht verstanden wurde, oder dass es ignoriert wird. -
Zitat
Original geschrieben von KX250
... ich bin überzeugt das die USA ihre Erklärungen wahr machen werden und schnellstmöglich eine irakische Regierung und Wahlen durchsetzen werden. Auch das die Ölquellen weiter dem irak. Volk gehören werden muß man einfach glauben...
Bist Du denn tatsächlich überzeugt, daß der Krieg, wie sein euphemistischer Name "Iraqi Freedom" schon verdeutlichen soll, lediglich der selbstlosen und uneigennützigen Befreiung des irakischen Volkes dient?
ZitatOriginal geschrieben von KX250
... denn ich denke kaum das die Amerikaner sich hier zuviel erlauben können - weil einfach die Stimmung im Irak, in der arabischen Welt und weltweit sehr schnell umschlagen kann.Die jüngere Vergangenheit hat gezeigt, daß sich die USA (oder besser gesagt deren gegenwärtige Regierung) um nichts weniger kümmern als ihr außenpolitisches Image, die Meinung anderer Völker und geschlossene (und damit rechtsgültige) Verträge. Weshalb sollte es hier anders sein?
ZitatOriginal geschrieben von KX250
Wenn der Aufbau einer freien Regierung vorangetrieben wird und es dem Volk in absehbarer Zeit besser geht wird das auch die arabische Welt honorieren.Daß diese Rechnung nicht aufgeht, zeigt das Beispiel Israel. So wie Israel seit seiner Staatsgründung vor mehr als 50 Jahren noch immer nicht von seinen arabischen Nachbarn akzeptiert wird, wird auch ein Irak unter amerikanischer Führung nicht akzeptiert werden, und die USA werden sich nach ihrer angeblich selbst gesetzten Frist von fünf bis zehn Jahren IMHO definitiv nicht wieder aus dem Irak zurückziehen und das Land sich selbst überlassen - schließlich geht es den Amerikanern nicht zuletzt darum, Einfluß im nahen Osten zu erhalten - und zu behalten.
ZitatOriginal geschrieben von oecher
Die diplomatischen Bemühungen haben nie stattgefunden. - Man hätte es versuchen müssen, das war aber von US-Seite m.E. überhaupt nie gewollt.
Genau So ist es. Das zeigen auch die verschiedenen Berichte, daß Bush bereits nach dem 11. September im Irak einmarschieren wollte und lediglich von Blair davon abgehalten werden konnte - und [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,242260,00.html]dieser[/URL] von mir schon mal angeführte Artikel.
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Zitat
Original geschrieben von Asder1
Edit: Ähem... wo sind nun eigentlich diese Massenvernichtungswaffen?Wenn der Amerikaner Massenvernichtungswaffen finden möchte, dann findet er diese auch.

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Zitat
Original geschrieben von Krähe
[zu "Aufbau einer freien Regierung" (KX250)]
Daß diese Rechnung nicht aufgeht, zeigt das Beispiel Israel. So wie Israel seit seiner Staatsgründung vor mehr als 50 Jahren noch immer nicht von seinen arabischen Nachbarn akzeptiert wird, wird auch ein Irak unter amerikanischer Führung nicht akzeptiert werden, und die USA werden sich nach ihrer angeblich selbst gesetzten Frist von fünf bis zehn Jahren IMHO definitiv nicht wieder aus dem Irak zurückziehen und das Land sich selbst überlassen - schließlich geht es den Amerikanern nicht zuletzt darum, Einfluß im nahen Osten zu erhalten - und zu behalten.
Meinst Du, der Irak wird ähnliche regionale Probleme bringen wie Israel? - Das scheint mir doch unwahrscheinlich.
Woher hast Du denn die fünf bis zehn Jahresspanne? Mir fällt ehrlich gesagt die Vorstellung schwer, dass sich die USA dort tatsächlich über einen solchen Zeitraum wirklich engagieren wollen. Wirtschaftlich - klar. Aber in allen anderen Bereichen? Das Durchhaltevermögen trau ich den USA nicht so richtig zu.
Ich vermute, dass die USA den Einfluss in der Region vor allem über wirtschaftliche Beziehungen festigen wollen. Sicher bin ich mir aber bei Weitem nicht...

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Zitat
Original geschrieben von oecher
Woher hast Du denn die fünf bis zehn Jahresspanne? Mir fällt ehrlich gesagt die Vorstellung schwer, dass sich die USA dort tatsächlich über einen solchen Zeitraum wirklich engagieren wollen. Wirtschaftlich - klar. Aber in allen anderen Bereichen? Das Durchhaltevermögen trau ich den USA nicht so richtig zu.
Also ein paar Militärstützpunkte werden sie sicher für die Ewigkeit ausbauen. Freie Wahlen wird es vorerst sicher auch nur geben wenn man das Ergebnis schon vorher kennt und für gut befunden hat. Jemand der die Verstaatlichung der Ölindustrie und/oder die Ausweisung des US-Militärs verspricht darf bestimmt nicht antreten geschweige denn gewählt werden. -
oecher
Wäre mal nett, wenn du sagen würdest, was ich nicht verstanden habe :confused:ZitatAdministratorDr
Du hast aus meiner Sicht nichts verstanden.Gruß,
Dominik
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