Reichweite LTE800

  • Mit der halben Kapazität kann das allerdings so ein Problem sein, speziell in Küstenregionen, wo über Wasser lange Laufzeiten auftreten, aber auch ein Haufen Urlauber unterwegs sind, die viel telefonieren. Dieses Dilemma hat Vodafone auf Helgoland trickreich gelöst: Dort funken eine GSM 900- und eine GSM 1800-Basisstation vom selben Standort. Die GSM 1800 bedient mit "normaler" Parametrisierung und hoher Kapazität den Nahbereich, also Helgoland selbst, während die GSM 900 im "extended Range" Modus fast die gesamte deutsche Bucht mit ihren zahlreichen Schiffahrtsstraßen abdeckt. Dabei ist der Standort so parametrisiert, daß man als Kunde im Nahbereich immer die GSM 1800er Zellen benutzt, selbst wenn die GSM 900er evtl. mal etwas stärker hereinkommen.


    -> http://www.mysnip.de/forum-arc…ndscan+in+Sopot+_PL_.html


    Von einem "Optimierer" aus 2007 geschrieben. Helgoland soll also so eine BTS gehabt haben.


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    Mit der aktuellen Netzabdeckungskarte der deutschen Küste stimmt das aber nicht überein.
    Weder Nord- noch Ostsee haben nach der Karte extended Range. Kann das mal jemand mit Kontakten zur Vodafone Netztechnik prüfen ?


  • Die BTS' an den Windkraftanlagen sind sicherlich auf den TA-Wert 63 eingestellt. Das lässt die eingezeichnete Coverage auf der Karte vermuten.

  • Zitat

    Original geschrieben von cem_kara34
    In dem Zusammenhang wären mal Reichenweitenrekorde auf der Ostsee / Nordsee bei den Vodafoe GSM
    extended Range Zellen interessant, mit welchem TA Wert man eine Verbindung aufgebaut hat.
    TA 63 = 35 KM (normale Konfiguration)
    TA 126 - 70 Kilometer. (halbe Kapazität, extended Range)
    Vodafone hatte solche Zellen wohl vor Jahren mal konfiguriert, um die Küstengebiete etwas "flächiger" zu versorgen.

    Das TA kann keinen Wert über 63 annehmen, weil das schlicht nicht spezifiziert ist und kein Handy mit mehr als 233 µs Zeitvorsprung senden kann. Bei diesen reichweitengesteigerten GSM BTSen wird einfach auf jeden zweiten Timeslot verzichtet, sodaß jeder Teilnehmer praktisch noch in den nächsten, bewußt freigehaltenen Timeslot reinsenden kann, sich das Zeitfenster also auf 466 µs verdoppelt, wodurch eine Reichweite von 70km möglich wird. Das ist also streng genommen gepfuscht und bedeutet zwangsläufig, daß sich die Kapazität des Kanals halbiert, da man nur 4 statt 8 Timeslots nutzen kann. Deshalb setzt man sowas auch nur dort ein, wo man wenig Gesprächsaufkommen hat.


    Zitat

    Gibts bei UTMS so etwas wie Timing Advance ? Wie schauts bei LTE aus ?

    Bei UMTS gibt es kein TA weil das ein reines CDMA-Verfahren ist (was in Australien in der Praxis Überreichweiten von bis zu 200km ermöglicht) und bei LTE kommt TA wieder zum Einsatz, wodurch eine Maximalreichweite von rund 100km erreichbar ist (hierzu siehe http://howltestuffworks.blogsp…time-alignment-timer.html).

  • Aus der deutschen Ebene wird am Kitzsteinhorn sicher nichts mehr ankommen, da liegen zuviele 2000er zwischen. Das müssen Sender aus dem DE-AT Grenzgebiet sein, also vermutlich Skigebietsversorgung oder ähnliches. Zugspitze hat sowas ja am Gipfel. Alerdings gibts in der Gegend um Berchtesgarden fast keine Skigebiete auf deutscher Seite. Also entweder haben o2/vf dort Sender mit LTE800 mitten in der Pampa oder die kommen von recht weit weg...

  • Zitat

    Original geschrieben von cem_kara34
    Gibts bei UTMS so etwas wie Timing Advance ? Wie schauts bei LTE aus ?

    UMTS und LTE sind CDMA Verfahren da braucht es sowas nicht.


    Zitat

    Original geschrieben von Senfdazugeber
    Bei diesen reichweitengesteigerten GSM BTSen wird einfach auf jeden zweiten Timeslot verzichtet, sodaß jeder Teilnehmer praktisch noch in den nächsten, bewußt freigehaltenen Timeslot reinsenden kann, sich das Zeitfenster also auf 466 µs verdoppelt, wodurch eine Reichweite von 70km möglich wird. Das ist also streng genommen gepfuscht und bedeutet zwangsläufig, daß sich die Kapazität des Kanals halbiert, da man nur 4 statt 8 Timeslots nutzen kann. Deshalb setzt man sowas auch nur dort ein, wo man wenig Gesprächsaufkommen hat.

    Man muesste eigentlich nicht jeden zweiten Timeslot freihalten, sondern es wuerde z.B. reichen z.B. Timeslot 6 und 8 freizuhalten, damit man Timeslot 5 und 7 fuer Verbindungen mit groesserer Reichweite nutzen kann. Dann haette man nur 25% Kapazitaetsverlust.


    Oder es muesste sogar moeglich sein das dynamisch zu regeln. Dann koennte man bei geringer Auslastung und entsprechenden Bedarf sogar ueber noch mehr Timeslots senden lassen.


    Andererseits ist GSM aber heute eh unintressant. Und bei UMTS und LTE gibt es ja das Problem eh nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von flamesoldier
    Aus der deutschen Ebene wird am Kitzsteinhorn sicher nichts mehr ankommen, da liegen zuviele 2000er zwischen. Das müssen Sender aus dem DE-AT Grenzgebiet sein, also vermutlich Skigebietsversorgung oder ähnliches. Zugspitze hat sowas ja am Gipfel. Alerdings gibts in der Gegend um Berchtesgarden fast keine Skigebiete auf deutscher Seite. Also entweder haben o2/vf dort Sender mit LTE800 mitten in der Pampa oder die kommen von recht weit weg...


    Ich hätte fast was vermutet, oberhalb von Reit im Winkl, Wendelstein, Zugspitze. Viel Auswahl ist nicht.

  • Am Ausstieg vom Maurerschlepplift:
    Screenshot Service Mode


    Vodafone kam mit bis zu -105 dBm rein, die Signalquali war aber natürlich grottig, weil die Österreicher auch LTE800 hier hochschicken. Aber einbuchen wäre vermutlich möglich gewesen, meine Vodafone Sim wollte leider nen PIN haben, den ich nicht dabei hab, sonst hätte ich das getestet.

  • Andererseits ist GSM aber heute eh unintressant. Und bei UMTS und LTE gibt es ja das Problem eh nicht.


    Das finde ich nicht. Zum Beispiel an der Küste bekäme man mit 2 / 5 / 8 Watt Geräten über 70 Kilometer noch eine Verbindung. Versuch das mal mit 250 mWatt UMTS oder LTE Geräten.


    Und nicht nur Deutschland hat eine Küste bzw. den GSM Standart.

  • Ueber 2W sind afaik netzseitig nicht mehr erlaubt und es gibt auch keine Geraete mehr. Jedenfalls ist die Wahrscheinlichkeit groesser das jemand auf einem Hochseesboot ein Satellitentelefon hat als ein altes Autotelefon.


    Ob man mmit UMTS ueber 70km noch eine Verbindung bekommt kann ich zwar jetzt nicht bestaetigen weil ich es noch nicht probiert habe, kann mir aber schon gut vorstellen das es klappt.

  • Ja, aber gerade im Randgebiet an der Küste könnte man ja nicht nur Ext. Range erlauben sondern auch problemlos die max. Sendeleistung auf 5 bzw. 8 Watt erlauben. Geräte dafür gab und gibt es nach wie vor.


    Da die Ausbreitung auf dem Meer aber recht gut sind würden bei 900 MHz wohl auch 2 Watt reichen.


    Wie der Reichweitenrekord bei UMTS 2100 Mhz mit 250 mWatt ausschaut wäre mal interessant.


    Portys und Autotelefone für wenige hundert Euro (neu) bekommt man denk ich mal günstiger als ein Sat Telefon.

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