Der HSPA+ / LTE Speedtest Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von antennenmann
    Wenn man die Leitungen wirklich bündeln will wird es etwas schwieriger.
    Ich habe es schon geschafft über mehrere VPN oder SSH Tunnel Leitungen zu bündeln, bei z.B. zwei DSL16000 Leitungen geht das auch ganz ordentlich, über mehrere (schwankende) mobile Leitungen sieht es schon anders aus. Man kann einen "normalen" Debian (oder nach Geschmack) Rechner nehmen, dort zusätzlich einen virtuellen LAN Anschluss einrichten (und eventuell DHCP). So kann man die starke CPU vom PC (für die Tunnel und das bonding) mit den vielen Anschlüssen am openWRT router nutzen. Der erspart einem auch die manuelle Linux Konfiguration für portbasiertes routing und damit zusätzliche IP Adressen , diese Regeln lassen sich mit mwan3 einrichten. Dann braucht man natürlich noch einen server im internet/Rechenzentrum der die Gegenseite darstellt, die Tunnel werden dort, und lokal am Debian Rechner verbunden. Wenn genug CPU power da ist, die Anbindung vom server schnell genug und stabil ist und die genutzen Leitungen gleichmäßig eine Geschwindigkeit liefern ist das echt lustig.


    Das hat mir keine Ruhe gelassen, daher habe ich es mit einem Server nochmal eingerichtet um verschiedene Leitungen zu bündeln, über zwei UMTS Verbindungen in einer Zelle waren bis zu 5,5MB/s download (ca. 44Mbit/s) in der Spitze drin, bei 600MB waren es im Durchschnitt 3,7MB/s (ca. 30Mbit/s). Man muss dazu sagen das diese gebündelte Leitung je nach Auslastung der Zelle schwanken kann und es auch einige Sekunden dauert bis die volle Geschwindigkeit ansteht.


    An einem OpenWRT router war ein Handy als hotspot angebunden und ein mobiler Huawei router per USB. Ein Debian router/gateway war über LAN mit dem OpenWRT router verbunden und baute jeweils über beide Verbindungen einen SSH Tunnel zum server im Rechenzentrum auf. Die zwei Tunneladapter sind am Debian router (laptop mit defektem Bildschirm) und dem server gebündelt. Über den OpenWRT Router kann man die Verbindung dann per WLAN oder LAN nutzen.



    Auch getestet:


    DOCSIS 20Mbit/s + 800Mhz o2 LTE --- Bis zu 38Mbit/s upload ;)
    Natürlich liegt bei LTE der upload nicht stabil an, wenn ich aber davon nur 10Mbit/s nutze kommen stabile 30Mbit/s Hybrid-upload raus :cool:


    DOCSIS 20Mbit/s + 800Mhz o2 LTE + 10Mbit/s (Drossel) Telekom LTE --- Bis zu 45Mbit/s upload ;)


    DOCSIS 6Mbit/s + SAT 6Mbit/s --- Bis zu 10,5 Mbit/s upload ;) aber nicht sehr stabil

  • Wie ist denn das theoretische Maximum für 5Mhz Telefonica L18 upload ?


    Zum bonding:
    Ich habe das nochmal erweitert und nutze wenn nötig getrennte bonds, so kann man jeweils upload und download optimieren oder aber z.B. nur den upload bündeln während der download nur über die "Standardleitung" läuft. Sehr cool :cool:

  • Unter Bonding hatte ich immer was ganz was anderes verstanden. :D


    Meint ihr damit die technische Bündelung zweiter Internetzugänge? Das geht auch ganz einfach mit zwei verbundenen LTE Routern.

    Frank Peetz
    Georg-Masel-Str. 24 ~ 95463 Bindlach
    Tel.: 0171-9908089 (Verbindungskosten zu dt. Mobilfunkrufnummer)
    www.vodafrank.de | info@vodafrank.de (aktuell KEIN Email-Support)

  • Der Linux Kernel ist nicht so versaut :D


    Ich nutze das Modul "bonding", eigentlich ist das wohl gedacht um zwei oder mehr gleiche Netzwerkverbindungen zu bündeln, für vervielfachte Geschwindigkeit oder Ausfallsicherheit. Da round robin dabei immer 1:1 arbeitet funktioniert das natürlich nur sinnvoll bei identischen Geschwindigkeiten.


    Ich baue X ssh Tunnel zu einem server auf, über ganz verschiedene Leitungen, um die verschiedenen Geschwindigkeiten und up/down Verhältnisse auszugleichen nehme ich (als Beispiel ein mal VDSL 100/40 und ein mal DOCSIS 400/20) für down einen Tunnel über VDSL und vier Tunnel über DOCSIS, für den upload zwei Tunnel über VDSL und einen Tunnel über DOCSIS. Für das bonding werden jeweils die 5 TAP Adapter down und die 3 TAP Adapter zu einem "bond" zusammengeschaltet. bond0 down bringt dann 500Mbit/s und bond1 up 60Mbit/s. Mit etwas routing nutzt man die IP und Anbindung vom server und erhält zuhause 500/60 Mbit/s.


    Ein weiteres Beispiel wäre ein VDSL 50/10 + LTE. Für den download nutzt man nur VDSL, der upload wird durch LTE aufgebessert, natürlich kann man an einem guten Standort auch den download per LTE erhöhen/verdoppeln aber dann verbraucht man unter Umständen zu viel Volumen.


    Man kann jedenfalls mehrere Verbindungen, unabhängig von Art und Anbieter zu einer nutzbaren fetten Leitung bündeln.
    Für die Anschlüsse über WLAN, LAN und USB nutze ich einen openwrt router, der sorgt auch dafür das pro ssh port (es laufen so viele wie Leitungen vorhanden sind) eine der verschiedenen Verbindungen genutzt wird, also portbasiertes routing. An dem openwrt router hängt auch noch ein Rechner/server der das bonding abwickelt und das internet gateway im Heimnetz ist.


    Ein Profi lacht sich über sowas kaputt, aber für selbst mal zuhause gebastelt ist die Sache schon recht umfangreich. Ein stümperhaft umgesetzter Hybridrouter für beliebige Anschlüsse ist das im Prinzip.


    Ich habe das Thema hier nur angesprochen weil man damit beliebige speedtest Rekorde erreichen kann und CA einrichten wo es von den Netzbetreibern nicht getan wird :D

  • Zitat

    Original geschrieben von antennenmann
    Ein Profi lacht sich über sowas kaputt, aber für selbst mal zuhause gebastelt ist die Sache schon recht umfangreich. Ein stümperhaft umgesetzter Hybridrouter für beliebige Anschlüsse ist das im Prinzip.


    Naja ich verstehe bei deinen Ausführungen nur Bahnhof und dachte eigentlich ich kenne mich in der Materie ein wenig aus. :(

    Frank Peetz
    Georg-Masel-Str. 24 ~ 95463 Bindlach
    Tel.: 0171-9908089 (Verbindungskosten zu dt. Mobilfunkrufnummer)
    www.vodafrank.de | info@vodafrank.de (aktuell KEIN Email-Support)

  • Zitat

    Original geschrieben von vodafrank
    Naja ich verstehe bei deinen Ausführungen nur Bahnhof und dachte eigentlich ich kenne mich in der Materie ein wenig aus. :(


    Dem kann ich mich nur anschließen.


    antennenmann


    gibts da etwas zum nachlesen? Oder hast du das sogar selbst irgendwo dokumentiert?

    O² Blue All-in S (2015) 100GB
    O² Free S
    Data Comfort S


  • Kein Profi wird sich darüber kaputt lachen! Der Telekom Hybrid Router hat vor 1,5 Jahren keinen SSH Zugang zu Stande gebracht, geht SSH über deinen Tunnel?

  • Ja ssh funktioniert darüber, alles andere normalerweise auch, und man hat eine feste IP wenn der server an entsprechender Stelle steht. Aber einen privaten VDSL 100/40 Anschluss kann man auch schon gut verwenden wenn es um Raten bis 40Mbit/geht.
    Die Umsetzung und die benötigten Rechte sind nicht gerade optimal :) aber ich bin leider kein Programmierer und auch kein Netzwerkprofi hihi. Daher werde ich das nicht als Anleitung veröffentlichen. Falls Interesse besteht könnte ich aber meine erstellten skripte zum Aufbau der Verbindungen privat weitergeben, vielleicht kann jemand der mehr Ahnung hat das Ganze verbessern oder sicherer machen.


    Der bonding router/Rechner muss sich bisher automisch als root beim server anmelden (per Zertifikat) usw. , daher lief das bei mir immer nur zum ausgiebigen Test, dazwischen war alles abgeschaltet, aber mit mehr Wissen und ein paar Handgriffen lässt sich daraus bestimmt was machen. Da mich die Lethargie der Nutzer und Betreiber (Glasfaserausbau und upload Raten) nervt, bin ich froh jedem der nur eine "S*****leitung" bekommen kann zu mehr Geschwindigkeit zu verhelfen.


    Es gibt einige Beschreibungen von Leuten die sowas über z.B. openVPN Tunnel realisiert haben, aber da ist die Einrichtung komplizierter und SSH läuft einfach besser und stabil. Die hardware muss man nach der Anforderung wählen, für zwei mal DSL16 sollte ein Raspberry Pi reichen, bei vielen Leitungen und/oder hohen Geschwindigkeiten sollte es schon ein richtiger Rechner sein. Beim server muss das Modul bonding verfügbar sein, daher funktioniert das mit den meisten billigen "vservern" nicht. Auf vìrtuellen "rootservern" mit Kernelzugriff müste es gehen, am besten ist natürlich ein "dedicated server" im Rechenzentrum mit eigener Netzwerkanbindung. Es kann aber, je nach Anforderung, auch ein Raspberry Pi an einem VDSL Anschluss ausreichend sein.
    Die Anzahl und Art der verfügbaren Leitungen entscheidet darüber was man als Anschlussmöglichkeit nutzt. Meist reicht normale router hardware mit openwrt als System, der switch darin muss vlan unterstützen (wenn man mehrere LAN ports als WAN Leitung nutzen will), das Paket mwan3 muss installiert sein. Dann richtet man mwan3 soweit ein das alle Leitungen verfügbar sind und erstellt darüber Regeln die jeden SSH port über eine bestimmte Leitung routen. Das geht auch im Linux Terminal von Hand aber das portbasierte routing und multiwan über die Luci Oberfläche einzurichten erspart viel Ärger :)


    Auf dem eigentlichen bonding router, der per lan mit dem openwrt router verbunden ist, werden die Tunnel zum server aufgebaut und gebündelt.


    Sorry für das ganze Gelaber, aber entfernt hat es ja schon noch mit speedtests und LTE zu tun :)


    Ein eigenes Thema habe ich bisher nicht dazu eröffnet weil das eben noch nicht komplett vorzeigbar war.

  • Nochmal ausprobiert, 1 x DOCSIS 120/6, 1 x LTE800 VF ~20 Mbit/s upload, 1 x LTE1800 T 10 Mbit/s upload (gedrosselt),


    down
    1 Tunnel über DOCSIS


    up
    2 Tunnel über DOCSIS
    6 Tunnel über VF L8
    3 Tunnel über T L18


    Da die 6 Mbit/s up vom Kabelanschluss immer verfügbar und stabil sind ist das die Grundlage, 2 x 3 Mbit/s, daher 6 x 3 Mbit/s über VF und 3 x 3 Mbit/s über T. Also maximal 33Mbit/s wenn alle Leitungen stabil sind und der VF upload nicht unter 18 Mbit/s und der T upload nicht unter 9 Mbit/s fällt. Davon kommen ca. 30 Mbit/s als Daten über das internet durch. Man kann das natürlich beliebig auf Stabilität oder maximale Geschwindigkeit ausrichten.



    Zum eigentlichen Thema, 30,77 Mbit/s down und 13,12 Mbit/s up über 5Mhz Telefonica L18 ist doch nicht schlecht ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von antennenmann
    Falls Interesse besteht könnte ich aber meine erstellten skripte zum Aufbau der Verbindungen privat weitergeben, vielleicht kann jemand der mehr Ahnung hat das Ganze verbessern oder sicherer machen.


    Das Interesse besteht. Da ich mit Softwareentwicklung meine Brötchen verdiene, schau ich mir das sehr gern einmal an.

    Unterwegs in Hamburg-City mit Vodafone Red M. Dazu ein Bitstream-VDSL-250, der über das hervorragende ehemalige Versatel-Netz realisiert ist.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!