Telekom kündigt Drosselung des Datenvolumens im Festnetz an

  • Zitat

    Original geschrieben von Betamax
    GENAU darum geht es doch unter Anderem. Ein solcher Ausbau (gerade auf dem Land, wo nicht an jeder Ecke GF liegt), kostet viele Milliarden. Diese Milliarden können seitens der Telekom aber nur investiert werden, wenn passende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Und andere Anbieter als die Telekom können das Netz nun mal nicht in dem Maße ausbauen, wie es nötig wäre.


    Es kann doch nicht angehen, dass die Telekom massig Geld für einen Ausbau ausgibt, dann aber nicht mal die Exklusivrechte für den Vertrieb hat? Die Kunden gehen nämlich nach einem Ausbau oft nicht zur Telekom, sondern zu 1&1 und co. - diese können die ("neu gebaute") Leitung für rund 10€ mtl. von der Telekom mieten. Das sich das nicht lohnt, kann man sich denken.


    Wenn man jetzt sagt, man möchte eine Drossel einführen, um den Ausbau besser stemmen zu können - nur zu! Bessere Rahmenbedingungen seitens der Bundesnetzagentur würden es aber auch tun.


    Ich hab einen DSL 16.000 Tarif gebucht aber mehr als 8.000 kommt nicht rein. Die Leitung ist neu und ich wohne in einer stadt mit 500.000+ Menschen. Ich wette das wenn ich DSL 6.000 Buche nur 4.000 reinbekomme.


    Die sollen erst einmal ihren Teil des Vertrages vernünftig erfüllen bevor sie mir mit einer Drosselung kommen :mad:

  • Das sehe ich genauso, wenn ich mir das Drama mit mit meiner Schaltung ansehe und Congstar. Es kann beim besten Willen nicht sein, dass es in zivilisierten Gebieten kein DSL 16.000 möglich ist und auch in bestehenden gebieten nicht weiter ausgebaut wird.

  • In einer Stadt mit 12.000 Einwohnern (im 30-km-Speckgürtel einer Großstadt), die für die Telekom natürlich völlig uninteressant, ist nur in den Kerngebieten DSL 16.000 verfügbar. In den gesamten locker besiedelten Randgebieten, in denen die besser Verdienenden ihre Einfamilienhäuser haben, ist maximal 2000 RAM verfügbar. Diejenigen, die ihren Anschluss schon länger haben, haben natürlich noch Bauern-DSL (light) und bekommen auch kein Upgrade auf 2000 RAM, denn sie sind ja "breitbandversorgt".


    In der Verfügbarkeitsprüfung wird "bis DSL 2000" angezeigt, damit ist das Gebiet als "breitbandversorgt" abgehakt. Es wird einfach gar nichts mehr ausgebaut. Diejenigen, die DSL-light haben, erhalten kein Update. Sie können ja LTE mit Drossel nehmen.


    Bei allen anderen gibt es mit Regio-Aufschlag trotzdem keine höhere Geschwindigkeit. Und natürlich gibt es hier auch nur Telekom-LTE.


    Mich ärgert diese Markt-Aufteilung in den als "ländlich" bezeichneten Gebieten. Kaum ist angeblich DSL 2000 RAM verfügbar, gilt der Bereich als "breitbandversorgt", und man kann in aller Ruhe in den Großstädten LTE ausbauen.


    Daran wird sich durch die Drosseln rein gar nichts ändern! Auch nicht durch den Wettbewerb, denn der findet dank der Marktaufteilung auf dem breiten Land nicht statt.


    Gruß
    Lisa

  • Zitat

    Original geschrieben von dham
    [...] Die Telekom wird dann sicher ihre Cloud-Dienste [...]


    Ich benötige die Cloud-Dienste nicht. Derzeit bin ich auf Kabel angewiesen (und muss auch 20,-Euro Grundgebühr berappen), also weshalb über die Telekom fernsehen? Und HDTV interessier mich nicht, mir genügt SDTV.


    Zitat

    Original geschrieben von dham [...] und alle dürften vor Dank auf die Knie fallen [...]


    Ich garantiert nicht. Wenn gedrosselt wird, dann ist ebene nichts mehr mit täglicher Hilfeleistung in den Foren. Und ausserdem kann die Telekom ohnehin nicht so ohne Weiteres bestehende Verträge ändern. Und wenn die in Bonn schlau sind, werden die das auch nicht machen, die würden sonst (vielleicht) noch mehr Kunden vergraulen.



    Mal davon abgesehen würde die Telekom damit möglicherweise ihre eigenen Pläne zunichte machen. Mit T-Hotspots über Privatkundenanschlüsse ist dann schluss. Denn wenn die Telekom da auf die Idee kommen würde (was hoffentlich nicht eintreten wird), den Traffic der T-Hotspots mitzuzählen, wären 75GB sehr schnell voll.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von lisari
    Mich ärgert diese Markt-Aufteilung in den als "ländlich" bezeichneten Gebieten. Kaum ist angeblich DSL 2000 RAM verfügbar, gilt der Bereich als "breitbandversorgt", und man kann in aller Ruhe in den Großstädten LTE ausbauen.


    Daran wird sich durch die Drosseln rein gar nichts ändern! Auch nicht durch den Wettbewerb, denn der findet dank der Marktaufteilung auf dem breiten Land nicht statt.


    Gruß
    Lisa


    Da hat die Politik in den letzten Jahren so tief und fest geschlafen. Es hätte schon vor Jahren definiert werden müssen, was als Breitband gilt und das ausgebaut werden muss! Bei LTE hat das ja auch alles geklappt. Die hatten eine Ausbauverpflichtung, ansonsten wären Konsequenzen die Folge gewesen. Aber unsere Lobbierung ist da ja nicht so für. Gesetze für die Wirtschaft, wie das Leistungsschutzrecht, sind doch viel attraktiver. Denkt doch mal jemand an die armen Verleger!!1!


    Im Festnetzbereich darf es nicht anders sein. Der Markt wird das nicht regeln, was ja regelmässig als Argument angeführt wird. Die Netzbetreiber sind alles Firmen die Kohle verdienen wollen. Und da schließt es sich von alleine aus, dass Gebiete erschlossen werden, wo angeblich nichts zu verdienen ist! Die Post hat damals nur Telefonleitungen in fast alle Ecken gelegt, weil sie Staatsunternehmen war. Diese Investitionen sind heute bezahlt. Würde man die Kohle für Dinge verwenden, die sinnvoll sind, käme am Ende auch was rum. Aber es zählt ja nur der maximale Profit. Wieviele Milliarden wurden in den US of A wegen T-Mobile USA versenkt?


    Und diese ganze Argumentation um den Traffic ist auch so absurd. Laut Preisliste kosten 1000 GB an Exchangepoints derzeit maximal 2 Euro. Da lässt sich schon daran ablesen, wie exhorbitant die Preise für den Endkunden angelegt sind. Die Telekom sollte sich auch endlich daran gewöhnen, das sie ISP und kein Contentanbieter sind.

  • Geschichte wiederholt sich doch ... wie war das seinerzeit mit den ISDN Flats ?
    Die waren auch irgendwann Geschichte.


    Für mich etwas unverständlich (vorsichtig ausgedrückt) das ausgerechnet der teuerste Anbieter hier vorprescht.



    Was ist eigentlich mit dem Trend Cloud-Computing ?


    Bei einem Standard-Anschluß und 75 GB dürfte sich das Thema "Programme ins Internet verlagern, Musik-Streaming, etc". schon erledigt haben. :rolleyes:


    Sagen wirs mal so :
    Der Preis entscheidet.
    Würde mir die Telekom einen Anschluß für 20 Euro, incl. Telefonie-Flat, DSL 16.000 und einer Drosselung bei sagen wir 50 GB anbieten würde ich den durchaus bestellen.
    Da kann ich notfalls bei der Differenz zum aktuellen Preis auch mal 5 GB oder 10 GB SpeedOn bestellen und bin immer noch nicht teurer wie jetzt.


    Aber so ? Ist das eine versteckte Preiserhöhung, mehr nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von minddiver
    Es kann beim besten Willen nicht sein, dass es in zivilisierten Gebieten kein DSL 16.000 möglich ist und auch in bestehenden gebieten nicht weiter ausgebaut wird.


    Kann eben doch sein! Und genau das ist ja das Problem in Deutschland. Die alte Kupfer-Infrastruktur pfeift seit Jahren aus dem letzten Loch, Investitionen sind aber sowohl für die Telekom als auch für die anderen Unternehmen ziemlich unattraktiv. Hier müsste die Regulierung einfach komplett umgestaltet werden.


    Ich sehe die Pläne zur Drosselung auch keinesfalls vor dem Hintergrund von steigenden Datenmengen (diese Ausrede gilt im Mobilfunk, aber nicht im Festnetz), sondern hier sollen eher die Einnahmen optimiert werden. Wie gesagt: WENN damit der Ausbau finanziert wird - völlig in Ordnung, Power User können ruhig mehr Zahlen als "Normalnutzer". Allerdings bezweifle ich ganz stark, dass die Drosselung auch nur minimal etwas an der Ausbau-Strategie ändern würde...

  • Sicher haben wir im Festnetz Kapazitätsengpässen. Zwar nicht auf der Verbindung von Kunden zur Vermittlungsstelle sondern in den Backbones der Provider und bei den Peerings. Jungs was wollt ihr erwarten bei der Telekom kostet ein Tarif mit DSL16.000 und Telefonie Flat 29,36 EUR. Davon kann man nicht den Anschluss bereitstellen, den Techniker zahlen der Anschließt, Werbung / Marketing, Instandhaltung und noch ganz Deutschland mit FTTH verkabeln weil da sagt auch nur jeder. Die Geschwindigkeit will ich aber wieseo soll ich jetzt 20,- EUR mehr zahlen, mir reichen doch 6 Mbit/s?


    Dann soll man halt wieder mit Bandbreiten unterscheiden wie früher:


    6 Mbit/s ist Standard und kostet 30,- EUR
    16 Mbit/s kosten 40,- EUR
    50 Mbit/s kosten 50,- EUR
    100 Mbit/s kosten 65,- EUR
    200 Mbit/s kosten 75,- EUR

  • Die Telekom unterscheidet doch die Anschlüsse preislich nach Bandbreite.
    16 MBit kosten außerdem 34,95 EUR und nicht 29,36 EUR, VDSL 50 kostet schon 5 Euro mehr als nur 16 MBit/s, 100 MBit/s gleich 20 und 200 MBit/s sogar 25 Euro mehr.
    Dabei ist schon heute die Dosselung ab VDSL Vertragsbestandteil - wird allerdings zumindest bei VDSL nicht durchgesetzt. Wie es bei Glasfaser ausschaut weiß ich nicht.


    Nur wenn schon der Discount-Tarif etwa von 1&1 für gerade mal 20 Euro 16 MBit/s bis 100 GB enthält, inklusive Telefon-Flat und einem eigenen Endgerät (das man bei T mieten oder kaufen muss!), warum soll dann jemand bei T nach deinem Vorschlag das doppelte bezahlen?

    Viele Grüße
    Martin

  • Zitat

    Original geschrieben von KleinerMarcel
    Es hätte schon vor Jahren definiert werden müssen, was als Breitband gilt und das ausgebaut werden muss! Bei LTE hat das ja auch alles geklappt. Die hatten eine Ausbauverpflichtung, ansonsten wären Konsequenzen die Folge gewesen.


    Leider stimmt das nicht. Die Telekom hakt die Gebiete, die mit Ach und Krach mit DSL light (384 kb!!!) versorgt sind, als "breitbandversorgt" ab. AUF DIESE WEISE wurden die Ausbauverpflichtungen erfüllt! Ist das Gebiet ja jetzt mit DSL (light) versorgt, jetzt darf wieder in den Großstädten gebaut werden. Das ist doch die Frechheit. 384 kB sind für mich keine Breitbandversorgung. Und der Witz ist, dass man dafür 29,95 €/Monat zahlt und noch nicht mal eine Festnetzflat hat! Will man wenigstens die Festnetzflat, darf man 34,95€ zahlen (C&S Comfort), dort hat man zwar den Tarif mit DSL 16.000, aber doch nur den TARIF! Die Geschwindigkeit bleibt bei 384 kB!


    So funktionieren die sog. "Selbstverpflichtungen". Man legt selbst fest, was "breitbandversorgt" heißt. So war es auch keine Kunst, die "flächendeckende Breitbandversorgung" so schnell zu schaffen. :flop:


    Sorry, das musste jetzt mal raus.


    Gruß
    Lisa

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