Warum sind Handys/Smartphones so konstruiert...

  • Zwei Fragem. die mich schon länger umtreiben:


    Warum sind Handys (oder Smartphones) so konstruiert, ...


    (1.) ... dass man in (geschätzt) 99% der Fälle für einenm Wechsel der SIM-Karte den Akku entfernen muss (mit dem "netten Nebeneffekt", dass man meistens unmittelbar danach gleich Datum und Uhrzeit wieder neu einstellen darf)?
    Sogar bei den meisten Dual-SIM-Handys ist das so, obwohl man da doch eher mit gelegentlichen Kartenwechseln rechnen muss.


    (2.) ... dass man sie ohne Akku (also nur mit "Netzanschluss") absolut nicht benutzen kann? Ich habe ein eiziges Phone jemals besessen (Huawei Ideos X3), das ohne Akku und nur am Ladegerät überhaupt ansprang. Aber auch dieses Gerät funktionierte nicht richtig: Es fragte zwar die PIN ab, vermeldete danach aber immer nur "Kein Dienst", und es ließ sich nicht ausschalten, sondern startete dann immer wieder neu.


    Was das soll, wüsste ich wirklich mal gern.


    Zu (1) fällt mir eigentlich nur irgendeine versteckte Bosheit als Grund ein. Es sieht jedenfalls irgendwie nach Absicht aus. Zu (2) könnte es sein, dass einfach niemand daran gedacht hat, dass es auch mal praktisch sein könnte, ein Gerät stationär zu betreiben.

    Vertrauensliste: 1 2 3 4

  • Also zu 1 wird es wohl konstuktionsbedingt sein. Ich hatte ein Galaxy Nexus, da war der SIM Karten Tausch ohne Akkuwechsel möglich, da die SIM Karte zwar unter dem Deckel, aber oberhalb des Akkus war. Auch beim HTC One ist es möglich, da liegt es aber daran, dass wegen dem Unibody Gehäuse gar kein Deckel vorhanden ist, sodass die SIM-Karte an der Seite einen Einzelplatz hat.
    Deswegen kann ich die 99% nicht nachvollziehen. Übrigens ist es eher selten, dass SIM-Karten öfters getauscht werden, deswegen wohl kein Bedarf passende Handys zu konstuieren. Alle die mehrere SIMs haben, benutzen auch mehrere Geräte oder Dual-SIM oder 4x SIM Adapter.


    Zu 2 kann ich nur mutmaßen, dass ein "Mobil"Gerät keine akkufreie Benutzung erfordert. Deswegen spart man sich den zusätzlichen Programmiercode. Auf Notebooks trifft es nicht zu, da diese sehr häufig am Schreibtisch fest genutzt werden.

  • 99% mögen bei (1) vielleicht etws zu hoch angesetzt sein, aber 90% sind es locker.
    Ich habe bzw. hatte eigentlich nur 2 Handys/Smartphones, bei denen der SIM-Wechsel ohne Akku-Entnahme ging. Das eine war, wenn ich mich richtig erinnere, mein erstes Handy überhaupt, ein Motorola, das noch eine kreditkartengroße SIM-Karte hatte, und das zweite ist mein aktuelles Dual-SIM Samsung Galaxy S, das den SIM-Karten-Halter außerhalb des Akku-Bereichs plaziert hat.


    Mich verwundert diese Frage um so mehr, als ich, wenn ich als erster Mensch überhaupt ein Handy konstruieren müsste, wahrscheinlich ziemlich sicher genau diese "destruktive" SIM-Plazierung zu vermeiden versuchen würde, z.B. damit ein Handy auch einfach von mehreren Personen mit unterschiedlichen SIM-Karten abwechselnd genutzt werden kann.


    Da scheint mir einiges in die Richtung zu deuten, dass man Handys gezielt als möglichst schwer übertragbare bzw, unflexible Wegwerf-Artikel weiterentwickeln wollte.

    Vertrauensliste: 1 2 3 4

  • Das zweite ist übrigens auch konstruktionsbedingt. Ein Handy hat zum Beispiel keinen Kondensator nach den internen Spannungswandler der die Stromspitzen abfangen könnte. Wenn also nur die Möglichkeit geschaffen wird, dass das Gerät ohne Akku funktioniert, dann wird es früher oder später abstürzen bzw. sich ständig neu starten.


    Zitat

    Original geschrieben von fiestaforever wenn ich als erster Mensch überhaupt ein Handy konstruieren müsste, wahrscheinlich ziemlich sicher genau diese "destruktive" SIM-Plazierung zu vermeiden versuchen würde


    Vom ersten Handy sind wir mittlerweile schon weit entfernt. Und auch wenn ich bei einer großen Firma etwas zu sagen hätte würde ich nicht meine momentanen Wünsche groß für jeden raus bringen sondern eher das konstruieren (lassen) das sich wirtschaftlich an die große Masse verkaufen lässt.

  • Zitat

    Original geschrieben von fiestaforever


    Da scheint mir einiges in die Richtung zu deuten, dass man Handys gezielt als möglichst schwer übertragbare bzw, unflexible Wegwerf-Artikel weiterentwickeln wollte.


    Vieles deutet darauf hin, z. B. mangelte Reparaturmöglichkeiten, häufige Produktzyklen und vor allem feste Akkus.


    Aber eine schwer austauschbare SIM-Karte gehört da nicht dazu. In unserer Gesellschaft hat doch jeder ein Handy, wofür SIM-Karten untereinander tauschen?
    Ich habe letzten Monat drei Mal meine SIM-Karte getauscht (Reise), aber das Akku entfernen störte am Wenigsten an der ganzen Prozedur.

  • zu 1)
    Eine SIM-Karte ist ein mehr oder weniger komplizierter Mikrocontroller mit eigenem Software-System, das ebenfalls gebootet und heruntergefahren werden muss.
    Akkus haben in der Regel mehr als zwei Kontakte für die Stromversorgung; hinzu kommen zusätzliche Pins, die in der Regel mit "vorauseilenden" Kontakten belegt sind, so dass bei Akkuentnahme ein oder zwei Kontakte eher die Verbindung verlieren, als + und GND. Das Mobiltelefon ist so clever, bei einer Akkuentnahme die SIM-Karte in genau dieser kurzen Phase der Akkuentnahme sicher herunterzufahren. Genauso verhält es sich mit Speicherkarten, etc, wo schon bestimmte Kontakte dazu führen, diese automatisch abzuschalten und vor Datenverlust schützen.
    Bei Geräten, wo man den Akku nicht entnehmen muss, sind entsprechend interne Kontakte geschaltet, die dasselbe herbeiführen und ein frühes Herunterfahren der SIM-Karte ermöglichen.


    Hier sollte man keine Bosheit der Hersteller unterstellen. Man muss bedenken, dass die SIM-Karte einfach als Teil des Basebands ins System eingebunden werden muss, also mit einer möglichst günstige Verbindung an die entsprechende Stelle der Hauptplatine angebunden wird. So eine Stelle ist nun mal am einfachsten unter dem Akku zu realisieren, weil ein dortiger SIM-Halter an einer perfekten Stelle liegt.
    Andere Telefone haben zwar einen SIM-Slot am Cover-Rand. Aber auch dort erfolgt ein selbiger Mechanismus zur guten Anbindung an das Baseband und sicherem Herunterfahren der SIM.


    zu 2)
    Ein Mobiltelefon ist eben mobil und die verwendeten elektronischen Komponenten werden eben von wenigen Herstellern darauf hin entwickelt; sind ebenfalls auf eine Mobilität ausgelegt. Außerdem gibt es unterschiedliche Akkutypen, mit unterschiedlichen Kapazitäten, und dementsprechend verschiedenen Ladevorgängen, die das Telefon berücksichtigen muss,
    Das Energiemanagement eines Handys bewältigt weitaus mehr als nur eine Spannungsversorgung (+, GND) am Akku, um das Gerät zu betreiben. Das gesamte Energiemanagement eines Handys ist eine Symbiose aus Spannungsversorgung, Ladevorgang und allen zum Betrieb gehörigen Parametern. Das Telefon erkennt beispielsweise den eingelegten Akku, dessen Typ, die Speichertechnologie und Kapazität und versetzt sich in bestimmte Modi.
    Natürlich gibt/gab es Telefone, die auf einen Betrieb ohne Akku ausgelegt sind, dessen Energiemanagement aber auch anders konstruiert ist. Aber die Absicht war bestimmt nicht, es als stationäres Gerät betreiben zu lassen. Ich würde eher behaupten, es sind diese alten Geräte, die noch ausschließlich mit herkömmlichen Batterie/Akkuzellen betrieben wurden ohne intelligentes Energiemanagement.
    Und heute ist fast jedes Mobiltelefon ein billiger Einheitsbrei!


    [ExiTuS]

  • Zu Punkt 2 Anderes Wort für Handy = Mobilfunkgerät = zur mobilen Nutzung gedacht und nicht stationär.
    Selbst die Stationären Stationen funzen im Akkubetrieb.


    ZU Punkt 1 boshaften unterstellen ist absurd :D zudem wem stört sowas wirklich ?


    Dieser Threads wäre für's Sommerloch geeignet. Wenn es eines gebe.

    Life is too short to be small.

  • Ich schließe mich mal mit einer Kleinkram-Frage an:
    Warum sind Smartphones teurer als Tablets?
    Meist gleiche Technik (z.B. iPhone & iPad) aber verschiedene Größen - mit entsprechend mehr Materialaufwand. Ist das Funkmodul der große Kostentreiber?

    Dieser Account ist nicht mehr aktiv.

  • Re: Warum sind Handys/Smartphones so konstruiert...


    Zitat

    Original geschrieben von fiestaforever
    Zwei Fragem. die mich schon länger umtreiben:


    Warum sind Handys (oder Smartphones) so konstruiert, ...


    (1.) ... dass man in (geschätzt) 99% der Fälle für einenm Wechsel der SIM-Karte den Akku entfernen muss (mit dem "netten Nebeneffekt", dass man meistens unmittelbar danach gleich Datum und Uhrzeit wieder neu einstellen darf)?
    Sogar bei den meisten Dual-SIM-Handys ist das so, obwohl man da doch eher mit gelegentlichen Kartenwechseln rechnen muss.


    99% stimmen sicherlich nicht. Insbesondere alle Handy mit fest verbautem Akku ermöglichen den SIM-Wechsel im laufenden Betrieb. Darunter fallen ja heutzutage leider eine große Anzahl von Smartphones.


    Zitat


    (2.) ... dass man sie ohne Akku (also nur mit "Netzanschluss") absolut nicht benutzen kann? Ich habe ein eiziges Phone jemals besessen (Huawei Ideos X3), das ohne Akku und nur am Ladegerät überhaupt ansprang. Aber auch dieses Gerät funktionierte nicht richtig: Es fragte zwar die PIN ab, vermeldete danach aber immer nur "Kein Dienst", und es ließ sich nicht ausschalten, sondern startete dann immer wieder neu.


    Das liegt vermutlich daran, dass die Ladegeräte nicht genug Leistung zur Verfügung stellen können und das Handy den Akku als Puffer braucht.

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