Das "Papierarme Büro"

  • Die entscheidende Frage ist immer, welchen Einsatzzweck die Software abdecken soll. Grob unterteilen würde ich wie folgt:


    1. PDF-Erstellung (incl. Scanvorgang)
    2. PDF-Bearbeitung (etwa die Erstellung von Sammel-PDFs durch Vereinigung und nachträgliche Einfügung zusammengehöriger Dokumente)
    3. Dokumentenverwaltung (Archivierung).


    Die OCR-Funktion fällt je nach persönlichen Bedürfnissen unter Punkt 1 oder 2. Um den Scanvorgang zu verkürzen, führe ich eine Texterkennung nur durch, wenn ich sie im konkreten Dokument benötige. Also muss Ziff. 2 bei mir über OCR-Fähigkeiten verfügen.


    Der Großteil der angebotenen SW betrifft Ziff. 3 und bietet Übersichtilichkeit durch innovative Archivierung mit Zugriffsmöglichkeiten, die weit über die Fähigkeiiten des Windows Explorer hinausgehen. Als ordentlicher Mensch ist mir das althergebrachte Ordnersystem das liebste, so dass die unter Ziff. 3 fallende SW für mich entbehrlich ist.


    Die unter Ziff. 1 genannten Fähigkeiten erfüllt in rudimentärem Umfang die dem Scanner beigefügte Software. Allerdings ist die Texterkennung per OCR zum Teil nicht enthalten und auch ansonsten handelt es sich oft um "Sparversionen".


    Das Angebot zu Ziffer 2 ist sehr mau ... und wer eine verbünftige SW sucht, die die Arbeitsschritte zu 1 und 2 "aus einem Guß" (also ohne Schnittstellenverluste) beherrscht, steht quasi im Regen. In meiner (zugegebenermaßen nicht aktuellen) Version von Adobe Acrobat fehlen leider Komponenten, die Ziffer 1 abdecken.


    Ein Dilemma, für das ich leider noch immer keine wirklich zufriedenstellende Lösung habe.


    Frank

  • So ... nach einem guten halben Jahr ist es an der Zeit, ein (vorläufiges) Resumee zu ziehen.


    Das Verfahren im Rahmen der Digitalisierung habe ich in diesem Zeitraum nicht mehr umstellen müssen - es hat sich definitv bewährt. Die von mir käuflich erworbene Nuance-Software (Paper-Port 12 Professional) habe ich installieren lassen mit der Folge, dass sämtliche Probleme mit der (mehr als) lausig zusammendilettierten Aktivierungsroutine der Vergangenheit angehören. Leider hatte sich Nuance niemals auch auf nur eine meiner Beschwerden rückgemeldet.


    Die Archivierung erfolgt über das gewöhnliche Windows-Ordnersystem geordnet nach Themen. Die sich durchzusetzen scheinende chronologische Aufbewahrung der einzelnen Schriftstücke verbunden mit einer flexiblen Zuordnung anhand von Such-/ Schlagwörtern hatte nur Verwirrung gestiftet, so dass ich dieses Vorhaben aufgegeben habe, bevor ich letztendlich gar nichts mehr wiederfinde. Die Ordnung nach Sachgebieten bin ich gewohnt und werde sie wohl nicht mehr aufgeben.


    Lediglich die Führung eines Notizbuchs, das der Aufnahme alltäglicher Aufzeichnungen dient, hat sich in meinen Augen als nicht praxistauglich erwiesen. Hier werde ich wohl wieder auf die althergebrachte Papierform umstellen. Mir graut es schon davor, die Unmenge an "Zetteln", die sich über, unter und neben den elektronischen Medien angesammelt hat, in eine geordnete Form zu bringen. :rolleyes:


    Einen lieben Gruß an alle Gleichgesinnten


    Frank

  • Hallo!


    Leider ist das mit der Digitalisierung von Dokumenten nicht so einfach. Schon rechtlich gibt es Dinge, die der Schriftform bedürfen. Ich selber mache vieles auch nur noch digital. Die Korrespontenz mit meinem Arbeitgeber erfolgt nur noch digital. Anträge etc. unterschreibe ich mit signoSign und sende sie per Email an den Arbeitgeber. Auch Banken haben kein Probleme mit Vollmachten, die digital unterschrieben und signiert sind und per Email an die Bank gesendet werden (habe ich erst vor kurzem für meinen Schwager gemacht. Sparkasse). Leider kann man nPA und eGK noch immer nicht sinnvoll einsetzen. Und normalerweise bekommen Privatanwender "signoSign" nicht. Also bleibt diesbezüglich die Digitalisierung auf der Strecke.


    Dokumente scanne ich mit Adobe Acrobat (Version 10) ein und mache dann ein "optimiertes" PDF-Dokument daraus.


    Was das Notizbuch betrifft, dafür nutze ich mein neues Smartphone und Note Everything Pro. Da hat man zumindest unterwegs weniger mitzuschleppen.


    Gruß, René

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Für den nPA gibt es mittlerweile eine QES: http://www.reiner-sct.de/sign-me
    Kostet 9,98€ für ein Jahr


    Mit ist es allerdings bislang nicht gelungen das Zertifikat auf den nPA zu laden, geschweige denn eine Signatur-PIN zu setzen. Das fängt schon damit an, dass man laut Support das veraltete Java 6 verwenden muss, mit Java 7 geht gar nichts. Aber auch mit Java 6 kein Erfolg :(

    Viele Grüße
    Martin

  • BTW:
    Wer jetzt schon die QES kauft ist selber schuld. Pilotphasen sind nichts für professionelle Anwendungen. Solange kein Diensteanbieter die QES nutzt kann man sich das Geld sparen. Auch gibt es noch keine Signatursoftware die die QES nutzen kann. Bis es mal vernünftig funktioniert kann man die eGK nutzen, dafür gibt es eine passende Signatursoftware (https://www.signaturapp.de/), sofern sie von Diensteanbietern genutzt bzw. akzeptiert wird (was eher unwarscheinlich ist). Zum selbstsignieren von PDF-Dateien dürfte die eGK aber ausreichen.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    ...
    Leider ist das mit der Digitalisierung von Dokumenten nicht so einfach. Schon rechtlich gibt es Dinge, die der Schriftform bedürfen. Ich selber mache vieles auch nur noch digital. Die Korrespontenz ...


    Die Korrespondenz gehört (jedenfalls bisher) nicht zum Thema dieses Threads. Sinn meines Projekts ist lediglich die (weitgehende) Digitalisierung des "internen" Bürobetriebs - zum einen, um Platz zu sparen, zum anderen, um kurzfristig (ggf. auch auswärts) auf eine umgangreiche Dokumentensammlung zurückgreifen zu können, ohne dass Zeit für Suchvorgänge nach physischen Quellen an verschiedenen Orten anfällt.


    Wie ich bereits an anderer Stelle angedeutet hatte, soll dieser Thread folgende Bereiche abdecken:


    1. PDF-Erstellung (incl. Scanvorgang)
    2. PDF-Bearbeitung (etwa die Erstellung von Sammel-PDFs durch Vereinigung und nachträgliche Einfügung zusammengehöriger Dokumente)
    3. Dokumentenverwaltung (Archivierung).


    Die Korrespondenz mit Dritten ist sicher ein ebenso wichtiges (und immer noch wichtiger werdendes) Thema, dass - integriert in diesen Thread - aber zur Unübersichtlichkeit führen könnte. Gerade die Frage der Authentifizierung elektronischer Kommunikation ist ein Thema, das den Bereich dieses Threads vollkommen sprengen würde. Erst kürzlich haben die Finanzverwaltungen mit weiteren Begehrlichkeiten aufgewartet.


    Ich rege an, die Archivierung von Schriftgut und Fragen rund um die elektronische Korrespondenz/Kommunikation in gesonderten Threads zu thematisieren.



    Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    ...
    Was das Notizbuch betrifft, dafür nutze ich mein neues Smartphone und Note Everything Pro. Da hat man zumindest unterwegs weniger mitzuschleppen.


    Das ist allerdings eines der Kernthemen der Schriftgutverwaltung/-archivierung. Zudem eines, das weitaus komplexer ist, als es auf den ersten Blick scheint.


    Ein seine Zwecke umfassend erfüllendes Notizbuch auf dem Smartphone wäre natürlich ein Highlight - im Gegensatz zum Tablet ist solches Equipment stets am Mann (bzw. der Frau). Die sich ohne weiteres Zutun ergebende jederzeitige Verfügbarkeit eines elektronischen Mediums dürfte eine wesentliche Voraussetzung sein, um die "allgegenwärtigen Zettel" abzulösen. Pads, Notes und Tabs sind einfach zu oft nicht greifbar, wenn es Sachverhalte schriftlich festzuhalten gilt. In diesen Fällen fällt dann doch wieder Papier an - das nicht ohne Aufwand in das elektronische Notizbuch werden kann. Die Folgen wird sich jeder ausmalen können. ;)


    Praktische Schwierigkeiten, die man leider nicht erwartet, wenn es an die Umsetzung einer Idee geht. Hier käme das Ei des Kolumbus gerade zur rechten Zeit ...


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    BTW:
    Wer jetzt schon die QES kauft ist selber schuld.


    Der Spieltrieb...


    Zitat

    Pilotphasen sind nichts für professionelle Anwendungen. Solange kein Diensteanbieter die QES nutzt kann man sich das Geld sparen. Auch gibt es noch keine Signatursoftware die die QES nutzen kann. Bis es mal vernünftig funktioniert kann man die eGK nutzen, dafür gibt es eine passende Signatursoftware (https://www.signaturapp.de/), sofern sie von Diensteanbietern genutzt bzw. akzeptiert wird (was eher unwarscheinlich ist). Zum selbstsignieren von PDF-Dateien dürfte die eGK aber ausreichen.


    Die Signaturapp funktioniert auch mit dem nPA. Die Gesundheitskarte kann ich schon deshalb nicht nutzen, weil die AOK Bayern die PIN dazu nicht herausrückt.


    Mittlerweile ich es mir - mit Java 7 - gelungen das Zertifikat zu laden. Also genau mit der Version die laut Reiner SCT NICHT funktioniert.


    Reiner SCT behauptet außerdem, dass es noch zwei weitere Hersteller von Signatursoftware für nPA gibt: http://forum.reiner-sct.com/in…gskomponente-fur-den-npa/

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    [...] Die Korrespondenz gehört (jedenfalls bisher) nicht zum Thema dieses Threads [...]


    Gehört IMHO dazu. Auch die digitale Korrespontenz muss/sollte ja irgendwie archiviert werden, damit sie übersichtlich dargestellt werden kann. Also aus Emails eine PDF erstellen (inklusive Anhänge). Was nicht unbedingt dazugehört ist die QES (das ist ein anderes Thema).

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    ... Auch die digitale Korrespontenz muss/sollte ja irgendwie archiviert werden, damit sie übersichtlich dargestellt werden kann. Also aus Emails eine PDF erstellen (inklusive Anhänge). ...


    Das ist richtig.


    Im einzigen Bereich, in dem ich Emails nutze, habe ich sie bisher lediglich zum kleinen Teil als PDF abgelegt. Bei der Umwandlung gehen nämlich sämtliche Metadaten verloren - und hier frage ich mich, ob das nicht von Nachteil ist bzw. sein kann. Daher fristet mein Email-Bestand ein "Sonderdasein", bei dem mir noch nicht ganz klar ist, wie ich es am Sinnvollsten integriere.


    In der Tat eine Frage, die ich schon seit längerem vor mir herschiebe ... :rolleyes:


    Frankie



    Edit:
    Wenn jemand die elektronische Kommunikation/Korrespondenzführung als solche (günstigstenfalls in einem gesonderten Thread) thematisieren möchte, würde ich mich darüber freuen. Ein Thema, das ich bisher weitgehend ausgespart habe, weil ich für mich persönlich nicht noch eine weitere Baustelle eröffnen wollte. Falls die aber jemand für sich entdeckt, würde ich das Thema mit Interesse verfolgen

  • Hallo Frankie & andere Threadteilnehmer,


    zunächst vielen Dank für all die Info's in diesem Thread, den ich grade mit viel Interesse gelesen habe. Ich erwäge z.Zt., meine sämtliche (auch geschäftliche) Korrespondenz auf digital umzustellen und teste gerade Paperport 14, evtl. werde ich auch noch Readiris testen, wenn mich da auch noch die notwendige Bekanntgabe meiner Daten für die Demo-Version von abhält.


    Deine Vorgehensweise, Frankie, auf Emails aus Gründen des Zugangshemmnisses weitestgehend zu verzichten kann ich gut nachvollziehen. Allerdings gehe ich davon aus, dass Du dies aus der Anbieterperspektive machst, ich habe aus Kundenperspektive bei vielen Anbietern jedoch die gleiche Erfahrung gemacht: Anfragen per Email werden oft nur chatähnlich und oberflächlich beantwortet. Bestes Beispiel war der Support eines bekannten Fahrradhändlers, der mich bei der Reklamation eines Reifen nach 5 (!) Emails noch fragte, ob mich das Loch in dem Reifen denn stört. Ich habe dann die gesamte Email-Kommunikation ausgedruckt mit entsprechendem Kommentar an die Geschäftsleitung geschickt - 3 Tage später hatte ich neue Reifen...
    Ich verstehe somit Deine Argumentation, dass Email-Kommunikation zur Ineffiktivität neigen KANN (im geschäftlichen Bereich verzichte ich übrigens auch darauf, ebenso auf SMS).


    Da Du ja auch nachfragtest bzgl. Email-Archivierung und digitaler Kommunikation:
    Vor dem Hintergrund der "Problematik" bei Emails (s.o.) und da ich will, dass meine Anliegen ernst genommen werden, bin ich dazu übergegangen, vertragsrelevante Kommunikation weistestgehend per Fax abzuwickeln und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Mit entsprechender Einrichtung am PC ist der Faxversand genauso einfach wie der Ausdruck auf Papier und zudem spare ich mir (von Ausnahmen einmal abgesehen) solche kostenträchtigen Sachen wie digitale Signatur etc. und dank Festnetz-Flatrate kostet mich das auch nicht mehr als eine Email(Fax-Kosten sind aber Anbieter-abhängig!):


    Näheres zu meinem Fax-Setup


    Bzgl. Emails nutze ich seit 8 Jahren das integrierte Email-Modul M2 bei Opera, das alle Emails automatisch indiziert. Dies finde ich inzwischen so genial, dass ich mir ein vergleichbares DMS auf Systemebene wünschen würde:


    Dokumentenmanagement System wie M2


    Auch wenn ich es nicht nutze: Auch die Thread-Darstellung von Emails ist bei M2 möglich.


    Eine Einführung, wie man M2 benutzen sollte findet sich hier



    Einen netten Gruß,


    Qarsten

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