Telekom kündigt Drosselung des Datenvolumens im Festnetz an

  • Das passt doch nicht zusammen:


    Einerseits belastet die Telekom ihr Netz durch Angebote wie Entertain in Konkurrenz zu Kabel-TV selbst und andererseits wird sich beschwert, dass die Kapazitäten nicht ausreichen würden.


    Man kann auch gerne darüber diskutieren, ob bei einem Verbrauch von mehr als 75 GB ein kleiner Zuschlag fällig wird. Aber einfach zu drosseln, ohne den Nutzern eine Alternative anzubieten, geht gar nicht.


    Hinzu kommt - folgt man der Logik der Telekom - dass andererseits die Anschlüsse für Wenignutzer bedeutend günstiger werden müssten als bisher. Es gibt nämlich andererseits genug Leute, die nicht einmal auf 20 GB im Monat kommen. Interessehalber sehe ich bei Bekannten bei den sich bietenden Gelgenheiten immer nach, was die so laut Router verbrauchen; nicht um zu spionieren, sondern um ein Bild davon zu bekommen, was andere so verbrauchen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    Ich finde die angestrebten Drosselungen nicht so tragisch, wie es auf den ersten Blick aussieht. Regt vielleicht mal die Diskussion über die total verkorkste Regulierung in DE an...;)


    Das du ein Problem mit Drosselungen oder einseitigen Vorteilsnahmen durch die Telkos hättest wäre auch etwas neues gewesen. Verkorkst ist allerhöchstens dass derartige Eskapaden überhaupt möglich sind, aber um Netzneutralität machst du dir ganz sicher keine Sorgen. Das die Telekom HD Fernsehen in jeden Haushalt liefern will und gleichzeitig über die Bandbreiten jammert ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Drosselungen sind wirklich eine praktische Massnahme um den Ausbau einfach ganz einzustellen und den Kunden jedes Byte dreifach zu verkaufen. Davon profitiert vielleicht die Marge der Telekom, aber ganz sicher nicht der Kunde.

  • Zitat

    Original geschrieben von fix0r
    Bevor die Telekom mich Drosseln will sollen die mir erst einmal DSL 16.000 liefern und nicht nur 8.000 :mad: :mad:


    GENAU darum geht es doch unter Anderem. Ein solcher Ausbau (gerade auf dem Land, wo nicht an jeder Ecke GF liegt), kostet viele Milliarden. Diese Milliarden können seitens der Telekom aber nur investiert werden, wenn passende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und andere Anbieter als die Telekom können das Netz nun mal nicht in dem Maße ausbauen, wie es nötig wäre.


    Es kann doch nicht angehen, dass die Telekom massig Geld für einen Ausbau ausgibt, dann aber nicht mal die Exklusivrechte für den Vertrieb hat? Die Kunden gehen nämlich nach einem Ausbau oft nicht zur Telekom, sondern zu 1&1 und co. - diese können die ("neu gebaute") Leitung für rund 10€ mtl. von der Telekom mieten. Das sich das nicht lohnt, kann man sich denken.


    Wenn man jetzt sagt, man möchte eine Drossel einführen, um den Ausbau besser stemmen zu können - nur zu! Bessere Rahmenbedingungen seitens der Bundesnetzagentur würden es aber auch tun.

  • Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    GENAU darum geht es doch unter Anderem. Ein solcher Ausbau (gerade auf dem Land, wo nicht an jeder Ecke GF liegt), kostet viele Milliarden. Diese Milliarden können seitens der Telekom aber nur investiert werden, wenn passende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und andere Anbieter als die Telekom können das Netz nun mal nicht in dem Maße ausbauen, wie es nötig wäre.


    Und du glaubst nur weil die Telekom ein paar Milliarden Gewinn macht, baut sie auf einmal das unprofitable Geschäft auf dem Land aus? Wohl kaum, eher werden sie ein paar Milliarden irgendwo in ein "Zukunftsgeschäft" im Ausland verbrennen.


    Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    Es kann doch nicht angehen, dass die Telekom massig Geld für einen Ausbau ausgibt, dann aber nicht mal die Exklusivrechte für den Vertrieb hat? Die Kunden gehen nämlich nach einem Ausbau oft nicht zur Telekom, sondern zu 1&1 und co. - diese können die ("neu gebaute") Leitung für rund 10€ mtl. von der Telekom mieten. Das sich das nicht lohnt, kann man sich denken.


    Aber für 40€ da lohnt es sich dann eine Leitung quer durchs Land zu legen? Kennst du die Kostenaufstellung der Telekom, woher genau kannst du beurteilen was sich "lohnt"?


    Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    Wenn man jetzt sagt, man möchte eine Drossel einführen, um den Ausbau besser stemmen zu können - nur zu! Bessere Rahmenbedingungen seitens der Bundesnetzagentur würden es aber auch tun.


    Nenn doch mal einen Markt wo es Drosselungen gibt und deshalb der Ausbau vorran getrieben wurde. Drosselungen sind nur eine prima Ausrede jeden Ausbau für die bestehenden Kunden einzustellen.

  • Hallo!


    Soweit ich weiss, zählen IP-TV und IP-Telefonie (per NGN) der Telekom nicht zum Traffic für das normale Internet. Da könnte man also beruhigt sein. Nur wer nicht per IP-TV fernsieht, sondern über das "normale Internet", könnte durchaus schnell an die Grenze stoßen.


    Aber schon vor ein paar Jahren wurde darüber nachgedacht, für besonders Datenintensive Dienste Sondergebühren vom Diensteanbieter zu verlangen. Dies wäre zum Beispiel bei Potcasts der Fall. Nur ist daraus auch nichts geworden.


    Zudem muss die Telekom damit erst einmal an der Regulierungsbehörde vorbei.


    Gruß, René

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von dham
    [...] Aber für 40€ da lohnt es sich dann eine Leitung quer durchs Land zu legen? [...]


    Wohl kaum. Meinen Informationen zufolge kostest das Verlegen von einem Meter Kabel bis zu 400,- Euro. Da kann man sich ausrechnen was es am Ende kostet. Und wieviel man damit einnehmen könnte, kann man vorher IMHO gar nicht genau errechnen. Da bleibt ausser Spekulationen nicht viel übrig. Und spekulieren sollte man ausschließlich an der Börse.

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  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Soweit ich weiss, zählen IP-TV und IP-Telefonie (per NGN) der Telekom nicht zum Traffic für das normale Internet. Da könnte man also beruhigt sein. Nur wer nicht per IP-TV fernsieht, sondern über das "normale Internet", könnte durchaus schnell an die Grenze stoßen.


    Wenn die Telekom ihre eigenen Dienste von dem Limit ausnimmt, ist das schlichtweg ein unfairer Wettbewerbsvorteil der die Entwicklung des Netzes im Ganzen hemmt. Es führt die "die Netze sind so voll" Argumentation aber ohnehin ins absurde. Die Telekom sorgt sich darum nicht wirklich, sie sucht nur nach wegen mehr Geld aus ihren Netzen zu ziehen. Bei den Amis wird dieses Spielchen ja auch gespielt, Drosselungen und hohe Preise findet man vor allem dort wo ein Monopolist frei den Preis diktieren kann. Der Ausbau steht - trotz Milliardengewinne - gleichzeitig still, so dass einzelne Städte quasi in Notwehr anfangen die Netze selbst auszubauen.

  • Die Drosselung hat aber noch mehr Nachteile. Ganz besonders für Cloud-Dienste. Sollte Software in Zukunft tatsächlich reine Cloud-Anwendungen werden, dann können sich viele die Software einfach nicht mehr leisten. Denn reine Cloud-Anwendungen benötigen viel Traffic, insbesondere wenn man damit professionell arbeiten muss. Aber vielleicht behindert die Drosselung ja auch die Verbreitung von reinen Cloud-Anwendungen, was IMHO jedoch alles andere als schlimm wäre. Ich persönlich bevorzuge ohnehin lokale Installationen, da kann mir eine Drosselung auch am Allerwertesten vorbei gehen.

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  • Ich denke auch das es der Telekom da vorallem darum geht die Einnahmen zu optimieren. Durch eine Drosselung kann die Telekom auf zwei Wege mehr verdienen:


    1. Fuer zusaetzliches Geld SpeedOn verkaufen


    2. Mehr DSL Anschluesse verkaufen, weil dann kuenftig jeder Haushalt wieder einen eigenen DSL Anschluss braucht. Ansonsten ist bei den breitbandigen Anschluessen ja das Anschlusssharing ueber WLAN zu attraktiv.



    Generell finde ich eine Drosselung bei DSL Anschluessen jetzt nicht so schlecht, weil es immer ein paar Powerleecher gibt die es auf Kosten der Normaluser uebertreiben, aber eine Drosselung auf 384/64 KBit/s ist schon heftig. Weil damit viele Dinge, fuer die man den DSL Anschluss hat (Youtube, Mediatheken, Browsergames, Clouddienste, und noch mehr) voellig unnutzbar werden. Eine moderatere Drosselung auf sagen wir mal 4096/384 KBit/s waere da sinnvoller.


    Dann waere zwar bei Powerusern nach der Volumenueberschreitung der High-Speed weg, aber eine normale fuer das Jahr 2013 angemessene Internetnutzung weiter moeglich, ohne das man kostenpflichtig Speed-On buchen muesste.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Die Drosselung hat aber noch mehr Nachteile. Ganz besonders für Cloud-Dienste. Sollte Software in Zukunft tatsächlich reine Cloud-Anwendungen werden, dann können sich viele die Software einfach nicht mehr leisten.


    Die Telekom wird dann sicher ihre Cloud-Dienste mit "inklusiv Traffic" anbieten und alle dürften vor Dank auf die Knie fallen.


    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    2. Mehr DSL Anschluesse verkaufen, weil dann kuenftig jeder Haushalt wieder einen eigenen DSL Anschluss braucht. Ansonsten ist bei den breitbandigen Anschluessen ja das Anschlusssharing ueber WLAN zu attraktiv.


    Kann mir nicht vorstellen, dass Anschlusssharing sonderlich weit verbreitet ist. Zum einen hat man das Risiko für seinen Nachbarn abgemahnt zu werden, zum anderen ist die Ersparnis doch ziemlich übersichtlich. Ich vermute mal das machen nur Leute die das Netz sehr wenig nutzen und die werden sich dann wohl eher einschränken als mehr Geld ausgeben.


    Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Generell finde ich eine Drosselung bei DSL Anschluessen jetzt nicht so schlecht, weil es immer ein paar Powerleecher gibt die es auf Kosten der Normaluser uebertreiben, aber eine Drosselung auf 384/64 KBit/s ist schon heftig. Weil damit viele Dinge, fuer die man den DSL Anschluss hat (Youtube, Mediatheken, Browsergames, Clouddienste, und noch mehr) voellig unnutzbar werden. Eine moderatere Drosselung auf sagen wir mal 4096/384 KBit/s waere da sinnvoller.


    Sobald die Grenzen einmal gesetzt sind, wird sich an denen sehr wenig tun. Früher oder später werden immer mehr normale Nutzer mit dem steigenden Bandbreitenbedarf in die Beschränkungen laufen. Die Telekom hätte schliesslich keinerlei Interesse die Grenzen anzuheben.


    Ich würde auch mal gerne sehen, dass die Poweruser tatsächlich ein Problem sind und nicht nur ein vorgeschobener Grund um eine Runde Sozialneid zu erzeugen. Tatsächlich wird es nämlich ziemlich egal sein ob jemand 3 TB zieht oder nicht, wirklich wichtig wird die Peak-Auslastung sein und für die sorgt genauso jeder normale Nutzer der sich zur besten Zeit ein HD-Video reinzieht.


    Die eigentlichen Kosten pro GB sind so lächerlich gering, dass sie mit Sicherheit kein Grund sind. Das wird laufen wie mit den SMS, ein GB Preis der völlig von den unterliegenden Marktpreisen entkoppelt ist und sich prima zum Geldmachen eignet.

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