Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

@Flat Ratte:
Da hast Du recht. Sicherlich interessiert es die Bahn nicht, ob Du deren Bahncard 100 häufig oder gar nicht nutzt. Entscheidend ist, dass Du das Geld bezahlst.

Hier sprichst Du 2 Probleme an. Einmal das Problem, dass die Bahn scheinbar sehr komplizierte Verfahren hat, di es erschweren ein Upgrade zu erhalten. Darauf sollte sich das Management mal konzentrieren und nach solchen Problemen suchen und diese beheben.

Das andere Problem ist, was man in Deutschland ziemlich oft erwischt: Was schert es den einzelnen Mitarbeiter, ob die BC 100 für 1. oder 2. Klasse besitzt. Er bekommt scheinbar keine Provision dafür, wenn Du ein Upgrade bei ihm machst.

Wenn Du da keinen Mitarbeiter vor Dir hast, der seinen Beruf aus Leidenschaft macht und evtl. noch bestrebt ist was gutes für Dich, sein eigenes Ansehen, den Umsatz seines Unternehmens und das Ansehen seines Unternehmens zu machen, hast Du bzw. die Bahn ganz einfach verloren.

Zitat

Original geschrieben von Nokiahandyfan
Das andere Problem ist, was man in Deutschland ziemlich oft erwischt: Was schert es den einzelnen Mitarbeiter, ob die BC 100 für 1. oder 2. Klasse besitzt. Er bekommt scheinbar keine Provision dafür, wenn Du ein Upgrade bei ihm machst.

Genau so sieht das aus. Dem einfachen Sachbearbeiter ist das doch völlig egal, der behandelt einfach jeden Kunden gleich gut bzw. gleich schlecht. Für ihn macht es ja keinen Unterschied, wieviel Umsatz du dem Unternehmen bescherst. Im Gegenteil: Ich kann mir sogar vorstellen, dass da bei so manchem Mitarbeiter sogar der Sozialneid eine Rolle spielt.

Nicht ohne Grund gibt es ja bei vielen Unternehmen eine eigene Betreuung für "Premium-Kunden".

Ich finde es sehr traurig, wie viele Leute in Service-Berufen tätig sind, aber offensichtlich keinen blassen Schimmer davon haben, was Kundendienst eigentlich bedeutet. Umgekehrt scheint auch bei der Ausbildung bzw. Führung solcher Personen auch viel vernachlässigt zu werden.

Zitat

Original geschrieben von Gag Halfrunt
http://www.spiegel.de/wirtscha…ter-sieger-a-1041613.html

Ein großer Gewinn für die von der GDL vertretenen Arbeitnehmer, aber genaugenommen eine kolossale Schlappe für Weselsky. Das, was dort nun erreicht wurde, hätte er auch schon viel, viel früher haben können -- ganz ohne diesen Egotrip auf dem Rücken tausender Bahnkunden.

Das sehe ich anders.
Anfangs hat sich die DB geweigert, mit der GDL überhaupt über Zugbegleiter zu sprechen. Schließlich war in den Augen der DB die EVG der einzige rechtmäßige Verhandlungspartner in Sachen Zugbegleiter.
Jetzt gibt es eine schriftliche Vereinbarung zwischen DB und GDL, dass 100 neue Zugbegleiter eingestellt und die aufgelaufenen Überstunden um ein Drittel reduziert werden.
Die EVG hat das mit ihren Verhandlungen nicht erreicht.

Zitat

Original geschrieben von archie83
Das sehe ich anders.
Anfangs hat sich die DB geweigert, mit der GDL überhaupt über Zugbegleiter zu sprechen. Schließlich war in den Augen der DB die EVG der einzige rechtmäßige Verhandlungspartner in Sachen Zugbegleiter.

Das ist richtig, aber das war ganz am Anfang. Seit dem ist viel passiert.

Die Taktik der GDL war eine einzige Katastrophe. Die von Anfang an vertretene Forderung, einen eigenständigen (und abweichenden!) Tarifvertrag abschließen zu wollen, hat jede vernünftige Verhandlung über Inhalte verhindert.

Natürlich muss man mit gewissen Forderungen in eine Verhandlung gehen. Aber Weselsky hat ja ab dem ersten Tag klipp und klar gesagt, dass er zu keiner Verhandlung in dem o.g. Punkt bereit ist.

Tja, und jetzt ist er eben doch eingeknickt.

Zitat

Die EVG hat das mit ihren Verhandlungen nicht erreicht.

Hat sie es denn überhaupt gefordert?

Das ist doch genau der Punkt: Hätte Weselsky sich von Anfang an darauf beschränkt, über Inhalte zu verhandeln, statt sich stur auf das "Politikum" mit dem eigenständigen TV zu versteifen, dann wäre das Ergebnis viel früher auf dem Tisch gewesen.

Zitat

Original geschrieben von Flat Ratte
Es geht mir ja nicht mal um "Premium".
Eigentlich gehört es sich doch, dass auch der "Normalkunde" - und auch der unbequeme "Penner" es verdient hat, als KUNDE zu behandelt zu werden.

So wollte ich das auch nicht zu verstehen wissen. Selbstverständlich gehört jeder Kunde wie ein solcher behandelt.

Doch eben weil bei einer "Massenabfertigung" das nicht bei jedem gewährleistet werden kann, sorgen sich viele Unternehmen eben darum, dass eben wenigstens die wichtigen Kunden einen guten Service erhalten.

Man muss ja auch irgendwo sehen, dass Service Geld kostet. Wenn die Margen klein sind, kann man nicht jedem einen "Full Service" angedeihen. Aber das, was du dort erlebt hast, muss echt nicht sein. Es ist zwar eher eine Kleinigkeit, aber sie zeigt einfach, dass manche Angestellte sich selbst bei solchen Sachen zu schade sind.

Zitat

Original geschrieben von Flat Ratte
(...) Ich sage das, weil ich nicht alles über den einen "berühmten Kamm" scheren möchte (...)

Das gefällt mir.

Zitat

Original geschrieben von Gag Halfrunt
(...) Ich kann mir sogar vorstellen, dass da bei so manchem Mitarbeiter sogar der Sozialneid eine Rolle spielt (...)

Sozialneid weshalb? Dafür gibt es m.E. keinen Grund. Ich fahre im August umsonst nach Wien und wieder zurück. Also weshalb neidisch sein? Bei mir ist jeder ehrliche Kunde gleich, und der unehrliche Kunde bekommt was er verdient.

Zitat

Original geschrieben von Flat Ratte
(...) Das zieht sich durch alle Ebenen der Struktur - leider (...)

Nicht nur bei der DB. Das ist generell so. Auch im Einzelhandel gibt es AN die ihren Beruf lieben, und welche die nur arbeiten gehen weil sie müssen. Deine Frage nach dem Warum kann nur ein Psychologe beantworten.

Wenn Du meine Signatur liest weisst Du wo ich arbeite.