Entscheidungshilfe (Arbeitsplatzwechsel)

  • Hi zusammen


    Hab gerade ein Problem, bzw nicht ich persönlich sondern ein Freund von mir... (Nicht lachen ist wirklich so)


    Folgendes: Der hat im letzten Jahr in einem Getränkemarkt gearbeitet. Zuerst Teilzeit, später hat er dann eine Vollzeitstelle bekommen. Nach ein paar Monaten dort, wurde er gekündigt. Grund war daß er an dem Tag zu viel mit einer Kollegin geplaudert hat, anstatt zu Arbeiten.
    Nach etwas über einem Monat Suche hat er dann in einem anderen Markt eine Stelle bekommen. Inzwischen auch dort Vollzeit. Ist jetzt seit Mitte Januar dort.
    Heute hat er einen Anruf von seinem alten Chef bekommen, daß er ihn gerne wieder anstellen würde. Gehalt wäre dann 1200 Netto, hat er jedenfalls versprochen. Bei der bisherigen Stelle kriegt er 1100-1150 im Monat. Arbeit wäre in beiden Fällen die gleiche. Der Hauptvorteil wenn er zurückwechseln würde, wäre er deutlich kürzere Weg für die Fahrt zur Arbeit. Jetzt ca 40km, dann nur noch ca 10km einfach.
    Finanziell wäre der Wechsel also sinnvoll. Aber kann man von einem Chef der einen wegen (siehe oben) feuert, erwarten, daß man da dauerhaft bleibt.
    Leider hat mein Freund keinen wirklichen Schulabschluss, und keine Ausbildung, so daß er sehen muss, wie er an seine Brötchen kommt. Und ich habe mit sowas auch keine Erfahrung, bin bisher meinem AG immer treu geblieben :)
    Daher würde ich mich freuen, wenn ich ein paar Tipps kriegen könnte, wie man da am besten vorgeht, und auf was man achten sollte. Der 'neue-alte' Chef hätte gerne eine Entscheidung noch diese Woche, so daß er dann ab nächster Woche dort anfangen könnte.
    Wie ist es mit dem Urlaub? Eigentlich wollten wir Ende August zusammen Urlaub machen, meinen Urlaubstermin kann ich nicht mehr verschieben, kann mein Freund verlangen, daß er bei Wiedereinstellung dann in der zeit Urlaub bekommt? Sollte er das gleich jetzt sagen, oder lieber später bescheid sagen?


    Danke schonmal für eure Tipps.

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    READY.

  • Ich würde nicht mehr bei einem Arbeitgeber anfangen, der mich gefeuert hat. Vermutlich hat dieser aktuelle eine personelle Notlage und ist deshalb bereit, auch Deinen Freund wieder einzustellen.


    Genauso schnell könnte sich die Situation perspektivisch aber auch wieder gegen Deinen Freund wenden, wenn Personal "freigesetzt" werden soll oder sein (Ex-) Chef personell so gut ausgestattet ist, dass er sich den Rauswurf auch wegen Nichtigkeiten leisten kann (und hier lasse ich mal offen, ob Dein Freund zu Recht wegen "Faulheit" gekündigt wurde oder nicht).


    Wäre ich Dein Freund, würde ich zusehen, jetzt gute Arbeit zu leisten und mich entweder an der aktuellen Arbeitsstelle - sofern möglich - hochzuarbeiten oder perspektivisch einen besseren Job näher zum Wohnort anzunehmen.



    Viele Grüße,


    :) MTT :)

    Multae causae sunt bibendi...

  • Bei einer Firma, die mich entlassen hat, der Grund ist erstmal egal, würde ich nicht mehr anfangen.


    Wenn dein Freund allerdings ernsthaft überlegt, sollte er schriftliche Garantien einfordern.
    Die höhe des versprochenen Gehalts und das ihr euren Urlaub zusammen verbringen wollt.
    Ist der Urlaub schon gebucht und bei seinem jetzigen Arbeitgeber beantragt und genehmigt worden?


    Wie ist es mit seiner jetzigen Arbeit? Hat er Aufstiegschancen? Hat er Spaß daran? Sind die Vorgesetzten in Ordnung?
    Das ist immer so ein abwägen, wer Garantiert, das er bei seiner alten arbeit nicht wieder gefeuert wird, auch wenn die Arbeitsstelle näher ist, aber das wäre mir in der hinsicht egal.
    Das sind jetzt so meine Gedanken

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Ja nicht zurück. Um dann wieder den Launen des Chefs ausgesetzt zu sein?


    Abwägen wie es in der jetzigen Arbeit ist. Vielleicht parallel um schauen, ob etwas näher am Wohnort zu finden ist.

  • Man sollte bedenken, dass er im neuen Job seit Mitte Januar vermutlich noch in der Probezeit ist, also auch dort jederzeit gekündigt werden kann.


    Ist das nach Ablauf der Probezeit interessierende Kündigungsschutzgesetz beim alten und beim neuen Betrieb überhaupt anwendbar, Stichwort Betriebsgröße?

  • Zitat

    Original geschrieben von Anbei
    Wenn dein Freund allerdings ernsthaft überlegt, sollte er schriftliche Garantien einfordern.


    BTW:
    So etwas ("schriftliche Garantien") nennt man "Arbeitsvertrag" :top: .


    Zum Thema:
    Der Freund könnte z.B. im Arbeitsvertrag eine Kündigungsfrist von mindestens 3 Monaten fordern (um mögliche Launen des ehemaligen Chefs zu kompensieren), und eine Probezeit ausschließen lassen.


    Wenn der Chef ihn ernsthaft haben möchte, geht er drauf ein.


    BTW2:
    Bei 40km einfacher Strecke zur Arbeit muss der Freund sich dringend um etwas neues kümmern. Jeden Tag ca. 80kmx0,3€/km= 24€ Fahrkosten (PKW)= 500€ Fahrkosten pro Monat sind viel zu viel bei dem Gehalt.

  • Re: Entscheidungshilfe (Arbeitsplatzwechsel)


    Zitat

    Original geschrieben von Brainstorm Wie ist es mit dem Urlaub? Eigentlich wollten wir Ende August zusammen Urlaub machen, meinen Urlaubstermin kann ich nicht mehr verschieben, kann mein Freund verlangen, daß er bei Wiedereinstellung dann in der zeit Urlaub bekommt? Sollte er das gleich jetzt sagen, oder lieber später bescheid sagen?


    Natürlich kann der Freund das verlangen. Nur ob er dann den Job bekommt, weiß keiner.
    Auf jeden Fall muss er das mit dem Arbeitgeber vor Abschluss des Arbeitsvertrages klären, und am besten in den Arbeitsvertrag aufnehmen lassen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    ...
    BTW2:
    Bei 40km einfacher Strecke zur Arbeit muss der Freund sich dringend um etwas neues kümmern. Jeden Tag ca. 80kmx0,3€/km= 24€ Fahrkosten (PKW)= 500€ Fahrkosten pro Monat sind viel zu viel bei dem Gehalt.


    Diese Rechnung verstehe ich nicht.
    Ich fahre das auch jeden Tag mit dem Auto und ich habe keine 500 € Fahrtkosten im Monat.

    Ich habe zwar keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

  • Du darfst nicht nur den reinen Verbrauch rechnen, sondern die Kosten gesamtheitlich betrachten: also auch Steuern, Versicherung, Verschleiß, Wertverlust etc. einrechnen. Und dabei kommt man im günstigsten Falle mit rund 0,30 € pro KM raus.


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