Amazon Marketplace / Versand von Amazon & Umsatzsteuer

  • Zitat

    Original geschrieben von Tha Masta
    Interessanter Aspekt!


    Aber warum kann denn ein chinesischer Unternehmer nicht selber nach Deutschland importieren? Was spricht dagegen? ...


    Weil ein chinesischer Unternehmer m.W. nicht Schuldner der Einfuhrumsatzsteuer sein kann. Dazu bedürfte es eines Sitzes in der EU.


    Edit: Gestrichen, da verwirrend

  • Zudem kommen häufig noch Zollabgaben obendrauf. Auch dafür ist der Kunde als Importeur der Schuldner.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Der hier diskutierte Fall könnte dagegen an geltendem Recht vorbeilaufen. Langsam beschleicht mich das Gefühl, dass die gelieferte Ware möglicherweise nie beim Zoll angemeldet worden sein könnte - Steuern also angefallen sind, aber nicht beglichen wurden.


    Ich halte es für blauäugig, anzunehmen, dass chinesische oder kanadische Händler die deutschen Zollbestimmungen auch nur kennen, das fällt ja selbst Deutschem nicht leicht. Die Wahrscheinlichkeit dürfte ziemlich groß sein, dass hier der unbedarfte Amazon-Marketplace-Kunde der Importeur ist. Er müsste theoretisch die Ware beim Zoll unter Verwendung der passenden Formulare (!) und der richtigen Zoll-Kennnummern (!) und Vorlage einer Rechnung anmelden, auf den Bescheid warten und dann brav die Einfuhrumsatzsteuer und eventuell Zoll zahlen.


    Der Zoll "weiß" von der Ware vermutlich noch gar nichts. Denn mal ehrlich, wenn Amazon die Waren (im Auftrag des Händlers) eingeführt und verzollt hätte, würde das garantiert groß und breit "zur Beruhigung der Kunden" auf den Seiten breitgetreten und wäre aus dem Lieferschein ersichtlich. Das Gegenteil ist der Fall. Der Kunde kriegt erst gar keine Rechnung, der muss er erstmal hinterhermailen. Amazon verweist bei Rechnung oder Rücksendung auf den Händler und hält sich explizit heraus!


    Gegenbeispiel: Wenn ich in Amerika oder sonstwo etwas bestelle und per DHL, UPS oder FedEx geliefert bekomme, dann übernimmt DHL/UPS/FedEx die Verzollung und liefert mir DANACH das Paket aus. Das kann ich auf dem Paket sehen, entweder zahle ich die Einfuhrumsatzsteuer direkt beim DHL-Fahrer oder DHL schickt eine Rechnung. Damit ist alles klar. In dem Fall hat der Logistikdienstleister die Verzollung für mich (als Service) übernommen. Bei Amazon sehe ich keinerlei Anzeichen dafür, dass das stattgefunden hätte.


    my 2 ct.
    Lisa

  • So langsam fällt mir nur noch eines ein:


    Titel I, Kapitel 2, Abschnitt 3 der


    VERORDNUNG (EWG) Nr. 2913/92 DES RATES
    vom 12. Oktober 1992
    zur Festlegung des Zollkodex der Gemeinschaften


    Auskünfte


    Artikel 11


    (1) Jede Person kann bei den Zollbehörden Auskünfte über die An-
    wendung des Zollrechts beantragen.


    Ein solcher Antrag kann abgelehnt werden, wenn er sich nicht auf eine
    tatsächlich beabsichtigte Ein- oder Ausfuhr bezieht.


    (2) Auskünfte werden gebührenfrei erteilt. ...



    Die Erhebung der Einfuhrumsatzsteuer ist Teil des Zollrechts.



    Edit:
    Hmm ... in einer neueren Ausgabe des Zollkodex fehlt dieser Abschnitt. :confused:

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    An solchen Themen erkennt man die Scheinheiligkeit mancher deutscher Bürger. Irgendwo im Internet bei einem ausländischen Ramschhändler möglichst im Centbereich kaufen und sich dann beschweren dass die ausländischen Verkäufer keine Mehrwertssteuer berechnen/angeben. Wem an der deutsche Mehrwertsteuer und Wirtschaft wirklich etwas liegt kauft bei deutschen Fach- und Einzelhändlern. Dann muss man auch nicht über die ach so bösen ausländischen Schrott... äh Ramschhändler schimpfen.


    und der deutsche Fachhändler kauft den Ramsch bei dem gleichen Ramschhändler im Centbereich und berechnet mir dann Preise wie wenn das Produkt in Deutschland gefertigt worden wäre und bietet dann noch nen schlechteren Service.


    Wenn ich "China-Ramsch" kaufe dann importiere ich das Zeug mittlerweile selber. Nur damit ein deutscher Händler für das Schreiben einer deutschen Anleitung und einer Konformitätserklärung den Preis verzehnfacht gebe ich kein Geld aus.


    Zum Ausgleich gebe ich sicher genug Geld für wirkliches "Made in Germany" oder "Made in EU" aus.

  • Mal ganz abgesehen von den zollrechtlichen Bestimmungen:


    Auch die Durchsetzung von Gewährleistungsansprüchen gegenüber einem ausländischen VK kann zum Problem werden - soweit überhaupt solche Ansprüche bestehen.


    Waren aus dem Ausland beziehe ich persönlich nur dann, wenn der Artikel bei keinem deutschen Händler erhältlich ist. In Zeiten von Ebay, Amazon & Co ist das aber schon länger nicht mehr vorgekommen.

  • mit "China-Ramsch" meine ich solche Cent-Artikel wie mal 5 Arduino Nano, ein paar Steckboards, 1-2 Servos, ein paar Sensoren, wenn dort etwas kaputt ist dann könnte ich es auch in Deutschland nicht reklamieren ohne lang zu diskutieren. In China kostet z.B. so ein Arduino 3€, in Deutschland 10 Euro, da müßte der Chinese wirklichen Müll liefern dass ich 3 wegwerfen müßte und das kam bisher noch nie vor. Die Ausschußrate beim Chinesen ist bisher 0% :top:

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