Kampf gegen die IS(IS)

  • Die Sanktionen von USA und EU gegen Russland scheinen endlich zu fruchten.


    Putin hatte sich lange geziert, sich als unerwünschte Person vom Westen zu lösen. Nun hat er sich endlich neuen Partnern zugewandt und Syriens Präsidenten Assad empfangen (bzw. sogar selbst eingeladen). Wie es ausschaut, bildet sich eine neue/wiederbelebte Allianz aus Russland/Syrien/Iran, um die gegen Assad gerichteten Kräfte zu bekämpfen, die aus westlicher Sicht gegenüber Assad eigentlich das geringere Übel darstellen würden. Russland kämpft weiter aus der Luft und der Iran erwägt, Bodentruppen zu entsenden. Auch andere Länder könnten sich an dieser Allianz noch beteiligen.


    Endlich nimmt die gewünschte Zweiteilung der Welt Form an. Ich verstehe immer noch nicht so ganz, warum der Westen derart großen Wert darauf legt, dass Russland endlich mit neuen Verbündeten gegen die Interessen des Westens vorgeht und unsere erklärten Gegner unterstützt. Wenn ich auch nicht verstehe, warum wir das machen, muss ich unsrer politischen Führung höchsten Respekt dafür zollen, dass sich ihre Vorstellungen derart klar umsetzen.


    Zwar hatte Kommissionspräsident Juncker in einem längeren TV-Interview bedauert, dass sich das Verhältnis zu Russland auf Betreiben der USA derart massiv verschlechtern würde .... aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Und ein wenig spät ist er mit dieser Erkenntnis auch.


    Letztlich sprechen die Erfolge aber für sich: Die Türkei kämpft als NATO-Mitglied u.a. gegen Assad, Russland mit ihm. Fast schon wie in alten Zeiten. :top:



    Aber gut ... ich will mich nicht beschweren. Damals lief dieses System der Stellvertreterkriege auch über etliche Jahrzehnte ohne größere Probleme (für uns). Die Gelackmeierten sind jeweils halt andere ... aber was interessiert uns die Welt. Die meisten Betroffenen sind ohnehin bald bei uns.



    Edit:
    Wollen sich die USA wirklich als unsere Freunde erweisen, initiieren sie den nächsten Stellvertreterkrieg etwas weiter weg von uns ... etwa im Süden Afrikas oder in Fernost. Sonst wird es hier demnächst ein wenig eng ...

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ... Wollen sich die USA wirklich als unsere Freunde erweisen, initiieren sie den nächsten Stellvertreterkrieg etwas weiter weg von uns ...


    Das werden sie nur machen, wenn es im Interesse der Vereinigten Staaten ist.
    Dazu ein Zitat von Egon Bahr:
    "In der internationalen Politik geht es nicht um Demokratie oder Menschenrechte.
    Es geht um Interessen von Staaten. ... "

  • Zitat

    Original geschrieben von lumia
    will euch das nicht vorenthalten, das ist ein Real Video kein Game ;)


    https://www.youtube.com/watch?v=1Q60yBQG8XI


    Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass die Bevölkerung das Weite sucht. Wer würde dort bleiben wollen?


    Wir müssen uns vor Augen führen:
    All das, was auf den Bildern zu sehen ist, ist Folge des vom Westen protegierten "Arabischen Frühlings", den ich für ebenso wünschenswert hielt und halte wie seinerzeit den "Deutschen Herbst". Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass auch hier im TT die Aufständischen in Syrien bejubelt wurden, weil sie gegen den Diktator Baschar al-Assad aufgestanden sind. Das von Assad geführte Regime war totalitär und für Intellektuelle kaum zu ertragen. Der Masse der Bevölkerung war es wahrscheinlich egal, wer "oben" sitzt ... viele werden nicht einmal seinen Namen gekannt haben. Ihr erstes Interesse galt sicher dem (bescheidenen) Wohl ihrer Familie, welches sich auch unter einer neuen Führung kaum hätte verbessern können.


    Und nun? Als Folge des "Aufstands der Anständigen"?


    Das Land liegt als Folge des gegen Assad begonnenen Aufstands in Schutt und Asche. Wir müssen uns die Frage gefallen lassen: Welches Syrien war das aus Volkessicht bessere/humanere? Das mit oder vielleicht doch das vorherige ohne Aufstand?


    Die gleiche Frage lässt sich auch für viele weitere Länder im dortigen Umfeld stellen. Etwa für Afghanistan, den Irak, Libyen etc., in denen die im Falle Syriens lediglich wohlfeil applaudierenden Regierungen teilweise sogar aktiv mitgewirkt hatten.


    Was haben die "Gutmenschen" mit ihrem Kriegsgerät erreicht?


    Eine ganze Region liegt in Schutt und Asche, während die Bevölkerung dieser Region in einer Art Völkerwanderung gen Europa zieht. Die Schuld an dem gesamten Desaster im Nahen Osten und in Nordafrika sehe ich eindeutig bei den westlichen Regierungen, die die jeweilige Bevölkerung regelrecht animiert hat, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben.


    Der IS und der Kampf gegen den IS sind direkte Folge der Entmachtung der politischen Führungen dieser Länder. Es wurden Kriege begonnen/unterstützt, ohne sich Gedanken darüber zu machen, was am Ende der Kriege wohl passieren wird.


    Gleiches läuft momentan beim Kampf gegen den IS. Selbst wenn diese militärische Auseinandersetzung zu gewinnen wäre (woran ich nicht wirklich glaube) stellt sich wiederum die Frage, was nach dem IS kommt. Meine Befürchtung lautet: Der IS 2.0.


    Oder hat sich schon irgendwer Gedanken darüber gemacht, wie es in der Region weitergehen soll?


    Momentan sehe ich die einzige Lösung in einem Jahre oder gar Jahrzehnte andauernden Krieg, der zumindest für seine Dauer das "danach" hinauszögert. :(

  • Zitat

    Original geschrieben von pithein
    Die USA werfen 50 t Munition ab.

    Machen doch die Russen seit 3 Wochen auch. Einziger Unterschied, die russische Munition explodiert (fast) immer.

  • Zitat

    Original geschrieben von beesdo77
    Machen doch die Russen seit 3 Wochen auch. ...


    Die russische Munition ist kein Geschenk, während die 50 t der Amerikaner als "Nachschub" für "unterstützte" Rebellen dienen soll

  • Die USA und Russland scheinen in den Jahrzehnten der Pause vom Kalten Krieg nichts von dessen Regeln verlernt zu haben.


    Nur wir werden uns langsam wieder an solches Prozedere gewöhnen müssen. Toben demnächst um den halben Erdball Stellvertreterkriege, werden wir wahrscheinlich wieder abstumpfen und entsprechende Meldungen nur noch beiläufig wahrnehmen.


    Rüsten wir Frontex dann noch zu alter Stärke auf, werden wir auch von den Opfern dieser Auseinandersetzungen weitgehend verschont bleiben. Es hilft nichts, wenn nicht auch wir die Uhr wieder zurückdrehen - sonst kommt es zu Auswirkungen wie dem gegenwärtigen Flüchtlingsstrom.

  • Ich befürchte dass das diesmal für uns, und damit meine ich Europa als ganzes nicht so einfach wird. Ein Ziel des Islams war es immer andere zum Islam zu bewegen, und das osmanische Reich (wovon Erdogan ja träumt) hat uns gezeigt dass man das auch mit Gewalt tut. Es wurden schon viele Christen ermordet weil man ihnen Missionierung vorgeworfen hat. Auf so selten dämliche Ideen kommt man i. d. R. wenn man das von sich selbst nicht anders kennt. Und gegen solches Gesocks wird gerade gekämpft.


    Dann hat man neben den Hilfsbedürftigen wahrscheinlich auch jede menge Abschaum auf den Kontinent gelassen welcher vielleicht nur da ist um Ärger zu machen. Die ganzen Salafisten die auf Kundenfang für den heiligen Krieg gehen sollte man auch nicht vergessen. Es sind in der Geschichte schon viele schlechte Dinge passiert wenn man genug Leute findet die man manipulieren kann. Und das können die ;)

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

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