Thorsten Dirks verlässt 2017 die Telefónica Deutschland Holding AG

  • Was für ein schlimmer Personenkult hier.


    Leute, wer ist denn dafür verantwortlich, wie der Fusionsprozess bislang gelaufen ist (einschließlich der hier in letzter Zeit hier ausgiebig diskutierten Probleme)? Natürlich zuallererst der CEO.


    Dinge wie "auf Wunsch des amtierenden Vorstandsvorsitzenden" schreibt man natürlich in einer Pressemitteilung wenn man sich während eines laufenden Vertrags auf eine Auflösung einigt, egal ob die Initiative wirklich vom Vorstand ausging.

  • Zitat

    Original geschrieben von lippmannmax
    und dank seinem technischen KnowHow wäre er auch für Telefonica ein top Mann gewesen - aber er hat wohl gemerkt, dass er dort nichts mitzureden hat, und alles nur den Bach runter geht, weswegen er jetzt (meinerseits komplett verständlicherweise) abhaut.


    Telefónica brauchte Herrn Dirks leider nur, damit er die E-Plus Kunden zu O2 überführt und dann der Rest von E-Plus geopfert/vernichtet werden kann. Sowas geht am besten wenn man einen Insider von E-Plus holt, damit die E-Plus Leute mit machen, ohne große Schwierigkeiten zu machen. Da die Vernichtung von E-Plus fast abgeschlossen ist und somit seine Arbeit erledigt, waren die Tage von Herrn Dirks sowieso gezählt.


    Zitat

    Original geschrieben von lippmannmax
    Erst in den letzten Tagen wurden die Konsopläne für einen Teil von Baden-Württemberg wieder komplett, bis auf unbekannte Zeit, verschoben, was eigentlich diese Woche los gehen sollte...
    Kein Wunder, da hätte ich auch sowas von die Schnauze voll.


    Das zeiht sich leider so durch seitdem die Netzintegration angefangen hat. Herr Dirks hat Vieles angekündigt, z.B. die LTE Vereinheitlichung, usw. Alles, was Geld spart, wurde sofort rücksichtslos durchgezogen, während die kostensteigenden Maßnahmen, die das Netz im Gegenzug entlasten sollen, behindert, verzögert oder sogar ganz gestrichen wurden. Bei O2 regiert momentan nur das Geld. Alle anderen, auch die Kunden müssen sich beugen. Es spricht ja nichts dagegen, dass O2 zu einem Discounter-Netz mit weniger Abdeckung und weniger Kapazität außerhalb der Städte und Autobahnen wird. Auch dafür gibt es sehr viele potenzielle Kunden. Die fehlende Transparenz, die Werbung mit den zwei Netzen usw., gleichzeitig aber fast die Hälfte des Netzes abschalten, ist aber ein Verhalten, das in Deutschland bisher bei den Anbietern nicht üblich war. Da sollten die Verbraucherschützer doch ein ernstes Wort mit O2 sprechen.

  • Zum letzten Absatz:


    Ich vermute, dass Dirks noch so einige gute Ideen in der Rückhand hatte, die aber wieder von den Aktionären, Geldgebern, ... gestrichen wurden, weil man eben auf die Zahlen achten musste, anstatt das Netz und auch das Erlebnis für den Kunden maßgeblich zu verbessern.

    Telekom MagentaMobil M Young (2nd Gen, 6GB)

  • Zitat

    Original geschrieben von lippmannmax
    Ich vermute, dass Dirks noch so einige gute Ideen in der Rückhand hatte, die aber wieder von den Aktionären, Geldgebern, ... gestrichen wurden, ...

    Gibt es denn zumindest Anhaltspunkte für diese Vermutung, dass der "heilige" Dirks hier das Beste für die Kunden wollte und die bösen Aktionäre/Geldgeber hier (unzulässigerweise) reinregiert haben? Immerhin handelt es sich um eine börsennotierte AG mit entsprechender Compliance.


    Ich erinnere nur daran, dass unter seiner Ägide bei E+ z.B. massives Outsourcing betrieben wurde. Wollte er bestimmt auch nicht. :rolleyes:


    Woher kommt denn diese Verklärung? Weil er so nett lächelt? Weil er kein BWLer ist, sondern Ingenieur?

  • Hallo,


    Zitat

    Original geschrieben von phonefux
    Ich erinnere nur daran, dass unter seiner Ägide bei E+ z.B. massives Outsourcing betrieben wurde. Wollte er bestimmt auch nicht. :rolleyes:


    Ging schon unter seinem Vorgänger Uwe Bergheim los. Damals wurde die Hotline an SNT (Tochter von KPN) ausgelagert.


    Habe ich Herrn Bergheim persönlich einmal erläutert, er schaute betroffen und antwortete "So war das nicht gedacht". Später gab es auch Ansätze, die Hotline wieder näher an E-Plus zu binden, z.B. in Geschäftskundenbereich.


    Bei Telefonica-o2 hat man Arvato heimgeschickt. Offiziell wohl, weil sie "zu teuer" waren, aber auch, weil man die Hotline wieder näher im Hause haben wollte, weil die Hotline ein guter Seismograph ist, um aktuelle Entwicklungen erkennen und beeinflussen zu können, was am Ende auch "Geld sparen" könnte...


    Ich denke auch, dass der Nachfolger/die Nachfolgerin von Herrn Dirks aus dem Hause TEF kommen wird. Man wird dann erst einmal eine Weile gar nichts hören oder sehen und irgendwann beginnen die Maßnahmen zu greifen. Oder Telefónica Spanien verliert die Lust und startet "Quam reloaded"...


    Für Jüngere hier: Quam (Tochter von Telefonica) hatte am 16.11.2002 den Betrieb höchst offiziell eingestellt und alle Karten ausgeschaltet. Das Abschaltdatum hat Herr Dirks um 5 Tage verpasst. :D


  • Die E-Plus Hotline ist seit fünf Jahren Inhouse, über eine eigene GmbH in der E-Plus Gruppe. Telefónica hat die interne Hotline von der OHG in eigene GmbH ausgegliedert. Jedoch hatte Telefónica nur 10% interne Mitarbeiter. Der Rest war extern.

  • Das mit Quam würde ich jetzt nicht als Vergleich verwenden. Damals sind alle 6 auf die Nase gefallen, nur dass die vier schon ein Netz hatten und so überleben konnten.


    Die hoch verschuldete Telefónica Mutter wollte ja O2 UK verkaufen, was dann nicht gelungen ist. Jetzt ist die Lage mit der Liquidität nicht so wie gewünscht (http://www.bild.de/geld/aktuel…t-fuer-48479742.bild.html). Da will man wahrscheinlich bei Telefónica DE ohne Rücksicht auf die Kunden möglichst bald Gewinne sehen. Um diese abzuführen oder wieder das Ganze zu verkaufen und so die Schulden zu tilgen.

  • Für Telefónica lief es 2016 in Europa katastrophal: UK-Verkauf geblockt, Netzfusion in Deutschland stockt und in Spanien verlieren sie gerade die Marktführerschaft, nur Lateinamerika hält sie noch am Leben.


    Natürlich muss es auch ein Billignetz geben, drei Premiumnetze können sich nicht halten. Dieses Günstigmodell ist aber in Deutschland traditionell durch MVNOs abgedeckt worden. Der MNO verkauft das Netz z.B. mit LTE teurer und die Reseller ohne einige Privilegien günstiger. Ob sich jetzt ein teure Marke im Billignetz trägt, ist die Frage. Warum sollen dann Kunden noch zur Premiummarke O2 gehen und nicht gleich zu AldiTalk oder Drillisch?


    Auch ein Billignetz kann relativ gut sein wie Sunrise in der Schweiz (LTE-Abdeckung: 97%) oder Three in Österreich (LTE-Abdeckung: 98%, Werte, die hierzulande nur die Telekom erreicht). Hat man ein Billignetz mit weniger Leistung wie in Deutschland, kann man aber nicht Marktführer nach Kunden bleiben. Nur wenn das Netz, der Service und das Angebot mithalten kann, wird es weiter eine annähernde Drittelung des Mobilfunkmarktes in Deutschland geben.


    Ich halte inzwischen den "italienischen Weg" für besser: dort fusionieren 2017 Wind und Tre (nr. 3 und 4) wie in Deutschland und müssen dafür Spektrum an einen neuen Billiganbieter abgeben, der neu starten wird. Das wird die Illiad Gruppe mit der Free mobile Marke sein, die Frankreich seit 10 Jahren mit Billigpreisen und einem schlechteren Netz aufrollt. Diesen Weg ist man aber in Deutschland genau nicht gegangen. Es wird auch keinen Markteintritt eines neuen Anbieters geben, so lange sich Telefónica ganz unten im Markt positioniert (ähnlich wie in den UK). Fragt sich nur, ob sie das eigentlich wollen?

  • Zitat

    Original geschrieben von wolfbln
    Natürlich muss es auch ein Billignetz geben, drei Premiumnetze können sich nicht halten. [...]


    Auch ein Billignetz kann relativ gut sein wie Sunrise in der Schweiz (LTE-Abdeckung: 97%) oder Three in Österreich (LTE-Abdeckung: 98%, Werte, die hierzulande nur die Telekom erreicht). Hat man ein Billignetz mit weniger Leistung wie in Deutschland, kann man aber nicht Marktführer nach Kunden bleiben. Nur wenn das Netz, der Service und das Angebot mithalten kann, wird es weiter eine annähernde Drittelung des Mobilfunkmarktes in Deutschland geben.

    Ich kann dir nicht ganz folgen. Was macht ein "Billignetz" dann zum "Billignetz", wenn es nicht weniger Leistung haben soll wie ein "Premiumnetz"? Müsste es dann nicht eher "Billiganbieter" (oder besser "Discountanbieter") und "Premiumanbieter" heißen?


    Inhaltlich sehe ich es wie du, ein schlechtes Netz kann sich heute auf Dauer kein Anbieter mehr leisten. Zudem gibt es die Lizenzauflagen aus der letzten Frequenzversteigerung, d.h. auch die Konzentration auf Ballungsräume und Verkehrswege ist keine Option mehr. Aus diesen Gründen gab es letztlich auch keine Alternative zur Fusion. Mit der halben Kundenzahl hätte man die gestiegenen Ansprüche an das Datennetz nicht finanzieren können.

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