Bundestagswahl 2013


  • "- marode Infrastruktur, wie Schienennetz, Strassen, Brücken, usw."


    100% Zustimmung, das ist ein großes Problem für ein Land wie Deutschland. Bin gespannt wie die künftige Regierung hier agiert. Auch die Finanzierung wird interessant werden.


    "- zuwenig Kita-Plätze, obwohl der Anspruch gesetzlich steht"


    Ich glaub da nicht dran, punktuell ja, flächendeckend nein


    "- jeder 4. Deutsche arbeitet für einen Niedriglohn"


    Der Anstieg ist nicht zu übersehen, allerdings solltest Du diese Zahl erklären, sonst entsteht ein falsches Bild.
    ( Alle Beschäftigten / Vollzeitbeschäftigte und vor allem die Unterscheidung bundeseinheitliche Schwelle vs. getrennte Schwelle der Niedriglöhne )


    "- Angebliche Ankündigung der Rente mit 70"


    Ich persönlich bin ja immer noch für ein Modell nach Beitragsjahren.
    Allerdings sollte da min. 40 Jahre stehen. Richtige Beitragszeiten.

    Beste Grüße
    W.

  • Na ja nur weil ein alter Mann das im Focus schreibt würde ich da noch nichts drauf geben.
    Ausschließen lässt sich so eine Horror-Koalition endgültig wohl leider nicht, nur sollte die SPD hier (mal wieder) ihr vorher gegebenes Wort nicht halten müsste man den Spuk max. 4 Jahre ertragen, danach können sich die Genossen selbst beerdigen. (Oder wir bekommen mal wieder vorgezogene Neuwahlen weil sich die 3 vom Grill dann doch nicht so grün/rot sind wie man glaubt...).


    Im Endeffekt wird es darauf hinauslaufen: Egal wer die Wahl jetzt für sich entscheiden - besser wird es auf keinen Fall. Letztendlich kann man nur hoffen, dass wir das kleinste Übel abbekommen, denn schlimmer wird es bestimmt.


  • Danke für diese Aufstellung!


    Man erkennt daran, dass das Diskutieren einzelner Probleme wenig bringt, es geht um "das große Ganze".


    Wenn die Lohnentwicklung in diesem Land immer mehr Leute in den Niedriglohn-Sektor verschiebt bleibt es nicht ohne Folgen für die Binnenkonjunktur, die vor die Hunde geht. Es wird nur kaschiert durch einen relativ guten Export, aber der ist fragil, denn im Euro-Land sieht es wirtschaftlich nicht gut aus, die USA straucheln und viele andere Teile der Welt sind politisch und wirtschaftlich instabil.


    Zugleich erfahren wir seit ein paar Monaten, das Grundwerte wie die persönliche Freiheit, Datenschutz, usw. usw. selbst von unseren "demokratischen Freunden" missachtet werden. Wenn man Leserkommentare zu politischen Themen liest, schreiben viele Leute inzwischen Dinge wie "mehr äußere ich besser nicht, sonst kriege ich später vielleicht Probleme bei der Einreise in die USA" / "... haut man mir den Kommentar in 10 Jahren womöglich um die Ohren". Viele Leute haben schon eine Gedankenpolizei im Kopf, die sie in freier Meinungsäußerung bremst.


    Die Bundesregierung erfüllt selber die Gesetze nicht: Sei es bei den Kitas, sei es das verfassungswidrige Bundestagswahlrecht, sei es das Bonn-Berlin-Gesetz.


    Solche Sachen sind keine Bagatellen im politischen Diskurs, sondern No-Go's. Eine Bevölkerung verliert rasend schnell ihre Befürwortung zur Demokratie und ihren Frieden wenn selbst die Regierung die maßgeblichen Gesetze und Strukturen nicht mehr beachtet.


    Da liegt IMHO eine ganz große Gefahr der heutigen Zeit, und Merkel ist ein besonderes Symbol dafür: man schaut einfach zu und kämpft nicht mehr gegen inakzeptable Zustände, man moderiert nur noch oder sitzt es einfach aus, man akzeptiert Dinge, gegen die aus Prinzip vorgegangen werden muss um nicht das Gesicht zu verlieren. In der Spähaffaire z. B. gibt sich die Bundesregierung gar nicht mehr die Mühe, aufzuklären, was man wirklich weiß oder wusste. Eine politische und ggf. juristische Bewertung findet gar nicht mehr statt, sondern im Vertrauen darauf, dass die Opposition ebenso Dreck am Stecken und kein Interesse an Aufklärung hat, bleibt's einfach bei den Unklarheiten. Der Bürger lernt dabei: Ehrlichkeit und demokratische Werte sind der politischen Klasse nicht mehr wichtig. Ich halte das für extrem gefährlich.


    Das gleiche gilt für die marode Infrastruktur im Land, die niedrigen Löhne, jeder 10. Erwerbstätige braucht inzwischen einen Nebenjob, das Armutsrisiko ist immens für den Normalbürger, Inflation bei Lebensmittelpreisen usw usw. Dem gegenüber stehen Unsummen für die EUR-Rettung, das BER-Debakel oder S21. Wenn solche Dinge nicht in einen Zusammenhang gebracht und erklärt werden verlieren die Menschen den Glauben an Gerechtigkeit und Fairness. Die Leute lernen: jeder ist sich selbst der Nächste, man muss nehmen, was man kriegen kann, der Ehrliche ist der Dumme. Wie will man denn Rücksichtnahme, Toleranz, Empathie und solche Sachen in der Bevölkerung, der jungen Generation, etablieren, wenn die Leute im realen Leben - selbst von staatlichen Organen - permanent das Gegenteil vor Augen geführt bekommen?


    Mir scheint, dass viele Politiker und auch viele Menschen nicht erkannt haben, dass es inzwischen nicht mehr nur um einzelne Sachfragen geht, sondern es müssten dringend Grundsatzfragen geklärt und Werte betont werden. Leider passiert nichts und die politische Klasse aller Coloeur kämpft nur noch für das eigene Wohlergehen.


    Was die Grundsicherung angeht: man kann die Zusammensetzung irgendwelcher Leistungen und ihre Aufschlüsselung nennen wie man will oder organisieren wie man will. Am Ende läuft es sowieso darauf hinaus, dass in diesem Land niemand leben kann wenn er nicht, grob geschätzt, 1000+ EUR pro Monat hat. Man kann die Kosten für Wohnung und Heizung vom Lebensunterhalt trennen oder nicht, es läuft doch sowieso darauf hinaus. Insofern sprechen die Linken nur aus, was Realität ist.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Ich glaube da schon dran, wenn es eine rechnerische Mehrheit für dieses Bündniss gibt werden die das machen. Die wollen den Bundeskanzler stellen und nicht Junior-Partner in einer großen Koalition sein. Scheitern könnte das ganze Vorhaben dann nur noch, wenn es einige Abweichler wie damals in Hessen unerwartet zu Fall bringen. Bei Der Bundestagswahl wird deshalb eine Entscheidung zwischen Schwarz-Gelb und Rot-Rot-Grün fallen. Der Ausgang ist offen.


    PS. Schönen Feiertag allen die zu den glücklichen gehören und heute nicht arbeiten müssen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Ich halte das für ausgeschlossen. Die Linken sind regierungsfähig - aber nicht im Bund. In den Ländern beteiligen sie sich oft konstruktiv an der Landespolitik, das sieht auf Bundesebene anders aus. Ich glaube auch, dass es besonders unter den Westlinken genügend Leute gibt, die im Moment gar keine Regierungsbeteiligung wünschen.


    Erg:


    Die SPD kennt diese Probleme bei den Linken, und sie hat keine Lust auf einen noch schwierigeren Koalitionspartner, als die CSU es bekanntlich ist. Und den bundespolitischen Ärger und Pseudo-Aufschrei, den das geben würde - darauf haben die Sozialdemokraten auch keine Lust. Zudem: Solange in der Linke Lafontaine bundespolitisch noch einen Hauch zu sagen hat und solange in der SPD Männer der Schröder-Ära in Führungspositionen sitzen, läuft da ohnehin nichts.


    Ganz abgesehen davon ist es aber natürlich ein schönes Schreckgespenst für einige Westdeutsche, mit dem sich als konservative Partei gut Wahlkampf machen lässt.

  • Wäre ja schön wenn du da richtig liegen würdest. Warten wir es halt ab. Nach dem 22. September wissen wir alle mehr.


    Schönen Feiertag.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von Robert Beloe
    Ich halte das für ausgeschlossen. Die Linken sind regierungsfähig - aber nicht im Bund. In den Ländern beteiligen sie sich oft konstruktiv an der Landespolitik, das sieht auf Bundesebene anders aus. Ich glaube auch, dass es besonders unter den Westlinken genügend Leute gibt, die im Moment gar keine Regierungsbeteiligung wünschen.


    So ist es, die WASG / Linke im Westen ist ein Sammelbecken von Gewerkschaftern/ehemaligen SPD und auch Hardcorelinken.
    Dehm, Ernst etc., das gibt nur Endlosdiskussionen.
    Edit: Und Lafo natürlich, auch in Form von Wagenknecht.


    Die würden direkt mit Forderungen kommen, die man ja schon immer mal im linken Flügel der SPD umsetzen wollte aber nie eine Chance hatte.



    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Schönen Feiertag.


    Hey, sowas gibt es nur in Bayern- wir müssen mal reden ;):D


    Schönen arbeitsfreien Tag. :top:

    Beste Grüße
    W.

  • Nee, auch im Saarland ist heute Feiertag, bei uns in Bayern in allen Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung. Nürnberg hat z:b. keinen Feiertag, da mehrheitlich evangelisch.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

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