Immatrikulation wegen Semsterticket - Uni dadurch benachteiligt?

  • Solange so etwas nicht massenhaft oder gar überwiegend gemacht wird werden der Uni oder den Scheinkommolitonen wohl keine Nachteile entstehen. Der individuelle Anteil eines Scheinstudenten am Strom- und Papierverbrauch in Verwaltung und Rechenzentrum dürfte sich in sehr engen Grenzen halten. Auf der einen Seite erhöht sich die Abbrecherquote irgendwann mal zum Nachteil der Uni, auf der anderen Seite hat die Uni einen Studenten mehr in ihrer Statistik und erhält tendenziell mehr Staatsmittel, ohne daß für des Scheinstudenten Bildung, Betreuung, Bibliothekisierung und Brüfung Kosten anfallen.


    Es ist nicht die feine, englische Art, aber direkter Schaden entsteht dem Bildungskomplex auch nicht.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von JHV
    Sie müssen es BEZAHLEN!


    Zahlen die mehr als der Betreffende selbst? Wer vollwertig immatrikuliert ist, ist auch gleichberechtigt mit jedem anderen Studenten: er gehört dazu.
    Ausserdem bedarf es in der Regel für Rahmenveträge solcher Art einer gewissen Mindestabnahmemenge beim Anbieter.


    Ich hatte mich nach meinem Abschluß einfach nicht exmatrikuliert und meine Gebühren regelmäßig weitergezahlt. Als die mich ca anderthalb Jahre später mit dem Trick einer angeblich nicht eingegangener Semestergebühr exmatrikulierten, brauchte ich das Ticket auch nicht mehr. Selbstverständlich wurde diese "nicht eingegangene" Zahlung aber ohne mein Zutun von der Uni Monate später zurückerstattet. ;)

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Das Semesterticket ist kein "Rahmenvetrag", sondern basiert auf dem Solidaritätsprinzip. Grundlage der Kalkulation ist die Zahl der eingeschriebenen Studierenden. Alle müssen den gleichen Beitrag bezahlen, unabhängig davon ob sie das Ticket selbst nutzen. Der günstige Preis kommt nur dadurch zustande, dass nicht alle das Ticket auch nutzen wollen.


    Die Verkehrsbetriebe lassen regelmässig Zählungen unter den Fahrgästen durchführen und haben daher Statistiken, wie die Tickets genutzt werden. Diese Zahlen sind Grundlage für die Vertragsangebote an die Studierendenvertretungen. Wenn sich jetzt (nach Wegfall der Studiegebühren in NRW) mehr Leute "zum Schein"einschreiben um den Studiausweis als Bahncard100 zu missbrauchen, dann bleibt das den Verkehrsbetrieben also nicht lange verborgen. Bei der nächsten Verhandlungsrunde werden dann garantiert höhere Preise gefordert.

  • Zitat

    Original geschrieben von JHV
    Das Semesterticket ist kein "Rahmenvetrag", sondern basiert auf dem Solidaritätsprinzip. Grundlage der Kalkulation ist die Zahl der eingeschriebenen Studierenden. Alle müssen den gleichen Beitrag bezahlen, unabhängig davon ob sie das Ticket selbst nutzen. Der günstige Preis kommt nur dadurch zustande, dass nicht alle das Ticket auch nutzen wollen.


    Die Verkehrsbetriebe lassen regelmässig Zählungen unter den Fahrgästen durchführen und haben daher Statistiken, wie die Tickets genutzt werden. Diese Zahlen sind Grundlage für die Vertragsangebote an die Studierendenvertretungen. Wenn sich jetzt (nach Wegfall der Studiegebühren in NRW) mehr Leute "zum Schein"einschreiben um den Studiausweis als Bahncard100 zu missbrauchen, dann bleibt das den Verkehrsbetrieben also nicht lange verborgen. Bei der nächsten Verhandlungsrunde werden dann garantiert höhere Preise gefordert.


    Wer sich einschreibt IST Student und somit "solidarisch", zumal nebenbei die Unis mit der Studentenzahl ihren Finanzbedarf begründen. Ebenso wird das Semesterticket ja nicht durch die Uni, sondern genaugenommen durch die Verkehrsbetriebe gewährt (die Unis stellen sie blos aus, wie ein Reisebüro), die sehr wohl einen Rahmenvertrag daraus basteln. Die sind schließlich die Dienstleister, die Uni ist nur der Vermittler, ebenso wie das bei Jobtickets von Firmen ist. Die werden auch nicht gewährt, um "solidarisch" nicht genutzt zu werden.


    Weiterhin ist die Zahl der Studenten heutzutage vergleichsweise niedrig im Vergleich zu früheren Jahrzehnten, zumindest an meiner Ex-Uni ist der Unterschied enorm.

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Wo sind in solchen Threads eigentlich immer die Kandidaten, die von "Moral" sprechen?


    Rechtlich eine Grauzone,, moralisch verwerflich würde ich sagen...

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Wo sind in solchen Threads eigentlich immer die Kandidaten, die von "Moral" sprechen?


    Rechtlich eine Grauzone,, moralisch verwerflich würde ich sagen...


    Da ist doch schon der Erste ! :D



    Grüße


    clio


    PS: Was auch immer für Argumente folgen werden: ich finde es total "ok".

    Die Berliner sind unfreundlich und rücksichtslos, ruppig und rechthaberisch, Berlin ist abstoßend, laut, dreckig und grau, Baustellen und verstopfte Straßen wo man geht und steht - aber mir tun alle Menschen Leid, die hier nicht leben können! (Anneliese Bödecker)

  • Zitat

    Original geschrieben von autares
    Wo sind in solchen Threads eigentlich immer die Kandidaten, die von "Moral" sprechen?


    Rechtlich eine Grauzone,, moralisch verwerflich würde ich sagen...


    Bringt doch eh nichts, dass ist der berühmte Kampf gegen Windmühlen. Reiche jemand den kleinen Finger und er nimmt die ganze Hand.


    Ist auf dem selben Level wie darüber zu diskutieren, dass es Unternehmen wie Amazon, Media Markt oder Saturn ja überhaupt nicht kratzt wenn diese - wie auch immer - durch den Kunden übervorteilt werden, ist ja schließlich der böse Großkonzern mit Millionenumsätzen, dem tut es ja nicht weh wenn der kleine gebeutelte Kunde 200,- € oder 1.000,- € einsackt.


    Oder die eigenen Kinder mal eben 2 Jahre jünger machen um billiger mit der Bahn zu fahren oder in den Zoo zu kommen oder oder oder...


    Es spricht allerdings schon für eine gewissen Lebenshaltung wenn jemand mit abgeschlossenem Studium und einem Vollzeitjob dann meint er müsse sich so verhalten nur um noch mit einem Semesterticket fahren zu können. Das sind dann dieselben Leute die in ihrer Lohnsteuererklärung bei den Fahrtkosten immer noch mal 5 km draufschlagen. Letztendlich müssen sie sich morgens selber im Spiegel anschauen können - und da es heutzutage ja scheinbar vollkommen normal geworden ist mit einer "Erst komme ich, dann lange nichts und dann der Rest der Welt" Attitüde durch die Gegend zu laufen wird das viele nicht wirklich kratzen.

  • Zitat

    Der individuelle Anteil eines Scheinstudenten am Strom- und Papierverbrauch in Verwaltung und Rechenzentrum dürfte sich in sehr engen Grenzen halten.


    Das soll auch egal sein, denn das Semesterticket ist in der Regel nur ein Posten, der neben anderen aus dem Semesterbeitrag bestritten wird. Daneben noch ein Beitrag für das Studentenwerk, für die Studentenschaft sowie ein Verwaltungskostenbeitrag für die Uni selbst – Letzterer in Höhe von mindestens 50 Euro. Soll heißen: Der Scheinstudent trägt sich mit seinen Beiträgen selbst.

  • Zitat

    Original geschrieben von Pankoweit
    Das soll auch egal sein, denn das Semesterticket ist in der Regel nur ein Posten, der neben anderen aus dem Semesterbeitrag bestritten wird. Daneben noch ein Beitrag für das Studentenwerk, für die Studentenschaft sowie ein Verwaltungskostenbeitrag für die Uni selbst – Letzterer in Höhe von mindestens 50 Euro. Soll heißen: Der Scheinstudent trägt sich mit seinen Beiträgen selbst.


    Stimmt, bei der Uni Bielefeld ist der Semesterbeitragt wie folgt aufgeschlüsselt:


    - Beitrag gem. § 2 der Beitragsordnung des Studentenwerkes 65,00€
    - Allgemeiner Beitrag gem. § 3 der Beitragsordnung der Studierendenschaft 11,70€
    - Mobilitätsbeitrag gem. § 3 der Beitragsordnung der Studierendenschaft (Semesterticket) 89,27€
    - NRW-Ticket 40,80€


    Gesamtbetrag 206,77 €

  • Zitat

    Original geschrieben von clio
    PS: Was auch immer für Argumente folgen werden: ich finde es total "ok".



    So ist es. ;)



    Man muß das mal auch anders sehen: Die Verkehrsunternehmen machen doch richtig Kasse, da alle Studenten einzahlen, aber viele dieses Angebot gar nicht nutzen, weil sie neben der Uni wohnen, mit Fahrrad fahren oder sogar mit Auto. Und ein schlechtes Gewissen haben die dabei auch nicht... ;)

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