Telekom verklagt Drillisch, und beendet Zusammenarbeit

  • Leute,


    wir sollten uns nicht den Kopf für Drillisch zerbrechen.


    Drillisch ist ein Unternehmen mit einer sagen wir mal "bunten Vergangenheit", beim Blättern in Foren gibt es unendlich viele Geschichten über extrem "kreative" Tarife, die nicht immer so aussehen oder funktionieren, wie man es als Kunde erwarten würde. Von daher verspüren einige hier "klammheimliche Freude", daß sie nun auf die Finger geklopft bekommen. Das ist das eine.


    Das andere ist, daß Drillisch eine wohl für sich selbst inzwischen auch kaum noch überschaubare Menge an Firmen und Marken gestartet hat, die den Markt belebt und die Preise gesenkt haben. Eins muß klar sein: Bei Preisen von (theoretisch) 7,5 Cent / Minute ist keine Luft mehr für jede Form von Sonderwünschen, Rückfragen etc. Da muß alles durchorganisiert sein, da wird Personal und Ausrüstung gespart, daß es nur so kracht und es müssen irgendwo (für den Kunden unerwartete) Einnahmen generiert werden.


    Das andere ist, daß ein "Verschwinden" von Drillisch bei vielen Ängste auslöst, die Preise könnten wieder steigen.


    Im D1-Netz sind Drillisch und Congstar die wesentlichen Discount-Anbieter und wir wissen ja (mehr oder weniger) wie schwer sich die Telekom tut, Preise vorzugeben, die einen Kundenendpreis von deutlich unter 9 Cent ermöglichen würden und zwar ohne Haken und Ösen.


    Das tut die Telekom ja nicht aus Jux und Gaudi, sondern weil Aktionäre (neudeutsch Shareholder) ein gutes Ergebnis sehen wollen (die Telekom Aktie ist in Sachen Dividende wohl ein ziemlich guter Tip) und weil insgesamt die Kundenzahl der Telekom sinkt, was ja zwangsläufig ist, da es seit Jahren private Konkurrenz gibt. Daß die Telekom relativ gut da steht, ist vielleicht auch daraus entstanden, daß die private Konkurrenz vieles nicht auf die Reihe bekommt.


    Entscheidend ist hier doch, was hat der Kunde davon! ?


    Kann man guten Herzens eine Karte aus dem Drillisch Verbund empfehlen? Mit welchen Risiken und Nebenwirkungen ist zu rechnen, die alle Ersparnisse zunichte machen können?


    Oder muß man einfach nur deren Angebot verstehen, um es nutzen zu können?


    Die REWE-Gruppe (pennymobil, Ja!Mobil) hat von Anfang an penibel darauf geachtet, daß bei ihren Kunden alles glatt läuft und Drillisch hat das hinbekommen (oder hat hier jemand andere Erfahrungen gemacht - dann melden und berichten.)


    Klar: Ein Angebot mit 50 Minuten, 50 SMS und einem gedeckelten Datenpaket für 5 Euro wäre im D1-Netz der Über-Hit, aber Telekom sagt sich klar, daß dann ein Kunde aus dem eigenen Bestand rausfällt, der zum Discounter wechselt.


    Telekom hat die Discounter gestartet, um Kunden von der Konkurrenz zurück zu holen und nur die Kunden, die beim Original nicht mehr zu halten waren, noch bedienen zu können. Wenn 30 Mio Karten (von derzeit rund 36 Mio) wechseln würden, gäbe das einen bösen Knick in der Bilanz...


    Wer es megabillig haben will und sich auskennt, wer viel Zeit hat, kann auch heute noch Schnäppchen abgreifen, aber wehe wehe, wenn irgendetwas schief geht. Dann ist das eine nette Freizeitbeschäftigung, aber viele Kunden wollen einfach störungsfrei telefonieren, und zwar jederzeit und überall. Wenn bald die tagessenaue Rufnummernportierung kommt, wird das hoffentlich mehr Schwung in den Markt bringen, als ein Discounter, der noch einen Cent günstiger ist oder sein könnte...

  • Zitat

    Original geschrieben von hrgajek
    Kann man guten Herzens eine Karte aus dem Drillisch Verbund empfehlen? Mit welchen Risiken und Nebenwirkungen ist zu rechnen, die alle Ersparnisse zunichte machen können?


    Oder muß man einfach nur deren Angebot verstehen, um es nutzen zu können?


    Die REWE-Gruppe (pennymobil, Ja!Mobil) hat von Anfang an penibel darauf geachtet, daß bei ihren Kunden alles glatt läuft und Drillisch hat das hinbekommen (oder hat hier jemand andere Erfahrungen gemacht - dann melden und berichten.)

    Der wesentliche Haken bei den Drillisch-Produkten bei unbedarfter Nutzung ist immer noch das "Pseudo-Prepaid", allerdings ist dies technisch bedingt, auch bei anderen im Angebot und man kann Drillisch (höchstens) vorwerfen, die damit verbundenen Risiken nicht ausreichend darzustellen. Andere "Nebenverdienste" wie das unnötige und nervige SIM-Kartenpfand hat Drillisch mittlerweile abgeschafft, mit einigen Nachwehen für (ältere) Bestandskunden. Ich finde, man kann dort definitiv eine Tendenz zu mehr Kundenfreundlichkeit erkennen, nicht nur bei den REWE-Produkten.


    Die REWE-Angebote selbst sind als echtes Prepaid wiederum anders (ergo weitgehend nebenwirkungsfrei) zu bewerten.


    Allerdings kommt das jetzt hier mächtig vom Thema ab...

  • hrgajek schrieb:


    Zitat

    Telekom hat die Discounter gestartet, um Kunden von der Konkurrenz zurück zu holen


    Hallo Henning,
    das ist noch viel wahrer als es dir beim Schreiben bewusst gewesen sein mag!


    Das heisst:
    ist Drillisch erstmal hinausgeboxt, entfällt auch die Rechtfertigung eine "Zweitgesellschaft" namens Congster / Congstar aufrechtzuerhalten.


    Die entfällt dann einfach. So wie Allmobil ja auch aufgelöst wurde.


  • Da habe ich eine ganz andere Meinung. Selbst wenn es Drillisch nicht mehr im D1 Netz geben sollte (was aber mit den REWE-Marken nicht so ist), dann sind noch Drillisch und Callmobile und ensercom da. Außerdem würde die Telekom auch congstar behalten, wenn es keine anderen Discounter im D1 Netz geben würde, da man eben sich auch die Discountkunden entgehen lassen kann, solange man damit Gewinn erwirtschaftet.

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  • Zitat

    Original geschrieben von Prepaid Team
    erwirtschaftet denn Congstar Gewinn? Derzeit sieht es doch eher so aus als würde man ziemlich rote Zahlen schreiben.


    Da war wahrscheinlich der "falsche Mann am Ruder". Ich denke, dass wird sich noch ändern.


    Man fährt/fuhr dort eben nicht die richtige Strategie.

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  • Auch FlexiShop leitet nun von http://www.surfpink.de auf surfroyal über.

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  • Naja, ich hatte mit Drillisch am Anfang auch starke bedenken. Nach über einem Jahr Nutzung war wirklich alles korrekt. Weg geh ich nur, da ich das T-Mobile Netz mit Datenflate brauche, sonst wäre ich da wahrscheinlich noch immer.


    Die Telekom Vertragstarife gehen eigentlich gar nicht mehr. Man ist zu inflexibel, mit 24 Monaten Vertragslaufzeit dicken Paketangeboten, ner dicken Handysubvention die man dann lange abzahlt, und 29 Cent in Fremdnetze.


    Ich wäre auch bereit 10 Cent bei der Telekom pro Minute zu löhnen, und für 500 MB 13 Euro. Dann möchte ich jedoch auch alles mit meinem Datenpaket machen können.


    Das Telekom Netz ist natürlich mehr "Wert" als das Netz von o2 oder E+. Auch Vodafone liegt Netzmäßig wohl hinter. Beurteilen kann ich das mangels Verfügbarkeit der Roten bei mir vor Ort jedoch nicht.


    Fazit: Wer mehr Leistung bietet, hat Recht auf mehr Bezahlung. Aber Leistung und Gegenleistung muss in einem angemessenen Verhältnis stehen. Und das ist es eher bei den Discountern, da jederzeit kündbar, klare Tarife, kein Subventioniererei irgendwelcher teuren Endgeräte.


    Nicht nur die billigen Signalpreise treiben die Kunden zu den Discountern. Die Telekom soll mal darüber nachdenken.

  • Das ist hier glaube nicht der Thread um über die Marktstrategie der Telekom zu diskutieren, aber ich denke die Telekom bekommt derzeit noch Recht für Ihre Strategie, weil die Kundenzahlen noch stimmen. Vodafone verschleudert ja mittlerweile mehr oder weniger auch sein Netz und zählt zwar von der Netzqualität noch zum Premiumanbieter, aber es ist ganzschön ausgelastet.


    Die Telekom versteht sich eben als Anbieter für Leute, die es sich eben leisten können mehr für die Leistungen zu zahlen und evtl. auch mehr als verhältnismäßig für Otto-Normalbürger ist, weil man eben sehr großen Wert darauf legt, dass man überall und sehr gut erreichbar ist.


    Würde die Telekom wirklich Ihr Netz so verramschen, wie alle anderen (gut, O2 und E+ haben keine andere Wahl als smart follower in Ihrer Netzpolitik zu sein, aber als Preistreiber nach unten zu arbeiten), dann würden sie bald Ihre zahlungskräftige Kundschaft verlieren (zwar das Discountsegment gewinnen, aber dort ist die Gewinnmarge deutlich niedriger).


    Außerdem bekommt man, wenn man die Augen offen hält auch (wenn auch wenige) gute Angebote im Netz der Telekom.

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  • Außer den betroffenen Mitarbeitern würde Drillisch sicher niemand vermissen und drei Monate später wäre sogar der Name bereits vergessen. Es sind schon Dutzende von Providern vom Markt verschwunden, ohne dass ihnen jemand eine Träne nachgeweint hätte.


    Und dennoch sehe mit einer gewissen Besorgnis, was die Telekom aktuell veranstaltet. Ginge es wirklich nur um die Provisionen in einer für Großkonzerne noch moderaten Größenordnung, wäre die Angelegenheit ganz sicher nicht im vorliegenden Maß eskaliert.


    Ich befürchte, dass wir den wahren Hintergrund niemals erfahren werden - daran dürften weder die Telekom noch Drillisch ein Interesse haben. Die aktuellen Provisionen dürften den Charakter eines Tropfens haben, der ein längst gefülltes Fass zum Überlaufen gebracht hat.


    frankie

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