Ist Deutschland "bekloppt"? Ein Kommentar zur Kernkraft-Verlängerung.

  • Zitat

    Original geschrieben von thedarkside2005
    Stimmt, und warum sollte ich für Öko-Strom mehr bezahlen? Bringt eh nix wenn nur ich das tue. Also lass ich die anderen anfangen.


    Nun, einerseits kostet Ökostrom mehr, und das trifft bei seit einem Jahrzehnt ständig sinkenden Reallöhnen vor allem die Leute, denen ein paar Cent mehr pro kWh durchaus weh tun, nämlich die Bezieher kleiner Einkommen. Genau die sind von den sinkenden Reallöhnen übrigens nachweislich am stärksten betroffen.


    Zum anderen verweise ich noch einmal auf die Problematik der Grundlastsicherung. Die ist nämlich mit Wind, Sonne und sonstigen erneuerbaren Energieformen nicht zuverlässig zu garantieren.


    Es wäre also ziemlich fatal, sämtliche KKW jetzt abzuschalten, um dann festzustellen, dass wir zur Grundlastsicherung teureren Strom aus französischen und tschechischen KKW einkaufen müssen oder alternativ dazu erheblich mehr fossile Brennstoffe zur Energiegewinnung einzusetzen, was nicht nur einen "wichtigen Beitrag" zum Klimaschutz leistet, sondern auch sehr teuer ist.
    Und die höheren Preise in Kauf zu nehmen bloß damit man sich selbst ein reines Gewissen einreden kann ("wir generieren ja keinen 'Atomstrom'"), obwohl man trotzdem noch Strom aus fossilen Brennstoffen oder aus Kernkraft verbraucht, nämlich aus ausländischer Kernkraft, ist für die, die es sich leisten können, nichts weiter als Heuchelei und Selbstbetrug. Und denen gegenüber, die schon jetzt finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, ist es schlicht und einfach unsozial. :rolleyes:

    Viele Grüße und einen Happy Day


    Guy Fawkes was the only person ever to enter Parliament with honest intentions.

  • Ganz so dramatisch wie zunächst angenommen scheint es nicht zu sein:


    Zitat

    Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete dagegen unter Berufung auf die örtliche Polizei, dass keine Kontaminierung stattgefunden habe. Auch ein Sprecher der französischen Atomenergie-Kommissariat CEA sagte der Zeitung "Le Figaro", es sei keine Strahlung entwichen.


    http://www.spiegel.de/wissensc…nik/0,1518,785765,00.html


    Und es handelt sich "nur" um schwachradioaktive Unfälle.

  • Netterweise hast du es ja prominent platziert...

    Original geschrieben von bernbayer:
    "Eine Kampagne in ZUsammenhang mit Guttenberg kann man der Bild-Zeitung nicht vorwerfen."

  • "Ökostrom kostet mehr" ist eine Aussage, die so pauschal nicht haltbar ist. Bei unserem Energieversorger zahlen wir sogar weniger, seit wir Ökostrom haben. Der Monatspreis ist geringfügig höher, aber die kWh günstiger, so dass sich bei unserer Abnahmemenge jeden Monat eine Ersparnis ergibt.


    Ich habe nicht das geringste Problem mit Atomstrom, aber wenn ich damit sparen kann, dass "mein" Strom durch regionale Wasserkraftwerke gewonnen wird - wieso nicht?! :)

  • Naja...war das kurz nach Fukushima nicht auch so mit den Informationen? :rolleyes: Anscheinend gibt es sehr wohl kleinere Reaktoren auf dem Gelände - diese sind zwar alle stillgelegt, jedoch war das beim Letzten erst im vergangenen Jahr. Und war hier in D nicht mal die Rede davon, dass man Reaktoren nicht einfach so auf den nächsten Tag stilllegen kann?

  • Es ist immer wieder schön, wie die Kosten für Atomkraft kleingerechnet werden. Klar die AKW-Betreiber haben mit ihren Kraftwerken Gelddruckmaschinen gebaut. Gewinne werden eingesackt, und die sind wirklich groß, weil alle (fast alle) Kosten auf die Gemeinschaft abgewälzt werden. Die ganzen Kosten für Transport und Endlagerung. Aber auch was die Sicherung angeht. Und so weiter. Alles Steuergelder, da wird nix vom Betreiber bezahlt.
    Wenn man bestenfalls Gehälter der direkt beschäftigten bezahlt (und sehr viele Leute laufen in so einem Kraftwerk sicher nicht rum), und vielleicht noch den Rohstoffeinkauf (fällt bei einem AKW auch nicht so viel an), der kann natürlich vom billigen Atomstrom reden.


    Ich bin dafür, daß alle AKW in D so lange laufen dürfen wie die Betreiber es wollen. Aber sie müssen für alle direkten und indirekten Kosten selbst aufkommen. Auch für die Kosten der Endlagerung, und auch für die Kosten bei einem eventuellen Unfall.
    Und spätestens wenn Du den Betreibern sagst, sie müssen im falle des Falles, den gesamten Schaden der außerhalb des Kraftwerkes entstanden ist (Sach und Personenschäden) bis auf den letzten Cent ersetzen, dann werden die ganz schnell ruhig. Warum eigentlich? Schließlich sind unsere Kraftwerke sooooo sicher, daß niemals nie nicht gar kein Unfall passieren kann. Wenn es so wäre, könnten die Betreiber so einer Regelung doch zustimmen?

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