Haus kaufen ja oder nein bzw pro und kontra...

  • Zitat

    Original geschrieben von SteMa
    ...der letzte Mieter hier hat den vm angezeigt. Der hat uns damals das haus mit einem zweitschlüssel besichtigen lassen, als die damaligen Mieter im Urlaub waren.


    .... und da seid Ihr --- überspitzt ausgedrückt --- nicht noch am selben tage, an dem Ihr davon kenntnis erhieltet, mitglied aller drei mietervereine und kunde von zehn rechtsschutzversicherungen geworden ?


    Mit verlaub: wie naiv und/oder geizig muss man denn sein ? :rolleyes:


    [edit]ich hoffe, Ihr habt damals dann wenigstens das schloss ausgewechselt.... Falls nicht, dann wird's jetzt allerhöchste zeit.... [small](das kostet nur ein paar mark für den schließzylinder, austauschen kann man den selbst im handumdrehen)[/small][/edit]


    Was die qualität von mietervereinen angeht, gibt's da leider wirklich erhebliche unterschiede. Recherchieren [small](bzw. falls das wegen paralysis analysis unmöglich sein sollte, notfalls bei allen dreien mitglied werden. Im vergleich zu den summen, um die es geht, wären selbst drei mitgliedsbeiträge noch peanuts)[/small]! Mitgliederzahl ? Qualifikation des beratenden personals ? Insbesondere: wieviele anwälte sind darunter ? (Wieviel erfahrung haben diese?) M.M.n. gutes indiz : gibt der verein merkblätter zu den wichtigsten mietrechtlichen themen heraus ? Weiteres gutes indiz : umfang der beratungszeiten ? Ein verein, der nur einmal wöchentlich zwei stunden öffnet, wird vermutlich deutlich weniger erfahrung (UND kompetentes personal) haben als einer, der täglich mehrere stunden zur verfügung steht.



    Frage an die kundigeren : muss einer unwirksamen kündigung überhaupt widersprochen werden ? M.M.n. nicht, sondern man kann es auf die räumungsklage ankommen lassen, oder ?
    [small]Könnte nach dem motto "Vor gericht und auf hoher see...." hier aber insofern ein heißes eisen sein, als die begründung in der kündigung von einem sehr vermieterfreundlichen richter wohl schon als berufung auf wirtschaftliche verwertbarkeit interpretiert werden könnte, oder?)[/small]

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Im Prinzip muß einer unwirksamen Kündigung nicht widersprochen werden, die ist dann einfach "unwirksam".


    In der Praxis würde ich als Mieter allerdings jeder Kündigung des Vermieters widersprechen (siehe auch § 574 BGB)

    Hier stand eine Signatur.

  • Zitat

    Original geschrieben von SteMa
    Das kam erst raus nachdem wir unterschrieben hatten und im Gespräch wusste ich ja nicht dass ohne wissen der Mieter erfolgt ist


    als dir das gewahr wurde wären Mieterverein und Rechtsschutz Pflicht gewesen


    aber das ist jetzt zu spät


    ich würde auf diesen Schrieb gar nicht reagieren und schnellstens eine neue Bleibe suchen

  • @ stema


    nicht vergessen: solltest du nochmal ein gespräch mit dem vermieter suchen und sollte dabei tatsächlich etwas zu stande kommen, dann direkt vor ort alles schriftlich festhalten. sonst überlegt er sich das hinterher auch wieder alles anders...


    theoretisch hast du ja jetzt bis zum kündigungstermin zeit etwas zu unternehmen. wenn du ihn ärgern willst, schreibst du ihm einen tag davor, dass du damit nicht einverstanden bist und er kuckt erstmal blöd in die röhre.


    wenn du darin einen sinn siehst, finde ich ein nochmaliges gespräch mit dem vermieter grundsätzlich nicht verkehrt. verlieren kannst du damit nichts. ich würde ihm dann darin deinen standpunkt mal grundsätzlich mitteilen und ihn darauf hinweisen, dass aus deiner sicht eine kündigung wegen einem eventuellen verkauf unmöglich ist.


    letztlich will er ja keinen mieter bei verkauf haben, weil er sich damit einen höheren verkaufspreis bzw. überhaupt einen käufer erhofft. damit kannst du ihn vielleicht ein wenig unter druck setzen, dass du eben freiwillig ausziehst, wenn du etwas neues hast, du nicht renovieren musst und keine sonstigen nachforderungen kommen etc. etc.
    das würde ich persönlich auch als das mindeste ansehen. oft sind auch maklercourtage und umzugskosten möglich. das würde ich vielleicht auch mit in die verhandlungen werfen.


    dann kann er ein leeres haus verkaufen und keiner hat ärger mit einem mieter.

  • Ich kann SteMa verstehen: man zieht ein, erfährt dann unschöne Dinge wie das Betreten der Wohnung durch den VM mit Nachschlüssel. Da ist es dann aber zu spät um sich für eine andere Bude zu entscheiden. Also verdrängt man die unschöne Geschichte und hofft, dass das Problem zwischen dem Vormieter und dem VM bestand, man selber aber nicht zwangsläufig auch ein zerrüttetes Verhältnis mit dem VM haben wird.


    Gute Tipps gibt es viele in diesem Thread und inzwischen kanalisiert sich ja auch das sinnvolle Vorgehen jetzt: verschiedene Mieterbünde aufsuchen/anrufen und bei dem, wo man das beste Gefühl hat und ernst genommen wird, Mitglied werden. Die sollen einen dann zum weiteren Vorgehen beraten.


    Ich möchte noch einen Aspekt reinbringen: die Unwirksamkeit der Kündigung könnte einen dazu bringen, gar nicht erst darauf zu reagieren -> Ignoranz. Man kann auch mit dem Vermieter reden und um Rücknahme der Kündigung bitten -> devot und "unterwürfig".


    Ich würde, neben der unumgänglichen Hilfe durch einen Mieterbund, mein Handeln danach ausrichten wie ich mich generell gegenüber dem Vermieter positionieren will. "Konfrontation" mag eine Möglichkeit sein, aber die ganze Familie muss das dann auch tagtäglich mehrfach aushalten wenn sie dem VM über den Weg läuft.
    Unterwürfiges Bitten um Rücknahme der Kündigung setzt aber auch ein falsches Signal. Der VM denkt dann, man sei ihm völlig ausgeliefert - und das ist man ja nicht, die Position eines Mieters ist gewöhnlich recht stark und in diesem Fall auch weil die Kündigung wegen Hausverkauf Bullshit ist.


    Solange man einen vernünftigen Ton und Umgang miteinander auf Augenhöhe hinkriegt ist das, auch bei Meinungsverschiedenheiten, immer besser als wenn da Schieflagen entstehen oder von einer Partei empfunden werden werden.


    Von der Mitgliedschaft in mehreren Mieterbünden rate ich ab. Unterschiedlichen Strategien des Vorgehens stehen sich womöglich gegenseitig im Weg. Der Vermieter wird auch merken, dass man keinen Plan hat bzw. sich die verschiedenen Berater gegenseitig im Weg sind - und das kann er ausnutzen.


    Außerdem läuft SteMa damit Gefahr, sich immer an den Berater zu halten, der gerade die (seiner Auffassung nach) passendere Meinung zu Teilaspekten hat und am Ende steht dann eine unklare Linie gegenüber dem VM. Der sucht sich bei diversen eingehenden Schreiben dann auch immer das heraus, was ihm gerade am Besten in den Kram passt und spielt die verschiedenen inkongruenten Äußerungen gegeneinander aus. Er wird dann auch SteMa vorwerfen, heute dies und morgen jenes zu äußern.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Der Vermieter hat gezeigt, dass er
    -bewußt oder unbewußt bestehendes Recht bricht (illegale Besichtigung mit Zweitschlüssel, unwirksame Kündigung)
    -oder Dich für bekloppt hält (weil er eine ungültige Kündigung sendet, und hofft, dass Du ausziehst)


    Ich persönlich würde so schnell wie möglich klare Verhältnisse schaffen, und dort ausziehen. Wenn Du dort kaufst, hast Du immer noch den bekloppten Ex- Vermieter als Nachbar!
    Bei Deinem Kenntnisstand im Mietrecht ist aus meiner Sicht eine Rechtsberatung notwendig (mindestens durch Mieterverein).


    Viele Menschen übergeben das ganze einfach einem Anwalt, weil sie sich sagen: Ich will nicht eine Sekunde meines Lebens damit verschwenden, mit so einem Vermieter zu verhandeln.
    Dann schreibt der Anwalt dem Vermieter einen Brief "Ich vertrete Herrn X. in Mietsachen, 1. ist die Kündigung wegen a und b für den Mülleimer, und 2. bitte in Zukunft alle Äußerungen nur noch schriftlich und für schnellste Bearbeitung direkt an mich senden", und der Mieter sagt dem Vermieter, wenn er irgendwas will "bitte schriftlich an meinen Anwalt, ich habe keine Zeit".
    Ich habe das mal so gemacht, und ab sofort das Thema innerlich ausgeblendet, weil ich keine Zeit mit der Beschäftigung damit vergeuden wollte.


    Eine wichtige Sache wurde angedeutet:
    Der Vermieter hat nach der versuchten Dummenfang- Kündigung jetzt kaum noch eine Chance, eine ansonsten gültige Kündigung nachzuschieben. Hier ist aus meiner Sicht bei Deinem Kenntnisstand im Fall einer nachgeschobenen ansonsten gültigen Kündigung unbedingt Rechtsberatung notwendig.
    Der Vermieter bekommt Dich jetzt kaum noch aus dem Haus gekündigt. Das ist eine gute Verhandlungsbasis für eine Verhandlung durch einen Anwalt oder Mieterverein!

  • Hi


    ich denke, man kann es so zusammenfassen:


    Fall 1: Du willst umziehen


    Dann hast Du alle Zeit der Welt, Dir ein anderes Domizil zu suchen, da die Kündigung unwirksam ist. Optional kannst Du durch Verhandeln mit dem Vermieter, der ja durch die unwirksame Kündigung in einer sehr schlechten Position ist, Zugeständnisse aushandeln. Man kann ja sagen, daß man aufgrund der Rechtslage locker bis 2015 drin bleiben könnte, und man mit einem Auszug schon in diesem Jahr ja dem Vermieter sehr entgegenkäme - aber eben beispielsweise gegen Umzugskostenbeteiligung etc.


    Fall 2: Du willst bleiben, aber nicht kaufen


    Du kannst so lange wohnen bleiben, bis der Vermieter wirksam kündigt, und das kann dauern. Evtl. Rechtsanwalt hinzuziehen, ist aber bei einer ohnehin unwirksamen Kündigung erstmal kein Muß.


    Fall 3: Du willst bleiben, und kaufen


    Dann ist es wohl klug zu behaupten, daß kaufen will, aber nicht zu dem Preis. Besteht keine Verhandlungsbereitschaft könnte man sagen, daß man so sehr an dem Objekt hängt, daß man so lange wie nur eben möglich zur Miete bleiben möchte. Evtl. ist er dann bereit, einen angemessenen Marktpreis aufzurufen.


    Natürlich muß man ein dickes Fell haben, um das durchzuziehen, aber klein beigeben würde ich jedenfalls nicht sofort.


    Gruß


    HHFD

    Gesendet von meinem Motofone F3

  • Zitat

    Original geschrieben von SteMa


    So quelle ist google maps =) Das Gelbe ist der Bereich von 180.000 Euro


    Das rote würde zusätzlich nochmal 90.000 Euro kosten


    So das waren die Ausgangslage seinerzeit.



    [/URL]



    Wie man aber hier schön sehen kann soll ja die Grenze bis 3 Meter an uns ran und das Ganze soll noch teurer werden. Wie Ihr seht Garage fällt weg, Zufahrt fällt weg und die Treppe (roter Punkt) müsste auch komplett geändert werden.


    Dazu reden wir noch von einem Meterpreis 20 Euro teurer als der Richtwert und dazu noch 90.000 für das Haus. so das ein Gesamtpreis von 189.000 auf dem Papier stand. mit den ganzen Einschränkungen, haben wir dann nicht mehr lange überlegen müssen.


    Deswegen ist der Kauf für uns sehr uninteressant geworden, wie man sicherlich nachvollziehen kann. Der türkise bereich stellt die Grenzverschiebung dar, die vorgenommen werden würde wenn wir kaufen.



    Dienstag habe ich den Termin beim Mieterbund, ich habe mich für die Düsseldorfer entschieden.


    Dort ist auch der gesamte Schriftverkehr im Beitrag inkl. und wird nicht wie bei den anderen beiden nochmal separat berechnet, des weiteren sieht die Aufmachung der Homepage sehr gut aus und der Verein ist jeden Tag von 9-18 Uhr Donnerstags sogar bis 20 Uhr erreichbar.


    Danke für die wirklich rege Anteilnahme und eure Unterstützung :top:



    PS: der Prachtbau links im Bild ist das Anwesen vom VM :D

  • Hallo zusammen, heute war ja das Gespräch beim Mieterbund. Mit der Erkenntnis das die Kündigung unwirksam ist da nicht begründet.


    Der Anwalt hat uns dann geraten das ganze auszusitzen und nichts zu machen. Hierdurch würden wir zeit gewinnen und und uns noch nicht in die Karten schauen lassen. Wenn der vm sich dann spätestens zur Räumungsklage Beistand holt, würde mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die unwirksame Kündigung hingewiesen und eine korrekte hinterher schieben. Dann hätten wir erstmal bis Anfang Februar zeit gewonnen.


    Ganz glücklich bin ich mit dieser Variante allerdings nicht, ich denke das ich morgen noch eine zweite Meinung einholen werde.


    Er meinte das es nicht so schlau wäre der Kündigung zu widersprechen, da der vm dann viel früher reagieren könnte.


    Was sagen denn die Profis hier?


    Schöne Grüße Stefan

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!