LTE als "DSL-Ersatz"? Na ich hoffe nie, dass es auch endlich im ländlichen Raum flächendeckend einen vernünftigen Zugang zum Netz gibt. Aber wenn sich die Politik da nicht ändert muss man schon ein Asylbewerberheim ins Dorf holen, dann geht sowas (wie auch beleuchtete Fusswege, ÖPNV) plötzlich.
Wann kommt endlich ein LTE Tarif als DSL Alternative
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Original geschrieben von drueckerdruecker
Wünschen kann man sich alles. Mit dem Einfordern von Wunschvorstellungen von Privatfirmen verrennt man sich dann aber schon. Daß eine alternative Versorgungsart mit gleichartigen Randbedingungen (unbegrenztes Volumen oder x-hundert GB, bequeme Drosselung) und praktisch zum günstigstmöglichen, herkömmlichen Preis (20€) angeboten werden, ist natürlich ein grober Irrtum.
Deine Auffassung.ZitatDer Gesetzgeber hat bei der Versteigerung der LTE-Frequenzen ja extra schon vorgegeben, daß die großflächigen, unterversorgten, ländlichen Gebiete zuerst versorgt werden müssen, bevor LTE in die Stadt darf.
Bitte Quelle angeben, wo das vorgegeben wurde. Ich habe festgestellt, dass LTE vorwiegend in Städten aufgebaut wurde und nicht im lädndlichen Bereich.ZitatWenn sich nun keiner drei Netzbetreiber und auch keiner der unabhängigen Provider einen letztlich gewinnsteigernden Wettbewerbsvorteil davon verspricht, ein unbegrenztes oder riesiges Datenpaket und/oder eine Drossel oberhalb von 384 kbit/s anzubieten, dann werden das wohl alle zuerst durchgerechnet und dann verworfen haben. Selbst der ewige Vierte Eplus/Base hat sein günstiges 50GB-Paket ja nicht weiter angeboten, obwohl es beliebt war und bei breiter Vermarktung auch eine breite Kundschaft ins Haus geholt hätte.
Natürlich ist es wohl unrentabler, aber schließlich hat der Staat ja auch Interesse, dass der ländliche Raum mit schnellem Internet versorgt wird und dies konnte bisher nicht umgesetzt werden.Und zu Deiner Argumentation die Landbevölkerung so hinzustellen, dass man zu sparsam sei um in die Stadt zu ziehen, schlägt einfach fehl. Gerade die Stadtbevölkerung, die weniger Kosten hat um an die Arbeit zu kommen, sollte sich freuen, dass nicht die gesamte Landbevölkerung in die Stadt zieht, weil dann die Mietpreise noch teurer werden.
Und schließlich will die ländliche Infrastruktur auch erhalten bleiben.
ZitatDie Zeit ist nicht reif, weil man es zu bestimmten Bedingungen erwerben würde, sondern nur dann, wenn es jemand anbieten will und auch gewinnbringend anbieten kann. Bei 'nem GB-Preis von nur ganz knapp über einem Euro kann man meines Erachtens sowieso nicht tatsächlich meckern und gleichzeitig auch praktisch alles damit machen. Man hat ja jetzt nicht auch noch ein Anrecht darauf, täglich stundenlang HD/4K zu streamen oder ähnliche Späßchen.
Naja, schau Dir doch die Kosten der LTE-Tarife von O2, Telekom und Vodafone an. Telekom mit 5 GB für [URL=https://www.t-mobile.de/datentarife/0,17526,18519-_,00.html]rechnerisch 27,50 Euro/Monat[/URL]
da komme ich nicht auf 1 Euro je Gigabyte. Selbst UMTS Tarife wie LIDL Connect oder ALDI TALK, oder LEBARA MOBILE kosten noch 15 bis 20 Euro für 5 Gigabyte. Sind 3 bis 4 Euro je Gigabyte.Übrigens, gibt es in den zwei Nachbarorten von mir nicht mal DSL von der Telekom. Und sowas 2016 n Chr.
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Original geschrieben von Nokiahandyfan
Dass es Hybrid von der Telekom nicht überall gibt. Hier DSL 2.000 RAM mit Annex B.Bis 2018 wird es schon All-IP geben.
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Original geschrieben von phonefux
Bis 2018 wird es schon All-IP geben.
Macht das die Kupferleitung schneller? Ich wüsste nicht. -
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Original geschrieben von Nokiahandyfan
Deine Auffassung.Das kann man jeder Aussage entgegenknallen. Preise sind in einem freiem Markt nunmal unreguliert und wenn sich nichtmal innerhalb einer Konkurrenzsituation kein Anbieter zum Marktanteilsausbau über deutliche, generelle Preisunterschiede motiviert sieht, dann ist letzteres entweder nicht attraktiv oder es existiert ein gesetzeswidriges Kartell.
ZitatBitte Quelle angeben, wo das vorgegeben wurde. Ich habe festgestellt, dass LTE vorwiegend in Städten aufgebaut wurde und nicht im lädndlichen Bereich.
Die eigene Feststellung, die sich ja durchaus an Ausnahmetatbeständen entlanghangeln kann, sollte man nicht der Recherche vorziehen. Im Zuge der LTE-Frequenzversteigerungen wurde bekanntlich zur Teilnamebedingung gemacht, daß der Breitbandmobilfunkausbau in vier Prioritätsstufen zu erfolge habe. Von den einzelnen Bundesländern wurden breitbandrückständige Gemeinden in vier Prioritätsstufen (bis 5000, bis 20.000, bis 50.000 und über 50.000 Einwohner) benannt. Der Ausbau der nächsten Prioritätsstufe durfte erst bei 90% Erreichbarkeit in der vorigen Stufe begonnen werden. Ende 2011 waren diese Vorgaben schon in 8 Bundesländern erfüllt. Man konnte auch deutlich beobachten, daß es im Innenbereich einer Großstadt kein LTE gab, außerhalb aber breitflächig und höchstens am äußeren Stadtrand mit technischem Aufwand eine LTE-Verbindung hergestellt werden konnte. Für die verschiedenen Ausbaustufen hätten die Anbieter bis 2016 Zeit gehabt, und erst danach der weitere LTE-Ausbau nach Belieben und kommerziellem Interesse erfolgen hätte können. Tatsächlich waren die Prioritätsstufen schon Ende 2012 in allen Bundesländern erfüllt. Die Netzbetreiber wollten ja in die Großstädte und Metropolen, weil es sich da mehr rechnet. Außerhalb wird man nun also nicht mit Aufrüstung rechnen können.
ZitatNatürlich ist es wohl unrentabler, aber schließlich hat der Staat ja auch Interesse, dass der ländliche Raum mit schnellem Internet versorgt wird und dies konnte bisher nicht umgesetzt werden.
Und zu Deiner Argumentation die Landbevölkerung so hinzustellen, dass man zu sparsam sei um in die Stadt zu ziehen, schlägt einfach fehl. Gerade die Stadtbevölkerung, die weniger Kosten hat um an die Arbeit zu kommen, sollte sich freuen, dass nicht die gesamte Landbevölkerung in die Stadt zieht, weil dann die Mietpreise noch teurer werden.
Und schließlich will die ländliche Infrastruktur auch erhalten bleiben.
Siehe oben, genau deshalb erfolgte ja der LTE-Ausbau vom flachen Land in die große Stadt. Natürlich ging's nicht ausschließlich um's Privatvergnügen, sondern auch und gerade um die Breitbandverfügbarkeit für Firmen, weil deren Existenz ja durchaus an der Teilnahmemöglichkeit am Datenverkehr abhängt. Im Haus am Waldsee Videos streamen zu können hat natürlich absolut überhaupt keine Ausbaupriorität. Wer das priorisiert, der muss eben umziehen oder zu tatsächlich richtig teuren Mitteln greifen. Das flache Land ist nunmal keine niedliche, schöne und gesunde Kleinausgabe der großen Stadt. Während jede Großstadt einen Autobahnanschluss hat, muss man auf dem Lande eben ein paar Dutzend Kilometer oder mehr zur Autobahn kurven, ist sich dessen von vornherein bewusst, will das auch garnicht vor der Tür haben oder zieht eben um bei eigener Prioritätsverschiebung. Gibt's ja in beide Richtungen.
ZitatNaja, schau Dir doch die Kosten der LTE-Tarife von O2, Telekom und Vodafone an. Telekom mit 5 GB für [URL=https://www.t-mobile.de/datentarife/0,17526,18519-_,00.html]rechnerisch 27,50 Euro/Monat[/URL]
da komme ich nicht auf 1 Euro je Gigabyte. Selbst UMTS Tarife wie LIDL Connect oder ALDI TALK, oder LEBARA MOBILE kosten noch 15 bis 20 Euro für 5 Gigabyte. Sind 3 bis 4 Euro je Gigabyte.Übrigens, gibt es in den zwei Nachbarorten von mir nicht mal DSL von der Telekom. Und sowas 2016 n Chr.
Was heißt denn "nicht mal DSL"? Im Gegensatz zu VDSL oder was? Naja, wird's auch nicht überall geben, ist auch nicht lebensnotwendig, sondern privates Bedürfnis. You get what you pay for. Und der runde Euro pro Gigabyte bezog sich natürlich auf Mobers 30GB-VF-Angebot. Auch das basiert ja nicht auf Selbstausbeutung.
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Original geschrieben von Nokiahandyfan
Macht das die Kupferleitung schneller? Ich wüsste nicht.Mittelbar schon, denn wenn jetzt kein IP-Anschluss möglich ist (was bei DSL2000 Annex B der Fall ist), dann müssen Outdoor-MSANs her, die näher dran stehen. Faktisch wird der Umbau zu All-IP die Leitung dann deutlich schneller machen. Dann geht vielleicht sogar VDSL, jedenfalls aber Hybrid.
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Der Punkt ist ja nicht, dass LTE im ländlichen Raum nicht ausgebaut worden wäre. Es ist sehr wohl ausgebaut worden, sozusagen als Alibi, um der Politik zu sagen: HIer, wir haben ausgebaut, "bis zu 50 MBit" (bis zu!) im ländlichen Raum.
Da waren die Netzbetreiber fein heraus, Ziel erfüllt, LTE im ländlichen Raum ausgebaut, jetzt durften sie in den Städten ausbauen, wo richtig Geld verdient wird.
Dass sie gar keinen TARIF als DSL-Ersatz anbieten, haben sie nicht an die große Glocke gehängt. Und unsere kompetenten Politiker haben danach ja auch nie gefragt. Es war ja nur der Ausbau gefordert, das Angebot eines Tarifs war hingegen KEINE Bedingung, damit die Netzbetreiber in den Städten ausbauen durften.
Und jetzt gibt es zwar LTE als DSL-Ersatztarife von Telekom und Vodafone mit max. 30 GBit/Monat (zu einem ordentlichen Preis). Und darüber wird richtig Geld gemacht mit SpeedOn! Einen richtigen Goldesel haben die sich da zugelegt.
Die einzige Alternative ist Hybrid, aber natürlich nur da, wo es geht.
Und ich bin ziemlich überzeugt, dass die jetzt mit LTE "bis zu 50 MBit" "versorgten" Regionen dann 2018 als "breitbandversorgt" abgehakt werden - notfalls mit Hybrid, aber den "flächendeckenden Ausbau 50 MBit in 2018" sehe ich nicht, das wird eher wieder so eien Mogelpackung "bis zu 50 MBit" (und von bezahlbaren Tarifen ist dann auch wieder keine Rede!).
Gruß
Lisa -
Zitat
Original geschrieben von phonefux
Mittelbar schon, denn wenn jetzt kein IP-Anschluss möglich ist (was bei DSL2000 Annex B der Fall ist), dann müssen Outdoor-MSANs her, die näher dran stehen. Faktisch wird der Umbau zu All-IP die Leitung dann deutlich schneller machen. Dann geht vielleicht sogar VDSL, jedenfalls aber Hybrid.Nein! Die Netzbetreiber hoffen, bis dahin Voice over LTE "zu beherrschen". Damit können diese Gebiete mit LTE als "breitbandversorgt" abgehakt werden, Telefon über LTE, Internet über LTE und fertig. Da kann man sich gemütlich zurücklehnen und braucht in den ländlichen Gebieten kein DSL auszubauen. Da gibt es halt keinen leitungsgebundenen Anschluss. Braucht man ja nicht auszubauen, das Gebiet ist ja mit LTE "breitbandversorgt, genau deswegen arbeitet man jetzt an VoiceLTE.
Gruß
Lisa -
Zitat
Original geschrieben von lisari
Nein! Die Netzbetreiber hoffen, bis dahin Voice over LTE "zu beherrschen". Damit können diese Gebiete mit LTE als "breitbandversorgt" abgehakt werden, Telefon über LTE, Internet über LTE und fertig. Da kann man sich gemütlich zurücklehnen und braucht in den ländlichen Gebieten kein DSL auszubauen. Da gibt es halt keinen leitungsgebundenen Anschluss. Braucht man ja nicht auszubauen, das Gebiet ist ja mit LTE "breitbandversorgt, genau deswegen arbeitet man jetzt an VoiceLTE.Hast du dafür eine Quelle, dass die Telekom im Zuge des All-IP-Umbaus ganze "Gebiete" von leitungsgebundenem Telefon und DSL abkoppeln will?
Das müssen im Übrigen sehr außergewöhnliche Gebiete sein, denn ein 384er IP-Anschluss reicht bereits für Hybrid.
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Zitat
Original geschrieben von phonefux
Hast du dafür eine Quelle, dass die Telekom im Zuge des All-IP-Umbaus ganze "Gebiete" von Telefon und DSL abkoppeln will?Das müssen im Übrigen sehr außergewöhnliche Gebiete sein, denn ein 384er IP-Anschluss reicht bereits für Hybrid.
Nein, die Quelle ist "nur" gesunder Menschenverstand und eine betriebswirtschaftliche Überlegung aus Sicht der Telekom (sozusagen: Was würde ich machen, wenn ich die Telekom wäre, richtig Kohle machen will und dabei möglichst wenig investieren will ...)
Die Telekom wird schon, wo es geht Hybrid anbieten. Immerhin ist das derzeit wirklich die einzige brauchbare Alternative. Jedoch wird genau das den Ausbau VERHINDERN (aus Sicht der Telekom "einsparen"). Wenn das Gebiet mit Hybrid (auch bei DSL 384!) "breitbandversorgt" ist, BRAUCHT man doch keinen weiteren Ausbau des DSL-Netzes. Das ist aus mener Sicht eine der Intentionen, warum der LTE-Ausbau (und Hybrid) vorangetrieben wird.
Sobald die Telekom Voice over LTE "beherrscht", besteht (aus der gleichen Überlegung) die "Gefahr", dass findige BWLer bei der Telekom auch DSL 384 für verzichtbar halten.
Der Gedankengang ist einfach aus betriebswirtschaftlicher Sicht und mit gesundem Menschenverstand logisch und sinnvoll.
Gruß
Lisa
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