Spiegel Online - das neue bild.de?

  • Interessant, dass es aktuell wirklich vielen auffällt.
    Überlege deswegen ernsthaft die SPON-Seite, die viele Jahre meine Startseite sein durfte, gegen faz.net oder sueddeutsche.de auszutauschen.


    Die Qualität und die Objektivität der Artikel haben schon stark nachgelassen.

    Beste Grüße & einen schönen Tag wünscht
    ANDARC

  • Unabhängig wie man über die Färbung der Spiegel-Berichterstattung denkt:


    Der Name Spiegel stand immer dafür, dass er den von ihm angefassten Themen auf den Grund geht und neben einem Studium allgemein zugänglicher Quellen die Punkte, die dabei im Unklaren bleiben, durch eigene Recherchen aufklärt. Artikel im Spiegel berichteten zum Thema bis ins Detail.


    Wenn das vielen zu weit geht, kann ich das nachvollziehen - auch bei mir stapelten sich im Rahmen meines Abos ungelesene Ausgaben des Magazins.


    Die Praxis von SPON, dem Leser irgendeinen Knochen zwischen die Beine zu werfen, den man aus irgendwelchem Ticker abgekupfert hat, halte ich aber für eine Zumutung. Bei dem von mir oben angesprochenen Artikel hatte ich nach der Lektüre mehr Fragen als davor. Und das ist ein Zustand, der für ein Magazin nicht hinnehmbar ist. Bei einer Tageszeitung, die lediglich über neue Geschehnisse als solche berichtet, bei denen ohne Verlust an Aktualität keine Zeit für eingehende Recherchen bleibt, ist das natürlich anders.


    Frankie



    Edit:
    Um hier im Rheinland über das Tagesgeschehen informiert zu sein, könnte sich als Startseite die Online-Ausgabe der Rheinischen Post eignen. Der Anspruch solcher Zeitungen ist aber ein anderer als der eines Magazins wie dem Spiegel.

  • Zitat

    Original geschrieben von AnDarc
    Interessant, dass es aktuell wirklich vielen auffällt.
    Überlege deswegen ernsthaft die SPON-Seite, die viele Jahre meine Startseite sein durfte, gegen faz.net oder sueddeutsche.de auszutauschen.


    Die Qualität und die Objektivität der Artikel haben schon stark nachgelassen.


    Ich bin vor einigen Tagen auf faz.net gegangen.


    Das Gute: es sind gute Themen drauf. Das Schlechte: für mich persönlich kein guter Seitenaufbau, daher werde ich es meiden (müssen).


    sueddeutsche.de gefällt mir da besser als faz.net vom Design her. Habe es vorher nie besucht.

    Dodge This!
    Rules of Acquisition: Free advice is seldom free. [Nov2011-Marke7000 // Nov2012- Marke 8000 // Inventar-Status seit Januar 2012-Juchu]

  • SPON-Artikelschreiber sind wirklich nicht vertrauenswürdig: da erscheint nun ein Artikel, in welchem Mario Monti unterstellt wird,
    "Am Ende wird er es wohl nicht wagen, sich im Wahlkampf dem Votum seiner Landsleute zu stellen. Zu groß ist die Angst vor einer Niederlage."


    Mario Monti ist auch italienischer Senator auf Lebenszeit und darf als solcher Amtsinhaber gar nicht bei Wahlen antreten. Er kann aber gerufen werden, mehr geht nicht. Den Senat verlassen kann er auch nicht so ohne weiteres, weil der Senat dies erst gestatten muß.

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von Sliders


    Das Gute: es sind gute Themen drauf. Das Schlechte: für mich persönlich kein guter Seitenaufbau, daher werde ich es meiden (müssen).



    Sehe ich auch so. Meine Lösung: faz nur auf dem Handy, da passt der Aufbau.

    Ich erhoffe nichts. Ich fürchte nichts. Ich bin frei.

  • Schreibt ihr manchmal Kommentare auf SPON? Ich habe das Gefühl, dass diese nach Willkür veröffentlicht werden. Ich habe oft mal konstruktiv an der Redaktion kritik ausgeübt. Seit dem werden meine Kommentare nicht mehr veröffentlicht. Ist das normal?


    Was ich total ätzend finde ist,dass nicht zu allen Themen die Kommentarfunktion freigeschaltet wird. Man versucht irgendwie gezielt die provokativen und populistischen Themen zu befeuern.

    Vier Dinge die größer sind als alle anderen:


    Frauen und Pferde und Macht und Krieg

  • Ich schreibe unter verschiedenen Namen Kommentare, weil mein gewohnter Nickname zu oft nicht zum Zuge kommt.


    Hingegen wird z.B. die eingenistete russische Auslandspropaganda bei manchen SPON-Admins geduldet, Kritik an diesen "Leserkommentaren" kommt wiederum oft schlicht nicht durch.


    Wer die massive Propaganda bei der Arbeit (= Erzeugen von Scheinöffentlichkeit) sehen will, braucht sich nur mal folgende Kommentare anzuschauen. Der alternativlose Putin läßt sich hier mal wieder deutschsprachigen Flankenschutz geben:


    http://forum.spiegel.de/f22/ra…-seine-partner-86373.html

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  • Hier wird die gesellschaftliche Brisanz "freier" Medien deutlich - und auch deren immense Macht.


    Unter dem Deckmäntelchen der Pressefreiheit (die ich grundsätzlich natürlich begrüße) wird nicht nur über politische Vorgänge berichtet und die gegenwärtige Situation von fachkundigen Journalisten kommentiert. In alter Manier, deren Präferenzen sich zeitgeschichtlich unterschiedlich darstellen, wird darüber hinaus nicht selten versucht, aktiv auf die öffentliche Meinungsbildung einzuwirken. Das war zwar schon immer so (man erinnere sich an den Informationsgehalt der im "Stürmer" veröffentlichten Ergüsse), aber gut wird es dadurch nicht


    Diese "Meinungsmache" erfolgt nicht nur durch zum Teil tendenziöse Berichterstattung, sondern insbesondere durch Filterung der in Kommentaren zum Ausdruck gebrachten Meinung der Leserschaft. Hierdurch kann eine öffentliche Stimmungslage ins absolute Gegenteil verkehrt werden.


    Selbst die neutral anmutende Bildberichterstattung ist betroffen. Ein Beispiel aus meiner Lebensgeschichte:


    Wie manch anderer habe auch ich zu Studienzeiten Mitbürger durch die Gegend chauffiert - nicht ganz uneigennützig ( ;) ). Eines Tage kam der Chef und stauchte einen Kollegen zusammen, wie er nach Schichtende einen derart verdreckten und vermüllten Wagen übergeben können. Das Szenario auf den Bildern des Innenraums sah wirklich furchtbar aus. Nahaufnahmen, auf denen man vor lauter Dreck und Müll kaum was vom Interieur des Fahrzeugs sah.


    Wie es der Zufall so will, hatte mich der betroffene Kollege mit genau diesem Fahrzeug am Ende besagter Schicht nach Hause gefahren. Das Fahrzeug war meiner Erinnerung nach in normalem Zustand. Wenn man in Kenntnis dessen die Bilder betrachtete, war in der Gesamtschau zu erkennen, dass einige wenige Schmutzanhaftungen nahezu "professionell in Szene gesetzt waren". Der tatsächliche Zustand des Fahrzeugs war vollkommen entstellt.


    Seit genau diesem Zeitpunkt traue ich nicht einmal mehr der Bildberichterstattung ... was sich im Verlauf meines Lebens als goldrichtig erwiesen hat.


    Nun zu SPON:
    Während die gedruckte Form des Spiegel (ob nun gerechtfertigt oder nicht) bei mir immer noch einen enormen Vertrauensvorschuss genießt, ist mein Vertrauen in die Berichterstattung von SPON inzwischen ebenso groß wie das die BLÖD-Zeitung betreffende.


    Hieraus resultiert aber auch eine von SPON ausgehende Gefahr: Während die meisten Deutschen in der BLÖD erscheinende Artikel (unterbewusst) eher als unterhaltsam aber belanglos einstufen, generieren die SPON Artikel ein Gefühl von Seriösität. Diesen Unterschied halte ich nicht für unwesentlich.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau ... ..


    Diese "Meinungsmache" erfolgt nicht nur durch zum Teil tendenziöse Berichterstattung, sondern insbesondere durch Filterung der in Kommentaren zum Ausdruck gebrachten Meinung der Leserschaft. Hierdurch kann eine öffentliche Stimmungslage ins absolute Gegenteil verkehrt werden....


    Wobei die Filterung bei SPON-Kommentaren nicht immer mit dem Artikel konform geht. Ich sehe da bei den Admins bei bestimmten Themen eher eine eigene Agenda.


    Bei ZEIT.de finde ich gut, daß man da zumindest sieht, ob was gelöscht wurde. Beim Guardian.co.uk genauso.

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  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Selbst die neutral anmutende Bildberichterstattung ist betroffen.


    Apropos Fotojournalismus

    "Wir leben in einer Zeit der Schnüffelei. Heutzutage bedroht man Menschen nicht mit einem Dolch, sondern mit einem Dossier." Vance Packard

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