Beratung / Forum zum Thema Hausdämmung / Wärmeschutz / Energiesparen?

  • Hallo,


    wir überlegen bei einer 20 Jahre alten Eigentumswohnung den Dachboden zusätzlich zu dämmen kennen uns aber überhaupt nicht aus. Meine mal gelesen zu haben das sich zusätzliche Wärmedämmung entgegen der Aussagen von früher eigentlich gar nicht lohnt.


    Bereits beim Einzug haben wir diese gelbe Dämmwolle ins Dach rein gemacht (nicht sehr professionell, müsste man wohl mal ausbessern da die teilweise wieder runter kommt). Jetzt ist die Überlegung zusätzlich noch den Boden des Dachbodens zur Wohnung hin abzudämmen.


    Der Dachboden wird nur als Abstellkammer genutzt, müsste aber halt für die Arbeiten aufgeräumt/umgeräumt/geleert werden.



    Wer kann ein Forum nennen wo es Tips gibt ob das sich überhaupt rechnet oder wer kann mir sagen nach was man da geht um die Wirtschaftlichkeit zu berechnen?
    Es ist denkbar dass die Wohnung in den nächsten 10 Jahren verkauft wird = bezahlt den Aufwand der Wärmedämmung dann jemand oder wäre es dafür ohnehin egal (ich glaube man muss heute auch Energieeffizienangaben zur Wohnung machen wenn man verkauft).


    Danke!

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Wobei die "Sachverständigen" dir dann auch gerne einen kompletten Sanierungsplan andrehen wollen, inklusive Berechnung, Material und deren eigenen Handwerkern.


    Ist erstmal unterschrieben kommt man nicht mehr aus der Nummer raus. Mir ist es schon vorgekommen das ich ein Angebot für eine energetische Sanierung abgeben habe die weit unter dem Preis des "Ausbaupaketes" des Sachverständigen lag, die Bauherren mich aber aufgrund der Vertragsknebelung nicht beauftragen durften. Das ist dann nicht nur ärgerlich für den Privatmann sondern auch für die freien Gewerbetreibenden.


    Aber zum Thema. generell lohnt sich eine energetische Sanierung fast immer und wird zukünftig sogar besser gefördert:


    Steuerpläne 2015

  • Ich würde dir den Gang zu einem unabhängigen Energiefachberater empfehlen. Diese haben die Möglichkeit mittels speziell auf diese Thematik zugeschnittenen Software-Programme gewisse Parameter einzutragen und mit weiteren technischen Hilfsmitteln (Stichwort: Thermografie) zu füttern. Am Schluss bekommst du ein komplettes Gutachten deines Hauses / Wohnung und siehst direkt, wo dir Energie flöten geht und wo es sich auch am ehesten (effektiv) rechnet, Geld rein zu stecken. Meistens arbeiten die Energiefachberater auch mit örtlichen Bauunternehmern oder Fachhändlern zusammen, wobei das dann tatsächlich nur auf "Empfehlungsbasis" läuft - meistens zumindest.


    Da ich dein Haus nicht im Detail kenne (Größe, Baujahr, Werkstoff, Nutzungsverhalten, Heizungsanlage, etc. pp.) kann ich dir aufgrund der bisher gegebenen Infos nur raten: Wenn der Dachboden beheizt wird, dann sorg' dafür, dass das Dach richtig gedämmt ist. In diesem Zuge bietet sich von Innen das Anbringen von Zwischensparrendämmung oder ggf. (bis zu einem gewissen Grad sinnvoll) Untersparrendämmfilz an. Gleichzeitig hättest du die Möglichkeit, das Ganze optisch etwas aufzuwerten (natürlich nur, wenn gewünscht). Möchtest du von Innen nix machen gibt es auch noch die Möglichkeit von Außen an die Geschichte dran zu gehen (wird beispielsweise häufig gemacht wenn die Dachziegel sowieso runter müssen, größere Dachflächenfenster eingebaut werden oder man sich für eine Photovoltaikanlage entscheidet). Dann kannst du von der Zwischensparrendämmung über die Aufsparrendämmung alles Mögliche draufpacken.
    Ist der Dachboden nicht beheizt und soll auch zukünftig nur als Abstellfläche dienen: Pack dir EPS-Verbundelemente drauf. Die dämmen und haben gleichzeitig den charmanten Vorteil, dass auf der Oberfläche bereits eine Spanplatte (ggf. auch OSB) vorhanden ist, die bei Bedarf direkt begehbar ist oder auch mit Trittschall und Laminat belegt werden kann.


    Aber wie gesagt - lass dich persönlich beraten, übers Internet hat das keinen Wert.


    Edit: Eben noch deinen letzten Satz gelesen: Wenn du künftig Wohnungen oder Häuser verkaufen oder vermieten möchtest, wird jeder vernünftige Käufer auf ein Energie-Gutachten pochen. Wenn das entsprechend schlecht ausfällt sinken die Chancen das Ding zu einem für dich vernünftigen Preis an den Mann/Frau zu bekommen. Weiterhin solltest du bedenken, dass Neubauten gerade wie Pilze aus dem Boden schießen da die Kredite momentan so günstig wie lange nicht sind - in Kombination mit den dadurch steigenden Modernisierungsaktivitäten von sämtlichen Bauherren wird es künftig dann nochmal deutlich schwerer, ein Haus mit einer Energiebilanz im unteren Mittelfeld los zu werden. Das nur noch so am Rande...

  • Auch mein Tipp: Einzelfallberatung vom Fachmann einholen. Gibt es einen Architekten im Bekanntenkreis?


    Ich habe schon tolle Sachen gesehen, die in Eigenleistung gemacht werden. Z.B. Dampfsperre auf der falschen Seite.


    Gruß Jörg

  • Zitat

    Original geschrieben von THWS
    Ist der Dachboden nicht beheizt und soll auch zukünftig nur als Abstellfläche dienen: Pack dir EPS-Verbundelemente drauf. Die dämmen und haben gleichzeitig den charmanten Vorteil, dass auf der Oberfläche bereits eine Spanplatte (ggf. auch OSB) vorhanden ist, die bei Bedarf direkt begehbar ist oder auch mit Trittschall und Laminat belegt werden kann.


    Da sei der Hinweis erlaubt, dass im Dachausbau spezielle Feuerschutzanforderungen gelten. Span- oder OSB-Platten dürften diesen Anforderungen kaum genügen. Auch das Styropor hat nur B2-Klasse.
    Ein Trockenestrich mit Mineralwolle-Verbunddämmung würde dagegen den Brandschutzanforderungen genügen und wäre zugleich auch dünner.
    ...wobei das nicht die einzige, aber die Heimwerker-tauglichste Alternative ist ;)

    Zitat

    Aber wie gesagt - lass dich persönlich beraten, übers Internet hat das keinen Wert.

    Dem Rat muss ich mich unbedingt anschließen.
    Allerdings empfehle ich, diese ganzen Crash-Kurs Energieberater zu meiden. Die meisten haben bei einem kurzen aber teuren IHK-Kurs lernen sollen, wofür ein Bauingenieur ein mehrjähriges Studium benötigt. Du darfst selbst beurteilen, wer da fundierte Aussagen treffen kann.

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Da sei der Hinweis erlaubt, dass im Dachausbau spezielle Feuerschutzanforderungen gelten. Span- oder OSB-Platten dürften diesen Anforderungen kaum genügen. Auch das Styropor hat nur B2-Klasse.
    Ein Trockenestrich mit Mineralwolle-Verbunddämmung würde dagegen den Brandschutzanforderungen genügen und wäre zugleich auch dünner.
    ...wobei das nicht die einzige, aber die Heimwerker-tauglichste Alternative ist ;)
    Dem Rat muss ich mich unbedingt anschließen.
    Allerdings empfehle ich, diese ganzen Crash-Kurs Energieberater zu meiden. Die meisten haben bei einem kurzen aber teuren IHK-Kurs lernen sollen, wofür ein Bauingenieur ein mehrjähriges Studium benötigt. Du darfst selbst beurteilen, wer da fundierte Aussagen treffen kann.


    Hast du das mit den Feuerschutzanforderungen in einem selbst genutzten Eigenheim (= freistehendes Haus), wenn ausschließlich der Dachboden renoviert/modernisiert wird auch schriftlich? Davon habe ich bisher nämlich noch nichts gehört - ich kenn' das in diesem Zusammenhang nur von kompletten Dachausbauten bzw. nur von Reihenhäusern bzw. Altstadt-Kernen mit einer sehr dichten Bebauung. Wenn ich mich dazu entschließe auf meinem Dachboden OSB Platten zu lagern bzw. den damit auszukleiden, ist das doch meine Sache. Mal ganz davon abgesehen, dass die meisten Verschalungen im Innenbereich aus Holz bestehen dürften (Überbleibsel aus früheren Zeiten - heute wird das überwiegend Gipskarton/Gipsfaser sein...).

  • Re: Beratung / Forum zum Thema Hausdämmung / Wärmeschutz / Energiesparen?


    Zitat

    Original geschrieben von polli
    .... bei einer 20 Jahre alten Eigentumswohnung den Dachboden....

  • Zitat

    Original geschrieben von Gallium
    Da sei der Hinweis erlaubt, dass im Dachausbau spezielle Feuerschutzanforderungen gelten. Span- oder OSB-Platten dürften diesen Anforderungen kaum genügen. Auch das Styropor hat nur B2-Klasse.


    Eine Bodendämmung im (unbewohnten) Dachboden bestehend aus Hartschaum und OSB Platten ist meines Wissens nach generell erlaubt und wird auch in vielen Altbauten so praktiziert. Anders sind die Bestimmungen evtl. wenn es sich hier um einen (gemeinsamen) Fluchtweg handeln sollte , oder z.b. im Treppenhausbereich eines Mehrfamilienhauses. In dem Falle brauchst du aber sowieso eine Baugenehmigung und dann auch einen Brandschutzexperten

  • Gallium: Du hast mich missverstanden - der Sachverhalt des TE ist mir klar, mir gehts um die Quelle deiner Aussage zum Brandschutz, ich bin nämlich derselben Meinung, wie SAR; zumal Brandschutz auch wieder auf Länderebene geregelt wird und das daher von Bundesland zu Bundesland variieren kann.

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