Urteil: Kunde muss nicht mit höheren Mobilfunkkkosten im Ausland rechnen

Allerdings wurde in dem Fall, so steht es zumindest im Artikel, der Kundin ausdrücklich bestätigt, das mit der Flat alles surfen abgegolten ist. Das sollte in der Konstellation nicht auf viele Verträge zutreffen.

Gruß Marco

Zitat

Original geschrieben von marco5
Allerdings wurde in dem Fall, so steht es zumindest im Artikel, der Kundin ausdrücklich bestätigt, das mit der Flat alles surfen abgegolten ist. Das sollte in der Konstellation nicht auf viele Verträge zutreffen.

Gruß Marco

Das glaub ich wiederum nicht. Habe selbst lange Zeit im Shop gearbeitet, und kenne viele Kunden, die versucht haben mit Lügen sich ins rechte Licht zu rücken. Aber Kunde hat nunmal immer recht.

Trotzdem sind viele Kunden immer noch viel zu naiv. Keiner beschäftigt sich näher mit seinem Tarif, und zwundert sich dann wieso es zu horrenden REchnungen kommt. Zum Glück gibt es ja aber inzwischen weltweit geltende Kostendeckel.

Zitat

Original geschrieben von Bilo
Das glaub ich wiederum nicht. Habe selbst lange Zeit im Shop gearbeitet, und kenne viele Kunden, die versucht haben mit Lügen sich ins rechte Licht zu rücken. Aber Kunde hat nunmal immer recht.

Woher weißt du, dass dies eine Lüge war?

Die Klägerin (E+) hat hier noch nicht einmal bestritten, dass diese Aussage im Shop geträtigt wurde, sondern lediglich vorgetragen, es sei "lebensfremd", aus dieser Aussage zu schließen, dass damit auch die Internetnutzung im Ausland erfasst sei.

Zitat

Original geschrieben von marco5
Allerdings wurde in dem Fall, so steht es zumindest im Artikel, der Kundin ausdrücklich bestätigt, das mit der Flat alles surfen abgegolten ist. Das sollte in der Konstellation nicht auf viele Verträge zutreffen.

Daneben wurde vom Gericht bemängelt, dass auch die entsprechende Klausel in den Vertragsbedingungen unklar sei, und sich die Kundin gar nicht hätte eindeutig informieren können. Es fehle der klare Hinweis darauf, dass im Ausland höhere Kosten anfallen:

Zitat

Die Zusatzdienstleistung „Handy Internet Flat“ gilt nur für inländische und nicht für Datenverbindungen im Rahmen des International Roaming. Es gelten die Preise des jeweiligen Roamingpartners.

Stattdessen müsste da also nach Auffassung des Gerichts so etwas stehen wie: "Die Handy Internet Flat" deckt nur inländische Datenverbindungen ab. Bei der Internetnutzung im Ausland entstehen weitere Kosten, die der Preisliste xyz entnommen werden können."

Seltsam, dass sich eine solche Klausel nach wie vor in allen Base/E+ Preislisten findet. Denn diese ist ja schon objektiv falsch. Es gelten nämlich keineswegs die Preise "des jeweiligen Roamingpartners", sondern die von E+ für die jeweilige Ländergruppe festgelegten Preise.

Zitat

Original geschrieben von Bilo
Trotzdem sind viele Kunden immer noch viel zu naiv. Keiner beschäftigt sich näher mit seinem Tarif, und zwundert sich dann wieso es zu horrenden REchnungen kommt. Zum Glück gibt es ja aber inzwischen weltweit geltende Kostendeckel.

Und genau das ist IMHO die Aufgabe der Verkäufers
Den nichtsahnenden Kunden kann man ja ewig die Zweitkarte schmackhaft machen. Ihn aber darüber aufklären was er da unterschreibt scheint nebensächlich

Darüber hinaus muß man ja heute fast schon Jurist sein um die AGB eines Mobilfunkbetreibers zu verstehen :mad:

Da müssen echt mal radikale Urteile gefällt werden

Zitat

Original geschrieben von phonefux
Woher weißt du, dass dies eine Lüge war?

Die Klägerin (E+) hat hier noch nicht einmal bestritten, dass diese Aussage im Shop geträtigt wurde, sondern lediglich vorgetragen, es sei "lebensfremd", aus dieser Aussage zu schließen, dass damit auch die Internetnutzung im Ausland erfasst sei.

Ich nehme es aufgrund meiner Erfahrung an. Sowas ist schwer beweisbar, beiderseits. Vielleicht habe ich auch nur zu viele schlechte Erfahrungen mit solchen Dingen gemacht. Aber ich bin da immer sehr skeptisch.

Das mit dem "lebensfremd", da wundere ich mich schon ein wenig. Es ist ja auch nicht selbstverständlich, dass eine Telefon Flatrate für Gespräche in die ganze Welt gilt, nur weil es weltweit Telefone gibt.

Zitat

Original geschrieben von Bilo
Ich nehme es aufgrund meiner Erfahrung an. Sowas ist schwer beweisbar, beiderseits. Vielleicht habe ich auch nur zu viele schlechte Erfahrungen mit solchen Dingen gemacht. Aber ich bin da immer sehr skeptisch.

Das mit dem "lebensfremd", da wundere ich mich schon ein wenig. Es ist ja auch nicht selbstverständlich, dass eine Telefon Flatrate für Gespräche in die ganze Welt gilt, nur weil es weltweit Telefone gibt.

Ich glaube, 90 Prozent der TT-Nutzer gehen von einem allgemeinen Wissensstand beim Thema Mobilfunk aus, das bei vielen Menschen nicht im entferntesten erreicht wird. Ich habe neulich einem Bekannten bei der Auswahl eines neuen Telefons geholfen. Seine erste Frage: 'Ja, kann ich dann auch damit telefonieren? Woher weiß denn mein Anbieter, dass ich jetzt ein neues Telefon habe?' Antwort: 'Das weiß er, sobald Du Deine Simkarte in das neue Telefon einlegst.'

Das klingt vielleicht wie ein Extremfall, ist es aber nicht unbedingt. So oft wird über Datenroaming-Fälle nämlich nun auch wieder nicht berichtet - außerhalb der gängigen Portale und Magazine nämlich so gut wie gar nicht. Wer teltarif, TT.de, connect oder heise täglich liest, für den mag das eine Selbstverständlichkeit sein. Wer aber zu seiner täglichen Lektüre eher Zeit, Geo und Süddeutsche zählt, der hat unter Umständen noch nie davon gehört. Es gibt Leute, die haben weitaus besseres zu tun, als sich mit den Feinheiten des Mobilfunks zu beschäftigen; da hilft auch nicht eine vereinzelte Tagesschau-Meldung. Und wenn dann im Laden erzählt wird: 'Ja, damit können sie jetzt unbegrenzt und ohne weitere Kosten im Internet surfen' - dann nehmen die das als Aussage erst mal hin und glauben das.

Unter dem Strich: gutes Urteil!

Einerseits kann man eigentlich schon erwarten das ein Kunde die Vertragsunterlagen liest und sich selber ueber die Preise informiert.

Andererseits in vielen Tarifen die Preise fuer Daten-Roaming und manchmal auch Daten im Inland absolut Wucher ohne realistische Grundlage.

Und einen Kunden fuer ein paar MB, fuer die man dan selber an den tuerkischen Anbieter villeicht 10 Euro zahlen muss dann 2.000 Euro in Rechnung stellen ist definitiv Wucher, auch wenn man die Preise so in die Tariftabellen schreibt.

Und das zur Gewinnmaximierung einzelne, uninformierte Kunden ruiniert werden, ist auf keinen Fall okay.

Zitat

Original geschrieben von CK-187
Und genau das ist IMHO die Aufgabe der Verkäufers
Den nichtsahnenden Kunden kann man ja ewig die Zweitkarte schmackhaft machen. Ihn aber darüber aufklären was er da unterschreibt scheint nebensächlich

So einfach ist es leider nicht. Man kann die Leute oft nicht vollständig aufklären, weil sie dann zu viele neue Infos bekommen und im Regelfall nicht kaufen. Kommen im Laufe des Gesprächs zu viele neue Aspekte, "überlegt" der Kunde es sich nochmal und kommt eben nicht wieder. Das hat nichts mit Verschweigen zu tun.

Außerdem hat der Großteil der Kunden eine Art der Gesprächsführung drauf die direkt darauf hinausläuft, den Verkäufer als Idioten dastehen zu lassen. Aus der Beratung wird dann für den Kunden eine gefühlte "Belehrung", was er logischerweise nicht will.

Viele kommen auch mit ihrer Frau oder Freunden in den Laden. Dann hast Du als Verkäufer die Wahl zwischen Pest und Cholera: klärst Du die Leute auf, stellst Du sie vor ihrer Begleitung bloß. Das betrifft ganz besonders die Kunden, die testen wollen was der Verkäufer weiß. Regelmäßiger Kanidat dafür: männlich, unter 40. Das läuft immer nach dem gleichen Schema ab.

Außerdem gibt es zu wenig gute Verkäufer. Und die, die gut sind, werden abgeworben. Spätestens nach einem Jahr liegt eine Visitenkarte auf dem Tresen für einen Job bei einer Versicherung oder Niederlassung eines süddeutschen Autokonzerns. So verbleibt nur Mittelmaß im Mobilfunk-Vertrieb, muß ich leider so sagen.

Zitat

Original geschrieben von Anja Terchova
Einerseits kann man eigentlich schon erwarten das ein Kunde die Vertragsunterlagen liest und sich selber ueber die Preise informiert.

....dazu sollte dann aber auch die Internetseite nicht "comic-artig" aufgemacht sein und die "Rechtlichen Hinweise" erscheinen nur, wenn man "irgendwo" eine 1mm große "1" anklickt....