Wie seht Ihr Eure/die Zukunft in Deutschland?

  • Zitat

    Original geschrieben von Pitter
    ...
    [*]...Ein Caritas-Betreuer, der wirklich unverdächtig ist, sagte mir, bei vielen afrikanischen Flüchtlingen brauche er vor halb elf Uhr keinen Termin ausmachen. Die Bereitschaft, früh aufzustehen oder pünktlich zu sein, sei nur rudimentär entwickelt. ...


    Das ist in Afrika aber allgemein so - nicht nur bei Flüchtlingen. Ein gesellschaftlicher Habitus, der dort sehr verbreitet ist.


    Nicht umsonst sagen Afrikaner: "Ihr habt Uhren ... wir haben Zeit".


    Hier muss ich eingestehen, dass ich mir auch für meine Zukunft in Deutschland (darum geht es hier) ganz allgemein mehr Gelassenheit wünsche. Vielleicht sind uns die Zuwanderer dabei ja behilflich ... voneinander lernen sozusagen. :)

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    ...Nicht umsonst sagen Afrikaner: "Ihr habt Uhren ... wir haben Zeit".


    Hier muss ich eingestehen, dass ich mir auch für meine Zukunft in Deutschland (darum geht es hier) ganz allgemein mehr Gelassenheit wünsche. Vielleicht sind uns die Zuwanderer dabei ja behilflich ... voneinander lernen sozusagen. :)


    Ob das potentielle Arbeitgeber auch so sehen? Ich habe da meine Zweifel.
    Aber das mit dem Spätaufstehen ist sicher ein Mißverständnis, denn laut Al sind die doch alle viel leistungsbereiter als die "deutschen Faulenzer".

    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    ... Leistungsunwillige ... gegen 'Mitbewerber' hetzen, die -wir werden es sehen- leistungsbereiter sind, um in diesem Land zu einem Teil leben zu können....

  • Ich denke, dass es völlig egal ist, wann jemand aufsteht. Ich verweise hier auf neue Arbeitsmodelle, die sich der Generation Y annähern, bei der Frühaufstehen auch keine Relevanz mehr hat.


    Das Entscheidende ist doch, welchen Mehrwert jemand am Ende generiert.


    Man kann früh aufstehen und dumm herumsitzen aber auch spät aufstehen und produktiv sein.
    Beides ist möglich.


    War aber klar. Sobald wir von Afrikanern oder anderen Fremden reden, kommen wieder so Leute wie Du aus der Versenkung. :rolleyes:

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Hier muss ich eingestehen, dass ich mir auch für meine Zukunft in Deutschland (darum geht es hier) ganz allgemein mehr Gelassenheit wünsche


    Der Wohlstand Deutschland ist nicht auf Spätaufstehen und Gelassenheit gebaut worden.


    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Ich denke, dass es völlig egal ist, wann jemand aufsteht. Ich verweise hier auf neue Arbeitsmodelle, die sich der Generation Y annähern, bei der Frühaufstehen auch keine Relevanz mehr hat.


    Die Frage ist: Wer wird so beschäftigt? Wer profitiert von diesen neuen "Arbeitszeitmodellen" (am meisten)?


    Antwort: überdurchschnittlich qualifizierte und gut verdienende Fachkräfte. Vielleicht Leute wie du.


    Aber (mit Ausnahme von entsprechend gewählter Schichtarbeit) nicht wirklich Leute, die in Flüchtlingsunterkünften hocken.

  • Aus meinem bisherigen Berufsleben weiß ich, dass es auch sowas wie Schichtdienst oder Gleitzeit gibt.


    Meine Lieblingsschicht früher war die von 13-20 Uhr. Heute arbeite ich in Gleitzeit und gehe auch relativ spät, sodass ich erst kurz vor Beginn der Kernarbeitszeit auftauche. Dort tut sich viel im Moment.

    "You can't connect the dots looking forward, you can only connect them looking backwards. So you have to trust that the dots will somehow connect in your future. You have to trust in something — your god, destiny, life, karma, whatever." Steve Jobs

  • Zitat

    Original geschrieben von Applied
    (1) Der Wohlstand Deutschland ist nicht auf Spätaufstehen und Gelassenheit gebaut worden.


    Die Frage ist: Wer profitiert von diesen neuen "Arbeitszeitmodellen", wer wird so beschäftigt?


    (2) Meines Erachtens kaum die Leute, die in Flüchtlingsunterkünften hocken.


    (1)


    a) Er wurde durch den Marshall-Plan und damit durch fremde Hilfe möglich.
    b) durch Arbeitsbedingungen, die Ihr Heute wohl zum Anlass nehmen würdet, vor das Arbeitsgericht zu ziehen.
    c) durch etliche Gastarbeiter aus fremden Ländern


    Und Heute hat ein Handelstag in einer globalisierten Welt 24 Stunden, weil die Welt in Echtzeit vernetzt ist. Und auch hier gibt es welche, die jene Stunden füllen, die andere mit dem Schlafen verbringen. In San Francisco ist bald Mittagszeit, in New York beginnt in 2 1/2 Stunden die Rush Hour und in Tokio klingeln in 1 1/2 Stunden die Wecker. Bemerkst Du etwas?


    (2) Blah Blah Blah Blah

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    a) Er wurde durch den Marshall-Plan und damit durch fremde Hilfe möglich


    Auch das.
    Aber ist es nicht so, als sei Deutschland erst nach dem zweiten Weltkrieg eine führende Volkswirtschaft in der Welt geworden.


    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Und Heute hat ein Handelstag in einer globalisierten Welt 24 Stunden, weil die Welt in Echtzeit vernetzt ist. Und auch hier gibt es welche, die jene Stunden füllen, die andere mit dem Schlafen verbringen (...) Bemerkst Du etwas?


    Bitte hilf mir auf die Sprünge:
    Um später aufstehen zu können, übernehmen die spät aufstehenden afrikanischen Flüchtlinge aus der Flüchtlingsunterkunft übernehmen halt einfach die Devisen- und Wertpapiermarktaktivitäten bei deutschen Banken?

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Bedingt hierfür ist und bleibt = Qualifikation, Spezialisierung, Erfahrung, Engagement und Flexibilität.

    Mit Qualifikation (zum Beispiel Ausbildung oder Studium) und Engagement ist es aber oft nicht mehr getan.


    Und Spezialisierung ist schon ein Problem. Spezialqualifikationen muessten eigentlich die Arbeitgeber die sie brauchen vermitteln und nicht schon vorab vom Bewerber erwarten. Und so eine Spezialisierung kann auch schnell wertlos werden wen ein Projekt ausläuft oder das Unternehmen Plete geht.


    Fair waere eine Teilung: Der Bewerber sollte Grundqualifikation und Engagement mitbringen, aber das Unternehmen muss dann schon die Spezialqualifikation ermoeglichen und Flexibilitaet bieten.



    Problem ist aber doch nicht nur die Konkurrenz um Jobs, sondern auch um Wohnungen, Schulbildung und Gesundheitsversorgung.


    Und es kann eben immer nur ein Teil zur Oberschicht gehoeren. Je mehr Leute bestimmt Abschluesse haben desto groesser wird die Konkurrenz dort.


    Zitat

    Original geschrieben von IGGY
    Was denkst du, wir werden unqualifiziert nach Deutschland geschickt!


    Also ehemaliges Yugoslawien kann man doch nicht mit Syrien, Afghanistan, Pakistan und Nigeria vergleichen. Das sind doch verschiedene Welten.


    Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Ich denke, dass es völlig egal ist, wann jemand aufsteht. Ich verweise hier auf neue Arbeitsmodelle, die sich der Generation Y annähern, bei der Frühaufstehen auch keine Relevanz mehr hat.


    Natuerlich muss man nicht ganz spiessig auch aum Wochenend um 8 Uhr aufstehen, und es ist auch okay wenn man sich nach Moeglichkeit die Arbeitszeit so gestaltet wie es einem am besten passt.


    Aber wenn man es nichtmal gelegentlich schafft Termine in der frueh wahrzunehmen, dan ist das schon Faulheit und Leistungsverweigerung.

  • Zitat

    Original geschrieben von derAL
    Ich denke, dass es völlig egal ist, wann jemand aufsteht. ...Das Entscheidende ist doch, welchen Mehrwert jemand am Ende generiert. ...


    Habe ich dich richtig verstanden? Es ist egal, wann man aufsteht und ob man dann frühe Termine verpasst. Termintreue brauchen selbsternannte Leistungsträger nicht, da sie ja soviel leisten. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die zukünftigen Leistungsträger in Flüchtlingsunterkünften. Je später sie aufstehen und je mehr Termine sie morgens verpassen, desto mehr Leistungsbereitschaft und Motivation muss bei ihnen vorhanden sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von Applied
    Auch das.
    (1) Aber ist es nicht so, als sei Deutschland erst nach dem zweiten Weltkrieg eine führende Volkswirtschaft in der Welt geworden.


    (2) Bitte hilf mir auf die Sprünge:
    Um später aufstehen zu können, übernehmen die spät aufstehenden afrikanischen Flüchtlinge aus der Flüchtlingsunterkunft übernehmen halt einfach die Devisen- und Wertpapiermarktaktivitäten bei deutschen Banken?

    (1)


    - Was waren denn die Gründe für die Industrialisierung Deutschland zwischen 1890 und 1914?


    Nachzulesen u.a. in Wikipedia:


    'Von der Aus- zur Binnenwanderung
    Das Bevölkerungswachstum vollzog sich regional allerdings sehr unterschiedlich. Während in den Groß-, Industriestädten und Ballungsräumen die Bevölkerung deutlich zunahm, fiel das Wachstum in den agrarischen Gebieten des Reiches deutlich langsamer aus. Besonders stark war das Wachstum in den Großstädten Berlin, Hamburg und Bremen, den Industriegebieten der Provinzen Rheinland und Westfalen (insbesondere das Ruhrgebiet), aber auch in den mitteldeutschen und oberschlesischen Industriegebieten.


    Die Bevölkerungszunahme verstärkte den Bevölkerungsdruck, der seit dem Vormärz der Hauptmotor der Auswanderung nach Übersee geworden war. Die Auswanderung hielt auch in den ersten Jahrzehnten des Kaiserreichs an und erreichte in den 1880er und 1890er Jahren ihren zahlenmäßigen Höhepunkt.


    Danach wurde sie abgelöst von der Binnenwanderung. Diese entwickelte sich zur „größten Massenbewegung der Deutschen Geschichte“ (Köllmann). Im Jahr 1907 wies die Reichsstatistik nach, dass bereits 48 % der Einwohner außerhalb ihres Geburtsortes lebten, d. h. jeder zweite Reichsbürger hatte in der ein oder anderen Weise an der innerdeutschen Wanderung teilgenommen, die in diesem Ausmaß im europäischen Vergleich ohne Beispiel ist. Bereits seit längerem wanderten Arbeitssuchende zunächst aus dem Umland der Industrieorte, dann aus dem Nahwanderungsbereich der agrarischen Nachbargebieten in die Städte ab. Für das Ruhrgebiet wird geschätzt, dass das Arbeitskräftepotential der umliegenden Regionen – etwa des Sauerlandes oder des Münsterlandes – bereits seit den 1870er Jahren erschöpft war. Seit den 1880er und verstärkt seit den 1890er Jahren trat verstärkt die Fernwanderung auf, d. h. die Migranten überschritten dabei Provinz- oder innerdeutsche Landesgrenzen. Besonders ausgeprägt war die Ost-West-Wanderung, also der Zug aus den östlichen preußischen Provinzen nach Berlin oder in die rheinisch-westfälischen Industriegebiete. Bis 1907 hatten 1,94 Millionen Menschen die ostelbischen Provinzen Ostpreußen, Westpreußen und Posen verlassen und rund 24 % der in diesen Provinzen Geborenen lebte zum Zeitpunkt der Volkszählung in anderen Teilen des Reiches. Von diesen waren etwa 400.000 im Ruhrgebiet und 360.000 in Berlin und Umgebung wohnhaft. Bis 1914 wanderten allein etwa 450.000 meist polnisch oder masurisch sprechende preußische Staatsbürger ins Ruhrgebiet. Die neue, aus west- und ostdeutschen Elementen zusammengesetzte Bevölkerung, unterschied sich in einigen Aspekten – wie etwa dem Ruhrdeutsch – von den umgebenden Gebieten.


    Die Mehrheit der Fernwanderer waren Einzelwanderer, zumeist ledige jüngere Männer.'


    - Ach, und Kolonien hatten wir zu dieser Zeit auch noch, die man ausbeutete
    - Nach dem ersten Weltkrieg war das Wachstum bekanntlich nicht mehr so gut
    - und später war es eher durch Raub, Terror und Gräueltaten fundiert
    - dann kam das Elend
    - dann der Marshall-Plan
    - dann die Gastarbeiter



    (2) Nö, das wird mir an der Stelle nun wirklich zu doof.

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