Entscheidungshilfe (Arbeitsplatzwechsel)

  • Zitat

    Original geschrieben von SPONGEB0B
    Sagt wer? Du? Ich kenne genügend Leute, die ihren Neuwagen nach spätestens 4 Jahren oder max. 100.000km verkaufen.

    Wo hab ich denn geschrieben alle? Die meisten Leute welche ihren Neuwagen alle 3-4 wechseln haben das in 95% der Fälle geleast und nicht gekauft.

  • Re: Entscheidungshilfe (Arbeitsplatzwechsel)


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Nach ein paar Monaten dort, wurde er gekündigt. Grund war daß er an dem Tag zu viel mit einer Kollegin geplaudert hat, anstatt zu Arbeiten.


    Und das hat er so einfach hingenommen? Ohne sich gegen eine so schwachsinnig begründete Kündigung zu wehren, was eine 1000000%ige Erfolgsaussicht gehabt hätte - zumindest wenn er nicht mehr in der Probezeit war?
    Das kann ich nur verstehen wenn der Kumpel innerlich schon gekündigt hatte und froh war, dass es auf Betreiben des AG so gekommen ist, dass er den Betrieb verlassen konnte.


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Nach etwas über einem Monat Suche hat er dann in einem anderen Markt eine Stelle bekommen. Inzwischen auch dort Vollzeit. Ist jetzt seit Mitte Januar dort.


    Wie gefällt es ihm dort? Wird er dort auf ewig als kleiner Angestellter Bierkästen schleppen oder gibt es die Aussicht, sich - zumindest ein wenig - vorzuarbeiten, also mehr Verantwortung und mehr Geld zu erlangen?


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Heute hat er einen Anruf von seinem alten Chef bekommen, daß er ihn gerne wieder anstellen würde. Gehalt wäre dann 1200 Netto, hat er jedenfalls versprochen. Bei der bisherigen Stelle kriegt er 1100-1150 im Monat. Arbeit wäre in beiden Fällen die gleiche. Der Hauptvorteil wenn er zurückwechseln würde, wäre er deutlich kürzere Weg für die Fahrt zur Arbeit. Jetzt ca 40km, dann nur noch ca 10km einfach.


    Zeitlich und kostenmäßig sicherlich interessant, aber ich würde niemals zu einem AG zurückgehen, der mich schlecht behandelt hat. Mieser, als einem Mitarbeiter die (berufliche) Existenz zu nehmen, kann man jemanden nicht behandeln, wenn es keine schwerwiegenden Sachzwänge für die Kündigung gibt.


    1200 EUR netto sind obendrein eine unseriöse Angabe. Gehälter werden immer Brutto genannt weil unterschiedliche Abgaben und Abzüge das Nettogehalt bei verschiedenen Mitarbeitern immer anders ausfallen lassen.


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Finanziell wäre der Wechsel also sinnvoll. Aber kann man von einem Chef der einen wegen (siehe oben) feuert, erwarten, daß man da dauerhaft bleibt.


    Verbunden mit dem Zeitdruck, sich entscheiden zu müssen und der Erwartung, sofort dort einsteigen zu sollen, kann es über den Ex-Chef nur ein Urteil geben: hochgradig unseriös.


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Leider hat mein Freund keinen wirklichen Schulabschluss, und keine Ausbildung, so daß er sehen muss, wie er an seine Brötchen kommt.


    Wie alt ist er denn? Ich verstehe, dass die Motivation, nochmal die Schulbank zu drücken, mit zunehmendem Alter abnimmt. Wenn man aber bisher keine Ausbildung hat, muss er sich an dieser Stelle vielleicht aus der Komfortzone begeben und es dennoch tun. Egal wie alt, es gibt immer Möglichkeiten, eine Ausbildung nachzuholen. Und das wäre dem Kumpel dringend zu raten.


    Anfangs sicher nicht der leichteste Weg, schon nach kurzer Zeit aber gut für sein Selbstwertgefühl und langfristig der beste Weg um sich beruflich gut zu positionieren, wenn man nicht immer der ausbeutbare kleine Handlanger bleiben will.


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm
    Wie ist es mit dem Urlaub? Eigentlich wollten wir Ende August zusammen Urlaub machen, meinen Urlaubstermin kann ich nicht mehr verschieben, kann mein Freund verlangen, daß er bei Wiedereinstellung dann in der zeit Urlaub bekommt? Sollte er das gleich jetzt sagen, oder lieber später bescheid sagen?


    Das sollte jetzt wirklich das kleinste Problem sein. Natürlich kann dein Kumpel sagen, dass er zwischenzeitlich einen Urlaub geplant hat und zu diesem Datum frei haben möchte. Aber kann man sich auf einen so unseriösen Chef verlassen? Ich würde dem auch bei einer Zusage nichts abnehmen. Wer einmal so mies mit einem Mitarbeiter umspringt, wird es wieder tun. Auch jetzt glaubt er ja wieder, sein Ex-Mitarbeiter müsste gleich springen wenn er nur mit den Fingern schnippt.


    Mit ziemlicher Sicherheit wird der Ex-Chef den Urlaub Ende August zusagen, das sei ja alles kein Problem blablabla - und wenn Ende August kommt und es mangelt an einer Vertretung gebe ich dir Brief und Siegel, dass der Kumpel keinen Urlaub bekommt, egal was ihm jetzt versprochen wird.


    Ich würde unter gar keinen Umständen zu diesem alten Arbeitgeber zurückkehren. Das Vertrauensverhältnis wäre für mich nachhaltig gestört und das ist nie mehr zu beheben.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Re: Re: Entscheidungshilfe (Arbeitsplatzwechsel)


    Zitat

    Original geschrieben von Printus 1200 EUR netto sind obendrein eine unseriöse Angabe. Gehälter werden immer Brutto genannt weil unterschiedliche Abgaben und Abzüge das Nettogehalt bei verschiedenen Mitarbeitern immer anders ausfallen lassen.


    Gehälter werden Brutto verhandelt oder vereinbart. Wenn man aber im Freundeskreis über das Gehalt spricht, dann wohl eher übers Netto.

  • Re: Re: Entscheidungshilfe (Arbeitsplatzwechsel)


    Zitat

    Original geschrieben von Printus


    Verbunden mit dem Zeitdruck, sich entscheiden zu müssen und der Erwartung, sofort dort einsteigen zu sollen, kann es über den Ex-Chef nur ein Urteil geben: hochgradig unseriös.


    Das sollte jetzt wirklich das kleinste Problem sein. Natürlich kann dein Kumpel sagen, dass er zwischenzeitlich einen Urlaub geplant hat und zu diesem Datum frei haben möchte. Aber kann man sich auf einen so unseriösen Chef verlassen? Ich würde dem auch bei einer Zusage nichts abnehmen.


    Wie schon mir angedacht, könnte man die Forderung stellen, dass zur Kompensation der Macken des Chefs eine lange Kündigungsfrist und auch der geplante Urlaub mit in den Arbeitsvertrag aufgenommen wird. Wenn der Chef nicht darauf eingeht, muss er sich halt jemanden anderen suchen.


    Stichwort "unseriöser Chef":
    Es geht hier nicht um einen Arbeitgeber, welcher mit eigener Personalabteilung Fach- Ingenieure einstellt, sondern um einen Getränkehandel. Der Chef hat da selber möglicherweise keine Ahnung von irgendwas, ist evtl. ungelernt, und hat evtl. auch nicht Deutsch als Muttersprache.
    Ich glaube, dass man da Abstriche von woanders üblichen Umgangsformen machen muss.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus Wie alt ist er denn? Ich verstehe, dass die Motivation, nochmal die Schulbank zu drücken, mit zunehmendem Alter abnimmt. Wenn man aber bisher keine Ausbildung hat, muss er sich an dieser Stelle vielleicht aus der Komfortzone begeben und es dennoch tun. Egal wie alt, es gibt immer Möglichkeiten, eine Ausbildung nachzuholen. Und das wäre dem Kumpel dringend zu raten.


    Das halte ich ebenfalls, wie schon geschrieben, für die wichtigste Sache. Der Kumpel muss unbedingt aus dem Millieu, wo der Chef einfach so fristlos kündigt, nur weil der Kumpel zu lange mit einer Mitarbeiterin geredet hat, raus.


    Entweder muss der Kumpel sich (im besten Fall) weiterbilden (Schulabschluss/Facharbeiter), oder er muss sich wenigstens pausenlos kümmern, dass er in einer Bude unterkommt, wo es Betriebsrat und Tarifbindung gibt.
    Beiden Zielen näher kommt der Kumpel mit einer Arbeit beim alten Chef: Er hat monatlich ca. 20h mehr Zeit und ca. 300€ mehr in der Tasche. Das kann er einsetzen, um diese Ziele zu erreichen.


    Gerade wenn der Kumpel schon lange im Lager gearbeitet hat, bekommt er einen Facharbeiterbrief auf diesem Gebiet in kurzer Zeit nebenbei an der Abendschule, macht zusätzlich noch einen Staplerschein etc., und schon ist er nicht mehr ungelernt.

  • Re: Re: Re: Entscheidungshilfe (Arbeitsplatzwechsel)


    Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Wie schon mir angedacht, könnte man die Forderung stellen, dass zur Kompensation der Macken des Chefs eine lange Kündigungsfrist und auch der geplante Urlaub mit in den Arbeitsvertrag aufgenommen wird. Wenn der Chef nicht darauf eingeht, muss er sich halt jemanden anderen suchen.


    Stichwort "unseriöser Chef":
    Es geht hier nicht um einen Arbeitgeber, welcher mit eigener Personalabteilung Fach- Ingenieure einstellt, sondern um einen Getränkehandel. Der Chef hat da selber möglicherweise keine Ahnung von irgendwas, ist evtl. ungelernt, und hat evtl. auch nicht Deutsch als Muttersprache.
    Ich glaube, dass man da Abstriche von woanders üblichen Umgangsformen machen muss.


    Ich muss meinen Eingangspost hier "etwas" korrigieren. Nachdem ich gestern und vorgestern noch mehrfach mit meinem Freund telefoniert hatte, stellt sich die Kündigung, und der Wunsch den Ex-Chefs doch anders dar. Wusste ich vorher auch nicht.
    Ursprünglich sollte mein Freund damals nicht gekündigt werden, sondern es gab nur einen kräftigen "Anschiss" wegen der Plauderei, und noch ein paar anderen Dingen. Soweit durchaus berechtigt.
    Das führte dann zu einigen beiderseitigen Missverständnissen, so daß der Chef der Meinung war, mein Freund wollte dort kündigen, und mein Freund war der Meinung sein Chef wollte Ihn rauswerfen. Das führte dann zu einem Aufhebungsvertrag, und raus war er...


    Beim Gespräch mit dem früheren Chef wurden auch die Beweggründe dessen, warum er ihn fragt, beser begründet: Er findet keinen besseren. Er hatte in der Zwischenzeit zwar andere Angestellte für den Job, aber die haben meist die Arbeit weniger gut oder langsamer etc erledigt.


    Zitat

    Das halte ich ebenfalls, wie schon geschrieben, für die wichtigste Sache. Der Kumpel muss unbedingt aus dem Millieu, wo der Chef einfach so fristlos kündigt, nur weil der Kumpel zu lange mit einer Mitarbeiterin geredet hat, raus.


    Entweder muss der Kumpel sich (im besten Fall) weiterbilden (Schulabschluss/Facharbeiter), oder er muss sich wenigstens pausenlos kümmern, dass er in einer Bude unterkommt, wo es Betriebsrat und Tarifbindung gibt.
    Beiden Zielen näher kommt der Kumpel mit einer Arbeit beim alten Chef: Er hat monatlich ca. 20h mehr Zeit und ca. 300€ mehr in der Tasche. Das kann er einsetzen, um diese Ziele zu erreichen.


    Gerade wenn der Kumpel schon lange im Lager gearbeitet hat, bekommt er einen Facharbeiterbrief auf diesem Gebiet in kurzer Zeit nebenbei an der Abendschule, macht zusätzlich noch einen Staplerschein etc., und schon ist er nicht mehr ungelernt.


    In diesem Punkt stimme ich Dir (und den anderen die das ähnlich schon angesprochen hatten) voll überein. Das hatte ich meinem Freund auch schon deutlich nahegelegt. Da mein Freund erst 22 ist, sehe ich hier auch das größte Potential.
    Staplerschein hat er schon, den hat ihm das Arbeitsamt vor einigen Jahren aufgedrückt, was dann überhaupt erst zur Anstellung im Getränkemarkt geführt hat.
    Thema Abendschule hatte ich ihm auch schon nahegelegt, und da werde ich auch deutlich "Druck" machen, daß er das angeht. Aufstiegschancen im Getränkemarkt selbst gibt es praktisch keine. Bei 5 Angestellten kommt da nicht viel. Außer er übernimmt den Laden selbst :D


    Vorallem weil sich die Frühere Kündigung doch nicht so darstellt, wie ich es anfangs geglaubt hatte, haben wir uns jetzt doch entscheiden, daß er zurück wechselt. Dabei aber eben mit dem Ziel, daß nur als Übergang zu sehen, die gewonnene Freizeit (durch kürzere Fahrzeiten) für eine Abendschule zu nutzen, und sich einen brauchbaren Abschluss zu holen, um dann einen besser bezahlten Job annehmen zu können.
    Danke trotzdem für alle Antworten. Ursprünglich war ich auch gegen einen Wechsel zurück, nachdem ich die Umstände der "Kündigung" damals jetzt genauer kenne sehe ich das anders.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • aber bitte schaut trotzdem dass ihr die hier angesprochenen Themen schriftlich fixiert:
    - Urlaub im August
    - längere Kündigungsfrist
    - eventuell sogar so was in Richtung Fortbildungsgoodie z.B. Bemühen des Chefs Arbeitsplan so zu gestalten dass abends früher Feierabend gemacht werden kann um zur Abendschule zu gehen oder auch Urlaub für Prüfungen. Besteht vielleicht sogar die Möglichkeit ne reguläre Ausbildung in dem Betrieb zu machen (IHK fragen) - keine Ahnung ob man da trotzdem das vereinbarte Gehalt zahlen "darf" oder man die "reguläre" Ausbildungsvergütung bezahlen muss.

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Hallo,


    hier kann ich Printus nicht zustimmen, das es
    bei Netto um eine unseriöse Angabe handelt.


    Es gibt tatsächlich Fälle, in denen der Arbeitnehmer
    ein bestimmtes Netto ausgezahlt bekommen möchte.


    Dies wird Vertraglich vereinbart. Der Arbeitgeber rechnet
    dann auf. Das Pendel schlägt dann, je nach Höhe der
    Sozialabgaben und/oder Steuern, zugunsten des Arbeitnehmers
    oder Arbeitgebers um.
    Dasselbe gilt für die nicht vom Arbeitnehmer zu tragenden Kosten
    eines Arbeitsverhältnisses.


    Eine Rückkehr zum vorherigen Arbeitgeber: diese Frage kann
    nur der Betroffene selber beantworten und für sich entscheiden.


    Eine Festlegung bestimmter Bedingungen sollte schriftlich
    fixiert werden. Dies ist unabdingbar.

  • Die Vorteile klinge schön und gut. Aber da hast du echt recht. Der Chef hat ihn wegen des sinnlosen Grund einfach so gekündigt. An meine Stelle würde ich bleiben, wo ich arbeite. Denn nach dem Wechsel kann ja mal wieder passieren, dass er gekündigt wird, weil er zu lange auf der Toilette saß. Bei solchen Chefen würde ich niemals zurückkehren. Außer er macht einen sehr tollen Angebot wie zum beispiel den Gehalt verdoppeln oder so in der Art, dann würde ich mir Gedanken machen. Aber ist natürlich meine Meinung.


    LG Lucie1234

  • Das stimmt schon, allerdings hat er ja nicht viel zu verlieren. Weil bei ~1130 Euro nettoo bei 40km Fahrt bleibt ihm ja eh nicht viel mehr als Sozialhilfeniveau.


    Wenn es beim alten Chef gut geht hat er mehr Einkommen, mehr Freizeit und weniger Fahrtkosten. Wenn nicht aber auch nicht viel verloren.


    Aber er ist erst 22 Jahre - fuer einen Berufsabschluss also noch nicht zu spaet. Das waere am Wichtigsten.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!