RCS-e kommt! Der Rich Communication Services (RCS) Thread

  • [USER="983"]Anja Terchova[/USER] Prozesse normieren? Das ist VEB Messenger. Einheitsbrei.


    Ich verstehe immer weniger, dass ausgerechnet die „Wessis“ auf allen Ebenen nach Gleichschaltung und Sozialismus rufen...


    Normierte Schnittstellen und Protokolle sind kein Sozialismus sondern eine Grundvoraussetung für eine vernünftige Infrastruktur.
    Wie sähe es wohl aus jeder Netzbetreiber einen eigenen Mobilfunkstandard hättte oder Handyhersteller properitäre Sprach-Codecs benutzen würden die Handys anderer Hersteller nicht entschlüsseln können?

  • Ich verstehe immer weniger, dass ausgerechnet die „Wessis“ auf allen Ebenen nach Gleichschaltung und Sozialismus rufen.


    Wir Wessis wissen halt, dass Monopole auch nicht gerade erstrebenswert sind. Standards und offene Schnittstellen führen nicht zum Sozialismus, sondern fördern den Wettbewerb.


    Warum sind Wettbewerber des Ex-Monopolisten überhaupt in der Lage Telefonanschlüsse anzubieten? Weil die Netzbetreiber zur Zusammenschaltung verpflichtet sind, sodass der Kunde eines Netzes ohne Weiteres auch Kunden anderer Netze erreichen kann.


    Vielfalt und Freiheit haben Vorteile, müssen aber erarbeitet werden. Einheitsbrei gibts von staatlicher Seite nicht geschenkt. Er kostet letztlich Kopf und Kragen.


    Hat hier irgendjemand nach einem staatlichen Einheits-Messenger gerufen? Ich möchte lediglich selbst auswählen können, welchen Messenger und welchen Dienst ich benutze, egal wo mein Kommunikationspartner angeschlossen ist. Um eine E-Mail zu verschicken, muss ich mich ja auch nicht bei demselben Anbieter anmelden, den der Empfänger nutzt, geschweige denn auch noch dessen proprietäre Software installieren.

  • Wir Wessis wissen halt, dass Monopole auch nicht gerade erstrebenswert sind. Standards und offene Schnittstellen führen nicht zum Sozialismus, sondern fördern den Wettbewerb.


    Warum sind Wettbewerber des Ex-Monopolisten überhaupt in der Lage Telefonanschlüsse anzubieten? Weil die Netzbetreiber zur Zusammenschaltung verpflichtet sind, sodass der Kunde eines Netzes ohne Weiteres auch Kunden anderer Netze erreichen kann.


    Hat hier irgendjemand nach einem staatlichen Einheits-Messenger gerufen? Ich möchte lediglich selbst auswählen können, welchen Messenger und welchen Dienst ich benutze, egal wo mein Kommunikationspartner angeschlossen ist. Um eine E-Mail zu verschicken, muss ich mich ja auch nicht bei demselben Anbieter anmelden, den der Empfänger nutzt, geschweige denn auch noch dessen proprietäre Software installieren.


    Ich denke, es ist allemal besser für den Nutzer eine kostenlose proprietäre Software zu installieren und dann einen Dienst weltweit kostenlos zu nutzen, als für Auslandstelefonate zusammengeschalteter Netze auch heute noch teils absurde Preise zahlen zu müssen. Klar kann man ohne Weiteres per Telefon Kunden in anderen Netzen erreichen, aber wie sah die Preisgestaltung früher aus und wie sieht sie heute noch verbreitet aus? Dann lieber proprietäre Lösungen, die Nischen bedienen. Meine Meinung.


    Messenger und deren Nutzung sind aktuell komplett kostenlos. Ergo sind es quasi keine Monopole, die Kunden durch überhöhte Preise schädigen. Welchen wirtschaftlichen Vorteil sollte ein Universal-Messenger für sich verbuchen können, der er erlaubt, diese Anstrengung überhaupt zu unternehmen? Welchen Nachteil haben Kunden, außer zur Nutzung eines kostenlosen Dienstes gezwungen zu sein? Ich halte den Schaden für sehr begrenzt.


    Zwangsstandards führen in schnell wachsenden Märkten zum Bremsen, zu Behinderung und zur Sicherung der Pfründe der Besitzstandswahrer. Siehe beispielsweise die Ladesäulenverordnung oder die immer irrer ausgestalteten Einspeiseregelungen für Erneuerbare, die Wettbewerb nicht einmal mehr vortäuschen sondern ganz unverschämt die alten Betreiber schützen. Gründe ein Unternehmen, ganz frisch, arbeite finanziell Oberkante Unterlippe und dann kommt Besuch von Gewerbeaufsicht, BG etc. Und das ist letztlich eine spezielle Art Sozialismus, die man wunderschön an deutschen Kapitalmärkten erkennen kann. Outperformt Apple den Dax noch einmal knappe 7 %, ist Apple so viel wert, wie der gesamte Dax. Wir werden Industriemuseum und pfeifen eine lustige Melodie. Zwar standardisiert aber so langweilig, dass alle Welt zum überholen ansetzt. Das Neue ist der Feind des Alten. Der Schnelle der Feind des Langsamen. Und weder ein VEB Suchmaschine noch ein VEB Messenger werden weltweit einen Fuß auf den Boden bekommen. Und für private Anbieter sind diese Dinge auch nicht mehr lukrativ zum Einstieg zu blasen, da die Märkte besetzt sind.


    Stell dir vor, SpaceX oder Facebook oder sonstwer käme mit WLAN aus dem All. Im best case kostenlos oder zumindest unschlagbar billig. Das regulierst du nicht weg.


    eMails? Schreibe ich meinen Kinder eine Mail, muss ich parallel eine Message schicken, um die mail anzukündigen. Das Thema ist bei den jungen Leuten durch. Ebenso wie bei uns Telegramme, Papierbriefe und Postkarten.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Also so einfach dargestellt ist es nun wahrlich nicht. Im unbestrittenen Mutterland des Kapitalismus haben die ungezügelten Marktteilnehmer gerade der Telekombranche einen solch guten Ruf und so gute kundenfreundliche Entwicklungen hinter sich, dass sie nicht nur einmal zerschlagen wurden (MaBell Antitrust, uhh, für Dich vermutlich Sozialismus vom Feinsten), sondern auch hart reguliert werden. Übrigens in ländlichen Märkten mit wenig Wettbewerb wird dort tariflich richtig zugelangt, die Preise unterscheiden sich nach Postleitzahl!


    Kommunikation erfordert Schnittstellen. So selbstverständlich wie es für Dich ist, mittels Rufnummern im klassischen Telefonnetz weltweit (!) Teilnehmer zu erreichen, so selbstverständlich sollte es für Messengerdienste sein. Mit XMPP gibt es das passende offene Protokoll, grössere Player wie United Internet und sogar Google Talk nutzten auch das. Problem nur: nicht kommerzialisierbar. Jetzt nutzt Google was eigenes, Du brauchst ein Googlekonto um die Leute zu erreichen. Das ist doch nur Murks, oder? Ausserdem, wer sagt Dir dass Deine kostenlose proprietäre Software auch morgen noch kostenlos ist, oder halt mal auf Abomodell umstellt? Erst 5 dann 30€ diktiert Dir dann der Monopolist, und schon zersplittert sich der „Markt“ weiter. Ich stimme der Aussage im Thread zu, hätten die Betreiber nicht RCS verschlafen wäre ein solcher Erfolg von WhatsApp nicht gegeben. Und die Leute abseits von WhatsApp, die sammelst Du bei Threema, Signal, Viber, BBM, Telegram, WeChat und was weis ich noch alles ein. Murks!


    Zwangsstandards sind für die Interoperabilität unabdingbar. Dein Strom kommt mit 220V 50Hz, oder wäre es Dir lieber Siemens macht seinen eigenen Strom mit Abweichungen, den Du dann zwangsweise abnehmen musst weil sonst die Siemens-Geräte nicht laufen? Ne, oder?!

  • [USER="27048"]jposel[/USER] nun. Strom ist ein schlechter Vergleich. Flippt WhatsApp preislich oder werbetechnisch aus, fliegt es vom Handy. Alternativen stehen bereit.


    Über amerikanische Zustände musst du mir nichts erklären, 2 meiner Kindern wohnen dort. Du kannst aber eben den örtlichen Monopolisten nicht mit einer jederzeit austauschbaren App vergleichen, die zur Krönung bis dato kostenlos ist. Käme ein Pricing, stünde es jedem frei, wie gesagt...


    Und das die Netzbetreiber das Messenging quasi weg geschenkt haben, aus einer Kombination aus Gier, Überheblichkeit und Dummheit? Geschenkt. Ist so, da aber Zeitreisen auch Herr Musk nicht anbietet, bleibt es auch so.


    Wer weiß, was in ein paar Jahre kommt. Unsere großen Kinder kommunizierten per ICQ, StudiVZ und später Facebook. Die kleineren Kids nur noch mit WhatsApp und Instagram. Mail? Bei denen tot. Facebook selbst auch. Anderswo ist es anders, sonst hätte Facebook Probleme. Aber auch Facebook und seine Ableger sind nicht das Ende der Geschichte.


    Nur wird es schwierig und komplex, kostenlose Dienste zu regulieren, denn der Hebel waren bis dato immer der Preis bzw. strategische Gefährdungen. Beides liegt nicht vor. Jede Regulierung und Zwangsbeglückung könnte also ggf. sogar ein Pricing erzwingen. Und dann? Dann kippen die Kids die Jauche über der Politik aus. Ergo wird trotz viel Wind kaum etwas passieren.


    Stell dir vor, du hast Enkel in USA und es gäbe weder WhatsApp noch Skype noch FaceTime. Herzlichen Glückwunsch! Wir leben in einer aus meiner Sicht sehr angenehmen Welt mit Kommunikationskosten nahe an der Nulllinie. Zu- bzw. Abgreifen können nur noch örtliche Monopolisten, die die Engpässe nutzen oder gar befördern. Was meinst du, wie oft ich vor den Messengern meine Enkel hätte sehen oder wenigstens hören können? Da ist mit die Interoperabilität egal, Hauptsache das Proprietäre funktioniert, wie es soll.


    Wo ist der Unterschied zwischen einem Googlekonto und einem Kundenkonto bei Vodafone? Ich sehe keinen. Auch bei RCS brauchst du bei irgendwem irgendein Konto.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Ich denke, es ist allemal besser für den Nutzer eine kostenlose proprietäre Software zu installieren und dann einen Dienst weltweit kostenlos zu nutzen, als für Auslandstelefonate zusammengeschalteter Netze auch heute noch teils absurde Preise zahlen zu müssen.


    Ich denke, es ist besser, wenn der Nutzer die Wahl hat, welche Software er installiert und mit welchem Dienstanbieter er einen Vertrag schließt. Dass es im Telefondienst heute noch absurde Preise gibt, liegt gewiss nicht an der Zusammenschaltungspflicht, sondern an mangelndem Wettbewerb.


    Klar kann man ohne Weiteres per Telefon Kunden in anderen Netzen erreichen, aber wie sah die Preisgestaltung früher aus und wie sieht sie heute noch verbreitet aus? Dann lieber proprietäre Lösungen, die Nischen bedienen. Meine Meinung.


    Ich rede hier nicht über Nischen, sondern über Dienste, die gewisse Märkte schon so stark beherrschen, dass neue Anbieter vor kaum überwindbaren Eintrittshürden stehen.


    Messenger und deren Nutzung sind aktuell komplett kostenlos. Ergo sind es quasi keine Monopole, die Kunden durch überhöhte Preise schädigen. Welchen wirtschaftlichen Vorteil sollte ein Universal-Messenger für sich verbuchen können, der er erlaubt, diese Anstrengung überhaupt zu unternehmen? Welchen Nachteil haben Kunden, außer zur Nutzung eines kostenlosen Dienstes gezwungen zu sein? Ich halte den Schaden für sehr begrenzt.


    Die Kunden haben genau diesen Nachteil.


    Zwangsstandards führen in schnell wachsenden Märkten zum Bremsen, zu Behinderung und zur Sicherung der Pfründe der Besitzstandswahrer.


    Übermäßige Regulierung kann dazu führen. Monopolbildung allerdings auch.


    Stell dir vor, SpaceX oder Facebook oder sonstwer käme mit WLAN aus dem All. Im best case kostenlos oder zumindest unschlagbar billig. Das regulierst du nicht weg.


    Ich will gar nichts wegregulieren, ich will nur Wettbewerb ermöglichen.


    eMails? Schreibe ich meinen Kinder eine Mail, muss ich parallel eine Message schicken, um die mail anzukündigen. Das Thema ist bei den jungen Leuten durch. Ebenso wie bei uns Telegramme, Papierbriefe und Postkarten.


    Was hat das bitte damit zu tun, dass E-Mail als Vorbild dienen könnte, wie ich Software und Anbieter ziemlich frei wählen kann?

  • [USER="27048"]jposel[/USER] nun.


    Schwägerin lebt nebst Mann und Kind in Kalifornien, Erfahrungen sind also genug vorhanden. Dort freuen sich übrigens auch die "großen" wie Google, ermöglicht ihnen die Regulierung ja den Zugang zu innovativen Diensten wie eigene Fibre-Angebote beim Kunden oder Google Fi. Lustigerweise ist es genau die regulierte Marktöffnung, welche diesseits wie jenseits des Atlantik gerade die Ferngespräche und internationalen Verbindungen haben purzeln lassen. Die "Krönung" sind Spitzen wie die EU-Regulierung Roam like at Home, oder freiwillige Angebote von Netzbetreibern welche Dir auch in den USA die Nutzung "wie zu Hause" ermöglichen, kostenfrei (z.B. Free in Frankreich) oder mit geringen Zusatzkosten (z.B. Vodafone als Option).


    Ich stimme Dir sofort zu daß WhatsApp runterfliegt wenn es preislich "ausflippt". Nur die Alternativen, naja das war genau das ausgeführte Beispiel. Deine Kommunikationspartner verteilen sich immer weiter, und ohne offene, oder nenn es normierte Schnittstellen, bist Du ebenfalls gezwungen überall ein Konto zu eröffnen. Es ist übrigens nicht kostenlos, Du bezahlst mit Deinen Daten, Deinem Nutzungsverhalten, ggf. mit Auswertung von Inhalten etc.


    Auch bei Deinem Ausblick in die Zukunft stimme ich Dir zu, ich gehe auch davon aus daß Facebook mittelfristig den Weg nicht nur von StudiVZ, sondern auch der "großen" Vorgänger geht. Wer erinnert sich noch an Altavista, an MySpace? Das war auch mal ganz hip, mal ganz nützlich.


    Die Regulierung kostenloser Dienste ist nicht komplex. Vielleicht sitzen wir ja auch einem Missverständnis auf wenn Du immer von einem VEB XYZ mit Monopol redest. Der Markt steht allen offen, die sich an die Rahmenbedingungen, beispielsweise interoperable Schnittstellen, halten. Das ist an anderen Stellen völlig einleuchtend, Strom war vielleicht ein schlechtes Beispiel, aber nimm den Automobilmarkt. Kannst gern jedes Fahrzeug verkaufen, es muss halt eine Typenzulassung haben. Unterschätze auch die Kids nicht, Multimessenger waren mal ganz modern, vielleicht freuen sie sich auch wenn sie ihre Kumpels doch mal im Programm ihrer Wahl über Anbietergrenzen erreichen, wie gesagt ohne nicht nur zwei oder drei sondern eine Vielzahl an Konten zu eröffnen *und* pflegen zu müssen...

  • Ich denke, es ist allemal besser für den Nutzer eine kostenlose proprietäre Software zu installieren und dann einen Dienst weltweit kostenlos zu nutzen, als für Auslandstelefonate zusammengeschalteter Netze auch heute noch teils absurde Preise zahlen zu müssen. Klar kann man ohne Weiteres per Telefon Kunden in anderen Netzen erreichen, aber wie sah die Preisgestaltung früher aus und wie sieht sie heute noch verbreitet aus? Dann lieber proprietäre Lösungen, die Nischen bedienen. Meine Meinung.


    In der Tat, ein schwieriger Spagat. Wenn eine marktbeherrschende Stellung der Nische erreicht ist (WA ist zwar gratis, aber man bezahlt mit seinen Daten) stellt sich schon die Frage ob es nicht als Standard definiert werden sollte der auch für Wettbewerbern zugänglich gemacht werden muss.
    Was nicht heißen soll dass Wettbewerber keine eigene Standards definieren dürfen undWA seinen Standard nicht weiter entwickeln darf (er muss dann wenn er nicht abwärtskompatibel ist halt auch wieder freigegeben werden), wenn sie damit dann so erfolgreich sind dass sie den Markt beherrschen wäre aber auch wieder eine Freigabe für Wettbewerber nötig.


    Zitat


    Zwangsstandards führen in schnell wachsenden Märkten zum Bremsen, zu Behinderung und zur Sicherung der Pfründe der Besitzstandswahrer. Siehe beispielsweise die Ladesäulenverordnung oder die immer irrer ausgestalteten Einspeiseregelungen für Erneuerbare, die Wettbewerb nicht einmal mehr vortäuschen sondern ganz unverschämt die alten Betreiber schützen.


    Da war i.d.R. das Ziel auch nicht die Standardisierung sondern die Zementierung des Status Quo.
    Bei Ladesäulen ist eine Normierung des Stecksystems und der Schnittstellen zum Fahrzeug sinnvoll, dass nach Energiemenge abgerechnet werden muss finde ich auch richtig, jetzt muss nur noch dem Chaos mit den Abrechnungssystemen der Stöpsel gezogen werden da der Markt es offensichtlich nicht regelt.
    Meinen Diesel kann ich in ganz Europa (und den meisten anderen Ländern auf der Welt) ohne irgendwelche Adapter, ohne Anmeldung und ohne Mitgliedskarte eines Tankstellenkonsortiums einfach gegen Bargeld oder Bank-Karte einheitengenau abgerechnet voll tanken, so muss das Laden bei Elektromobilität auch funktionieren.
    Ich bin daher bei Infrastruktur durchaus für Zwangs- Mindeststandards, bei Diensten sollten wenn sie marktbeherrschend sind die Protokolle bzw. Schnittstellen (je nachdem was nach Art des Dienstes erforderlich ist) Wettbewerbern zugägnglich gemacht werden müssen.

    Zitat


    Gründe ein Unternehmen, ganz frisch, arbeite finanziell Oberkante Unterlippe und dann kommt Besuch von Gewerbeaufsicht, BG etc. Und das ist letztlich eine spezielle Art Sozialismus, die man wunderschön an deutschen Kapitalmärkten erkennen kann.


    Und wenn du dann mit deiner kleinen Firma "im Markt" unterwegs bist versuch mal ins Sourcing eines Konzerns reinzukommen, da geht es nahtlos genauso weiter mit Zertifizierungen und Auflagen, von Zahlungszielen in der Größenordnung von Generationen ganz abgesehen (OK, die öffentliche Hand toppt glaube ich auch das noch).
    Gut, hat ja letztlich dieselben Urheber, die Lordsiegelbewahrer in den deutschen Großkonzernen und Banken die unserer Regierung sagen was sie tun muss.
    Mit dem nächsten Bundeskanzler Friedrich Merz kommen dann noch der Verkauf der Wasserversorgung und Privatisierung der Sparkassen und Volksbanken dazu, vielleicht auch (alles zum Klimaschutz natürlich) Sauerstoff-Nutzungsrechte (natürlich müssen nur Privatpersonen und kleinere bis mittlere Unternehmen diese erwerben).
    Hat aber auch wieder eher weniger mit offenen Standards zu tun als mit Protektionismus.


    Zitat


    Outperformt Apple den Dax noch einmal knappe 7 %, ist Apple so viel wert, wie der gesamte Dax....


    Da kann man sich trotzdem fragen was von beiden stärker überbewertet ist.

    Zitat


    Stell dir vor, SpaceX oder Facebook oder sonstwer käme mit WLAN aus dem All. Im best case kostenlos oder zumindest unschlagbar billig. Das regulierst du nicht weg.


    Aber die Frequenzen die dafür genutzt werden dürfen sind spezifiziert.

    Zitat


    eMails? Schreibe ich meinen Kinder eine Mail, muss ich parallel eine Message schicken, um die mail anzukündigen. Das Thema ist bei den jungen Leuten durch. Ebenso wie bei uns Telegramme, Papierbriefe und Postkarten.


    Wäre schonmal ein Fortschritt im Geschäftsumfeld ohne Fax auskommen zu können. Bei einer Regierung die aus Bon-Ausdruckern besteht kann man das leider nicht erwarten.


  • Ich stimme Dir sofort zu daß WhatsApp runterfliegt wenn es preislich "ausflippt". Nur die Alternativen, naja das war genau das ausgeführte Beispiel. Deine Kommunikationspartner verteilen sich immer weiter, und ohne offene, oder nenn es normierte Schnittstellen, bist Du ebenfalls gezwungen überall ein Konto zu eröffnen. Es ist übrigens nicht kostenlos, Du bezahlst mit Deinen Daten, Deinem Nutzungsverhalten, ggf. mit Auswertung von Inhalten etc.


    Du würdest doch aber auch bei offenen Systemen mit deinen Daten bezahlen. Ggf. on Topp noch mit Geld. Ergo ist das, was käme mindestens ebenso schlecht, wie das, was ist. Da du bei verschlüsselten Nachrichten eher mit Metadaten zahlst, halte ich es sogar für besser, einen ausgefransten Markt aus mehreren nicht zusammen geschalteten Messengern zu haben. So ergibt sich für keinen Anbieter ein großes = wertvolleres Gesamtbild deiner Metadaten. Das ist vergleichbar mit Zahlungen in Bar, mit Paypal, diversen Kartenanbietern... Wenn du mischst, ist dein Datensatz weniger wertvoll, als wenn du alles treu und brav mit einer Karte zahlst, die dann ein vollumfängliches Bild ermöglicht.


    Ich finde es erstaunlich, wie sehr es offenbar so einige Leute stört, mehrere Messenger installieren zu müssen. Darüber habe ich bis dato kaum nachgedacht, da die Apps kaum Speicher brauchen, keine finanziellen Aufwendungen bedeuten und zumindest auf dem iPhone vergleichsweise einfach zu organisieren sind.


    Wenn ich meine eigenen Kontakte und die meiner Kinder sehe, ergeben sich letztlich Klumpen einzelner Messenger. Die einzelnen Kreise können komplett in einem Messenger abgedeckt werden. (Bei mir zum Glück hauptsächlich iMessage auch wegen der Integration in die Mac und die iPads.) Käme ein offener Standard, was wäre das Resultat? Ähnlich wie bei Taschenlampen-Apps ein bunter Strauß aus Anbietern und wenn es zu bunt wird eine Vollintegration des Handyherstellers. Schwupp hast du am Ende Google und Apple als Player, die alles aus einer Hand bedienen. Ich denke, das wäre dann auch nicht im Sinne eines Wettbewerbs aber kaum zu verhindern, da es ein leichtes für die OS-Lieferanten wäre. Wer lädt heute noch eine Taschenlampenapp auf iPhone, die parallel zum Licht Werbung einblendet? Ich vermute, diese Apps waren zu ihrer Zeit Broterwerb für einige Programmierer. Nun nicht mehr. Google geht ja schon diesen Weg und damit im Prinzip den Weg den Microsoft mit dem Explorer ging. Internet als offenes System? Schön und gut. Ist der Browser vorinstalliert, wird das Gros der trägen Masse keine Ambitionen verspüren, Wettbewerber nachzuladen. Ciao Netscape etc. Und ehe durchreguliert ist, sind die kleineren Player tot.


    RCS so gedacht, würde Google und Apple den den Netzbetreibern aus der Hand genommenen Ball zuspielen und der würde auf Jahre dann dort liegen. Ob das dann besser ist, ist die Frage.


    Da kann man sich trotzdem fragen was von beiden stärker überbewertet ist.


    Naja meine Wohnungen in München habe ich zu "KGVs" von 40-50 verkauft. Diese sind damit doppelt so hoch bewertet, wie Apple. Außerdem musst du bei den Wohnungen noch Verwaltung etc. einrechnen, so dass die effektiven Bewertungen noch höher liegen. Aber ich denke, wir sehen beide das selbe Bild und man kann nur noch die Augen rollen.


    Bei Apple bin ich seit $18 (gesplitteter Preis) dabei. Bei Tesla seit $47. Wie reagiert man auf den derzeit laufenden Melt-up Boom richtig? Keine Ahnung. Ich habe widerwillig Trailing-Stopps eingezogen, frage mich aber, was ich im Fall der Fälle mit dem Geld machen kann/soll/muss. Vielleicht stehen wir vor einer kompletten Neubewertung der Aktien- und Immobilienwerte. Vielleicht aber auch nicht. Wer weiß das schon und wie sollte man sich auf eine ungewisse Zukunft vorbereiten können, außer man fährt mehrgleisig, um eine gewisse Resilienz aufzubauen. Früher haben wir Kohle in die Ausbildung der Kids gesteckt. Die sind nun durch... Mission accomplished. Nun erlebt man einen abartigen Boom und sitzt nur jeden Monat Kopf schütteln vor den Depot- und Kontoauszügen.


    Noch 2019 haben mit Audi-Ingenieure, die keine 30 Jahre alt waren und in Begriff waren, Einfamilienhäuser auf dem Dorf für >> 500000 € zu bauen, aus tiefster Überzeugung erklärt, dass Immobilien wertstabil sind und auch die deutsche Autoindustrie... Für 2020 halten sich die Neuprojekte in den Autogegenden ziemlich in Grenzen, sind dabei kleiner und die Bauherren etwas älter. So schnell kann es gehen...

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Ich fände ein System mit normierten offenen Schnittstellen super.
    Bei Whatsapp zahlt man wie hier schon öfters geschrieben mit seinen Daten. Wenn man also (so wie z.B. ich) nicht bereit ist Whatsapp bzw, Facebook diese Daten zu geben, kann man diesen Messenger nicht verwenden und damit die meisten Leute in Deutschland nicht per Messenger erreichen weil diese nur Whatsapp verwenden. Und so ist man dann immer noch häufig auf SMS angewiesen.
    Mir persönlich z.B. wäre es lieber wenn ich für einen Messenger eine kleine Abogebühr bezahlen würde und dieser Messenger dafür so programmiert wäre, dass erstens möglichst wenig Daten überhaupt erst anfallen und diese zweitens nicht ausgewertet werden.
    Wenn ein Messenger (oder allgemein eine App) kostenlos ist und man dafür mit seinen Daten bezahlt ist man nicht der Kunde sondern die Ware. Die Kunden sind dann die Unternehmen, die die für meine Daten Geld bezahlen. Und da bin ich dann doch lieber Kunde als Ware.

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